Beiträge von Noreply im Thema „Was erzeugt aus buddhistischer Sicht die Illusion eines Selbst ?“

    Als ich das das erste Mal gelesen habe hab ich es sofort erkannt doch um es zu verstehen mussten noch zehn Jahre der Übung vergehen. Da gibt es keine Wahl, beide sind immer aktuell.
    Ein Unterschied ist nur zu erkennen wenn ich auch die Personen und Ihr durchdringen mit erkenne. Beide sind an einer Stelle. Der eine sieht nach Süden der andere nach Norden. Das Hui Neng der Nachfolger wird und fliehen muss zeigt den der jede Blickrichtung als Sicht aus dem Mittesein erkennen kann. Shenxiu erkennt sich als in der Mitte.
    Shenxiu: Ein Hauch von Selbst.
    Hui Neng: Ein Hauch von Zen.

    mukti:
    Ellviral:

    Ein Fehler wäre das erkunden wodurch die Skandha verursacht werden. Da ist das hinnehmen von "Ich weiss es nicht." angebracht.


    Das ist ein bedeutsamer Punkt finde ich. Man kann doch sehr ins Staunen kommen angesichts dieser hochkomplexen Welt, wo alles auf vielfältige Weise ineinandergreift und zusammenhängt. Alleine Aufbau und Beschaffenheit des menschlichen Körpers, aber selbst ein kleiner Grashalm ist ein unfassbares Wunderwerk. Die ganze Natur, das Weltall... Da ist es nicht verwunderlich dass so viele Menschen das als die Schöpfung eines weit überlegenen göttlichen Geistes ansehen. Aber schließlich muss man einsehen, dass man es einfach nicht weiß, wohl gar nicht wissen kann. Gerade noch erkennbar ist dass Begehren zu diesem mit Leid verbundenen, sich stest verändernden Dasein treibt.

    Das ist mein Weg es zu erkennen. Doch vor die Skandha komm ich nicht. Selbst mit den modernsten Wissenschaften geht es nicht da hin die Ursache wirklich zu erkennen. Es gibt eine Grenze des Erkennens doch die empfundene Freude, trotz des eingestehen etwas nie wissen zu können, ist ohne Grenzen. :heart::dao:

    mukti:
    Ellviral:

    Das Ichbin erscheint tatsächlich durch die Identifikation mit etwas, einem Objekt. Der Mensch kann seine Skandha als Mein, Ich, Selbst erkennen. Damit werden diese zu einem Ichbin verbunden. Ich habe die Skandha anstatt ich bin Skandha.


    Weder bin ich die khandha noch habe ich sie, da stimmen wir ja vermutlich überein. Genügt ja auch so für die meditative Praxis.

    Ja. Und das genügt für die Praxis. Ein Fehler wäre das erkunden wodurch die Skandha verursacht werden. Da ist das hinnehmen von "Ich weiss es nicht." angebracht.

    mukti:
    "Sunu""Ellviral":


    Ich betrifft nur das was sich als ich bezeichnet. Doch selbst wenn ich sich als das ganze Wesen bezeichnet bleibt es eine Bezeichnung und wird erst dann ich-ist wenn alle Bezeichnungen und Teile Sein aufgegeben wird, wenn Geist und Körper (Bezeichnungen) abfallen.

    mukti:

    Ist es nur eine Frage der Bezeichnung? Es gibt auch sowas wie ein Ich-Gefühl, eine Erfahrung, ein Erleben. Jenseits von Sprache und Begriff besteht der Eindruck, da zu sein.
    Das Thema "Bezeichnung" ist ja manchmal im Forum schon diskutiert worden, ich bin da nie eingestiegen, soviel ich mitgekriegt habe ist das in einer Mahayana-Philosophie umfassend ausgearbeitet.

    Die Skandha sind Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung Gestaltungen, Bewusssein. Da ist das Ich-Gefühl her. Ohne Skandha könnte kein fühlendes Wesen überhaupt fühlend sein. Das ist jenseits von jeder Begrifflichkeit, da gibt es keine Worte. Das ohne Worte sein erreichen ist die Buddhanatur, das wahre Selbst usw.

    mukti:

    Was mir einleuchtet ist das Bestehen des "Ich bin" aufgrund von Identifikation mit einem Objekt: Es gibt Bewusstsein und Inhalt, bzw. das Objekt das bewusst ist. Im Moment des Begehrens muss es zugleich ein Ich geben, eine angenommene Identität mit einem geistigen oder körperlichen Objekt, also "Ich-Bewusstsein". Beseitigung des Begehrens - kein Ich oder Selbst - kein Dukkha.

    Das Ichbin erscheint tatsächlich durch die Identifikation mit etwas, einem Objekt. Der Mensch kann seine Skandha als Mein, Ich, Selbst erkennen. Damit werden diese zu einem Ichbin verbunden. Ich habe die Skandha anstatt ich bin Skandha.


    Die Identifikationen des Menschen beziehen sich, seit er sprechen kann, auf die Namen und nicht mehr auf die Objekte. Er sieht nicht ein Objekt sondern den Namen, nama rupa. Die anderen fühlenden Wesen sehen ein Objekt und dann ihre Erfahrungen aus den Skandha, Gestaltungen sind auch in der vererbten DNS zu finden, die es mit dem Objekt gemacht hat, rupa nama.


    Da ist kein Name sondern eine Erfahrung und das Bewusstsein dieser Erfahrung mit dem Objekt.


    Der Mensch identifiziert sich mit seinem Namen, seiner Familie, seiner Herkunft, seinem Status, seinem Volk, seiner Nation seinem Saat, seiner Erde, seinem Universum, seinem Gott. Da ist nichts schlimmes dran, das ist Mensch sein. Wo beginnt Leiden? Bei dem Verlangen nach mehr als er braucht, bei dem Verlangen weniger zu haben von dem was er nicht braucht, bei dem Verlangen Wahrheit zu Wissen zu machen. Gier, Hass, Verblendung. Erst damit erscheint das Ego, über der Person die Persönlichkeit, das sich überheben.


    Person ist Mensch doch der Glaube das er besser, schlechter, reicher, ärmer, Obdachlos, Herrscher, Untergebener ist macht das Leiden, die Persönlichkeit muss immer mit Gier, Hass Verblendung handeln. Ego hat den Kontakt zu seiner Person verloren. Die ist jetzt Persönlichkeit die etwas darstellt. Die Buddhanatur ist nur noch eine Halluzination der Verlierer. Rechte Sammlung in Konzentration macht die konzentrischen Ringe erkennbar und das Sein, Skandha, wieder erfahrbar.

    mukti:
    accinca:


    Sicherlich meint er Ich sei überall nur du siehst es eben nicht
    weil du glaubst die Hand die du siehst wäre eine Hand in Wahrheit
    aber sieht man nur das Ich. Das es aber eine Hand sei, das wäre deine
    Verblendung die es verhindert das du das Ich siehst.


    Könnte man das auch so ausdrücken: In Wahrheit ist alles ich, ohne dass ich etwas davon bin? :?

    Nicht alles. Das Wesen das du als ich bezeichnet ist nicht die Teile, Hand, Hirn, Geist, sonder die Teile sind ich wie das ganze Wesen inklusive aller seiner Teile.


    Ich betrifft nur das was sich als ich bezeichnet. Doch selbst wenn ich sich als das ganze Wesen bezeichnet bleibt es eine Bezeichnung und wird erst dann ich-ist wenn alle Bezeichnungen und Teile Sein aufgegeben wird, wenn Geist und Körper (Bezeichnungen) abfallen. Damit sind wirklich nur die Bezeichnungen gemeint und nicht die bezeichneten Objekte.


    Es gibt deine Hand nur als Bezeichnung, dieses Teil ist ich wie auch die Teile, die dich ganz ausmachen, immer nur ich-ist. Die Bezeichnungen machen es zu ich bin. Denn nur ich bin kann sagen "Hand" ohne jemals zu fragen ob das der Name der Hand ist weil sie sich selber so bezeichnet. Ich bin vergibt die Namen.


    "19 Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen.20 Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht." Genesis 2,19-20


    Der Mensch Adam gab die Namen und weil er keinen unter den Wesen fand der ihm als Partner glich wurde Eva aus der Rippe Adams gemacht. Heute wissen wir relativ sicher das es eine Eva war die allen Menschen das Mensch sein gab und damit ein Wesen geboren hat das ihr den Namen gab und sich benennen konnte. Eva erhält ihren Namen von Adam, ihrem Kind, dem ersten Menschen der Namen vergeben konnte.


    Für mein Verständnis waren Adam und Eva die ersten Sprache verwendende Wesen. Damit trat der Mensch, aus der Natur des Menschen, in die Kultur des AdamEva ein. Mit dem vergeben von Namen beginnt der natürliche Mensch ein kultivierendes Ich bin zu sein. Da ist der Bruch mit der Natur und gleichzeitig begann das Wandeln der Natur in Kultur immer dort wo der Mensch als Ich bin auftauchte. Alle vorigen Menschen die nicht Homo Sapiens waren konnten das nicht und wurden Opfer der Kultur. Wo Homo sapiens auf natürliche Menschen traf wurden diese Opfer der Evolution der Kultur.


    Wir können nicht zurück zur Natur, wir haben sie schon sehr lange nicht mehr. Doch Befreiung kann jeder Mensch einzeln und isoliert ganz für sich allein erreichen, wenn er in sich das ich-ist erfährt. Nur damit ist das Ich bin zu bändigen. Bitte nur bändigen, denn wir haben keine Natur mehr, ich-ist ist die Natur und ich bin ist die Kultur ohne die wir nicht mehr bewusst denkend sein können. Die Evolution ist unumkehrbar, doch wir können sie mit Kultur vernichten.

    Genau.

    mukti:
    Ellviral:

    Das ist mir klar wenn ich ist nicht erfahren wurde. Das gibt es die Extreme Ich und Nicht-ich.


    Bewusstsein ist, Geist ist, Körper ist. Da ist weder "Ich bin" noch "Ich bin nicht". Allerdings bis auf wenige kleine Lichtblicke wurde das nicht wirklich erfahren, ja.

    Ich bin und ich bin nicht sind ja auch Vorstellungen, darum sind sie auch nicht. Doch ich, ist keine Vorstellung weil das keine haben kann. Die Hand die Du siehst ist ja auch nicht Hand, oder deine Hand, da ist ich.

    Deine Vorstellungen was und wie ich ist versperrt Dir den Weg. Erschafft die Illusion des Nicht-ich.

    mukti:
    jianwang:

    Nein, nicht wirklich - das meint man nur in seiner Illusion des Ich.
    Dieser "Moment" ist eine unendlich lange Zeit für das Jetzt.
    Imho auch der Unterschied zwischen Sinneswahrnehmung,-Objekt und Bewusst werden.


    (Und ich meine NICHT Signallaufzeiten in den Nerven.)


    Darüber kann man spekulieren, über ein Jetzt jenseits der Zeit, oder im Abidhamma und den Kommentaren über Bewusstseinsmomente nachlesen. Im Erleben ist das da was gerade bewusst ist, und nachvollziehbar und durch Erfahrung zu erahnen ist dass nichts davon ein Ich oder Selbst sein kann. Weil das auch etwas ist, das im Bewusstsein als Vorstellung erscheint.

    Der Schmerz der von deinem Fuss kommt ist also auch nur eine Vorstellung in deinem Wolkenkuckucksheim?

    mukti:
    jianwang:


    Wenn man etwas sieht und das Bewusstsein anerkennt es, hat sich das Gesehene schon verändert.


    Hm, wenn ich etwa auf einen Nagel trete dann ist der Schmerz genau in dem Moment bewusst in dem er stattfindet, oder?

    Das sagt Buddha bestimmt auch. Er sagt aber auch wenn Du Achtsam, mit deinen Gedanken nicht woanders gewesen wärst, hätte dein Fuß den Nagel nicht getroffen. Das nicht mit den Gedanken hier sein während ich mich bewege oder etwas hand-habe werden einige Sinnestore geschlossen und dann kommt es zu selbst-verschuldeten Unfällen oder zu von mir durch Unfall erzeugtes Leid an anderen.
    Vermischung von Wirklichkeit und Vorstellungen erzeugen, von Dir? Oder sollte das eine solche Antwort erzeugen?

    Mir war sie auch schöner. Bis ich Buddha verstanden habe. Er hat nur ein winziges fast unauffindbares Detail zur Abgrenzung zu seiner Lehre eingesetzt. Er machte Atman, Brahman usw. vergänglich. Er sagte das auch diese irgendwann vergehen, das auch sie bedingt entstanden sind genau so wie es nichts gibt das nicht bedingt erscheint. Wenn Du das wirklich verstehst trägt das schon zu einem großen Teil zu deiner Befreiung bei.


    Auch das Selbst entsteht bedingt, genau wie die Illusion des Selbst. Alles erscheint/kommt in Erscheinung bedingt und es entsteht immer wieder immer wieder als das was es ist.


    Die Illusion des Selbst entsteht aus der Identifikation Mit. Das bin ich, das ist Mein, so bin ich nun mal. Durch den Glauben etwas zu sein das ich als ich bin Dies und Das annehme.