Beiträge von Sudhana im Thema „Aufarbeitung von Mißbrauch im Buddhismus“

    Okay, auch in diesem Thread bin ich nach diesem Abschlußstatement raus, versprochen. Was mir hier (ohne dass es mich überrascht hätte) schon früher deutlich wurde: mit einer 'Aufarbeitung von Mißbrauch im Buddhismus' ist so bald nicht zu rechnen. Dazu muss man sich diese Missbräuche erst einmal eingestehen - was voraussetzt, dass man sie sieht. Nicht nur, wenn man mit der Nase darauf gestoßen wird (wobei selbst das bei Vielen nicht hilft).


    Da ist auch das "Moderieren" von ein paar offenen Worten nicht hilfreich, im Gegenteil. Das weckt vielmehr gerade bei diesem Thema ziemlich fatale Assoziationen. Es muss noch viel mehr passieren, bis dieser Schleier vor den Augen zerreisst - und da sind die Katholiken hierzulande den westlich-aufgeklärten Buddhisten ein weites Stück voraus. Nicht nur, was die Skandale angeht, als auch deren Wahrnehmung durch das gläubige Fußvolk.


    Vielleicht mal ein paar Worte zum Begriff 'Aufarbeitung' - Manchen hier scheint nicht so recht klar zu sein, was das heisst. Das ist zunächst ein möglichst emotionsfreier Blick (was btw das Problem bei C. Goldner ist) auf die historischen und sozialen Wurzeln von Mißständen. 'Aufarbeitung' heisst, diese Wurzeln offenzulegen und auszuroden, so dass sie nicht immer wieder neu austreiben. Verweigerung von Aufarbeitung beginnt schon mit der Verweigerung, die schönen Märchen im Kopf mit den empirischen Daten von Geschichts- und Sozialforschung zu konfrontieren.


    Ein paar Worte noch in eigener Sache. An Emotionen, die aus Mitgefühl mit Missbrauchsopfern resultieren, ist absolut nichts auszusetzen. Sie sind ja der Ansatzpunkt und die Triebkraft der Aufarbeitung und diese Energie wiederum scheint mir ein guter Indikator für den Stand unserer Übung zu sein; genauer für deren karuṇa - Aspekt. Nebenbei: das ist die Manifestation, der nirmāṇakāya, von Avalokiteśvara - nicht irgendein komischer Heiliger aus Shangri-La. Den Bären bindet mir keiner auf. Und wenn ich sehe, dass ihn sich Andere aufbinden lassen - wie ich schon schrieb, neige ich dann zu Geschwätzigkeit.


    Wenn Mitgefühl mit Opfern in Hass auf Täter umschlägt trübt auch dies den Blick. Davor bewahrt die Übung von upekṣā - und genau dies unterscheidet diese parami von bequemer Gleichgültigkeit. Upekṣā setzt einen ebenfalls möglichst emotionsfreien Blick auf das Selbst voraus. Mit diesem Selbst und mir bin ich im Reinen. Das mag "maßlos überheblich" finden, wer immer will. Was ja auch ein Indiz für ein Bewusstsein eigener Defizite sein könnte und damit begrüßenswert.


    In diesem Sinne - arbeitet mal schön weiter auf.

    Dalai Lama zu sein, bedeutet Zankapfel zu sein, es ist wahrscheinlich so ein angenehmer Job wie der Ball bei einem Fußballspiel zu sein.

    Nun ja - der DL hat Jahrelang ein Jahresgehalt von der CIA bezogen wie ein Profifußballer. Ein Ball wird nicht besoldet. Was er natürlich immer von sich gewiesen hat - bis nach 30 Jahren die Geheimhaltungsfrist der Akten abgelaufen war. Da hat es dann kaum noch jemand interessiert - Schnee von gestern, Jugendsünden ...

    Die gemeinsame Ebene geht verloren. Wenn sich ein Anhänger des Todes Bergischen Buddhismus gewertschäztz fühlt, dann kann man auch offen über Kritik an Misständen reden.

    "Gemeinsame Ebene", gut und schön. Das wird seit Jahrzehnten versucht - ohne Erfolg. Und zwar, weil dabei als Vorbedingung wesentliche Ursachen und Bedingungen der Missstände ausgeklammert werden müssen; die sind nicht verhandelbar. Und wenn ich Dich richtig verstehe, plädierst Du genau dafür. Was das Irreführende an solch einer Argumentation ist: es geht doch überhaupt nicht um Wertschätzung von Personen; es geht um die Wertschätzung von Zuständen. Darunter einige ausgesprochen unheilsame.


    Reden ja - das macht man schon seit Jahrzehnten. Aber hat es irgendwas gebracht? Der DL mit seiner hochgejubelten Konferenz mit westlichen Dharma-Lehrern vor 30 Jahren ist doch das beste Beispiel dafür (btw - die Doku "im Namen der Erleuchtung" ist noch in der arte-Mediathek zu sehen). Viel heiße Luft und freundliche Worte, aber als es darum ging, Position zu beziehen und sich mit einer Unterschrift wenigstens solidarisch zu zeigen, hat seine Heiligkeit gekniffen. Große Klappe, nix dahinter. Ein waschechter, lavierender Politiker. Ich weiss, ist sein Job, auf den er schon als Kleinkind abgerichtet wurde und deswegen tut er mir ja auch leid - aber deswegen Scheuklappen anlegen?


    Wenn man die "gemeinsame Ebene" für unverzichtbar und den Verzicht auf berechtigte Kritik an Personen und an Institutionen für eine Vorbedingung dafür hält, dann sollte man auch so ehrlich sein, das Thema "Aufarbeitung von Missbrauch im Buddhismus" gleich schlicht und einfach zu begraben - das wird eh nix und kostet nur unnütz Spesen.

    Grundsätzlich kann ich Deinen Ausführungen ja folgen, aber dieser Satz stößt mir dann doch sauer auf:

    Während es in anderen Systemen wo Werte wie Ehre, Autorität, Loyalität und Heiligkeit einen hohen Stellenwert haben, die Autonomie des einzelnen im Dienst dieser Werte auch beschnitten werden.

    Nur, dass wir uns nicht missverstehen: ich lese das letzte Wort "wird" - also die Autonomie wird beschnitten, nicht die Werte.


    Zunächst einmal: es geht um soziale Hierarchie. Auch, wenn diese mit "Werten" (wessen Werte eigentlich?) begründet wird. Das ist nichts anderes als die Rangordnung im Rudel und die Hackordnung auf dem Hühnerhof. Eine anthropologische Konstante, die wir mit vielen anderen Spezies teilen. Wobei unsere Spezies die Fähigkeit entwickelte, extrem steile Hierarchien auszubilden, mit vielen Zwischenstufen. Der historische Blick zeigt uns, dass Gesellschaften mit steilen Hierarchien zu deren Aufrechterhaltung ein hohes Maß an Gewalt aufwenden müssen - nach außen, um die Spitze der Hierarchie durch Beuteverteilung zu legitimieren. Nach innen: immer von oben nach unten, um den Rang in der Hierarchie zu bewahren und nach Möglichkeit zu erhöhen. Kurz gesagt: Hierarchie ist strukturelle soziale Gewalt, die unter Androhung physischer Sanktionen Unterwerfung erpresst und so physische Gewalt teilweise ersetzt. Strukturell bedeutet, dass sie Auswirkungen bis in die intimsten sozialen Beziehungen hat - autoritäre Familienbeziehungen bilden die autoritäre Gesellschaftsstruktur ebenso ab wie ihre sozialen (inklusive religiösen) und ökonomischen Institutionen. Das letzte Glied in der Kette der strukturellen Gewalt sind Kinder - und oft wenn nicht regelmäßig zusätzlich auch Opfer physischer Gewalt. Die strukturelle Gewalt verdrängt die physische nicht; sie ergänzt sie und macht ihre Anwendung risikofreier, 'sicher'.


    Es hat sich herumgesprochen, dass insbesondere sexueller Missbrauch fast immer durch den Reiz der Machtausübung ausgelöst wird - den Willen, die Vorteile der eigenen Position in der hierarchischen sozialen Struktur ohne Rücksicht zu nutzen: die Zugriffsmöglichkeit und die (erwartete) Straflosigkeit. Der besondere Aspekt dieser Form von Gewaltausübung ist lediglich, dass sie in den meisten rezenten Kulturen tabuisiert und sanktioniert ist und deswegen in der Regel verdeckt stattfindet. Wenn allerdings diese sozialen Schranken in einem Krieg oder einem gesellschaftlichen Kollaps weitgehend fallen ...


    Der historische Blick zeigt auch, dass Gesellschaften mit flachen Hierarchien zu weniger Gewalt tendieren und zu egalitäreren Einstellungen im zwischenmenschlichen Umgang. Hierarchie an sich ist 'strukturelles' duḥkha. Obwohl das eigentlich offensichtlich ist, lassen wir uns 'Werte' aufschwatzen, mit denen Hierarchie gerechtfertigt wird. Nichts gegen Werte an sich, wobei mir persönlich die pāramitā genügen. Aber "Ehre, Autorität, Loyalität und Heiligkeit"? Ich bitte Dich ... wie fadenscheinig dieser Firlefanz ist, weisst Du doch selbst, oder?

    Aber da ist es dann ein großer Unterschied, ob man normale Kriterien anlegt, und da dann jemand sieht der wie andere Symbolgestalten von gebeutelten Nationen zwischen den Mächten des kalten Kriegs lavieren muss, oder ob man da "übermenschliche" Maßstäbe anlegt

    Genau. Wobei Dir (sorry) entgangen zu sein scheint, dass es mir gar nicht darum ging, an einem alten Mann herumzukritteln sondern vielmehr darum, eben den übermenschlichen Maßstab, der nach Auffassung seiner gläubigen Gemeinde ihm angemessen ist, zu hinterfragen. Wobei es um ihn nur als ein derzeit problemlos zu zu vergegenwärtigendes Beispiel für diese Art Übermenschen ging; Beispiel für einen jedenfalls nach meinem Eindruck doch ziemlich normalen Menschen mit ganz normalen Macken, der idolisiert wird. Ein Mensch wie Du und ich. Der gelegentlich auch mal tief ins Klo greift, ohne es zu merken.


    Der "Übermensch" - das wäre doch der Manifestationskörper des Bodhisattva des großen Mitgefühls. Der aus reinem Mitgefühl nebenbei den Job eines politischen Oberhäuptlings übernimmt, weswegen alle seine Untertanen von purem Glück erfüllt sind. Und diesen Job - ob nun als Herrscher Tibets oder als Herrscher über Untertanen ohne Land - natürlich perfekt durchzieht weswegen es sinnlos ist, sein Tun zu hinterfragen oder gar zu kritisieren.


    Okay, mag ja alles so stimmen. Aber bevor ich solch einen Übermenschen irgendjemand abkaufe, lege ich da erst einmal einen übermenschlichen Maßstab an. Bislang jedoch hat der ganz normale menschliche noch immer besser gepasst.

    Die Aussage "Der Dalai Lama ist Rassist" ist für mich sehr überzogen und erscheint mir eher aus einem Gegenreflex gegen behauptete Heiligkeit zu stammen

    Diesem Zitat kann ich, wenn Du das "sehr" streichst, zustimmen. Mit der weiteren Einschränkung, dass das weniger Reflex als Zuspitzung und Verdeutlichung des Kontrastes zur "behaupteten Heiligkeit" war. Okay, dann etwas differenzierter und vielleicht auch verständlicher: der Dalai Lama ist auch korrupt, ist auch Heuchler und ist auch Rassist (und gelegentlich auch übergriffig); auf die jeweiligen Belege habe ich ja verwiesen, falls sich jemand die Arbeit machen möchte, sie zu prüfen. Keine Angst, 'Panorama' ist kein Colin Goldner und Rob Hogendoorn von 'open buddhism' schon mal gar nicht. Der Dalai Lama ist all das und noch viel mehr - mal dieses, mal jenes. Wie die Ursachen und Bedingungen der momentanen Situation gerade sind. So wie wir alle, so lange wir nicht Mensch ohne Rang und Name sind.


    Noch zum Rest des oben abgeschnittenen Satzes:

    als aus einer freundlichen, wohlwollenden Einschätzung.

    Freundliche, wohlwollende Einschätzungen können vielen Dingen gelten. Etwa dem mit passendem Maßstab gemessenen alten Mann. Den Menschen, für die er ein Idol ist und sicher noch für etliche mehr. Für unplausible Geschichten von Übermenschen fehlt mir freilich diese freundliche, wohlwollende Einschätzung; fein beobachtet. Die kaufe ich niemandem ab.

    Dem Shunryu Suzuki sollte man nicht zuviel trauen.

    Ja. Man sollte niemandem zuviel trauen. Schon gar nicht blind, was nur allzuhäufig die Wurzel des Problems 'Missbrauch' ist - Vertrauensmissbrauch. Nicht nur Missbrauch des Vertrauens von Opfern (das recht schnell schwindet), auch den des Vertrauens Anderer. Dieses ist der größte Schutz des Missbrauchs vor dem erkannt werden.


    Vertrauen kann ein blinder Fleck in unserer Wahrnehmung sein. Sich dessen bewusst zu sein, heisst nicht paranoid zu sein. Es heisst, die Stimmen zu wägen und nicht zu zählen, bevor man ihnen traut. Und auch dann sollte dieses Vertrauen nicht blind sein. "Geht nicht, ihr Kalamer ... " (ich spare mir den Rest des Zitates).


    Was im Übrigen auch den Unterschied von fides und śraddhā ausmacht. Das Verwischen dieses Unterschiedes ist eine charakteristische Bedingung für Missbrauch in und durch religiöse Institutionen. Das ist in Dharamsala nicht anders als im Vatikan - nur dass man zumindest bei den deutschen Katholiken schon weiter ist. "Weiter" heisst nicht mehr, als dass der Vertrauensschwund die ökonomische Grundlage der Institution gefährdet (das Bistum Trier verkauft schon Kirchen). Und ob man es nun erhofft oder nicht - ein solcher Vertrauensschwund in buddhistische Institutionen allgemein und deren tibetische Spielart insbesondere ist unausweichlich. Der SMT - Vorfall läutete nur eine weitere Etappe dieses Prozesses ein, der sich damit wohl auch beschleunigt hat.


    Die korrumpierten Institutionen sind mE nicht reformierbar. Es ist den Aufwand nicht wert und ein Gelingen äußerst fraglich. Man sollte sie ruhig weiter degenerieren und eingehen lassen, ohne ihnen allzu sehr nachzutrauern. Vor allem im Westen braucht es andere, neue Institutionen gemeinsamer Praxis, die sich Vertrauen erarbeiten und nicht geschenkt haben wollen. Wobei auch da gilt: nichts bleibt wie es ist.


    Sonderanmerkung für 'Zennies', solche, die sich dafür halten und solche, die es werden wollen: Dass Zuigans Ruf nur das Bellen eines wilden Fuchses ist, weiss ich selbst. Dass es damit nicht getan ist, auch. Aber vorerst stört es beim Dösen.

    Sollten wir aber nicht.

    Nein, das sollten wir nicht. Vor allem sollten wir uns nicht Idole zurechtfantasieren, die frei von solch unheilsamen Dingen sind. Das bringt nichts. Man lernt nur, Unheilsamkeit auszublenden. Was einen davor bewahrt, sie selbst und bei sich anzugehen. Ehrfucht und kritikloses Anhimmeln genügt. Das ist das Geschäftsmodell dieser Guruyoga-Sache, mehr ist nicht dran. Und bekanntlich stinkt der Fisch vom Kopf her. Das ist Betrug (ein materiell sehr einträglicher) und Selbstbetrug. Wie viele Beispiele dafür braucht es denn noch?


    Zitat

    Zen master will say, 'Kill the Buddha!' Kill the Buddha if the Buddha exists somewhere else. Kill the Buddha, because you should resume your own Buddha nature.

    Suzuki Shunryū

    Man muss auch nicht erst den Demenzknüppel herausholen: alte Männer erzählen öfter großen Unsinn, von dem sie aber felsenfest überzeugt sind,

    Natürlich. Weswegen man sie in der Regel nicht mehr ernst nimmt - was mich in meinem Fall nicht sonderlich stört, muss ich sagen. Ich habe mich daran gewöhnt und für so wichtig halte ich mich nicht. Ich bin nur gerne geschwätzig. Aber sag den schwärmerischen Verehrern des Dalai Lama mal, dass dieser Lokeśvara in Menschengestalt nicht nur ein harmloser Clown ist, der gelegentlich Unsinn verzapft, sondern darüber hinaus auch korrupt, ein Heuchler und Rassist ... weswegen ich mir das auch verkneife. Hat ja auch mehr mit seiner Sozialisation zu tun, als dass er ein böser Onkel wäre. Dann lieber den Demenzknüppel. Jedenfalls - wenn das Avalokiteśvara auf Erden sein soll, dann gute Nacht. Dann hätten wir echt mappō und ich würde zur Nichiren shū konvertieren und außer namumyōhōrengekyō gar nix mehr sagen.


    Es ist hier geschrieben worden, die Aufarbeitung von Missbrauch im tibetischen Buddhismus sollten die tibetischen Lamas selbst erledigen. Wobei das bei sexuellem Missbrauch vielleicht sogar klappen könnte - wenn es die richtigen Leute machen. Was allerdings bei den Katholiken schon mal nicht klappt, wie der aktuelle Fall Dillinger zeigt. Was finanziellen Missbrauch angeht - den aufzuarbeiten, sehe ich bei den Lamas im Exil null Chance. Da ist dāna paramitā zu einer parasitären Bettelkultur (mit luxuriös residierenden Bettelkönigen inklusive Krone, Ornat und servilem Hofstaat, Harem optional) degeneriert, die wohl kaum reformierbar ist und früher oder später ökonomisch austrocknen wird, weil immer weniger Leute für die Show bezahlen wollen. Das ist nun weniger pauschal gemeint, als es klingt - zweifellos gibt es unter den Exillamas auch sehr viele integere Praktizierende. Wobei ich den Verdacht habe, die werden seltener, je höher man in der Hierarchie steigt.


    Der Missbrauch Tibets als eine Art zwangsweise von bösen Chinesen stillgelegten spirituellen Disneylands, dessen Filialen im Westen so viele Besucher anziehen, ist ein anderes Thema. Da müssen wir uns schon selbst drum kümmern. Die Reaktionen westlicher Buddhisten tibetischer Provenienz auf die zuverlässig wie ein falscher Fünfziger immer wieder auftauchenden Skandale lassen da allerdings ebenfalls wenig Raum für Hoffnung.

    Also ich persönlich bin mit meinem Haupt ja so weit zufrieden und habe selbst keinen Bedarf für ein Oberhaupt. Insbesondere für ein "religiöses Oberhaupt", das jahrelang auf der Gehaltsliste der CIA stand; 180.000 $ Jahresgehalt ("Subsidien") für ihn persönlich. Bis Nixon auf Kooperation mit China umschwenkte - wie die Amis noch jeden Verbündeten früher oder später verraten haben. Erst da, als die Dollars nicht mehr flossen - nach fast 20 Jahren CIA-finanzierten Guerillakriegs - wurde der Dalai Lama zum Pazifisten.
    https://www.ardmediathek.de/vi…QtOWMxNy00M2JkNjU1NmU0MjA

    Genau, man pendelt bei solchen Sachen schnell zwischen Klischee und positivem oder negativem Rassismus.

    Es gibt ja Leute, die gerne Dalai-Lama-Zitate austauschen. Mein Lieblingszitat von ihm ist seine von grenzenlosem Mitgefühl getragene Aussage zu muslimischen und afrikanischen Füchtlingen, in einem Interview mit der BBC 2019:

    Zitat

    A limited number is OK. But the whole of Europe [will] eventually become Muslim country - impossible. Or African country, also impossible. [...] They themselves, I think [are] better in their own land. Better [to] keep Europe for Europeans.

    Jou. Und schickt bei der Gelegenheit auch gleich die Exiltibeter wieder dahin, wo sie hergekommen sind. Indien den Indern, bloß keine Überfremdung.


    Ist das jetzt positiver oder negativer Rassismus? Im Allgemeinen legt man in den Leitmedien so etwas unter 'rechter Populismus' ab. Widerlich.

    Bei der Gelegenheit habe ich auch ein Bild gefunden

    Hey - ich auch! Aber da benimmt er sich manierlich.


    Diferencial - A Verdade Absoluta


    Zitat

    I’m always happy to meet him, [ever] since we’ve known each other. I’m impressed with his strong desire to practice. So, whenever we meet, we discuss these things. Also, I understand, he received some teachings from different Tibetan lamas. So, as an old friend, I’m hoping and praying for his every success and more benefit for different people. That is my wish and prayer.

    Außer mindestens fünf Treffen und solchen auf Video festgehaltenen warmen Worten, die recht hilfreich bei der Mitgliederakquise waren, noch zwei freundliche offizielle Empfehlungsschreiben, die dem Herrn rechts auf dem Bild zur Anerkennung seiner Sekte als religiöse Körperschaft verhalfen und damit Steuerfreiheit bescherten.


    Was man halt für anderthalb Millionen Dollar Spenden so kriegt. Irgendwo muss die Kohle ja herkommen. Klar, olle Kamellen. Skandale kommen und gehen, die Heiligkeit bleibt.


    Finde ich trotzdem noch ein bißchen ekliger als Zunge lutschen.


    Knave or Fool? The Dalai Lama and Shōkō Asahara Affair Revisited | open buddhism
    These days, the fourteenth Dalai Lama loses no time in telling spiritual devotees of inveterate and deliberate offenders that they must make their abuses and…
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