Beiträge von void im Thema „Polenski“

    Worin waren die denn Meister? Jetzt mal im Ernst.

    Sie erreichten Befreiung ( samyaksambodhi) und waren so gute Lehrer, dass sie ihre Schüler auch zu diesem Ziel führten. Außerdem sind

    Linji und Dōgen vor allem deswegen so wichtig sind, weil bedeutende Schulen sich auf sie als Gründerfiguren berufen.


    Während im Pali der Palikanon als Referenzpunkt dient, setzt Zen eben auch auf eine "Übertragung außerhalb der Schriften". Also z.B wie in vielen Koans beschrieben - als eine Situation wo eine Erkenntnis von einer Personen zur anderen überspringt. Das dies funktionieren kann ist ja eine reizvolle Vorstellung, aber sie hat auch Nachteile: So eine "Übertragung der Lampe" ist toll, wenn das Feuer immer am flackern gehalten werden kann, aber es reicht ja eine trübe Tasse - jemand der es nicht wirklich verstanden und verinnerlicht hat, aber so tut, um das Ganze in das Analogon einer "stillen Post" zu verwandeln, wo nur noch die Hälfte ankommt.


    Dies betrifft denke ich vor allem Rinzai und hier insbesondere die Koan Praxis. Ich denke fur Sōtō gilt das schon weniger - da mit Shikantaza eine viel breitete und gutmütigere Praxis im Zentrum steht. Ich habe das Gefühl, dass da die Person des Lehrers - und die Frage ob er Befreiung erlangt hat und weitergeben kann - weniger im Zentrum steht. Ich habe auch das Gefühl, dass es zahlenmäßig im Rinzai viel mehr Skandale gab.

    Richtig. Jeder, der sich einen Lehrer sucht, um einen Führer zu haben, ist ein Buddha. Das behindert sehr, um sich zu befreien. Einen Lehrer suchen und finden, dem ich mich nicht unterwerfe, schafft Konfrontationen mit meinem Anspruch auf Führung und meinem Versagen mein Leben nicht selbst in den Griff zu bekommen.

    Vielleicht sollte man schauen, wie die Rolle des Lehrers im Rinzai gesehen wird. So wie ich das sehe, ist es nicht die Aufgabe des Lehrers, dass der Schüler sein "Leben auf die Reihe bekommt". Er ist kein Therapeut und Lebenshelfer. Es ist auch nicht seine Aufgabe wie einen wie ein Sherpa einen unsportlichen Bergsteiger auf den Mount Everest bugsiert, einen zur Befreiung zu schleifen. Und er muß auch nicht mal der Brillantester, Einfühlsamste und Gebildeste sein.


    Sondern er jemand zu dem ich hingehen kann, wenn ich in meiner Praxis an einen toten Punkt oder einen wichtigen Punkt komme und der mir da einen entscheidenden Anstoß geben kann ( nur einen Abstoß, über den Punkt hinweg kommen muß ich selbst) weil er das schon selber gemeistert hat .


    Jemand kann also als Zen-Meister wirken, insofern er was gemeistert hat. Für Anfängersachen tauge sogar ich als Zen Meister. Ich kann jemand sagen, wie er sich richtig hinsetzt, wie man mit manchen Arten von Schmerzen umgeht. Aber ich bin da - um im Bild zu bleiben mehr "Hausaufgabenbetreuung" als Lehrkraft. Andere haben mehr gemeistert und können einen da weiter begleiten.


    Da es in Rinzai die Koan Praxis gibt, braucht es um einem diese zu lehren, jemand der die Koan Praxis erfolgreich gemeistert hat, was so 20 Jahre dauern kann.

    Finde ich nicht verwerflich. Wir sind ja hier keine Inspektoren oder vom Staat, oder ?

    Wünsche euch einen schönen Tag ! :om:

    Leonie hat doch geschrieben, dass sich das Daishin Zen Kloster bei der DBU als Mitglied beworben hat. Von daher macht es sowohl für Angehörige der in der DBU organisierten Gruppen als auch für Einzelmitglieder Sinn, sich damit zu beschäftigen, ob man so einen Antrag zukünftig unterstützt oder nicht.


    Gut, habe das verstanden. Könntest du recht haben. Hm... Aber wenn du ihn mal reden hören hast wie er über seine Meister redet, da spricht vollster Respekt heraus.

    Auch sonst, lobt er die Tradition Zen an sich und die wo er gelernt hat. Redet gut über sie.

    In Österreich redet man Gymnasiallehrer mit "Professor" an. Für eine Deutschen ist das verwirrend, weil hier ein "Professor" ein Hochschullehrer ist. Wenn jetzt ein österreichischer Lehrer nach Deutschland käme und sich auch dort mit Professor ansprechen ließe, würde das falsch wirken.


    Um so etwas geht es ungefähr. Aber auch hier kann man ja entweder eine sehr othodoxe Brille aufsetzten und von einem Rōshi die Qualifikation erwarten die er auch in Japan haben sollte oder man kann locker sein und da Zugeständnisse machen - und sie als etwas sehen, was im Rahmen eines kulturellen Übergangs Sinn macht.


    Auch ein deutschen Sushi Restaurant kann man ja nicht an denen in Japan messen sondern sich mit einer kleineren Produktpalette zufrieden geben.


    Das Ganze ist doch eine Farce, jedenfalls für mich. Ich sehe da einen Aufreger von Leuten, die fest der Meinung sind, dass sie besser sind, aber unfähig das auch wirklich zu leben.

    Ich verstehe dich so, dass für meisten von uns ein Gymnasiallehrer ausreichend ist, wir uns also oft gerne als Elitestudenten sehen, die eines Ultraprofis als Lehrer bedürfen, wo das gar nicht der Fall ist.

    In Daisjhin Stuttgart ist der Vereinszweck "Volksbildung und Gesundheitspflege"

    Zitat

    Zweck des Vereins ist die Förderung der Volksbildung und der Gesundheitspflege

    durch die Verbreitung des Wissens über den Zen und die Praktizierung des Zen.


    Zen ist nicht nur ein interessanter Sport sondern er ist auch gut für die Haut.


    Oder haben diese lustigen Zwecke irgendeinen juristischen Grund, den ich nicht verstehe?

    Da steht doch einiges Interesses drin:


    Unter Angaben zur Tradition bzw. Schulrichtung: "Daishin Zen in der Hokoji-Linie des Rinzai Zen".



    Zitat

    Das Kloster wurde 2014 gegründet und unterteilt sich in einen Seminar- und Klosterbereich. Im Zen-Kloster Buchenberg, leben derzeit ca. 15 Laienmönche und -Nonnen sowie „Shiroto“, Laien auf

    Zeit. In „normalen“ Zeiten werden viele Sesshin, Seminare und Ausbildungen angeboten. Seit April 2021 haben wir ein virtuelles Kloster mit täglichen Meditationen und online-Sesshin.


    Es gibt da also "Laienmönche"?


    Zitat

    Demensprechend wird der primäre Zweck des Klosters in der (hier beigefügten) Satzung beschrieben als „die Förderung der Religion, insbesondere des Zen-Buddhismus in der Rinzai-Tradition und ihrer Ausprägung als Daishin Zen“.


    Unsere Line hat seit vielen Jahren engen Kontakt zu anderen Gemeinschaften wie z.B. dem tibetischen Zentrum in Hamburg, das Metta-Vihara Kloster im Allgäu und Rinpoches aus Nepal und Tibet.

    Auch die gemeinsam organisierten Vesakhfeste in Hamburg trugen zum gegenseitigen Kennen- und Schätzenlernen bei. Diese gemeinsame Dharma-Kraft möchten wir intensivieren und in die Welt

    bringen. Dies erklärt auch unseren Wunsch, nunmehr der DBU beizutreten, um diese Zusammenarbeit und gegenseitige Befruchtung weiter zu verstärken.

    Wir erklären hiermit auch, das „Buddhistische Bekenntnis“ der DBU als

    verbindlich anzuerkennen, welches gänzlich übereinstimmt mit wichtigen

    Grundlagen unserer Ausrichtung.


    Man betont als die Verbundenheit mit anderen buddhistischen Gruppen.


    Aber warum tritt man nur mit 15 Mitgliedern und als Kloster GmBH bei?


    Man sagt ja dass es andere Gruppen des gleichen Lehrers gibt:


    Zitat

    Angaben zu anderen Gruppen desselben Lehrers/Lehrerin:

    1. Daishin Zen Förderkreis e.V.

    2. Daishin Zen Nord e.V.

    3. Daishin-Zen-Zentrum Stuttgart e.V.

    4. Daishin-Zen Heilbronn e.V.


    Warum sich also nicht als Daishin Zen Sangha bewerben? Haben die eine inkompatible Satzung?


    Wenn ich auf Zen Nord e.V. gehe sagt die dortige Satzung:


    Zitat

    Zweck des Vereins ist die Förderung der Volksbildung und des Sports.


    Daishin-Zen ist eine Meditationsform, die mit Worten nicht umfassend beschrieben werden kann und

    wie jede Art der Meditation eine individuelle Erfahrung ist. Daishin-Zen will die Flut der Gedanken zur

    Ruhe kommen lassen und Leere und Stille erlebbar machen. Es soll der gegenwärtige Moment vollständig und bewusst wahrgenommen und ohne eigene urteilende Beteiligung bei allen täglichen

    Verrichtungen vollständig erfasst werden.

    Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch Vermittlung, Verbreitung, Weiterentwicklung

    und Ausübung des Daishin-Zen und des Zen-Sports, indem eine Daishin-Zen-Schule aufgebaut und unterhalten wird, in der die jahrhundertealte Lehre in Kursen/Seminaren vermittelt,weiterentwickelt...

    Volksbildung und Sport? Der Zen-Sport soll verbreitet werden?



    ?

    ?

    ?

    ?


    Zen-Sport?

    Nee, aber im Ernst, das traditionelle Zen fasziniert zwar, ist aber doch eher etwas für "harte Männer" und solche, die es werden wollen...

    (Zumindest war das mein Fazit nach dem Konsum zahlreicher Muho-Videos.)

    In Japan war gerade Rinzai Zen ja einige Zeit der Zen der Samurai - weswegen das teilweise sehr "hart" angegangen wurde. Aber Rinzai (Linji) war ja kein Japaner und von daher gibt es innerhalb der Tradition durchaus Möglichkeiten, das auch ganz anders anzugehen. Auch der sanftmütige Thich Nah Tanh stammt ja ursprünglich aus der Linie von Linji. Von daher ist das vielleicht eher vorgeschoben.

    Er lehrt doch eine "an westliche Verhältnisse/Bedürfnisse angepasste Form" des Buddhismus, oder?

    Die Frage ist, was bedeutet ein an westliche Verhältnisse/Bedürfnisse angepasste Form". Bedeutet es die asiatischen Elemente wegzulassen, also Verbeugungen Roben, Zengärten und Statuen? Also ein recht formloses, schlichtes Zen zu praktizieren. Notfalls in der Jogging-Schlabberhose? Wenn man nur ein Video von Polenski gesehen hat - merkt man dass das nicht gemeint sein kann. Er ist ja eher so der Typ "Obi-Wan-Kenobi" und weit vom Schlurfi.


    Ist es also vielleicht so, dass der Unterschied nicht so sehr in den Formen sondern in den Zielen liegt?


    Gefragt ist die Fähigkeit, sich in unterschiedlichen Systemen zu bewegen und aus den Perspektiven anderer Systeme zu denken. Dazu müssen Führungskräfte in der Lage sein, sich zutiefst auf Unsicherheiten einzulassen. Voraussetzung ist ein starkes Vertrauen zu sich selbst, bei gleichzeitiger Offenheit, sich auf Neues einzulassen und aus gewohnten Denkmustern auszusteigen.

    All das trainiert Zen, in dem es eine tiefe innere Mitte öffnet, aus der heraus wir flexibel reagieren können und das Potential des Augenblicks erkennen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Meditation genau die Bereiche in unserem Gehirn stärkt, die für den Umgang mit Unsicherheit und schnellen Veränderungen wichtig sind. So können wir flexibel agieren, statt an ineffektiven Problemlösungsstrategien festzuhalten.

    Zen ist also etwas was Führungskräften oder auch normalen Menschen in ihrem Job und ihrem Alltag hilft - Stress bewältigen, In sich ruhen, Emotionen managen.


    Was dabei fehlt ist die "soteriologische Dimension" - das Religiöse wenn man so will. Ich habe es so verstanden, dass dies eben bei den Seminaren für Führungskräfte oder Stressgeplagte keine Rolle spielt. An westliche Bedürfnissse angepasst heißt also vielleicht an konkrete, lebenspraktische Bedürfnisse angepasst.


    Oder liege ich falsch und diese Managerseminare sind nur ein Teil. Und daneben gibt es auch eine soteriologische Komponente jenseits von Effizienz und Selbstoptimierung?

    Wenn bei mir jemand Rinzai sagt, dann denke ich an die japanische Rinzai Shu - das ist eine große Organisation mit Millionen Laienanhängern, Tausenden von Ordinierten und Priestern. Und da gibt es dann eben Roshis - Leute die so eine hohe Qualifikation haben - z.B ein Koanstudium, das gut und gerne mal 20 Jahre dauern kann - dass ihnen die Ausbildung von Priestern übernehmen können. Das ist dann die Vorstellung die ich von einem Roshi habe.


    Es gab aber einen Übergang im Westen eine Tendenz da das Niveau und die Struktur sehr zu verändern und zu einem Laien-Zen überzugehen. Teilweise eben mit solchen Linien Neugründungen. Im Zuge dessen bekommen Worte neue Bedeutungen. Ein Kloster ist nicht mehr ein Ort wo mehrere Ordinierte leben sondern jemand kann halt ein Yogastudio in dem öfter mal jemand meditiert so nennen. Und eine Linie ist nichts mehr mit Ordinierten und Tempeln sondern kann mit der Leichtigkeit gegründet werden, wo man das mit Sportvereinen tut.


    Dies bedeutet nicht, dass die Leute nicht ernsthaft oder engagiert wären. Aber für mich fühlt sich so eine Verwendung "falsch" an. So als nennt jemand sein Bücherregal "Bibliothek", seine Katze "Tiger" und seinen Geräteschuppen "Nordflügel". Oder bin ich da einfach recht spießig und es ist vollkommen normal, wenn sich Dinge in einem kulturellen Übergang ändern und auf einmal anders verwendet werden?

    Hallo void,

    so etwas meinte ich zwar mit übler Nachrede,

    Üble Nachrede ist ja eine Straftat:


    Die üble Nachrede nach § 186 Strafgesetzbuch (StGB) ist ein Ehrdelikt, bei dem im Gegensatz zu einer Beleidigung (§ 185 StGB) das Behaupten und Verbreiten hinsichtlich ehrenrühriger (vermeintlicher) Tatsachen gegenüber Dritten unter Strafe steht.

    Für die Strafbarkeit wegen übler Nachrede ist entscheidend, dass die Tatsache selbst „nicht erweislich wahr“ ist, d. h. kein Wahrheitsbeweis vorliegt.

    Von daher besorgt es mich, wenn du mich einer Straftat bezichtigt und ich frage mich, was ich da für ehrenrührge nicht bewiesen Fakten verbreite.


    Geht es also um die Aussage von Christopher geht, dass Polenski nur kurz in Japan war?


    Ja schon. Der gute Lehrer verwendet manchmal Wörter aus dem Yoga. Darf er ja auch, macht es aber verwirrend.

    Eine gute Erklärung zeichnet es aus, dass man nachher schlauer ist als vorher. Und bei einem guten Lehrer ist es ja wichtig auf die Qualifikation zu schauen.


    Normalerweise bezeichnet ja der Begriff "Roshi" einen Dharma Lehrer der lange studiert hat, von seiner Linie anerkannt wurde und eine Lehrerlaubnis hat.


    Hinnerk Polenski ist kein authentischer Linienhalter, noch Lehrer der Rinzai-Zen Schule oder des Myoshin-Ji, eines der 15 Haupttempel bzw. Unterschulen des Rinza-Zen, wozu seine Lehrer Oi Saidan Roshi oder Reiko Mukai Roshi gehören. Er ist nur Dharma-Nachfolger und Lehrer des neugegründeten und erfundenen Daishin Rinzai-Zen, dass er zusammen mit Reiko Mukai Roshi entwickelt hat. Die Daishin Rinzai-Zen Schule ist aber keine anerkannte Zen-Schule.

    Wenn man selber eine Linie gründet, dann kann man sich selber natürlich eine Lehrerlaubnis erteilen und sich auch Roshi nennen. Es kann ja auch jeder eine Kirche gründen und sich zum Oberhaupt küren. Bei solchen selbsternannten Autoritäten muß man dann aber doppelt genau hinschauen.

    Übrigens war die DBU letztens in Buchenberg wohl zu Gast und man hatte Polenski gefragt, wie lange er persönlich in Japan trainiert habe: "sechs Wochen" hieß es

    Kurzer Nachtrag: Polenski war wohl ganze acht Wochen in Japan, nicht bloß sechs :)

    Ich weiß dass Polenski sehr populär ist und sich auf die Fahnen schreibt budd