Hier wird gesagt: Siehst du, dass man das nicht als sein Ich ansehen kann. Niemand sagt hier, dass kein Ich existiert!
Die Pudgalavāda, eine Vatsiputra (3. Jh. v. Chr.) gegründete Hinayana-Schule hat das auch schon so gesehen.
Pudgalavada - Wikipedia
Wenn sie aber aufgefordert wurden, dieses existierende Ich zu beschreiben, dann sagten sie, es sei unaussprechbar, undefinierbar, aber es existiere als Träger der Aggregate, irgendwie.
Als Antwort darauf wird oft aus Majjhima Nikaya 79 (oder auch 80) zitiert:
Majjhima Nikaya 79
Zitat ..........
"Was hast du denn, Udāyī, für einen eigenen Lehrsatz?"
"Unser eigener Lehrsatz, o Herr, der lautet: Das ist der höchste Glanz, das ist der höchste Glanz.'"
"Was du aber da, Udāyī, als eigenen Lehrsatz also angibst, 'Das ist der höchste Glanz, das ist der höchste Glanz', was ist das für ein höchster Glanz?"
"Ein Glanz, o Herr, über den es keinen größeren und helleren gibt, das ist der höchste Glanz."
"Und was ist das, Udāyī, für ein höchster Glanz, über den es keinen größeren und helleren gibt?"
"Jener Glanz, o Herr, über den es keinen größeren und helleren gibt, das ist der höchste Glanz."
"Lange noch kannst du also, Udāyī, fortfahren, wenn du sagst 'Jener Glanz, o Herr, über den es keinen größeren und helleren gibt, das ist der höchste Glanz', und diesen Glanz nicht erklärst. Gleichwie etwa, Udāyī, wenn ein Mann also spräche: 'Ich habe nach ihr, die da im ganzen Lande die Schönste ist, Verlangen, habe Sehnsucht nach ihr'; und man fragte ihn: 'Lieber Mann, die Schönste des Landes, nach der du verlangst und dich sehnst, kennst du diese, ob es eine Fürstin oder eine Priestertochter, ein Bürgermädchen oder eine Dienerin ist?' und er gäbe 'Nein' zur Antwort; und man fragte ihn: 'Lieber Mann, die Schönste des Landes, nach der du verlangst und dich sehnst, kennst du diese, weißt du wie sie heißt, wo sie herstammt oder hingehört, ob sie von großer oder von kleiner oder von mittlerer Gestalt ist, ob ihre Hautfarbe schwarz oder braun oder gelb ist, in welchem Dorf oder welcher Burg oder welcher Stadt sie zu Hause ist?'; und er gäbe 'Nein' zur Antwort; und man fragte ihn: 'Lieber Mann, die du nicht kennst und nicht siehst, nach der verlangst du, sehnst dich nach ihr?'; und er gäbe 'Ja' zur Antwort; was meinst du wohl, Udāyī: hätte nun nicht, bei solcher Bewandtnis, jener Mann unbegreifliche Antwort gegeben?"