Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Meditation birgt auch Gefahren“

    (auch wenn sich Spaß, der durch äußere Bedingungen zustande kommt, und Freude, die durch Meditation entstehen kann, wesentlich unterscheiden. Das erste macht abhängig, das zweite verursacht das Gegenteil.).

    Letzteres darf bezweifelt werden.....

    Spaß, bewusst erlebt, muss keineswegs abhängig machen, schließlich arbeiten praktizierende Buddhisten ja auch im Alltag daran, achtsam zu sein und nicht anzuhaften.

    Im Hier und Jetzt wird Spaß genossen und dann auch wieder losgelassen (mit Bewusstheit).

    Eine Meditationspraxis, die man positiv bewertet, weil sie Freude hervorbringt, kann ebenso auf eine gewisse Art "abhängig" machen, weil man dazu tendiert, sich "gute Gefühle" verschaffen zu wollen...

    Auch die u.U. mit der Meditation verbundenen Gewohnheiten und Rituale erzeugen leicht Anhaftung (aus eigener Erfahrung: Routine und stets gleiche, sich wiederholende, Abläufe wirken beruhigend).


    Natürlich besteht die "Chance einer Möglichkeit", -u.a.- durch Meditation, irgendwann Nibbana zu verwirklichen, die Befreiung (und damit absolute Unabhängigkeit).

    Daher könnte man das "Anhaften an Meditation" vielleicht als "heilsam" betrachten...

    (Allerdings nicht für jeden, weil Meditation eben nicht jedem gut tut.)

    Nein, das Abstruse ist nicht, dass Du Spaß im Leben verortest. Geschenkt, den gibt es nicht zu knapp, darauf baut unsere Gesellschaft ja auf – ist aber auch zumeist, wie bel geschrieben hat, eine Spielart von Dukkha

    Also "Spaß" oder die tiefere Variante "Freude" , sind m.E. ja erstmal Spaß und Freude, weiter gar nichts.

    Erst durch das Anhaften daran, das Verlangen, die Gier, nach (anhaltendem/beständigen oder wiederholtem) Spaß, lässt sie zu Dukkha werden.

    Nein, abstrus ist, dass Du von einer Praxis, die Dukkha (also auch den Spaß) thematisiert und analysiert, um es überwinden, ausgerechnet Spaß erwartest, und, tritt dieser nicht ein, das als negativen Effekt von Meditation aufführst. Das ist ziemlich wirr.

    Ayya Khema meinte: "Nur ein freudiger Geist kann meditieren."

    In der Erwartung, dass nun schmerzhafte Stunden, gar Tage, vor einem liegen (Sesshin), lässt sich wohl nur von wenigen (Fortgeschrittenen) ein solcher freudiger Geist entwickeln.

    Darüber hinaus lehrte sie die sogenannten meditativen Vertiefungen, von denen die erste einen Zustand des "Entzückens" ("piti") hervorruft....


    Mir drängt sich auch die Frage auf, wieso Dukkha nur mit Dukkha zu überwinden sei?

    Hass wird auch nicht durch Hass beseitigt, sondern durch Nicht-Hass/Liebe....

    Wobei ich hinterfrage, inwiefern Spaß die richtige Kategorie ist, um den Nutzen von Meditation zu bewerten. Ein Besuch beim Zahnarzt oder beim Proktologen macht ja auch nicht unbedingt Spaß, kann sogar ziemlich schmerzlich sein.

    Ein (zumindest für mich) sehr amüsanter Vergleich..... :lol:

    Der Proktologe kann schnell zum Thema werden, wenn man zuviel sitzt... ;)

    Hallo explorer19 ,


    zunächst einmal möchte ich dir für deine Aufklärungsarbeit hier danken!

    Meditationen zeigen Wirkungen und wo (erwünschte) Wirkungen sind, können immer auch "Nebenwirkungen", im Sinne unerwünschter Effekte, auftreten.


    Es ist m.E. gut und sinnvoll, darauf mal hinzuweisen, weil Meditation in der buddhistischen Praxis ein hoher Stellenwert eingeräumt wird ("Samadhi" ist ja Teil des "Edlen Achtfachen Pfades" zur Erleuchtung).


    Neben den vielen positiven Erfahrungen, die gerne kommuniziert werden (auch in diesem Thread), darf man annehmen, dass negative eher weniger Erwähnung finden, vermutlich aus Angst vor Kritik ("Du hast FALSCH praktiziert"....etc.) oder schlicht Frustration.

    Ich habe einst von einem Theravada-Lehrer vernommen, dass er "trotz 30 Jahren Meditationspraxis, immer noch nicht erleuchtet" sei...(Dafür sind die Kniegelenke ramponiert, vermutlich aber nicht nur vom Lotussitz.)

    So, als sei Meditation quasi das "Ticket" zur Befreiung - diese Erwartung ist sicher überhöht.


    Ich selbst bin von einer generalisierten Angststörung und einer somatoformen Schmerzstörung betroffen und strebe sicherlich kein "Sterben auf dem Kissen" (Muho) an, Retreats (oder gar Sesshins) sind kein Thema....

    Meditieren tue ich täglich allein zu Hause (Metta-Meditation, Anapanasati-M., seltener Vipassana-M.) zu Bedingungen, die erträglich sind (Stuhl!) und 1x pro Woche zusammen mit einer Theravada-Lehrerin + "Online-Sangha" im Livestream...(Metta-Meditation, Vipassana-Meditation).

    Fazit: Bin deutlich ruhiger und gelassener geworden, besseres Körpergefühl, weniger "Gedankenstürme" - bisher also keine negativen "Nebenwirkungen"...