void:
Sudhana:
De facto ist das, was er propagiert, ja nicht wirklich Säkularisierung, sondern Domestizierung. Die 'zeitgemäße', von einem soterologischen Anspruch 'befreite' Ideologie, für die er wirbt, hat den Dharma vor allem von seiner Subversivität 'befreit' und auf ein Instrument der Bedürfnisbefriedigung reduziert. Sie ist affirmativ bis auf die Knochen und fügt sich reibungslos in den Verblendungszusammenhang ein. Neu ist das nicht - nur das Narrativ ist 'zeitgemäß' und kulturkompatibel renoviert und aufgehübscht. Das ist ja auch nicht schlimm oder schlecht - nur als 'Buddhismus' ziemlich defizitär. So verstehe ich jedenfalls die Anmerkung von void.
Ja, genau so habe ich das gemeint.
Gerade die besonders tiefe Subversivität des Zen hat in China bei der Buddhistenverfolgung zum Weiterleben beigetragen. Mich hat auch dies letztlich ungemein angezogen. Nun erlebe ich aber auch hier eine Instrumentalisierung, vielleicht weil es keine Verfolgungen zu fürchten gibt, sondern man hier tolerant bis gleichgültig ist? Das wirklich Subversive am Zen ist ja nicht die äußerst individuelle Haltung im Zazen - sondern die Verwirklichung der "offenbaren Tiefe" nur als soziales Wesen, das der Mensch ja ist.
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Wobei es vielleicht sogar falsch ist anzunehmen, dass alles Soterolgische deswegen Transzedent sein muss. Ich bin mir sicher, dass es auch Säkulre Formen der Subversivität gibt, an die man anschliessen könnte.
Ohne Transzendenz haben diese Formen keinen wirklichen Bestand. Säkulare Subversivität ist immer einen Gegenbewegung von etwas und unterwandert negativ das Bestehende. Das ist natürlich keine "Höchste Sicht".
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Ich habe ja vorher schon geschrieben, dass ich es Batchelor leicht verüble, dass er von seineem urprünglichen Nähe zum Existenzialismus weg ist. Weil ich glaube, dass gerade beim "Absurden" bei Albert Camus oder auch Samuel Beckett ein Element des "Total Unverfügbaren" auftaucht, dass sehr weltlich ist aber doch eine Grenze aufzeigt, bei der man mit seinem normalen Denken scheitert, und man zu etwas kommt, was man sich nicht Aneignen kann, weil es bodenlos ist.
Ich kann dem Mann nichts verübeln, weil der das garnicht auf der Pfanne hat. Der versteht weder Camus noch Beckett und viele, die er in seinen Büchern heranzieht, streift er beleidigend oberflächlich. Wobei das belesen wirkt, aber mehr auch nicht.
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Ich finde es auch interessant, dass der grosse Dadist Hugo Ball nachdem er katholisch geworden, war nicht brav katholisch wurde, sondern die Biographie eines Säulenheiligen geschrieben hat - also eines "religiös Absurden". Es schient da also eine Brücke zwischen dem Säkuklar-Subersiven und dem Religiös-Subversiven zu geben.
Natürlich - Hugo Ball ist ein Beispiel, dass man sich um einen existenzielle Auseinanandersetzung mit dem Transzendenten nicht herum mogeln sollte, sondern sich dem Problem als redlicher Mensch zu stellen hat.