Nun kann es ja durch sehr intensive Meditationspraxis zu Zuständen kommen wo die Identifikation mit Körper und Geist ausgelöscht ist und man erfährt sich als unendliches Bewusstsein...
Das sind schon sehr hohe Stufen der Meditation und ich glaube eher nicht dass jeder Theravada-Meditationslehrer das erfahren hat.
Da habe ich mich wohl in der Kürze missverständlich ausgedrückt. Für die Erkenntnis von Pfad und Nicht-Pfad ist "nur" angrenzende Sammlung bzw. momentane Konzentration nötig.
Es geht darum, dem Schüler klarzumachen, wo es jetzt weiter gehen muss und das der attraktive Weg nach "oben" über die jhana eben nicht zum nibbana führt. (Auch um ihn psychisch wegen der möglichen, bei einigen Meditierenden auftauchenden, starken Halluzinationen im iddhi-pada-Zustand zu stabilisieren.)
Deshalb bevorzugen einige Lehrer auch den trockenen Weg ganz ohne weltliches jhana. Da sie darin eine Gefahr sehen, vom Weg abzukommen.
Andere meinen erst jhana erreichen, da das iddhi-pada-Bewusstsein nach dem jhana, wo man sich einige Zeit wieder in der angrenzenden Sammlung aufhält, stärker und damit effektiver ist. Quasi als wenn man einen Turbo einschaltet. Also mit samatha-Meditation ins jhana dann wieder raus und vipassana machen.
Das Ziel ist auf jeden Fall bei beiden Wegen zunächst das magische Bewusstsein (iddhi-pada).
Hier ist die Abzweigung, die zu nibbana führt.
Die damit verbunden weltlichen magischen Kräfte (siddhi/iddhi/ bzw. abhinna) waren natürlich auch im Yoga bekannt. https://www.palikanon.com/wtb/abhinna.html
Eine davon (Nr.6 die Triebversiegung) wurde jedoch übersehen, weil der Weg dahin eben nicht gerade attraktiv ist und die "Trübungen der Einsicht" alle Arbeit leisten den Yogi von dieser Kraft abzuhalten. Diese Kraft wurde vom Buddha entdeckt und dann entwickelt und hier unterscheidet sich der Yoga-Weg vom dem des Theravada-Buddhismus'.