Beiträge von Alephant im Thema „Nagarjuna Suhrllekha - Brief an einen Freund“

    Das Wort Ethik ist ein deutscher, also abendländischer Begriff. Wenn wir Pali-Suttas oder Sanskrit-Sutras ins Deutsche übersetzen, können wir nur unsere deutschen Begriffe verwenden; oder soll hier nur noch auf Pali oder Sanskrit über die Lehre des Buddha gesprochen werden?


    Nein, überhaupt nicht. Es gibt aber schwierigere Begriffe, die nicht so eindeutig sind wie zum Beispiel das Wort Gefühl.


    Ich bin auch der Meinung, dass man es mit Hinweisen auf pali oder Sanskrit übertreiben kann. Übertreibung heisst für mich, wenn man unterstellt, dass es nicht wirklich hilfreiche Übersetzungen gibt, mit deren Hilfe der ganze (eigene) mentale Laden besser verstehbar wird.


    Statt Leiden dukkha zu sagen, find ich zum Beispiel unsinnig, wenn man eh deutsch spricht. Jemand, der nicht weiß, was Leiden ist, braucht gar nicht erst anfangen, sich mit Buddhas Lehre oder anderen heilsamen Lehren zu beschäftigen.

    Mit der Eindeutigkeit und Uneindeutigkeit der Begriffe (ich finde besser: der Namen, also der Nomen) ist es nicht so eindeutig.


    Apfel, oder auch Pferd - das ist klarer zu erkennen und zu benennen, als zum Beispiel sowas wie Demokratie (ham wir ja grad im USA Thread) oder auch Ethik.



    Mich wundert die Übersetzung 'Ethik'. Weil das ein abendländisch kultivierter Begriff ist. Aber am Ende ist es ja schon irgendwie klar, was gemeint ist, und Sudhana hats ja auch deutlicher gepostet.

    Ethik ist eben ein sehr grosses Wort. Es stehen dahinter verschiedene Denktraditionen.


    Ethik ist ein Teilgebiet der Philosophie. So kann man das lesen (obwohl so ein Satz kompletter Unsinn ist. Dass bisschen Sinn ist nur der: es haben sich schon viele bekannte Denker mit der Frage nach dem richtigen Veralten beschäftigt).


    ethos - das ist griechisch. Und heisst: Charakter, Gewohnheit, Brauch etc.


    Und darum gehts im weiteren Sinn ja auch. Aber um die richtigen Gebräuche eben.


    Mich würde eben eine wörtliche Übersetzung interessieren. Oder besser gesagt: eine eindeutige.

    Danke mal explizit Helmut für die Antwort, und Danke Sudhana für die mehr philologisch? bezogene Erklärung.


    Du triffst damit schon die Überlegung, die ich da beim Lesen der 6 Vollkommenheiten hatte (Bedeutungsüberschneidungen). Ich denke mir, dass gerade so ein kultivierter Begriff (sage ich mal, um die Bindung dieses Begriffs an eine bestimmte Denkkultur zu kennzeichnen) Ethik womöglich eine schwierige Übersetzung ist. Könntest du das Originalwort mal wörtlich übersetzen?


    Das ist dann aber nicht mehr die Figur Buddha, sondern:


    "Siddhartha Gautama lebte um 500 v. Christus in Nordindien; als sein Geburtsort gilt Lumbini. Sein Vater Suddhodana war Oberhaupt einer der regierenden Familien in der kleinen Adelsrepublik der Shakya im Norden von Indien im heutigen indisch-nepalischen Grenzgebiet. Hinweise auf den Königsstand von Buddhas Vater sowie auf den Prunk und die Zeremonien an dessen Hof, denen man besonders in späteren Texten begegnet, sind höchstwahrscheinlich Übertreibungen; es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Familie zumindest dem Adel angehörte. Seine Mutter hieß Maya und starb sieben Tage nach der Geburt des Kindes. Die Eltern nannten ihren Sohn Siddhattha (in Pali) bzw. Siddhartha (in Sanskrit), was „der sein Ziel erreicht hat“ bedeutet. Der Beiname Shakyamuni bezieht sich auf seine Herkunft und bedeutet „der Weise aus dem Geschlecht von Shakya“. Nach der Geburt Siddharthas wurde vorausgesagt, dass er entweder ein Weltenherrscher oder aber, wenn er das Leid der Welt erkennt, jemand werden würde, der Weisheit in die Welt bringt. Er lebte in einem Palast, wo ihm alles, was zum Wohlleben gehörte, zur Verfügung stand und wo er der Überlieferung nach von allem weltlichen Leid abgeschirmt wurde. Sein Vater sah in ihm den idealen Nachfolger und wollte verhindern, dass Siddhartha sich von seinem Reich abwendete. Daher wurde ihm nur selten gestattet, den königlichen Palast zu verlassen, und wenn, wurden die Straßen zuvor frei von Alten, Kranken und Sterbenden gemacht." (wiki).


    So wie wir/jedermann war der da nicht :D


    Kannst du bitte die Lehrredenstelle nachreichen, aus der klar wird, dass man über die Götter reflektieren soll? Ich kenne ne Menge Lehrreden und hab das noch nicht gelesen und verstehe auch nicht warum das gut sein sollte, das zu 'vergegenwärtigen', also warum man sich die Vorzüge vorstellen soll, die ein Dasein in den Brahmawelten mit sich bringt. Menschliches Dasein - das wurde doch in den Lehrreden herausgehoben genannt.


    Ich denke mir, das bringt schon ein Erkenntnisproblem mit sich, wenn es kein Leid gibt, dass man fühlen kann und sich deswegen auch nicht fragen kann, wie das entstanden ist, woher das kommt. Ich habe die höheren Daseinsbereiche so verstanden, dass es dort eher kein Leid gibt.


    Was ist konkret der Vorzug eines feinstofflichen Daseins?