Ich werde den Begriff «säkular» in drei sich überlappenden Bedeutungen verwenden:
(1)...
(2)...
(3) Zugleich verstehe ich den Begriff in seinem westlichen, historisch-politischen Sinne, indem ich (in Don Cupitt’s Definition) auf «die Verlagerung der Herrschaft über einen gewissen Lebensbereich von der Kirche zur ‹diesseitigen Macht› des Staates» Bezug nehme. Cupitt weist darauf hin, wie über die letzten zwei-, dreihundert Jahre ein «umfangreicher und langfristiger Säkularisierungsprozess schrittweise unsere ganze Kultur transformiert, während der religiöse Bereich allmählich schrumpft, bis letztendlich die Mehrheit der Bevölkerung beinahe ihr ganzes Leben verbringen kann, und es auch tut, ohne an Religion auch nur einen Gedanken zu verschwenden,» (Cupitt 2011, 100).
Wenn man sich den "Säkularisierungsprozess" anschaut, den Batchelor bei Punkt (3) anspricht, dann kann man ja schauen, was die Religion (hier die christliche Kirche) vor dreihundert Jahren alles für Aufgaben hatten. So waren die Kirchen einerseits mächtige Grundbesitzer, sie spielten eine wichtige Rolle in der Politik, sie kontrolierten das Bildungssystem, sie kontrollierten die Sozialsysteme, sie gaben der Gesellschaft viel von ihrem Werten vor, der Staat sah sich als christlicher Staat und einige Herrscher (z.B der österreichische) sahen sich als von Gott eingesetzt. Weiterhin kontrollierten sie die Gemeinden und konnten einzelne Mitglieder sozial ächten. Die Säkulariserung hat dazu geführt, dass die Kirchen viele dieser Funktionen verloren haben, also sich auf ihre religiösen Aufgaben (z.B Seelsorge) im engeren Sinn konzentrierten.
Der Säkulaisierung war also eine Entflechtung von weltlichen Aufgaben und religiösen Aufgaben. Während ein christlicher Mönch früher die zum Klöster gehörenden Bauern zur Arbeits anspornen, die Ehebrecherin dissen, den Grafen schleimen, die Kinder verbläuen und die Armen speisen mußte, war er später numehr für Gott und Religion zuständig. Wenn man nach der Definition von (3) geht, macht Säkularsierung Religion religiöser.
Im Bezug auf den Buddhismus hiesse das doch nur, dass der Buddhismus einfach nur die von Buddha aufgestellt Ziel Befreiung zu erlangen widmet, und andere Ziel sein lässt. Punkt 3 gefällt mir und ich sehe nichts was dagegen spricht.
Ich werde den Begriff «säkular» in drei sich überlappenden Bedeutungen verwenden:
(1)...
(2) Ich werde den Begriff auch im vollen Bewusstsein seiner etymologischen Wurzel im lateinischen «saeculum» gebrauchen, welches das «jetzige Zeitalter», das «gegenwärtige Jahrhundert», die «jetzige Generation» bedeutet. Ich verwende also «säkular», um Bezug zu unseren Anliegen in dieser jetzigen Welt zu nehmen, da heisst, auf alles, was die Qualität unserer persönlichen, sozialen und umweltbedingten Lebenserfahrung auf diesem Planeten betrifft.
(3)...
Alles anzeigen
Mir kommt es so vor, als sagt er hier nahzu das Gegenteil und statt Entfkechtung wird Verflechtung gefordert: Der Buddhismus soll eben nciht in seiner spearten religiösen Spähre vebleiben sondern in die Welt kommen und uns bei unseren "Anliegen in dieser jetzigen Welt" helfen. Also dass er z.B uns in unseren wichtigen Fragen (Umweltschutz Klimaschutz) untertützt. Da man ja die eigenen Anliegen und die eigne Kultur bejaht, sieht man nicht, was das für ein zweischneides Schwert ist? IM japanischen Zen waren ja einige Protagonisten die sich nach dem zweiten Weltkrieg für eine zeitgemäßen ( modernen, westlichen) Buddhismus einsetzten, genau die, die sich vor dem zweiten Weltkrieg auch schon für einen zeitgemäßen Buddhismus eingesetzt hatten. Nur dass damals zeitgemäß war, dass er dem japanischen Nationalismus und Imperialimus diente. Tenno über alles und Kamikaze. Und was war vor der Aufklärung? War das Christentum im Mittelalter nicht ziemlich "zeitgemäß" in dem es feudalistisch und dunkel war? War Luther mit seinem Antisemitismus nicht perfekt zeitgemäß um nicht zu sagen, der Hipster der dem Mainstream vorraus war? Ich denke, Buddha hat mit der Hauslosgkeit ein Ideal gesetzt, in dem man eine Distanz zwischen sich und die herrschende Stimmung und die herrschende "zeitgemäße. Machtstruktur setzt. Von daher sehe ich Punkt 2 kritisch.
Ich werde den Begriff «säkular» in drei sich überlappenden Bedeutungen verwenden:
(1) Im gewöhnlichen Sinne, so wie das Wort in den zeitgenössischen Medien gebraucht wird: «säkular» bezeichnet das, was im Kontrast oder Gegensatz zu dem steht, was auch immer als «religiös» bezeichnet wird. Wenn während einer Podiumsdiskussion über irgendein Thema, zB die Existenz Gottes, der Moderator eingreift: «Und jetzt möchte ich X einladen, zu dieser Frage eine säkulare Perspektive zu bieten», dann wissen wir, was gemeint ist, ohne vorher «säkular» oder «religiös» genauer definieren zu müssen.
(2)...
(3)...
Alles anzeigen
Von daher heben sich Punkt 3 und Punkt 2- der Ruf nach Verflechtung und Entflechtung auf. Übrig bleibt Punkt 1, der sich so auf eine landläufige Definition von "säkular" bezieht. Und da sind es ja gerade die Werte der Aufklärung und der Moderne: Rationalismus, Individualismus, Materialismus und Fortschritt verbindetEin "säkularer Buddhismus" wäre hier schlicht ein "aufgeklärter Buddhismus". Aber hält diese Begriffe etwas zusammen? Muss man materialistisch sein um aufgeklärt zu sein? Muss man vom Individuum ausgehen?
Wie sähe die modernste Religion aus, die man sich vorstellen könnte? Sie wäre sehr technisch, würde auf wissenschaftlich machen, auf das Individuum fokusieren, kapialismusfreundlich sein und und die Technik nutzten. Also eine Mischung zwischen Raumschiff Enterprise, Donald Trump, Disneyworld, McDonalds und Facebook - also Scientology? Nein eher nicht? Dann sollte sie eher humanistisch-aufklärerisch sein - ein Hauch von evanglischem Kirchentag? Oder ein Alt-68iger Traum mit Esoterik, Bärten und freier Liebe dran? Die Definition von Moderne sind so verscheiden, weil es so viele Idee gibt, wo diese Moderne hingehen soll. Will man sich an diesen Kuhschwanz binden und über den Acker geschleift werden um dann erschöft in einem Kufladen zu landen?
Also ich nehme 3.