Beiträge von Rudolf im Thema „Der Begriff " Shunyata" und über das Wesen der Realität ( Fragen)“

    Die Umgebung und die äußeren Phänomene sollten in dem Sinne als die Manifestationen dieses grundlegendes Geistes begriffen werden, dass sie nur innerhalb von Wahrnehmungsprozessen erscheinen, die letzlich alle von diesem angeborenen, fundamtalen Geist ausgehen, und nicht in dem Sinne , dass ihre Substanz mit der Substanz des Geistes identisch wäre, wie die Nur-Geist-Schule behauptet.


    Hallo Igor,


    ist für den Dalai Lama "Geist" etwas anderes als "Substanz des Geists"?

    Bin ich der Schmetterlimg, der mich träumt, oder ich träume den Schmetterling?

    Man kann es nur dann verstehen, wenn nur der Subjekt bleibt, kein Objekt.


    Wieso sollte beim Verschwinden der Dualität nur das Subjekt übrigbleiben?

    Wieso bleibt nicht nur das Objekt übrig?


    Tatsächlich bleiben weder Subjekt noch Objekt übrig beim Verschwinden der Dualität (wenn sie ganz verschwinden würde)

    Wer am nur-Subjekt festhält, der zeigt meines Erachtens, dass er die Nicht-Dualität gar nicht verstanden hat.

    " noch die Erscheinung, daß Subjekt und Objekt voneinander entfernte und getrennte Entitäten sind,"


    "voneinander entfernte und getrennte Entitäten":

    das bedeutet, dass man Subjekt und Objekt nicht mehr als selbständige, eigenständige, für sich selbst existierende Entitäten sieht.

    Es bedeutet nicht, dass der Buddha z.B. nur noch nacktes Subjekt ist ohne Wahrnehmungen anderer Lebewesen als Objekte seiner Wahrnehmung.

    Wir dagegen sehen uns selbst und andere und anderes als ganz verschiedene, weit entfernte Dinge an, die zum größten Teil gar nichts mit und zu tun haben, völlig getrennt sind von uns. Das ist gemeint mit der Erscheinung von Dualität bei gewöhnlichen Wesen.


    Diese Sichtweise von Subjekt und Objekt beim Buddha und Übenden auf dem Achtfachen Pfad geht Hand in Hand mit der Meditation und Entwicklung der "Vier Unermesslichkeiten". Unermesslicher Gleichmut, unermessliches Mitgefühl, unermessliche Liebe, unermessliche Mitfreude.

    Dazu sind Objekte erforderlich, sonst wäre es unermessliche Eigenliebe ... (:

    Wenn ich deine Worte analisiere und weider und wieder lese, dann es scheint mir so, dass man so.... im allem Buddha-Natur sehen..( könnte). Im grausamen Mord auch.


    Mir scheint es so, dass der Buddha selbst das nicht so gesehen hat.

    Statt hunderte von anderen Büchern zu lesen, solltest du auch mal die Sutten des Buddha lesen (wenn du nichts dagegen hast, dass ich dir mal was rate)


    Denn alles sei ( wäre) dann nur der "Wandel", kein "Eigenwesen", also, das ganze Gebäude der Ethik....für die Katz.. ( ach, wieder meine Katze, die man zerschneidet, aber die würde niemals sterben...*lach*).

    Schaue mal selbst, wie du, mein Lieber, unbemerkt, in den totalen Nihilismus abgleitest


    Das ganze Gebäude der Ethik für die Katz, nur weil es kein Eigenwesen gibt?

    Dieses schwache Argument müsstest du etwas aufpäppeln, unterstützen mit noch anderen Argumenten, warum das ganze Gebäude der Ethik für die Katz sein soll, bzw. erkläre mal warum "kein Eigenwesen" zum "totalen Nihilismus" führen soll.

    Dein Körper jedenfalls ist da und hat Empfindungen, obwohl nichts an deinem Körper etwas "Eigenes" ist, alle Nährstoffe kommen von außen.

    Dein Geist hat auch nichts "Eigenes": du hast alles was du hier sagst von anderen gelesen, abgeguckt. (Ich übrigens auch)



    Aber in dem "Leerem " Geist es gibt doch keine "Unwissenheit".


    Gerade diese Aussage ist Unwissenheit.


    Und wie lange sollte man wandeln, von dem seriellen Killer bis ( BIS!) zum Heiligen?


    Eine Hauptübung im Theravada und Mahayana ist: Geduld üben.

    Aber was kann etwas, was sei leer von inhärenten Existenz, ("seine Leeerheit"), anders ausgedrückt, der Geist, der" keinerlei absolute Charakteristika besitzt", "befleckt" sein?

    Wenn der Geist" seit anfangsloser Zeit" "keinerlei absolute Charakteristika besitzt", wie kann dieser Geist," den wir in unseren samsarischen Existenzen besitzen", überhaupt samsar-isch erscheinen?


    Anders ausgedrückt, wie kann etwas, das entsprechend eigener Natur wie "innerlich leer" ist , oder so wie" keinerlei absolute Charakteristika besitzt" ----"befleckt sein, samsarisch sein?

    Rein erkenntnis-teoretisch ich sehe hier Widerspruch.


    Es kommt darauf an, was man unter Leerheit des Geistes versteht.

    Mir scheint du tendierst dahin, dass "Leerheit" die Abwesenheit von allem möglichen bedeutet soll.

    Auf die normale Sprache übersetzt, wie kann so wie als das "Nichts" alles auslösen, samsara, befleckt-sein , und so weiter?


    Das ist aber nicht so. Überhaupt nicht.

    Das hatten wir doch schon: Leerheit bedeutet nur die Abwesenheit von etwas Beständigem, etwas Teilelosem, etwas mit einem Eigenwesen.

    Dagegen positiv ausgedrückt ist "Leerheit": abhängiges Entstehen.

    Dein Geist ist jetzt schon "leer", auch wenn er voller Leidenschaften ist ;)


    Deswegen sind "Leerheit des Geistes" und "der Geist ist befleckt" überhaupt kein erkenntnis-theoretischer Widerspruch.


    Und "Leerheit des Geistes" bedeutet auch, dass dein Geist sich wandeln kann, sehr stark wandeln kann bis hin zu einem Buddha-Geist, und zwar genau deswegen, weil er "leer" ist, also kein Eigenwesen hat, nicht starr und unveränderlich ist. Weil der Geist "leer" ist, kann er sich befreien von Unwissenheit usw.

    Wie kommst du eigentlich darauf?
    Davon habe ich noch nichts gehört in Dharmaunterweisungen.

    Ich auch nicht. Deshalb kam ich darauf.

    Wenn man lange genug übt, bemerkt man eines Tages, daß der sich

    bewegende Geist auch nur Dukkha ist. Das heißt, er bringt nicht nur die Dukkha erzeugenden Wünsche

    hervor, sondern er ist durch seine Bewegung selbst Dukkha.


    Hier müssten wir den kontext kennen.

    Ich hatte ja geschrieben, dass Ayya Khema wohl unseren Geist oder Bewusstsein meint, der auf der Unwissenheit als Bedingung beruht.

    Der Buddha hat diesen Geist nicht mehr, gemäß seiner eigenen Lehre. (12 Glieder)

    Hier kommt man an ein wenig Gelehrsamkeit nicht vorbei, wenigstens dann nicht, wenn man verstehen will, was der Buddha gelehrt hat.

    "Der Geist ist klar und erkennend" alleine ist ja noch keinerlei Einsicht in das was der Buddha gelehrt hat.

    in welchem Sutta steht das eigentlich?

    Und Gier und Hass jedenfalls sind geistiger Natur.



    Den Geist kann ich gar nicht reinigen, weil er immer klar und erkennend wie ein Spiegel ist. Hier sind die Grenzen Deiner Metapher.


    ;)


    Übrigens:

    "Der Geist ist klar und erkennend"

    bedeutet ja gar nicht, dass er frei von Gier und Hass ist. Wie kommst du darauf? "Klar" bedeutet, dass er immateriell ist, so wird's überall im Mahayana gelehrt.


    "Der Geist ist klar und erkennend" gilt immer, ob er nun mit Leidenschaften befleckt ist oder nicht.

    Die Befreiung besteht daraus, dass die Ursachen für Leiden beendet werden.


    Und was sind die Ursachen für Leiden? Sind die etwa kein Geist? Gier, Hass, Unwissenheit? Sind dies materielle Dinge?

    Der Geist ist ein Spiegel,


    Der Geist ist kein Spiegel.

    Das ist ein Vergleich. Und kein vollkommener Vergleich.


    Einen Spiegel kann man mit äußerlichen Mitteln von sehr oberflächlichen Befleckungen reinigen.

    Den Geist muss man von geistigen Befleckungen reinigen, und zwar von innen, mit der rechten Einsicht.

    Wieso sollte ein von Anhaftung, Ablehnung und Unwissenheit befreiter Geist bewegungslos sein,


    Wie kommst du eigentlich darauf?

    Davon habe ich noch nichts gehört in Dharmaunterweisungen.

    Rudolf .

    Alles sei so wie das Leiden, aber nur von der Warte aus des samsarischen Gesites.

    Aber Arhats waren doch wie von dem alles wie "befreit".

    So ich sehe den Widerspruch....

    Oder?


    ja, Arhats sind befreit von dem samsarischen Geist.

    Von dieser Perspektive aus sehen sie ihr früheres Leben und das Leben all der anderen noch gewöhnlichen Lebewesen als Leiden an, nur als Leiden.


    Die Perspektive der gewöhnlichen Lebewesen ist: es gibt beides: Leiden und Glück.

    Das Glück ist für sie, wenn sie mal einen Wunsch erfüllt bekommen, der sie kurzfristig von ihrer Begierde befreit oder wenn ein großes Leid, ein starker Schmerz zu Ende geht.

    Oder wenn man stundenlang stehen musste und nun sich endlich setzen kann ....... aber wenn man sitzt, fängt das Leiden des Sitzens an .. und man will bald wieder aufstehen ..... ;)


    Wie sollte sich der Geist nicht bewegen, wenn der grundlegende Charakter des Seins die ständige Veränderung ist? Ein bewegungsloser Geist inmitten einer unbeständigen Welt kommt der Vorstellung von Atman recht nahe. Dann müsste der Geist aber unabhängig existieren können. Buddha lehrt aber anatta. Also haben wir entweder keine Möglichkeit dukkha zu entkommen, denn dazu müsste der Geist ja vollständig bewegungslos werden, oder die Behauptung, die Bewegung des Geistes allein erzeuge schon Dukkha ist falsch. Zudem ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Geist eines Erwachten bewegungslos sein soll. Im Gegenteil.


    Ich denke hier ist das Bewusstsein als drittes Glied in den 12 Gliedern des bedingten Entstehens gemeint oder das vierte Glied: Name und Form, d.h. die fünf Aggregate. Diese Glieder beruhen auf den Bedingungen Unwissenheit und Karmische Formationen, den ersten beiden Gliedern.

    Dieses Bewusstsein ist stets Leiden.


    Wenn die grundlegende Unwissenheit beseitigt ist, entstehen die nachfolgenden Glieder nicht mehr.

    Das Bewusstsein eines Buddha ist ein anderes, schon zur Zeit seines Nirvana mit Überresten.

    Was für eins?

    Dann prüfen wir das selbst mal nach ......... 8)


    Auch ein disziplinierter und geschulter Geist ist Dukkha, solange es noch ein Samsarischer Geist ist.

    Genau das ist es ja - was hier weiter oben zitiert wurde von Leonie, glaube ich - was kaum jemand zugeben will.


    Der Buddha hat zwar gelehrt, dass wir unangenehme, neutrale und angenehme Empfindungen haben können, aber aus der Perspektive des Buddha und anderer Arhats ist das alles Leiden: Leiden des Wandels (z.B. Sinnengenüsse) und das allesdurchdringende Leiden (es gibt keine Sicherheit, es gibt keine dauerhafte Zufriedenheit, unser Körper überhaupt, das ständige geboren werden und sterben usw.)

    Ein nach Nirvana Strebender lehnt sehr wohl das Leiden ab (er hat es erkannt und will raus aus dem Leiden, aus Samsara), denn Nirvana bedeutet ja die Aufhebung allen Leidens und aller Ursachen. Und der Achtfache Pfad ist der zur Leidensauflösung führende Pfad.


    Ich denke die Auflösung des paradox scheinenden Satzes

    Wenn Ablehnung ein Geistesgift ist, dann ist auch die Ablehnung des Leides/Wohls oder die Angst davor eine Form des Leidens. Oder?


    ist: solange man noch strebt (in Ablehung begriffen ist) leidet man auch noch, selbst wenn es immer weniger wird, erst Nirvana hebt das Leiden vollständig auf.

    Der Baum ist nur dann wirklich als Baum da, wenn es da ein Objekt gibt, das von mehreren Menschen, mindestens zwei, als Baum bezeichnet wird. Ansonsten ist da nur ein Objekt mit deiner privaten Bezeichnung. Du kannst also zu dem Objekt auch Eiche sagen.


    Ich denke nicht, dass es um eine bloße Namensgebung geht, bei dem Vorgang der philosophisch so genannten Benennung.

    Der sogenannte Baum erscheint auch Tieren und Kindern, die noch keine Worte verstehen.

    Dieses Objekt entsteht aufgrund der Sechs Sinnesfelder und Berührung und unseren Karmischen Anlagen. Es erscheint wie eine Fata Morgana aufgrund ihrer Ursachen und unseres Augenbewusstseins.

    Zusätzliche Benennengen zu einem Baum wie "schön", "nützlich" usw. entstehen durch unser Denken. Das funktioniert ebenfalls wie eine Fata Morgana.


    Wenn es überhaupt kein Bewusstsein gäbe in der Welt, dann gäbe es auch keine Bäume.

    Ich bin der Ansicht, aufgrund verschiedener Philosophien, insbesondere des Mahayana-Buddhismus, dass es überhaupt keine Welt gäbe, wenn nicht mindestens ein Bewusstsein existierte.


    Wenn du stirbst, gibt es den Baum noch im Bewusstsein anderer Lebewesen, die ihn sehen oder sich an ihn erinnern.


    Im Mahayana Lankavatarasutra liest man ständig: "Alles ist nur Bewusstsein".

    Einige Male bin ich schon aufgrund dessen auf einen Solipsismus-Vorwurf gestoßen.

    Das ist komisch. Sagen der Buddha und seine Schüler dort doch nicht: "Alles ist nur mein Bewusstsein"

    Der Baum ist eben nicht nur von unserer Benennung abhängig, aber auch. Dies ist nur ein Aspekt seines abhängigen Bestehens. Genauso ist er auch von seinen Ursachen und Bedingungen und seinen verschiedenen Teilen abhängig. Alle drei Aspekte des abhängigen Bestehens eines Phänomens sind immer gleichzeitig gegeben.


    "Der Baum ist eben nicht nur von unserer Benennung abhängig, aber auch."


    Ja, deswegen gibt es unabhängig von unserem Bewusstsein kein Baum.

    Das abhängige Entstehen funktioniert so: wenn eine der notwendigen Bedingungen oder Ursachen nicht vorhanden sind, dann tritt die Wirkung nicht ein. Ohne Bewusstsein mögen noch so viele Ursachen und Teile irgendwo (wo eigentlich?) da sein: die ergeben keinen Baum.


    Meines Erachtens übersiehst du, dass "Ursachen" und "Teile und Ganzes" ebenfalls nur Benennungen sind.


    "Der Baum ist eben nicht nur von unserer Benennung abhängig, aber auch." Da ist irgendwie der Wurm drin.

    Was sind denn die Ursachen und Teile eines von uns benannten Objekts: Baum? Wasser, Sonne, Erde und die Teile: Protonen, Elektronen und anderes aus dem Elementarteilchen-Zoo.

    Wie kannst du da sagen, der Baum existiere neben unserer Benennung auch noch wegen seiner Ursachen und Teile? Die sind doch alle kein Baum.

    Und aus dem was alles Nicht-Baum ist kann auch kein Baum werden.


    Du solltest richtig zitieren Igor07 !


    Den Cittamatra-Anhängern hat der Buddha doch die Nondualität gelehrt:

    "In Wirklichkeit besteht diese Trennung oder Dualität zwischen Subjekt und Objekt nicht."


    Der Abschnitt "Die Frage ist, warum der Buddha auf dieser Ebene nicht die Dualität zwischen

    wahrnehmendem Subjekt und wahrgenommenem Objekt verneint."

    betrifft die unteren philosophischen Schulen und steht vorher unmittelbar nach der Erklärung:

    "Zwar existiert das Selbst nicht eigenständig, wohl aber existieren die Objekte als eigenständiige Substanzen. Diese rufen Wahrnehmungen hervor, die von diesen Objekten substanziell verschieden sind. Deshalb sagt Någårjuna, daß der Buddha einigen Schülern Lehren gab, die auf Dualität gründen."


    Mit deiner Art zu zitieren (umgekehrt) verursachst du Konfusion oder Nicht-Verstehen.

    Später im Artikel wird die Non-Dualität wieder aufgelöst: denn ein non-duales Bewusstsein würde ja inhärent (aus sich selbst) existieren. Dies wird in der höchsten Lehrmeinung (gemäß dem Artikel) verneint, dass so etwas möglich ist.

    Und somit ist gemäß dem Artikel im Heft 43/1997 die Non-Dualität nur eine vorläufige Lehre für bestimmte Schüler mit bestimmten Veranlagungen so wie du.


    Was nun tatsächlich stimmt, tja ............


    In Ihrem Artikel berichtet E.M. Rowell von einer Londoner Frau nach einem Luftangriff während des Krieges.

    "Nach einer Bombennacht sah man eine Frau immer wieder vor der Tür ihres verbombten kleinen Hauses treten und ängstlich die Strasse hinauf und hinunter blicken. Ein Polizist fragte sie, ob er ihr behilflich sein könnte. Sie antwortete:" Haben Sie den Milchmann irgendwo gesehen? Mein Mann möchte immer früh seine Tasse Tee haben." Die Autorin fügt hinzu:" Die Vergangenheit war feindlich, die Zukunft ohne Verlass. Die Gegenwart aber war ihre Begleiterin in diesem Augenblick. Das Leben war voller Gefahr, aber-ihr Mann wollte seine Tasse Tee am frühem Morgen." Der einzige Unterschied zwischen dem Zen-Meister , der aus vollem Herzen aß und schlief( also immer in Hier und Jetzt lebte---Meine Bemerkung) und der Londoner Frau, die Milch für ihren Mann am frühem Morgen verlangte, besteht darin, dass der eine Satori erlangt hatte, die andere aber nur ein gewöhnlicher Mensch war.


    Die Frau hat meine volle Hochachtung; sie lebt nicht nur im Hier und Jetzt, sondern denkt auch noch an ihren Mann im Hier und jetzt.


    Wer Sartori erlangt hat scheint eher aus vollem Herzen vorzüglich an sich zu denken.

    Ich denke hauptsäschlich an das "Gleichnis vom Pfeil" wo ja Malunkyaputto - auch so eine Art Faust - nur dann Buddha folgen will, wenn dieser ihm fundamentale Fragen über die Welt offenbart:


    das verstehe ich anders:

    1) betreffen die Fragen - bevor der vom Pfeil getroffene Krieger sich von einem Arzt behandeln lassen will - nicht das "WESEN DER REALITÄT" , sondern nur Einzelheiten in einer Kausalkette

    2) hat der Buddha das "WESEN DER REALITÄT" erklärt, indem er auf diese Fragen

    • 'Ewig ist die Welt' oder
    • 'Zeitlich ist die Welt',
    • 'Endlich ist die Welt' oder
    • 'Unendlich ist die Welt', usw.

    nicht geantwortet hat.


    In einem anderen Sutta sagt er nämlich, dass dieses "extreme Ansichten" seien: da gilt weder Ja noch nein, weil beides falsch wäre.

    Das Wesen der Welt ist das abhängige Entstehen, das ist der mittlere Weg. Beim abhängigen Entstehen gibt keine absoluten Aussagen wie: "das ist so und so" sondern nur: "Wenn dieses ist, so folgt jenes".

    Siehe auch das

    Kaccānagotta Sutta - Wikipedia

    Das passiert doch in allen Traditionen. Wenn noch der Lehrer lebt noch, die Schüler stellen keine Fragen. Denn nur die pure Anwesenheit des Meisters wirkt auf sie unmittelbar.


    Wenn du die Sutten im Palikanon mal lesen würdest, bräuchtest du mehr al zehn Finger, um die Fragen zu zählen, die seine Schüler dem Buddha stellen und die er beantwortet.

    Deine Beiträge verstehe ich nicht mehr so ganz.


    Nur wenn man es alles von der Warte der Ewigkeit anschaut( D.T.Suzuki), man konnte doch verstehen, was Zen redet.

    Anders ausgedrückt, die reden von der absoluten Ebene.


    Von einer absoluten Ebene hat der Buddha nie gesprochen, er kannte das Wort absolut vielleicht gar nicht. (obwohl er allwissend war ;) )

    Was heißt absolut auf Pali oder Sanskrit ?

    Ich denke, Buddha war das "WESEN DER REALITÄT" sehr egal


    Das Wesen der Realität sind gemäß dem Buddha die Zwölf Glieder des Bedingten Entstehens (Samsara) und deren Aufhebung (Nirvana).

    Es gibt keine andere Realität. Dies wird "Leerheit" genannt: die Abwesenheit irgendeiner anderen Realität (Samsaras jedenfalls)

    Mir scheint, dass es dem Buddha nicht egal war, dieses seinen Mönchen zu erklären oder nicht.


    und ihm ging es rein um die Überwindung des Leidens.


    Dazu braucht es aber die rechte Ansicht sammā diṭṭhi, ansonsten gibt es keine Befreiung vom Leiden.

    Majjhima Nikaya 9 (palikanon.com)

    In MN 9 beschreibt der Buddha sehr ausführlich das "Wesen der Realität" Samsaras. das muss man erkennen.


    Wenn Nirvana, wenn "das andere Ufer" dagegen irgendeine Essenz haben sollte, ist das aber nicht zu erkennen und zu erklären, sondern nur zu erfahren.


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    Faust hätte jedenfalls Interesse an buddhistischer Philosophie (Madhyamika) gehabt. Denn die beantwortet genau die Frage nachdem "was die Welt im Innersten zusammenhält". Das ist nämlich die Leerheit. Sonst könnte die Welt ja gar nicht funktionieren, gar nicht zusammenhalten.


    Nagarjuna sagt in einem Vers:

    "Wer die Leerheit ablehnt,

    Für den ist nichts möglich.

    Wer die Leerheit akzeptiert,

    Für den ist alles möglich."