- jegliches Fehlverhalten eines Lehrers rechtfertigen, weil er(sie) ja erleuchtet ist und es deshalb keinen Zweifel daran geben kann / darf, dass diese Person gute Gründe hat, das zu tun, was sie tut.
"Wer weiß das schon?" Die meisten Leute wissen das, da reicht ein ethischer gesunder Menschenverstand, mehr brauchts nicht - weder Philosophiestudium noch eine gleißende Erleuchtung.
Ich glaube dass viele Leute ihren ethisch gesunden Menschenverstand ausschalten, sobald sie sich ihrem "Guru" unterwerfen. Ockhams berühmtes Rasiermesser funktioniert dann natürlich nicht mehr: Statt die naheliegende Erklärung heranzuziehen, dass der Meister vielleicht gar nicht so "erleuchtet" ist wie er behauptet zu sein, werden geistige Verrenkungen hingelegt, wird über irgendeinen tieferen Sinn hinter seinen ethischen Verstößen spekuliert, der uns "Normalmenschen" natürlich nicht zugänglich ist. Und schon ist der Guru gegen jede Kritik immun und das geschlossene Weltbild zementiert.
PS: Wer es nicht schafft, grundlegende und selbstverständliche Tugendregeln einzuhalten, ist kein Bodhisattva. Egal, was er erzählt.
was genau wird denn tungpa vorgeworfen?
er konnte soviel sex haben und alkohol trinken, wie er wollte. so wie jeder mensch das machen darf, wie er will.
dies ist zwar im sutrayana kein angesehenes verhalten, aber im vajrayana ist das durchaus nicht unüblich, dass meister so ein verhalten an den tag gelebt haben.
dann gibts noch diese HIV geschichte von seinen engen schüler, der damit aber selber scheisse gebaut hat. in wie fern ist trungpa jetzt für die vergehen seines schülers verantwortlich - außer dass er einen schüler in eine position gehoben hat, der dafür nicht weit genug entwickelt war.
also was genau ist jetzt der kern der kritik an trungpa?