Beiträge von Sunu im Thema „Nicht-Ich und Wiedergeburt“

    Nicht nur hinterfragen, sondern es geht darum diese Anhaftungen tatsächlich auch zu lösen. Das Hinterfragen wäre da ja schonmal ein guter Anfang. So z.b. auch das Hinterfragen von Wörtern und deren Bedeutung durch Zuschreibung.

    Ein Wort an sich was leer sein soll, also keine Bedeutung hat, das gibt es nicht.


    Hier ist eins:


    wulumantau

    Absolut ohne Bedeutung ist es nicht. z.b. hab ich bei Wulumantau...an Pan Tau mit nem Wollpulli gedacht...aber das hat bestimmt nicht jeder....Ein Mensch der vor 2500 Jahren in Nordindien gelebt hat, hätte sich bestimmt was ganz anderes dabei gedacht...da gab es schließlich noch keinen Pan Tau...und die Wollpullis waren bestimmt auch nicht das, was wir uns heute darunter vorstellen.

    Und so ist es höchstwahrscheinlich auch, bei so einem Begriff wie "Wiedergeburt". Abgesehen davon, dass es sich dabei nur um eine Übersetzung handelt, assoziert ein westeuropäer mit einem christlichen Kulturbackground garantiert etwas anderes damit, als ein Mensch vor 2500 Jahren aus dem heutigen Nordindien, der vom vedischen Glauben geprägt war. Da schließt der Rahmen des Wortes "Wiedergeburt" ein ganzes Glaubenssystem mit ein.... Und das ist nur ein Beispiel.....

    Wörter erhalten ihre Bedeutung durch Zuschreibung...deshalb sind sie leer, weil sie ohne inhärente Eigenschaften sind. Auch bekommen sie keinerlei inhärente Eigenschaft dadurch, dass sie mit einer Bedeutung " gefüllt" werden bzw. dadurch, dass ihnen eine zugeschrieben wird..... Eine volle Flasche Wasser ist in diesem Bedeutungsrahmen ebenso leer, wie eine leere Flasche.

    Du meinst zb. die Zeichenfolge "Gurke" ähnelt dem Gegenstand den es beschreibt ?..... Oder das Wort "Kugel" ähnelt einer Kugel...und die Zeichenfolge rot ähnelt der Farbe ? Erzähl das mal nem Chinesen...oder meiner Katze

    na...gjrjke....ist erstmal leer von Bedeutung...wenn sich aber alle darauf einigen, dass es das selbe wie bedeutet wie das was wir Gurke nennen...dann füllt man dieses Wort mit einer Bedeutung, die allerdings auch wiederum leer ist....dh. nicht aus sich heraus existiert.

    Ich bin mir sicher das die Menschen vor 2500 Jahren aus einem östlichen Kulturkreis, bestimmte Worte mit anderen Bedeutungen füllten, als wir es heute tun....mögen wir sie noch so gut versuchen zu übersetzen... Auch bin ich mir sicher ,dass Buddha selbst wusste, dass seine Lehre aus diesen Gründen irgendwann verloren gehen wird.. Vlt. bleiben sogar leere Worte als Überreste seiner Lehre zurück, die sich irgendeiner als Reliquie auf den Schrein stellt, weil er eine überirdische Wahrheit oder Kraft darin vermutet... Die sind dann aber nichts weiter als ein verblichenes Knochengerüsst..aber ich denke so weit sind wir noch nicht ganz.


    Wenn sich diese Gültigkeit über einen "gewissen bzw. bestimmten Rahmen" hinausgehen würde, d.h. wenn eine von Rahmennbedingungen unabhängige Gültigkeit bestünde..

    dann wäre da eine absolute Gültigkeit.

    Nach meinem Verständnis sind Worte an sich jedoch immer leer...In Abhängigkeit vom Verstand können sie jedoch in einem gewissen Rahmen mit Bedeutung gefüllt werden.

    Ich verstehe nicht so genau was du damit meinst. Der Weg zu einem Standpunkt ist mit Worten beschreibbar... Die Wegbeschreibung muss aber in Abhängigkeit zum Standort desjenigen erfolgen, der den Weg finden soll...

    Selbst wenn mir jemand eine Landkarte in die Hand drückt, hilft sie mir nur, wenn ich weiß, wo genau ich mich auf der Karte befinde.... Erschwert wird das ganze dann noch, wenn die Karte z.b. die Region um Nordindien vor 2500 jahren abbildet und mir das gar nicht bewusst ist. Dann stehe ich vlt. irgendwo in den Alpen und wähne mich auf dem Mount Everest.

    Im Rahmen der Lehre und in Abhängigkeit von der Wahrnehmung der Lehre und in Abhängigkeit vom Verständnis der Lehre... Erst wenn die Lehre korrekt verstanden wurde, gibt der Begriff Wiedergeburt im Kontext der Lehre seine " wahre" Bedeutung preis.


    Was ist die Realität Samsaras? Ein Christ hat ggf. überhaupt keine Vorstellung von diesem Begriff " Samsara".... Für einen Hindu hat dieser Begriff ggf. eine andere Bedeutung als für einen Buddhisten....und ein Anhänger des Theravada versteht ggf. wieder etwas anderes darunter als ein Anhänger des Vajrayana.... Und selbst die Anhänger ein und der selben Gruppe, mögen ggf. wieder jeweils etwas anderes darunter verstehen.... So gibt es unzählige Ansichten darüber, welche Ansicht absolut richtig und welche absolut falsch ist.... Solange ich aber bei solchen Ansichten verharre, fehlt mir das rechte Verständnis im Sinne der Lehre.....und wie könnte ich da den Begriff "Samsara" im Kontext der Lehre recht verstehen ?

    Normalerweise meinen wir "Ich" lebe und außer mir gibt es noch andere, abgekapselte Lebensformen.

    Die andere Sicht ist, dass es ein unteilbares, zeitloses, ganzes Leben gibt, das sich in unzähligen, veränderlichen und vergänglichen Variationen manifestiert und das was man "Ich" nennt ist eine davon und zwar eine zufällige und nicht höher oder niedriger zu bewertende als jede andere Ausprägung.

    Der Tod umgibt das Leben..Das ist so wie bei einem Negativ...an den Stellen wo das völlige dunkel unterbrochen ist, scheint in unterschiedlicher intensität Licht hindurch...und das Leben erscheint als Projektion... Allzuoft wird diese Projektion als das Leben gefeiert oder sogar danach gegiert....aber das jeweilige Negativ wird dabei ignoriert oder sogar verachtet .. Dabei gibt es das Eine nicht ohne das Andere. Wo ist da der höhere Sinn vom Einen und vom Anderen zu sprechen ? Weder ist alles Eins....noch ist alles 2 oder viele... Denn Eins macht ja nur da Sinn, wo mindestens ein zweites ist... Und so verhält es sich auch mit dem Ganzen und dem Geteilten.... Das alles sind nur Projektionen die bedingt durch die Wahrnehmung so erscheinen, aber die eben keine Wahrheit im höchsten Sinne darstellen. Wir unterhalten uns über diese Erscheinungen....sie haben auch bedingt durch die Wahrnehmung Gültigkeit ...innerhalb definierter Rahmen.... ....es sind aber nur Projektionen... Luftspiegelungen... Wörter, die ggf. eine konventionelle Wahrheit umschreiben...

    Wiedergeburt ist so ein Wort...es hat seine Gültigkeit in einem gewissen Rahmen...ist abhängig von Wahrnehmung und im Kontext der Lehre, natürlich auch abhängig von der Lehre....nicht mehr und nicht weniger.... Wahrheit im höheren Sinn, geben die umgrenzenden Wörter nicht her.

    Ich habe lange nachgedacht, nachgelesen und auch all das hier noch einmal durchgelesen. Wenn ich ehrlich bin erschließt es sich mir noch immer nicht. Schon die erste Edle Wahrheit besagt, dass das Leiden existiert, somit existiert auch das Bewusstsein, mein begrenzter Verstand meint, dass das Bewusstsein zu einem Wesen gehören muss, da es keinen Geist ohne einen Träger dessen, z.B. ein Gehirn geben kann. Offensichtlich existiert auch etwas, dass sich gerade Gedanken zu dem Thema macht, bin das dann nicht ich, obwohl es kein Ich gibt? Liegt das an meiner Begriffstutzigkeit oder ist das Thema einfach noch nicht schlüssig erklärt worden?

    Da ist eben ein zusammengesetztes Wesen, welches aber nur in Abhängigkeit existiert. Was gehört nun zu diesem Wesen ? Wo fängt es an und wo endet es ? Da ist eine Form wahrnehmbar, ein Körper umgeben von zb. Luft oder Wasser....Die Luft oder das Wasser nehmen wir dabei difuser wahr... Aber gehört es deshalb etwa nicht zum Wesen ? Ohne Luft bzw. Wasser wäre da ja kein Wesen was wahrgenommen werden könnte ....und ohne die Erde nicht...die Sonne nicht....usw. ...ohne andere wahrnehmbare Wesen auch nicht...ohne ..Pflanzen...Tiere... Mikroorganismen...wäre da kein Wesen welches wahrgenommen werden könnte...

    Also gehört das alles dann nicht auch zum Wesen dazu ? Und wenn dieses Wesen Handlungen begeht, die auf die Luft, das Wasser, die Erde, die Mitwesen einwirken, wen trifft nun die Wirkung ? Das Wesen selbst ? Aber welches Selbst bzw. Wesen sollte das sein....? Wo fängt da etwas an und wo ist das Ende ?