Beiträge von Rigpa im Thema „Die Irrlehre vom Elend der Welt ;-)“

    Erzählungen mit einer soterologischen Intention, die entsprechend konstruiert wurden.

    Ich hätte jetzt gedacht, das wort bedeutet, das ein Heiliger so dargestellt wird - sein Leben, dass es halt schöner klingt, ihm zu Ehren die Umstände als groß, größer erzählt werden. Es bedeutet aber die Lehre von der Erlösung aller Menschen im christlichen Kontext. Im Christen- Glauben.

    Für den Buddha kann man dieses Wort also nicht verwenden. Gibt es für das, was ich meine ein Wort ?


    MN 36.31 ff

    Vielen Dank. :D Ich habe da eben einige Zeilen von gelesen. Kann es sein, das Siddharta Gautama schon erwacht geboren wurde ???

    Oder ist er erwacht, erlöst / befreit worden nachdem er als Kind die ersten vier Versenkungen erlebt hat ?

    Er wusste es nur nicht und hat danach die ganze Zeit weiter nach der Befreiung gesucht. Ich habe an einigen Stellen gelesen, ehe die Zeile vorkam, dass er sich an die erste Versenkungs- Ebene erinnerte - dass er an angenehmen Gefühlen oder an unangenehmen Gefühlen schon vorher

    nicht mehr angehaftet hat. Es steht da wörtlich, das diese Gefühle nicht schafften in seinen Geist einzudringen. In den Körper schon, aber nicht in seinen Geist. Aber dann ist das noch nicht ein Zeichen von der Befreiung von Leiden, dem Erlöschen, sondern eine Vorstufe vom Befreien, Befreiung. Und diese geschah ihm später nachdem er sich an die ersten vier Versenkungszustände erinnert hatte. Ab da habe ich nicht mehr weiter gelesen, das werde ich nachholen. Auf diese Sutta wurde ich schon einmal aufmerksam, da steht viel drin was mir zu mehr Verständnis verhilft. Sehr spannende Sutta. :rose:

    Danke nochmal.


    PS. Sudhana du kennst dich mit den Pali- Begriffen so gut aus, du kennst die Theravada Lehre auch ganz gut, warum bist du dann eigentlich den Weg des Zens gefolgt und nicht des Theravadas ? Oder besteht zwischen den beiden für dich gar nicht so ein großer Unterschied ?

    Ich kann nur aus meinen Beobachten erklären, was mir bisher an Unterschieden aufgefallen ist ( das ist nichts ausgereiftes, nicht von mir nachgelesen ).

    Also im Zen wird meditiert und nicht viel darüber geredet, was man darin erlebt hat, welche Stufe das nun war ( Vertiefungs- Stufe / Ebene )

    dafür reden sie immer von Zazen - Zazen ist dies, Zazen ist nicht dies. Wo ich nicht verstehe, was sie damit meinen. Wahrscheinlich meinen sie damit nur, in Versenkung zu sein und es gibt eine absolute und ein positive Versenkung ( darüber habe ich mal ein Video gehört, aber damals war ich dafür nicht so zugänglich, ich werde mir das gleich noch einmal anhören ). Mehr nicht. :) Edit : Im Theravada wird genauestens erklärt wie man Erkenntnisse kriegt, welche wichtig sind. Wie man das üben sollte. Welche Schritte notwendig sind.

    Und im Zen wird viel über die Meditation geredet, sie wird aber Zen genannt. Das stimmte daher nicht was ich zuerst dachte, dass sie dort nicht viel darüber reden würden. Das Wort Zen wird zu einem Geheimnis gemacht ( ein wenig kam es mir oft so vor ). Mit dem " es ist nicht dies , es ist nicht das. Die Rede ist aber immer von Meditation/ Versenkung. ;)

    Nachgereicht: Alexander Wynne, Who was the Buddha - überschaubare 8 Seiten ...

    Das ist goldig von dir, danke. :rose: Das ist also so, dass es schon ein paar vor mir gab, welche sich gefragt haben, was der Siddharta Gautama für ein Mensch war, was ihn motiviert hatte- wie es zu seiner Suche kam. ;)

    Es interessiert mich sehr und acht Seiten schaffe ich leicht- vor allem ist ja die Schrift auf der Seite sehr gut lesbar. Und dank Übersetzer- Programm wird das möglich sein, das meiste zu verstehen.

    Dafür werde ich mir die Zeit nehmen morgen und für die Majjhima Nikaya Sutta. Ich werde die nächsten Tage nicht hier rein lesen, da ich mich mit der sutta beschäftigen werde und dem Artikel.

    LG

    keiner mehr heilsam handelt, moralisch alle verfallen, so ist es doch umso wichtiger, dass man versucht der Fels in der Brandung zu sein. Ein Mensch, welcher dennoch verzeiht und auch versucht dennoch heilsam zu bleiben, auch weil er nur so anderen helfen kann und nicht wenn er verletzt und traurig sich zurück zieht. Sich selbst verzeihen ist aber wohl auch nötig zunächst. ( Das man so weinerlich war oder so schwach oder sich hat verletzen lassen oder den Mut nehmen lassen, sich selbst diesen genommen hat das Gute zu sehen in den anderen und im Leben ).

    Da ist mir später ( gestern Nacht ) noch eingefallen, das das ja eine Wertung von mir war " moralisch verfallen " dadurch Ablehnung, das nicht haben wollen ( in dem Fall an meinem Kind ). Es ist nur nicht wahr, es war eine Wertung. Man kann es auch ohne Wertung sehen, war mir in dem Moment nur nicht möglich. :) Dann ist mir später noch aufgefallen, dass es nicht stimmt, das ich mich sehe als jemand der doch wenn alles um ihn herum moralisch verfällt ( die Menschen, und wäre eine Wertung ), da wie ein Fels in der Brandung sein könnte oder sich so sieht. Es ist eher so, dass die Herausforderung wäre, auch dann nicht in unheilsames Denken zu verfallen. Man macht es nicht selbstlos. ich mache das in erster Linie für mich selbst. Wenn es anderen dann auch manchmal hilft, ich dadurch heilsam wirke, ist das der Effekt, ein Nebenprodukt, was aber nicht die Motivation sein sollte, sondern zunächst sich selbst damit zu helfen. BZW so uneigennützig bin ich dann doch nicht, so wie sich das zuerst angehört hat. Das wusstet ihr aber sicher auch. :badgrin:

    Hast du eine Idee, wie es möglich wäre, in so einem Palast aufzuwachsen, wo deine Eltern zu 1000% nur bei ihrem Kind sind? Und dann hast du als unschuldiges, unbeflecktes Kind immer alles, sofort, am besten jetzt... schnell schnell.

    Die Frage stellte sich mir, ob es unbedingt Liebe sein muss ( Metta ) wenn man sein Kind vor allen Gefahren schützt bzw es nicht zu lässt, dass es auch schmerzvolle Erfahrungen machen darf. Bzw fragte ich mich, ob dahinter nicht Wertungen stehen " die Welt ist schlecht, wir müssen unser Kind davor schützen, mit dieser in Kontakt zu kommen ". So etwas gibt es sicher was du beschreibst- oder annähernd. Nur, was das Kind wirklich braucht, das kann wohl keiner genau immer wissen. Es sind eher Einschätzungen. Oder es mag sein, dass es Eltern gibt, die immer wissen, was das Kind gerade braucht. Aber mir stellt sich die Frage, ob es gut ist, dem Kind immer alles zu geben was es gerade braucht. Es kann auch sein, dass es unmöglich ist, dies immer zu wissen ( was es braucht ).

    Was meinst du wie die Eltern und Diener des Palastes waren? Wobei ich das eig. alle fragen möchte ...

    Ich habe gestern gedacht, sehr fürsorglich, aber auch ängstlich, ängstlich gegenüber der Welt hinter dem Palast. ( Ablhenend gegen diese ).

    Ist so eine Kindheit überhaupt möglich? Und wer hatte sie bis heute?

    Hm, annähernd wohl ja. Etwa bei Milliardären oder Millionären, welche die Kinder in Privatschulen schicken, keinen kontakt erlauben zu Menschen außerhalb ihrer Gesellschaft. Oder Menschen die sehr religiös sind und sich von der Welt- der Zivilisation versuchen abzuschotten, ihre Kinder vor dieser zu schützen.

    Aber mir ist klar, dass der Buddha ein tiefes Gespür für das Leiden anderer hatte und eine starke Fähigkeit zur Empathie besaß.

    Könnte man auch hochsensibel nennen, oder ? Ich mag es allerdings selbst nicht, dass es heutzutage so viele Diagnosen gibt und Namen für Gefühlszustände oder Charaktereigenschaften oder auch leichten Störungen, die dann heute oft etwas mit Syndrom genannt werden.

    In seinen Lehren soll er oft betont haben, was Achtsamkeit und Selbsterkenntnis sind... das geht doch schon ganz gut in die Richtung der Eigenschaft von Sensibilität oder?

    Ja, kann sein. Das war seine Stärke, aber manchmal wohl auch seine Schwäche ( in dem Sinne, das so jemand auch schneller leidet, da er mehr mitleidet oder schneller gekränkt werden könnte ). Das muss aber nicht so gewesen sein.

    Auch erwähnenswert in diesem Kontext wäre, dass Buddhas eigene persönliche Erfahrungen und Beobachtungen des Leidens in der Welt eine bedeutende Rolle in seiner spirituellen Entwicklung und den Einsichten spielten, die er durch seine Meditationspraxis gewann.

    Seine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen, was denn sonst ? :)

    Einige recht häufige Ursachen für negative Emotionen sind Stress, Angst, Depressionen, Trauer,

    Die Gedanken dazu ( die vorher auftreten müssen ) sind oft so flüchtig, sind so schnell da, dass wir es nicht bemerken. Es gibt noch als Ursache alte Trauma, also etwas was tief sitzt und einen ständig negativ fühlen lässt ( nicht durchgängig, aber immer mal wieder ). Aber du schriebst ja auch Trauma. Große Veränderungen- ja. Das kann wohl jeden sehr treffen, sich ängstlich, hilflos fühlen lassen. Das hats du alles gut aufgezählt.

    Persönliche Beziehungen und soziale Unterstützung können zusätzlichen Input geben.

    Meinst du mit Input, helfen ?

    .. und es gibt leider auch überforderte Menschen, die dann schnell emotional hypersensibel sind... Diese Emotionen, vorallem die negativen, können uns jedoch helfen, schwierige Erfahrungen zu verarbeiten und daraus zu lernen.

    Hypersensibel= hochsensibel ? Ich mag das Wort nicht ist mir gerade eingefallen. Es ist so unklar, finde ich. Besser wäre zu sagen, jemand ist sehr mitfühlend, oder jemand ist sehr ängstlich. Oder ? Und diese Gefühle / Eigenschaften können auch wechseln. Also mal sind wir sehr ängstlich ( kommt auf die Situation an ) und mal sehr mitfühlend. Und mal nicht so mitfühlend. Das heißt auch jemand der in einer Situation sehr ängstlich ist, ist dann hochsensibel. :grinsen:

    Ich meine würdest du versuchen dir zu helfen, wenn du die Vorteile siehst?

    Ja. Wie kommst du auf diese Frage ? Wäre es falsch die Vorteile zu sehen ?

    Eine Möglichkeit ist, dass sie sich des Leids nicht bewusst sind, entweder weil sie keinen Zugang zu genauen Informationen haben oder weil sie dem Thema keine Aufmerksamkeit schenken.

    Ein anderer Grund könnte sein, dass die Menschen vom Leid anderer überwältigt sind und sich hilflos fühlen, etwas dagegen zu tun. In manchen Fällen vermeiden es die Menschen dann auch schon, über das Leiden anderer nachzudenken, weil es zu belastend ist oder weil sie das Gefühl haben, dass sie nichts tun können, um zu helfen. Das ist so als würde man in einen Sinkflug gehen, aber dann merkt man Strömungsabriss und plötzlich geht alles ganz schnell... mit letzter Kraft macht man die Kurve und stabilisiert sich wieder...

    Es ist so, dass das Interesse an anderen mal da sein kann, dann wieder nicht. Mal haben bei mir nur die eigenen Bedürfnisse Priorität, mal auch die von anderen. Die Kinder zu versorgen, sich um sie zu kümmern braucht schon so viel Energie, dass ich sie manchmal nicht habe für noch welche. Es stimmt, was du sagtest, dass uns die anderen nicht interessieren können. Ja, über das Leiden anderer nachzudenken, kann auch belastend sein. Da hast du recht, das ist leider so. Wäre bei einem Metta- Herz wohl nie so, dass es belastend wäre , oder ? so jemand würde immer versuchen einem anderen zu helfen, oder ? Aber jedem kann man nicht helfen, nicht ? Es reicht ja auch, wenn man es in seiner nächsten Umgebung versucht, oder eben da wo man gerade ist. Oder es ergibt sich das man dann sieht, wo die Hilfe jetzt gebraucht wird.

    Dann möchte ich noch sagen, dass menschliche Beziehungen zwar eine Quelle des Leidens sein können, aber auch eine Quelle der Freude, der Verbundenheit und der Sinne!

    Ja. Aber auf der Sinnesebene ( Ebene vom Anhaften ) ist es immer vergänglich oder sagen wir kommt auch meistens bald wieder eine Ernüchterung, Enttäuschung, man macht dazu seine Freude abhängig von anderen.

    Aber wir werden es NIEMALS schaffen, Leiden zu beseitigen!

    Beseitigen meinest du so : Wir können uns davon befreien, aber es heißt nicht, das andere dann auch nicht mehr leiden, Dass es Leiden bei anderen dennoch gibt. Ich hatte das zuerst nicht richtig verstanden.

    Siddharta ist auch mit weisen Eltern aufgewachsen, er meditierte bereits als Knabe. Man muss nicht übersättigt sein oder lebensmüde. Siddharta hatte freie Kapazitäten, er hatte keine Sorgen, sondern viel Zeit zum Philosophieren. Und vergesst nicht das Karma.

    Ach wenn das so war, das wäre ja erstaunlich. Wer bei uns in unserer Gesellschaft meditiert, schon als Kind ( also so früh ) ? Da hatte er gewiss ganz andere Umgebung, Werte, Erleben, als das was wir meistens erlebt haben als Kinder. :) Karma ja. Seines war wohl eben so tiefsinnig gewesen zu sein . ( Passt besser als hochsensibel ). Mitfühlend wurde er wohl durch die Eltern, durch das Vorleben und seine eigene Selbstgüte, die er sich bewahrt hatte, da er nicht zu etwas gezwungen wurde, aber wir wissen es nicht. Mitfühlend kann man wohl auch schon geboren werden. Oder werden wir alle. Es kann schwächer werden mit der Zeit. Aber manche bewahren es länger.

    Der Bodhisattva Gautama ist eine literarische Figur; die genannten Texte sind Hagiographien, nicht historisch ernst zu nehmende Biographien.

    Nicht historisch ernst zu nehmen ? Dachte ich bisher immer, dass sie historisch ernst zu nehmen sind. Du wolltest also damit sagen, dass wir nicht wissen, ob alles stimmt, was schriftlich überliefert wurde. Es könnte auch manches dazu gedichtet sein. Man könnte daran glauben, dass es stimmt.

    Ist das falsch, dumm ?

    Der Bodhisattva Gautama ist eine literarische Figur; die genannten Texte sind Hagiographien, nicht historisch ernst zu nehmende Biographien. Man kann natürlich darüber debattieren, welche Botschaften mit der Metaphorik dieser Hagiographien vermittelt werden sollen - der Kindheit in einem Palast, wo ihm kein Wunsch unerfüllt blieb , nicht einmal der nach Frau und Kind. In die Lebenszeit Buddhas projiziert ist so ein Palastleben völlig anachronistisch.

    Aber ich habe gelesen das Hagiographie auch heißt, das Leben eines Heiligen wurde wissenschaftlich untersucht und bestätigt.

    Zitat


    Die Hagiographie (auch in der Schreibweise Hagiografie, aus altgriechisch τὸ ἅγιον tò hágion „das Heilige, Heiligtum“ bzw. ἅγιος hágios „heilig, ehrwürdig“ und -graphie) umfasst sowohl die Darstellung des Lebens von Heiligen (Vita) und ihrer Taten (Gesta) als auch die wissenschaftliche Erforschung solcher Darstellungen. Hagiographische Quellen sind Texte oder materielle Überreste, die geeignet sind, über das irdische Leben der Heiligen, ihren Kult und die nach Überzeugung der jeweiligen Kultgemeinschaft bewirkten Wunder Aufschluss zu geben. Zu den Texten zählen etwa Viten (Heiligenleben), Translationsberichte, Kloster- und Bistumschroniken, Erwähnungen in sonstigen Chroniken und anderen historiographischen Gattungen, Authentiken (Beglaubigungsdokumente für Reliquien), Kalendarien, der Verehrung dienende literarische Gattungen in liturgischen Handschriften, beispielsweise Hymnen, (..)

    Na gut es stand da ja " die wissenschaftliche Erforschung solcher Darstellungen". Nicht die wissenschaftliche Bestätigung solcher Darstellungen. :) Dann sollten sie bitte dafür ein anderes Wort verwenden. Z.B Hagiographieforschung.

    Von Interesse natürlich sein Bericht eines kindlichen 'Spontanerwachens' - aber sonst findet sich da wenig. Die bekannten Geschichten beruhen vor allem auf dem weitverbreiteten Epos Buddhacaritam von Aśvaghoṣa (nach 100 n.d.Z.) und dem gut ein Jahrhundert jüngeren Lalitavistara

    Das sagt viel : Kindliches Spontanerwachen. :) Also er hatte schon andere Einsichten/ Erkenntnisse als wir ( ich meine die meisten anderen zu der Zeit und heutzutage ) in so frühen Jahren. Dieses war dann wohl auch ein Ansporn / Anzünder um weiter zu graben.

    Ich meine die Erkenntnis daraus: eigentlich sollte ich mich besser auf mich und meine Sache hier konzentrieren und nicht in dieses Forum schreiben, wo Menschen auf einer Suche sind. Aber wer bin ich schon oder? Also bin ich eben auch dieser Aspekt des Seins, denn es betrifft uns dann ja alle aber damit meine ich wieder nur mich und meine Wenigkeit hier irgendwo da drüben :P

    Wichtig ist doch, dass man sich bewusst ist darüber was man macht, oder ? Dann ist man nicht mehr nur ein von seinem Geist getriebener, sondern bewusst Suchender. Man könnte es auch sein lassen, nicht hier lesen und schreiben. Wichtig wäre nur die Kurve wieder zu kriegen, nicht anzuhaften am Schreiben hier, an einer Rolle oder Aufmerksamkeit, welche man hier kriegt, oder ? :)

    Hast du eine Idee, wie es möglich wäre, in so einem Palast aufzuwachsen, wo deine Eltern zu 1000% nur bei ihrem Kind sind? Und dann hast du als unschuldiges, unbeflecktes Kind immer alles, sofort, am besten jetzt... schnell schnell.

    Hm. Wenn seine Eltern so spirituell interessiert waren, oder mehr als andere, so kann es alles ganz anders gewesen sein. Sie müssen dann nicht ängstlich gewesen sein. Er hatte dann ganz andere Bedingungen, er hatte es leichter Erkenntnisse zu kriegen, die sein Herz befreiten und war darum so ein guter Lehrer.

    Was meinst du wie die Eltern und Diener des Palastes waren? Wobei ich das eig. alle fragen möchte ...

    Naja, wenn sie auch viel meditiert haben, so waren es sicher sehr friedliche Menschen, angenehme Menschen. Wenn dazu noch das Herz mitgenommen wurde. :) Außergewöhnliche Menschen würde ich sagen.

    Ist so eine Kindheit überhaupt möglich? Und wer hatte sie bis heute?

    So eine ? Hm, manche der buddhistischen Lehrer ? Oder andere Lehren, wo die Eltern es lebten und daher auch die Kinder sehr mitfühlend behandelten. Ob es das aber gibt, weiß ich nicht- also dass sie es schafften dass ihr Kind nie leiden musste. Das ist sicher auch ausgedacht. Der Siddharta Gautama, kannte Leiden sicher auch schon vorher. Vermute ich. Denn immer waren die Eltern wohl nicht mitfühlend oder wussten was zu tun ist. Also genau weiß ich es ja nicht. Es kann beides möglich sein. Er hat nie gelitten, oder aber ab und zu auch. ( Noch während er im Palast gewohnt hat) .



    Alles Liebe euch allen ! :heart: :rainbow:

    Erst, als ihm klarwurde, dass auch ER altern, krank werden und sterben müsste, beschloss er, einen Weg aus dem Leiden zu suchen.....

    Ich habe mich heute gefragt, ob Siddharta Gautama es so ging, wie einem der halt gerade voll enttäuscht wurde, hilflos sich fühlte, traurig und fast aufgeben wollte, angesichts des Schocks, dass es so viele Menschen gibt, welche Leiden, und durch das Erkennen, dass er irgendwann den Körper verlassen muss oder krank werden könnte.

    Nach den buddhistischen Lehren war die Hauptmotivation des Buddha, den spirituellen Weg einzuschlagen, seine tiefe Sorge um das Leiden aller Wesen.

    Ja. So stellte ich mir das/ ihn heute auch vor.

    Er erkannte, dass alle Lebewesen in irgendeiner Form leiden, sei es durch körperliche Krankheit, geistige Not oder die Vergänglichkeit aller Dinge

    Ja. So steht es auch geschrieben.

    Der Buddha machte sich auf, einen Weg zu finden, das Leiden zu beenden und anderen dabei zu helfen, dasselbe zu tun.

    Ich habe mich gefragt, ob Siddharta Gautama, da so wie aus emotionaler Störung handelte angesichts des Schocks, der Enttäuschung der großen Zahl an leidenden Wesen. Wovor er zuerst lange geschützt war. Er hatte liebe Eltern, genug zu essen, sozial war er nicht isoliert. Wenn die Geschichte stimmt, hatte er ein sorgenfreies Leben und ein Leben voll Sinnesbefriedigung.

    In diesem Sinne könnte man sagen, dass der Buddha die Welt und alle Wesen in ihr liebte, da er von dem Wunsch beseelt war, ihr Wohlergehen herbeizuführen und ihr Leiden zu lindern.

    Ja. Und die Liebe hatte er wohl, da er so eine gute Kindheit hatte und geliebt wurde und sich selbst liebte ( Selbstgüte hatte ). Daher sein großes Herz auch für andere. Oder er hatte sehr viel Selbstgüte und war zudem hochsensibel. Oder ist ein Mensch der viel Selbstgüte hat und mit anderen daher viel Güte, auch immer hochsensibel ? Ich glaube ja. Hochsensibel wären alle Menschen, welche ein großes Herz für sich und andere haben.

    "So sehr mich das Problem des Elends in der Welt beschäftigt, so verlor ich mich doch nie im Grübeln darüber, sondern hielt mich an dem Gedanken, dass es jedem von uns verliehen sei, etwas von diesem Elend zum Aufhören zu bringen." (Albert Schweitzer)

    Das ist ein schönes Zitat. Manchmal schwer umzusetzen. So wie bei mir heute. Ich habe aber die Kurve nochmal gekriegt. Es hat aber ein paar Stunden gedauert. Dann sah ich das etwas nüchterner. Teenies können anstrengend sein und ich konnte es so sehen, dass es nicht so unheilsam gemeint war, wie es mir vorkam oder sich anfühlte. Oder man kann sagen, wenn die Welt um einen verrückt spielt, keiner mehr heilsam handelt, moralisch alle verfallen, so ist es doch umso wichtiger, dass man versucht der Fels in der Brandung zu sein. Ein Mensch, welcher dennoch verzeiht und auch versucht dennoch heilsam zu bleiben, auch weil er nur so anderen helfen kann und nicht wenn er verletzt und traurig sich zurück zieht. Sich selbst verzeihen ist aber wohl auch nötig zunächst. ( Das man so weinerlich war oder so schwach oder sich hat verletzen lassen oder den Mut nehmen lassen, sich selbst diesen genommen hat das Gute zu sehen in den anderen und im Leben ).

    Was du aufzählst sind die Auswirkungen. Ich nehme die Auswirkungen manchmal so an oder lasse zu, dass sie mich ängstlich machen und verzweifelt.

    Es ist dann immer schwer die Ursachen zu sehen. Da mit einem weisen Geist durch zu sehen. Und dann das Lesen, dass es die Verblendung ist, würde mir in so einem Zustand nicht helfen, glaube ich. Denn dann will ich nicht sehen, dass ich ja selbst noch verblendet bin, sonst würde ich mich nicht so fühlen. So ein Emotions- Tief muss sich erst mal legen, weg sein. Emotions- Tiefs sind auch Leiden. Ja, wo kommen sie her ? Durch Gedanken ? Durch das nicht achtsam gewesen sein auf diese ?

    Also deshalb spreche ich davon... auch wenn sie mich nicht mehr heimsuchen, in dieser Kontrolliertheit...

    Es gibt Menschen mit persönlichen Problemen und sie kämpfen und kämpfen, eine Herausforderung nach der anderen.

    Denke zb. an die Buddhas auf den Straßen... wir nennen sie Obdachlose...

    Und manche sagen sogar sie würden Lügen... aber hast du ihnen mal in die Augen gesehen?

    Ich muss gestehen, dass ich das Leiden anderer oft ausblende und mich statt dessen mit meinem Leben beschäftige, versuche mir zu helfen. Ist aber auch gut, oder ? Man kann doch nur anderen helfen, wenn man sich gut fühlt. Naja oder nur anderen helfen, wenn man sich selbst auch hilft. Oder ist das zu schwach gedacht ? Was heißt sich selbst helfen ? Ich meine Zuflucht nehmen zum Dhamma. Und weiter üben. Da ist dann meist keine Energie mehr, um das Leiden der anderen zu sehen oder mich damit zu beschäftigen. Na gut. Dennoch versuche ich heilsam zu handeln- nur ich gehe jetzt nicht extra in die Stadt und suche einen Obdachlsosen, dem ich Geld oder Aufmerkamkeit schenken kann. Es gab schon so ähnliche Aktionen bei mir. :) In letzter Zeit überkam mich so ein Drang aber nicht mehr. Aber mit drei Kindern ist es ja auch schon genug. Ich muss mich zuallererst um sie kümmern. Es ist ja klar, dass ich dann keine Energie mehr habe, um mich noch stark um andere Menschen zu kümmern.

    Auf der anderen Seite, neigen wir dazu, wenn es uns scheinbar gut geht, mit den anderen nicht mehr so mitfühlend zu sein, denen es nicht so gut geht. Aber wenn es uns selbst nicht gut geht, sehen wir erst die anderen denen es auch nicht gut geht und fühlen uns verbunden, oder ?

    Oder psychischen Problemen... oder Beziehungsproblemen... persönlichen Verluste... Trauer...

    All das trägt ebenfalls zu einem Gefühl des Elends bei...

    Ja. Davon habe ich eines gehabt heute. Und dennoch ist es ja so einfach, einfach zu erklären, alles kommt von unserer Verblendung. Und davon die Gier oder die Ablehnung. ( Haben wollen / nicht haben wollen ).

    Daher finde ich es wichtig zu erkennen, dass die Erfahrungen und Wahrnehmungen von Elend ... wirklich... bei jedem Menschen ... unterschiedlich ist... und dass es viele verschiedene Wege gibt, mit diesen ganzen Herausforderungen umzugehen.

    Ja, zB jemand der gerade emotional unten ist, in Starre fast schon, keine guten Seiten mehr sieht in der Welt oder trostlos ist und sich da rein steigert, dem hilft es wohl, wenn er ein wenig aufgebaut wird von einem anderen Menschen. Oder er hilft sich selbst. Dafür muss man schon stark sein oder sehr geübt im Dhamma sein, oder ? Also Manchen hilft in dem Moment nicht sich einen Dhamma- Vortrag anzuhören.


    Manchmal muss man wohl einfach auch durch das Leid , es aushalten ( oder den Schmerz, die Emotionen ). Und wenn es sich verflüchtigt- das kann auch durch eigene Kraft geschehen, kann es einem auch weiter geholfen haben. Das man etwas erkannt hat. Oder sich denkt, beim nächsten Mal bin ich achtsamer oder sieht " oh ich muss noch mehr Gleichmut üben/ kriegen " oder " ach so, der andere Mensch ( der einen dazu gebracht hat sich schwer zu fühlen ) leidet, ich muss mich mehr um ihn kümmern ". :)

    Ich habe in der letzten Zeit, auch angeregt durch diese Themen hier, Thanissaro Bikkhu entdeckt und möchte seine Schriften allen wärmstens empfehlen.

    Thanissaro Bhikkhu: (Geoffrey DeGraff)

    Ich habe gestaunt wieviel er schon geschrieben hat. Das sind nicht alles Bücher, oder ? Manches sind Mitschriften aus Vorträgen, oder ? Aber zwei oder mehr Bücher hat er auch geschrieben. Aber die vielen Vorträge, das ist schon viel Arbeit, welche der Bikkhu auf sich genommen hatte. Sehr gütig von ihm. Ich werde mal rein lesen in eine Mitschrift oder in eines der Bücher. Danke für das Teilen / den Tipp. _()_