Zitat Der Buddha behauptet, das Leid entstehe aus Begierden.Das ist nicht wahr. Das Leid ist da, weil es davor Schützt zu sterben.
Es gibt verschiedene Arten von Ursachen. Dass Leid die negative Seite von Begierden ist, ist vollkommen damit kompatibel, das wiederum diese Begierden im Laufe der Evolution entstanden sind. Und dass diese. Begierden evolutionstechnisch nützlich ist, ist damit kompatibel, dass sie unangehm sind.
An der Frage, vom Ursprung des Leidens und seiner Überwindung, ist ja nicht unlegitim. Und weil Leiden ja erstmal ein psychischer Zustand ist, beschäftigt er sich nicht mit all den diversen Anlässen für Leiden in der Welt ( Krankheit, Ungerechtigkeit, Krieg, Hunger) sondern mit den psychischen Bedingungen. Auch wenn die Idee statt an den Ursachen an der Wahrnehmung zu feilen, die Grundlage des "Opiums für das Volk" Kritik ist, ist es ein legitimes Unterfangen.
"Leiden" ist ja erstmal ein bestimmter psychischer Zustand - man könnte sagen, es ist eine subjektive Äußerung der Diskrepanz zwischen Soll und Ist.
Schon bei sehr einfaches Wesen gibt es sowas wie Durst. Ein Flüssigkeitsmangel setzt sich in eine Handlungsbereitschaft zu trinken und Flüssigkeit zu besorgen um. Viele geistige Mangelzustände korrelieren mit Handlungsbeitschaften. Wut mit Kampfbereitschaft, Angst mit Fluchtbereitschaft, Lust mit Paarungsbereitschaft. Fast hinter jeder Handlung steckt ein Mangel und eine Unruhe.
Je komplexer Organismen werden, desto mehr werden sie dazu fähig ihre eigenen Impulse zu kontrollieren. So kann auch ein durstiges Gnu seinen eigenen Durst ignorieren, wenn ein Löwe um die Wasserstelle schleicht.
Und von daher ist für mich die Grundidee, dass es Befreiung vom Leid gibt, gar nicht besonders exotisch. Und man muß dazu auch nicht an Übersinnliches oder Metapysisches glauben.
Man muß einfach nur die "Sache mit dem Gnu" extrapolieren und so zu der These kommen, dass ein sehr komplexer Mechanismus dies auf die Spitze treiben kann, so dass er jegliche Impulsen unter Kontrolle hat und so trotz widrigster Umstände kein Leiden auftaucht.
Buddha erklärt das ja recht drastisch.
Wenn auch, ihr Mönche, Räuber und Mörder mit einer Baumsäge Gelenke und Glieder abtrennten, so würde wer da in Wut geriete nicht meine Weisung erfüllen. Da habt ihr euch nun, meine Mönche, wohl zu üben: 'Nicht soll unser Gemüt verstört werden, kein böser Laut unserem Munde entfahren, freundlich und mitleidig wollen wir bleiben, liebevollen Gemütes, ohne heimliche Tücke; und jene Person werden wir mit liebevollem Gemüte durchstrahlen: von ihr ausgehend werden wir dann die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem, durchstrahlen': also habt ihr euch, meine Mönche, wohl zu üben.
Wenn Leiden ein geistiger Zustand ist, warum sollte es dann mit einer nem hinreichend komplexen Geist nicht möglich sein, diesen geistigen Zustand nicht aufkommen zu lassen?
Ich sehe da in diesen Gedankengängen keinerlei übernatürliche Annahmen.
Und wenn man jemanden hat, der behauptet auch bei schlimmen Schmerzen ( Baumsäge) ein freundliches Gemüt zu haben, dann ist das doch vollkommen nachprüfbar.
In diesem Projekt untersucht man z.B wie gut bestimmte Therapien gegen Angststörungem helfen, indem man im
im MRT messen, ob die mit Angst korrelieren Hirnareale wie Amygdala aktiviert werden oder nicht. Von daher könnte man ja in einem "Mönch -MRT-Baumsagen-Experiment" auch sehen, insoweit jemand auf Baumsägen mit liebevollen Gemüt reagiert.
Zitat Wenn deine Behauptung stimmen würde, dann hätten echte Wissenschaftler den Buddhismus längst als real bestätigt und er würde eine zentrale Rolle in der heutigen Welt und ihrer Ökonomie spielen, denn alle Wissenschaftlichen Erkenntnisse werden automatische auch zu ökonomischen Faktoren.
Wie ja wohl klar ist, ist es nicht leicht, das vollkommen Verlöschen von Gier und Hass zu erreichen. Gerade etwas was mit einem sehr großen Aufwand verbunden ist, spielt dann eben keine große ökonomische Rolle. Dies ist ja auch bei anderen extremen Fähigkeiten so. Mir weil jemand 1000 Meter Felswand raufklettern kann, wird die Seilbahn nicht ersetzt.
Von daher ist es eine Frage für den Einzelnen, inwieweit er einen buddhistischen Weg verfolgt und an seinen Geisteszustände ändert, oder ob er das nicht macht und vielleicht was anderes macht z.B die Welt verändert und z.B für Gerechtigkeit kämpft.