Beiträge von PhenDe im Thema „Theravada, Mahayana, Vajrayana - Methoden“

    Ja, in der Tat. Es sind verschiedene Schulen mit verschiedenen Methoden und überall sind ernsthaft Praktizierende anzutreffen.

    Hallo LL,

    danke für deine Antwort. Sicherlich gibt es überall schwarze Schafe. Sogar in unseren Schulen. Das bestreite ich nicht.

    Da aber besonders im Vajrayana die Guru Devotion als der Pfad angesehen wird, gehe ich davon aus das dieser Pfad anfälliger ist. Nach meiner Recherche und meinen Erfahrungen, denke ich hängt das Problem auch mit Tibet zusammen. Was hier im Westen auftaucht ist Vajrayana vermischt mit tibetischer Kultur. Es fängt schon damit an, dass in den Gebeten das Wort Lama verwendet wird anstatt Guru. Viele gehen dann davon aus das alle tibetischen Lamas erleuchtete / fortgeschrittene Wesen sind. Und vor allem, das es sie nur Tibet gibt. Die korrekte Übersetzung wäre das Sanskrit Wort Guru. Guru könnte ja theoretisch jeder sein, dem man sich anvertrauen möchte und dem man als spirituellen Lehrer ansieht.


    Der Titel Rinpoche entspringt auch dem tibetischen. Im allgemeinen kommt er im Vajrayana und im buddhistischen Tantra nicht vor. Auch in Sanskrit gibt es ihn nicht. Zumindest konnte ich ihn nicht finden.

    Dazu kommt noch das Tulku System das auch nur mit Tibet zusammenhängt. Die Reinkarnierten Tulkus kommen immer nur in Tibet vor. Das ist auch verwunderlich und hat mit dem Vajrayana so nichts zu tun.


    Ich denke, dass der Konflikt der einzelnen Schulen zum Teil auch daraus entsteht, dass der Vajrayana mit den Tibetern in Verbindung gebracht wird. Natürlich haben die Tibeter viel dazu beigetragen das er so ist wie er ist (im positiven Sinne). Aber die adaption hier im Westen müsste ohne tibetischer Kultur stattfinden. Wir sind keine Tibeter und werden es auch nie sein.


    Grüße

    Ich denke, das größte Problem im Vajrayana ist einen authenthischen Guru zu finden. Nobody is perfect. Das ist klar. Aber es ist eben ein kritischer und gefährlicher Punkt.

    Ich denke, die Gefahr des unseriösen Lehrers ist auch in anderen Richtungen wie Mahayana oder Theravada gegeben. Aber ich denke, im Vajrayana ist die Anfälligkeit besonders groß. Ein guter Guru kann sehr heilsam sein auf der einen Seite, ein schlechter Guru kann sehr unheilsam sein auf der anderen Seite.

    Auch wenn ich nun etwas sachter formuliere, halte ich einen verführerischen Weg, der in meiner Wahrnehmung zu einseitig auf Metta und Boddhichitta fokussiert, nicht für zielführend im Hinblick auf Befreiung bezw. erlöschen in Nibbana.

    Es gibt eine Aussage vom 14. Shamar Rinpoche, dass in Tibet oder generell in Asien Jahrhunderte lang der Fokus v.a. auf das Leid von Samsara gelegt wurde. Dass sich aber im Westen und in der heutigen Zeit zeige, dass man mehr auf die Freude der Erleuchtung fokussieren müsse.


    Im tibetischen Buddhismus wird traditionell SEHR massiv auf dem Leid von Samsara herumgeritten. Eine solche vermeintlich einseitige Fokussierung gibt es in der Praxis zumindest dort nicht. Wie das in anderen Mahayana-Richtungen genau aussieht, weiss ich nicht.

    Ich denke das ist auch ein Grund warum einige Menschen vom PK Abstand nehmen und sich auf das Mahayana fokussieren.

    Diese totale Abkehr und Entsagung ist im PK stark ausgeprägt. Eben der Pfad der Entsagung. Andere bevorzugen eine andere herangehensweise mit mehr Möglichkeiten. Völlige Askese wie sie der Buddha lebte sind die wenigsten wirklich gewillt zu praktizieren, oder es ist ihnen auch nicht möglich.

    In einer seiner Bücher formuliert Ajahn Brahm dies so:


    Das Glück

    Der Weg zum Glück

    Die Abwesenheit des Glücks

    Der Grund für seine Abwesenheit

    Nein, ich würde bitten den Thread hier zu belassen. Ich habe ihn bewusst hier eingestellt da mich die Meinung aller interessiert.

    Ich hoffe, das ist die ehrliche Meinung von xxx und die muss man aushalten können.

    Ich denke das eben auch guru yoga, yidam Praxis zur Befreiung führen kann wenn sie unter den richtigen Umständen praktiziert wird.

    Das ist xxx vielleicht nicht bewusst.

    Hallo Tobias,

    schön das ich dich mal wieder lesen kann. Ja, das stimmt natürlich was du schreibst.

    Aber im Kern ist es eine devotionale Praxis, das Vajrayana. Der Rinpoche sagt ja, das man alle anderen Methoden im Vajrayana immer in Kombination mit der Guru Devotion ausführen soll. Ansonsten nutzten die Methoden nichts.

    Als ob alle Methoden innerhalb der Guru Devotion ausgeführt werden müssen.


    Tatsächlich habe ich das auch in meiner Praxis festgestellt, dass andere Vajrayani eine starke Devotion praktizieren. Es ist nicht so, dass daraus ein Geheimnis gemacht wird, der Rinpoche sagt ja selbst das die Devotion Kern der Praxis ist.


    Man möchte meinen, das je nach Charaktertyp die Menschen gewissen Pfaden folgen.

    Grüße

    Hallo,

    neulich habe ich folgendes Video angeschaut: Guru Devotion in Vajrayāna - Samye Institute

    Es hat mich nachdenklich gestimmt. Es scheint mir, als ob man, Oberflächlich betrachtet, die drei Schulen in drei Kernmethoden einteilen könnte, so wie im Video dargelegt:


    Theravada = Pfad der Entsagung

    Mahayana / Zen = Pfad des Bodhichitta

    Vajrayana = Guru Devotion


    Da ich mich selbst als Vajrayani betrachte, aber mit Guru Devotion nichts anfangen kann, würden mich eure Meinungen dazu interessieren.

    Beste Grüße