Beiträge von Raphy im Thema „Wie geht der Buddhismus mit Liebeskummer um?“

    Hallo.


    Diese Übungen, wo die Unschönheit/Unreinheit betrachtet wird, sind ein Mittel gegen Gier/Haben-Wollen. Laut Palikanon.


    Ein Mittel gegen Hass wäre Metta (Güte/liebende Güte).


    Das heißt, wenn in Bezug auf den Körper Hass/Ablehnung/Weg-Haben-Wollen überwiegt, müßte Metta auf den Körper die geeignetere Übung sein.


    Oder als Gegenmittel, wenn man nach der Unschönheits-Betrachtung Hass/Ablehnung/Weg-Haben-Wollen gegenüber dem Körper entwickelt.


    Ich vermute auch hier ist eine ausgeglichene, mittige Herangehensweise für Viele sinnvoll.


    Also Nichtschönheit und Metta.


    Letztendlich geht es ja darum den Körper gleichmütig zu betrachten. Frei von Gier/Haben-Wollen und frei von Hass/Ablehnung/Weg-Haben-Wollen. Oder zumindest weniger davon.


    Und aus dieser gleichmütigen Betrachtung Weisheit zu entwickeln. Dem Mittel gegen Verblendung.


    Für mich ist es eher ein Fortschritt das Innere des Körpers betrachten zu können und dabei ausgeglichen zu bleiben und mich nicht zu ekeln.


    Oder als andere Variante, den Ekel, falls er auftritt, gleichmütig betrachten/fühlen zu können.


    Wir haben also Nichtschönheit und Metta, zur Verringerung von Gier und Hass. Wenn dann innere Ruhe, innerer Friede, Gleichmut vorhanden ist, geht es an die Entwicklung von Weisheit, dem Mittel gegen Verblendung.


    Diese Entwicklung von Weisheit kann dann auch wieder die Betrachtung des Inneren des Körpers sein.


    Bin aber selbst noch am Anfang der Praxis. Es können auch Fehler dabei sein. Schaut was für euch passt.


    Paliquellen:

    (107) Drei Dinge gibt es, ihr Mönche. Welche drei?

    • Gier,
    • Haß und
    • Verblendung.

    Diese drei Dinge gibt es.


    Zur Überwindung dieser drei Dinge aber hat man drei andere zu entfalten. Welche drei?

    • Zur Überwindung der Gier hat man die Vorstellung des Unreinen zu entfalten;
    • zur Überwindung des Hasses hat man die Vorstellung der Allgüte zu entfalten;
    • zur Überwindung der Verblendung hat man Weisheit zu entfalten.

    Anguttara Nikaya VI.88-140


    Majjhima Nikāya 62


    Und davor werden noch die Meditationen über Gleichmut aufgezählt, in Verbindung mit den 5 Elementen:

    Majjhima Nikāya 62


    Liebe Grüße

    Hallo.


    Wie Igor07 schon zitierte, hat Dukkha ein weites Bedeutungsspektrum.


    So kenne ich es.


    Von unvollkommen über unbefriedigend, stressreich bis zu krassestem körperlichem und psychischem Leid, was man sich so vorstellen kann.


    Also die ganze Palette.


    Man könnte auch sagen, verschiedene grobe und subtile Formen von unbefriedigend/unvollkommen.


    Dafür spricht meiner Meinung nach auch das Zitat von Igor07 aus D22. Weil da ein weites Feld der Möglichkeiten von Dukkha aufgemacht wird.


    Von Verzweiflung und Schmerz über Geburt, Alter und Tod bis zum fundamentalen Anhaften an den 5 Daseinsgruppen.


    Liebe Grüße