Beiträge von jianwang im Thema „Fundamentalkritik“


    Verzeih, es war nicht als Verteidigung gedacht. Mich kann man nicht angreifen :grinsen:


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    fotost:

    Eine fundamental andere Interpretation von Leiden?
    Eine Resignation bezüglich der Möglichkeit Leiden zu beenden?


    Das Erstere ist schwer, auch und weil das dtsch Wort "Leiden" weniger und Anderes ausdrückt als dukkha.


    Das zweite steht dem Grungedanken der Lehre diametral gegenüber, denn ich kann in der 4. Edlen Wahrheit Nichts erkennen, was Resignation erzeugt.


    Ich weiß, viele resignieren ob des unendlichen Leids auf der Welt, die Menge allein scheint es unmöglich zu machen, es völlig zu beenden.


    Und doch rezitieren wir die Gelübde - sehen Sie aber imho zu streng aus unserer westlichen Vorstellung von Gelübden. Unsre Einstellung sollte so sein, wie die Gelübde es vorgeben.
    Denn rein logisch gesehen sind es Lügen.


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    fotost:

    Die Lehre Buddhas ist der Buddhismus.


    Der Buddhismus ist das, was wir Menschen aus der Lehre machten.
    Buddha lehrte nichts mehr als die Aufhebung des Leidens ... den "Rest" schrieben Menschen in ihre Verblendung hinzu ... und so wurde es ein "ismus"


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    K-Dorje:


    Gerade wir als westliche Buddhisten könnten einen Beitrag zu dieser Weiterentwicklung leisten, indem wir Buddhismus und Dharma eben nicht mehr abgrenzen mit überkommenen Werten wie Authentizität, Originalität und Unberührter Reinheit. Sondern dass wir mit moderneren Begriffen und Kriterien arbeiten.


    :like:
    Vor allen Dingen befreien von kulturellen Verkrustungen, welche imho recht wenig zur Lehre beitragen.
    Manches mag Sinn machen in der Praxis, doch vieles (gerade im chin und jap Zen oder tib Buddhismus) ist der Kultur geschuldet, in welcher die "Begründer" verhaftet waren.
    Ich finde, gerade das "Weglassen" dieser kulturellen Aspekte macht den Buddhismus wieder "authentisch"


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    Sunu
    wie kommst Du auf das schmale Brett, das die Natur den Menschen "braucht"?
    Es gibt viele für die Natur nicht wichtige Evolutionslinien, die aber trotzdem da sind.
    Und wenn die "Natur" gewusst hätte, was aus dem homo wird, hätte sie wohl was "gegen ihn" geschaffen. Aber sie war wohl so schlau zu Wissen, das wir das selbst machen 8)

    Pipeline in Alaska, Stromtrasse in DE oder Wasserfenchel bei Elbvertiefung ... jeder Protest ist "erklärbar".


    Doch sollte es kein Protest als "Maschinenstürmer" sein, sondern die Handelnden dazu bewegen, notwendige Dinge so zu realisieren, das unsere Mitwelt nicht dauerhaft negativ für die Natur verändert wird.
    Doch leider findet man oft einen Technoligiehass an Ökothemen festgemacht.


    Jedes technologische Bauwerk ändert etwas in der Natur. Doch wieso ist man so stark pro Windkraft, obwohl man die Auswikungen auf die Vogelwelt kennt und Auswirkungen auf das System der Lufthülle noch nicht nachweisen kann ausser mathematisch?
    Ausserdem sehe ich persönlich die Ablehnung fossiler Energieträger aus anderen Grund als das Klima für notwendig.


    Imho ist sehr viel Politik und "wir müssen dagegen/dafür sein" in diesem Handeln.
    Erst wenn man die Egozentrik aus dem Protesten völlig weglässt wird es imho was werden.


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    accina:


    Wie z.B. Trug der Buddha wirklich eine Schlange auf dem Kopf
    wie manche Darstellungen nahelegen?


    Meist tibetische Darstellungen. Stellt aber einen " Haarwirbel" dar. Kommt übrigends aus griechischen Einflüssen, hab ich mal irgendwo gelesen.
    Ist der gleiche kulturelle Einfluss wie Mönche mit "Wampe". Da nach alter asiatischer Ansicht das "Hirn" im Bauch sitzt *lacht*


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    kilaya:

    Indem man eine falsche Ansicht aufgibt, gewinnt man einen neuen Blickwinkel. Aber ist das "etwas" das man verliert oder erlangt?


    Wie "gibt" man dies denn auf? Einfach so? Mülleimer auf, weg damit, fertig?
    Nein, imho indem man eine Erfahrung macht, also "etwas" bekommt.
    Wie "gewinnt" man einen neuen Blickwinkel? Indem man einfach anders denkt? Schalter in andere Stellung, fertig?
    Auch Nein, indem man imho seine Stellung ändert, also die "alte" Position (auch ein Etwas) aufgibt.


    Ob dieses Etwas als dinglich zu sehen ist, bezweifle ich.


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    Oha ... der Verstand ... dieses Etwas, wovon Leute meinen, es definieren zu müssen/können.
    Logik, Statistik, "Wissen"schaft ...


    Und doch versagt der Verstand in vielen Bereichen unseres menschlichen Lebens. Wie könnte jemand dann annehmen, Dharmakaya oder sunyata mittels dieses Instrumentes zu erfassen oder weiterzugeben?


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    Adrenaline

    Zitat

    Sinvoller wäre, die Frage zu posten: Glaubt ihr, dass eine reine Lehre des Buddhismus heutzutage noch erhalten ist und wenn ja, dann wo?


    Das hatten wir schon zum Thema "authentischer Buddhismus", da lässt sich doch keine neue "Schlammschlacht" lostreten.

    "Der Mensch vor der Erleuchtung ist der Mensch nach der Erleuchtung" und wer kann denn von sich sagen, er wäre erleuchtet?


    Die Kritik an "ich bin Buddhist, bin was Besseres" ist imho manchmal berechtigt, doch ist es ein Fehler der Menschen, nicht der Lehre.
    Das der Erhabene die Lehre nicht aus dem leeren Raum erschuf und das diese Lehre im Laufe der Jahrtausende Änderungen (gesellschaftlich und politisch begründet) unterworfen war ist imho eine Plattitüde.
    Ebenso ist es nichts Neues, das die Lehre durch die heutigen Vorstellungen und Möglichkeiten nicht unbedingt zur Ursprünglichkeit zurückgeht.


    Mukti hat recht. Von aussen grundsätzlich zu kritisieren ist def nur Lust am Kritisieren.
    Ich z.B. habe "Probleme" mit den im tib Buddhismus möglichen Sexualpraktiken. Doch da ich diese Linie nicht praktiziere wäre es falsch von mir, dies zu vokalisieren, da ich die Hintergründe nicht kenne.
    Etwas Anderes ist es, wenn es z.B. um verheiratete Zen-Meister geht. Doch dies ist nicht so wichtig für mich, um damit eine Kritikschlacht zu entfesseln.
    Grundsatzkritik muss sich immer auf eigene Erfahrung stützen, nicht auf Hören oder Lesen.
    Bezogen auf die verheirateten Zen-Mönche ist für mich wichtiger, das er die Lehre und Praxis davon unbeeinflusst lässt.


    Also - Jeder kehre vor der eigenen Tür, wenn es denn der Lehre entspricht.


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