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Find ich nicht geschummelt. Ich finde den Gedanken, dass viele Begierden in Wahrheit leidvoll wirken, komplett sinnvoll. Um dem Leid zu begegnen, müssen wir solche Wünsche und Leidenschaften sehr hinterfragen. Diesen Zusammenhang schätze ich sehr.
Warum reden wir da nicht über gelungene Beziehungen? Vielleicht wäre es da wichtig, bewusster nach fürsorglichem und herzlichem Empfinden in sich zu forschen. Oder ist eine gelungene Beziehung kein Ziel? Wenn man länger allein lebt, dann hat man ja fast Angst davor, muss ich zugeben.
Vielleicht ist es ebenso wichtig, sich überhaupt von der Welt distanzieren zu können, um großem Leid zu begegnen. Aber das muss nicht immer und überall gelten. Sonst wäre eine solche Distanz aus meiner Sicht keine Befreiung sondern bloß frustrierend.
Daher kann ich auf die Frage, ob ich Buddhist bin, antworten: Oh doch, aber ich bin Weltling!
ich hatte nur versucht, den Vajrayana-Buddhismus zu verteidigen, nachdem jemand behauptet hatte, bei uns sei "alles möglich". Ich wollte nur sagen, dass bei uns auch gelehrt wird, dass Begierde leidvoll ist. Und irgendwann auch ganz überwunden werden muss.
Es ist schon ein Problem, es immer auf später zu verschieben, sich voll auf die Erleuchtung zu konzentrieren.
Ich glaube, ob jemand sehr ernsthaft dabei ist, hängt nicht von der buddhistischen Richtung ab.
Ja, in der Tat. Es sind verschiedene Schulen mit verschiedenen Methoden und überall sind ernsthaft Praktizierende anzutreffen.