Zitat Die folgende Definition von Geburt, Verfall und Tod hat der
Buddha selbst gegeben:
„Und was, bhikkhus , ist Geburt?“
„Das, was in diesem oder jenem Wesen, in dieser oder jener
Gruppe von Wesen Geburt ist, Produktion, Niederkunft, Auftau-
chen, Entstehen, das Erscheinen der Gruppen, das Aufgreifen der
Sinnesgrundlagen - das wird Geburt genannt.“
„Und was, bhikkhus , wird Verfall und Tod genannt?“
„Das, was in diesem oder jenem Wesen, in dieser oder jener
Gruppe von Wesen Verfall ist, Altersschwäche, Auseinanderbre-
chen, Altersgrauheit, faltige Haut, Verminderung der Lebens-
dauer, Überreife der Fakultäten ist - das wird Verfall genannt.
Das was in diesem oder jenem Wesen, in dieser oder jener Grup-
pe von Wesen Zerfall ist, Trennung, Auseinanderbrechen, Ver-
schwinden, Sterblichkeit, Tod, Erreichen der Zeit, Auseinander-
brechen der Gruppen, Ablegen des Körpers, Abtrennen der le-
bendigen Sinne – das wird Tod genannt. So wird dieser Verfall
und dieses Sterben eben Verfall und Sterben genannt.“ 84
Nun wird Geburt, Verfall und Tod in der eben genannten Stelle
auf die „Wesen“ bezogen. Das Paliwort ist satta und wird wie
folgt definiert:
„Wesen! Wesen! sagt man. Inwiefern nun, Herr, spricht man
von einem Wesen?“
84
SN 12, 2.
78„Dieses Begehren, Radha, dieses Anhaften, dieses Erfreuen, die-
ser taoh¤ die Form betreffend, ... das Gefühl, ... die Wahrneh-
mung, ... die Bestimmungen, das Bewußtsein betreffend, weil
man darin verwickelt ist, fest verwickelt ist, deshalb wird man als
Wesen bezeichnet.“ 85
So bezieht sich satta ganz klar auf die fünf Gruppen des Ergrei-
fens. Weil Verlangen, Anhaften, Erfreuen, und Durst ( taoh¤ ), wie
wir vorher gesehen haben, nur in den Ergreifensgruppen präsent
sind.
Damit heißt „Geburt“ ( j¤ti ), die Geburt der Ergreifensgrup-
pen, „Verfall“ ( jar¤ ), der Verfall der Ergreifensgruppen, „Tod“
( marana ), der Tod der Ergreifensgruppen, geradeso wie bhava
die Existenz der Ergreifensgruppen bedeutet.
Grundlegend folgt daher: „Geburt“ bedeutet die Geburt eines
„Selbst“, die Geburt eines „Ich“ und „Mein“; „Verfall“ bedeutet
der Verfall eines „Selbst“ und der Verfall von „Ich“ und „Mein“;
„Tod“ bedeutet der Tod eines „Selbst“, und der Tod von „Ich“
und „Mein“.
von "Die Lehre des Buddhas und ihre wesentliche Bedeutung" von R.G. de Wettimuny