Ich glaube mich verwirrte diese Kurzform die ich im Kopf hatte, die ging so:
(s)khandas: Köper, Gefühle...Bewusstsein sind anicca, dukkha, anatam.
Da hast du vielleicht die Daseinsgruppen (khanda)
und die Daseinsmerkmale (ti lakkhana) miteinander vermischt.
Da alle khanda vergänglich (annica) sind, können sie Leiden (dukkha) auslösen und es findet sich kein unveränderlicher Kern (anatta) an ihnen.
Ein Stoiker (und kognitive Verhaltenstherapie) würde sich z.B. kleinen Portionen dieser Angst aussetzen um resilienter dagegen zu werden.
Ich frage mich, hilft ein Loslassen der Khandas oder nicht Nicht-Selbst Lehre bei einer Spinnenphobie in konstruktiver Weise bzw. der 8 fache Pfad genauso ?
Die Körperlichkeitsgruppe der Khanda sind einfach die eigenen Sinneswahrnehmungen (Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken)
Die Gefühls-, Wahrnehmungs-, Geistesformations- und Bewusstseinsgruppen der Khanda sind alles was wir in unserem Geist wahrnehmen.
"Angst" ist die Abneigung gegen bestimmte Wahrnehmungen.
Man versucht also nicht die Khanda, also die Wahrnehmungen loszulassen, denn die vergehen ja wieder von selbst, sondern nicht an ihnen anzuhaften, d.h. sich nicht mit zusätzlichen Gedanken und Vorstellungen an sie zu hängen und "mehr aus ihnen zu machen als sie sind."
Wenn man eine Spinnenphobie hat und sich darüber bewusst ist, dass das eine übertriebene Angst ist und man nicht glaubt, dass Spinnen wirklich so gefährlich sind, wie es sich den eigenen Emotionen nach anfühlt, dann hat man im buddhistischen Sinne bereits Einsicht in die Wirklichkeit der Spinne.
Das Problem bei Phobien ist ja eher, dass es die heftige Angst ist, vor der man dann wieder Angst entwickelt (Angst vor der Angst).
Vom Verstand her wissen die meisten Phobiker ja, dass ihre Angst unvernünftig ist, aber werden von den Reaktionen ihres Körpers überrollt.
Sich immer wieder kleinen Portionen der Angst aussetzen ist meiner Meinung auch das, was man im buddhistischen Sinne tun würde, denn buddhistische Praxis beinhaltet eben "die Dinge so zu sehen wie sie sind".
Ich hatte eine Phase in der bei meiner Sitzmeditation immer wieder viel Angst hochkam, wie aus dem Nichts. Ich konnte sehr gut beobachten, wie die Reaktionen in meinem Körper und meinem Kopf abliefen. Wäre mir das im Alltag passiert, hätte ich vermutlich gegen die Angst gesteuert, hätte also an ihr "angehaftet" und hätte so nicht erfahren, was ihre wahre Natur ist, nämlich, dass sie einfach kam und dann wieder ging.