Werter Helmut,
da du genau eine solche Ansicht hier vertratest: das Phänomen Persönlichkeit in Abhängigkeit von den Skhandas, und der Buddha genau eine solche Ansicht als falsch verwarf, postete ich folgenden Beitrag: Unwissenheit, und kennzeichnete mit roter Farbe die Übereinstimmung der von dir als richtig und dem Buddha als falsch dargelegten Behauptung über die Persönlichkeit.
Es ist sicher ein sehr schwieriges Thema, und es schwer, sich darüber nur mitHilfe der gelesenen Begriffe klar zu werden.
Wer von einer Person spricht, spricht eben zumeist von einer Sache, die sich durch diese Person selbst oder anderes begründet. Ein sich selbst bedingendes und in WechselWirkung mit anderem daseiendes System "Person".
Es gibt aber keine solche Person, die hier deswegen schreibt, weil da heute Urlaub ist. Oder weil da eine Aussage ist, die von einem anderen als falsch betrachtet wird. Und diese Zeilen werden von dir auch nicht aus diesem Grund gelesen. Trotzdem wird da geschrieben und gelesen.
Wenn man so über die Personen und das Zustandekommen der Handlungen denkt & spricht, spricht man sehr grob über die Ursachen und über die Wirklichkeit. Es ist da eine TeilGültigkeit solcher Aussagen nicht von der Hand zu weisen. Und nur diese weltlichen Begriffe/diese TeilGültigkeit der Vorstellungen des Verhafteten aufgreifend, kann man auch einen Ausweg aus Samsara und damit der Ich-Illusion anzeigen.
Deswegen wird gesagt: Es ist da keine solche von mir beschriebene Einheit "Ich". Weder in Abhängigkeit, noch momentan, noch zusammengesetzt, noch mit anderen verbunden, noch andere bedingend und durch anderes bedingt. Es gibt kein solches durch sich selbst und anderes deswegen derart seiendes Ding, was sich verändern könnte oder vernichtet werden könnte.
Weil es ja um Ansichten geht, wenn man über die Wirklichkeit spricht und denkt, kennzeichnet der Buddha die falschen und unheilsamen Ansichten die man zu verwerfen hätte (was freilich, in einer Gesellschaft lebend, aus einsichtigen Gründen eher nicht geht).
Zitat 7. "Auf solche Weise erwägt er unweise:
- 'Gab es mich in der Vergangenheit?
- Gab es mich nicht in der Vergangenheit?
- Was war ich in der Vergangenheit?
- Wie war ich in der Vergangenheit?
- Was war ich, und was bin ich daraufhin in der Vergangenheit geworden?
- Wird es mich in der Zukunft geben?
- Wird es mich in der Zukunft nicht geben?
- Was werde ich in der Zukunft sein?
- Wie werde ich in der Zukunft sein?
- Was werde ich sein, und
- was werde ich daraufhin in der Zukunft werden?
Oder ansonsten ist er über die Gegenwart verwirrt:
- 'Bin ich?
- Bin ich nicht?
- Was bin ich?
- Wie bin ich?
- Wo kam dieses Wesen her?
- Wo wird es hingehen?'"
8. "Wenn er auf solche Weise unweise erwägt, entsteht eine von sechs Ansichten in ihm.
- Die Ansicht 'für mich gibt es ein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
- die Ansicht 'für mich gibt es kein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
- die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
- die Ansicht 'ich nehme Nicht-Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen;
- oder die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Nicht-Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
- ansonsten hat er eine Ansicht wie diese: 'Es ist dieses mein Selbst, das da spricht und fühlt und hier und da die Ergebnisse guter und schlechter Taten erfährt; aber dieses mein Selbst ist unvergänglich, dauerhaft, ewig, nicht der Vergänglichkeit unterworfen, und es wird so lange wie die Ewigkeit überdauern' .
Diese spekulative Ansicht, ihr Bhikkhus, wird das Dickicht der Ansichten genannt, die Wildnis der Ansichten, die Verdrehtheit der Ansichten, der Wankelmut der Ansichten, die Fessel der Ansichten. Durch die Fessel der Ansichten gebunden, ist der nicht unterrichtete Weltling nicht befreit von Geburt, Alter und Tod, von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; er ist nicht befreit von Dukkha, sage ich."
9. "Ihr Bhikkhus, ein wohlunterrichteter edler Schüler, der die Edlen beachtet und in ihrem Dhamma bewandert und geschult ist, der aufrechte Menschen beachtet und in ihrem Dhamma bewandert und geschult ist, versteht, welche Dinge für das Erwägen geeignet sind, und welche Dinge für das Erwägen ungeeignet sind. Weil das so ist, erwägt er jene Dinge nicht, die für das Erwägen ungeeignet sind, und erwägt jene Dinge, die für das Erwägen geeignet sind."
Majjhima Nikāya 2
Zitat 11. "Er erwägt weise: 'Dies ist Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist der Ursprung von Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist das Aufhören von Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt' . Wenn er auf solche Art weise erwägt, werden drei Fesseln in ihm überwunden:
- Persönlichkeitsansicht,
- Zweifel, und
- Anhaften an Regeln und Ritualen.
Diese nennt man die Triebe, die durch Sehen überwunden werden sollten ."
Majjhima Nikāya 2
Wenn da etwas bei dir ist, was du selbst als Person bezeichnen würdest, als durch Erfahrungen und Gefühle und Erlebnisse geformtes Ding. Dann sagt dir der Buddha: ein solches Ding ist falsch gedacht, das gibt es so nicht. Diese SichtWeise ist eine Illusion.
Ich weiß ein wenig um meine Illusionen. Ich hoffe wirklich, dass meine Beiträge zum Verständnis beitragen konnten.
