ich habe das im laufe der jahre schon desöfteren geschrieben. aber gerne noch einmal:
so habe ich es gelernt, und wer möchte, kann so was bei tulku urgyen trinley nachlesen
es geht nicht um die dichotomie theravada vs. mahayana, sondern um hinayana vs. mahayana.
also: das thema sind nicht zwei traditionslinien, sondern zwei geisteshaltungen.
ganz schwierig, weil die ganzen begriffe durcheinander gebraucht werden. man muss das auseinanderklamüsern und den jeweiligen kontext beachten, in dem die begriffe verwendet werden.
im tibetischen buddh. wird das so unterschieden:
hinayana ist die geisteshaltung, die auf die eigene befreiung zielt.
zu dieser geisteshaltung gehören studium, meditation, zuflucht.
mahayana ist die geisteshaltung, die alle wesen in die befreiung mit einbezieht.
keine der beiden geisteshaltungen ist besser oder schlechter.
beide sind unabdingbar und miteinander verwoben.
jede buddh. form aus dem vajrayana umfasst beide geisteshaltungen.
jede geisteshaltung muss gleichwertig praktiziert werden.
egal, welche geisteshaltung anfangs im vordergrund der praxis steht, am ende ist das resultat grenzenloses mitgefühl (und weisheit).
(das habe ich von meinem lehrer kenchog gyaltsen rinpoche)
sollte der theravada klassisch zuerst die hinayana-praxis im vordergrund haben, so wäre auch hier das resultat grenzenloses mitgefühl. weil richtige praxis immer darauf hinausläuft. und weisheit natürlich.
das resultat ist immer dasselbe.
alle richtungen sind gleichwertig.
ergo gibt es keinen grund sich darüber in die wolle zu kriegen.