Beiträge von Phoenix im Thema „Mitgefühl im Buddhismus“

    Hallo Schneelöwin,


    mit meinem Satz wollte ich zwei Dinge ausdrücken. Wenn man inhaltlich zu ungenau ist , und alles nur Licht und Liebe oder halt auch LOVE und SEX und ROCK and ROLL ist , dann lernt man da zwar vielleicht auch etwas dabei, Liebe und Mitgefühl ist aber noch einmal etwas anderes.


    Wenn man aber sein Bodhichitta in strenge Regeln presst und alles ganz genau analysiert,wird man für sich selbst und auch für seine Umwelt

    auch kein großer Gewinn sein.


    Das ist jetzt alles ziemlich vereinfacht ausgedrückt, aber ich hoffe die Grundaussage ist verständlich.



    Bei der zweiten Sache haben wir uns ziemlich mißverstanden. Ich wollte einfach sagen das ich kein Zen Fachmann bin , weil du ja bei der Frage nach dem metta danach gefragt hattest ,wie es da im Zen damit aussieht.

    Ich bin im tibetischen Buddhismus zu Hause und da vor allem in der Karma Kagyu Linie.(Und da bei Thaye Dordje ;)) Ich finde es hier im Westen aber schon wichtig , das man auch mitbekommt, wie es in anderen Traditionen aussieht, denn irgendwo trifft man sich ja einmal.

    Wurzeln zu haben finde ich bestimmt nicht extrem. Extrem wird es immer nur dort,wo man diese Wurzeln schon für die Früchte hällt.


    _()_ Phönix

    Hallo Schneelöwin,


    ich bin ja kein Zen Fachmann sondern eher Alt Tibeter. Aber ich habe mich hier ja mit " großerer mittlerer Weg" vorgestelt,weil ich es tatsächlich gut finde Extreme zu vermeiden .


    Wenn also alles nur noch die allgemeine Liebe ist,finde ich das zu schwammig, wenn aber Liebe und Mitgefühl nur noch aus Geistesfaktoren und Vorschriften besteht,finde ich geht das auch in die falsche Richtung.


    LG Phönix

    Im Zen spielt der Begriff "metta" eine grosse Rolle. Dazu kommt, dass Leerheit und Mitgefühl und Weisheit nicht wirklich zu trennen sind auf letztlicher Ebene. Erlangt man das Eine in Vollkommenheit, ist das Andere automatisch auch verwirklicht. Daher mag es sein, dass oberflächlich oder auf dem Weg das Eine oder Andere mehr betont wird...

    Zen-Praktizierende dürfen mich jetzt gerne korrigieren; ich selbst habe noch nie ein Zen Buch gelesen in dem "Metta" eine Rolle gespielt hätte:?

    Wenn es tatsächlich ein Buch gibt, wo Zazen und metta Meditation erklärt werden und wie das zusammen auszusehen hat, dann bitte ich um eine Rückinfo, das würde ich mir dann gerne besorgen.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Im dem Buch von D T Suzuki findet sich kein Hinweiß auf "Metta". Allerdings hat ein Kapitel die Überschrift "Zerschlagung der herkömmlichen Ausdrucksweise des Buddhismus"


    Die sechs Paramitas sind aber ähnlich erklärt wie ich das kenne: Freigibigkeit , Ethik ,Geduld ,ausdauerndes Streben ,Meditation und Weisheit,

    die Begriffe sind aber andere.(Dana,Shila,Kshanti ,Virja,Dhyana)


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    Darauf wollte ich ja hinweisen, und dann hab ich gedacht die Leerheit erledigt das bestimmt auch.;)


    Ich hab jedenfalls immer wieder sehr deutlich gesagt bekommen, das ein gutes Gleichgewicht von Mitgefühl und Weisheit sehr nützlich ist.


    Ich denke, das sich Mitgefühl und Weisheit gegenseitig bedingen. Wer sieht ,das alle fühlenden Wesen miteinander verbunden sind,

    wird achtsamer mit ihnen umgehen, und wer in den anderen nicht nur deren Fehler und Leiden sehen kann ,sondern auch die dahinter verborgenen Qulitäten, der entwickelt nicht nur Mitgefühl,sondern auch Weisheit.


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    Daisetz T Suziki hat ein ganz interessantes Buch geschrieben: es heißt "KARUNA" und Karuna kann man in etwa mit tätigem Mitgefühl übersetzen.

    Er zeigt darin auf, das auch im Zen das Mitgefühl eine große Rolle spielt.


    Da man aber zum Beispiel als Schwertkämpfer nicht gerade mit seinem Mitgefühl hausieren gegangen ist ,ist dieser Aspekt im Zen vielleicht manchmal etwas versteckt.


    Im tibetischen Buddhismus liegt da die Sache etwas anders. Vajarana war in vielen Bereichen sowieso ein geheime Praxis.


    Der Bodhisattvagedanke und das Entwickeln von Mitgefühl und Weisheit spielt dort aber in allen Traditionen immer eine zentrale Rolle.


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    Mitgefühl spielt in allen buddhistischen Traditionen eine große Rolle. Allerdings ist die Gewichtung ein wenig unterschiedlich und natürlich auch die Terminologie.

    Es gibt hier ja schon eine ganze Menge Threads,die etwas mit Mitgefühl zu tun haben. Da findest du bestimmt schon Anregungen.


    Im tibetischen Buddhismus ist Chenresig ein großer Bodhisattva des Mitgefühls.Der Dalai Lama und viele andere Lehrer haben eine besondere Verbindung zu ihm.


    Om Mani Peme Hung