Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Thema Gewalt im Buddhismus“

    Vielen Dank, lieber Igor07 , für die Zitate aus dem Palikanon!


    Kurz zusammengefasst geht es darum:


    (Unheilsames) VERMEIDEN - ÜBERWINDEN

    (Heilsames) ENTFALTEN - ERHALTEN


    Um aber diese "Kämpfe" erfolgreich bestehen zu können, dürfen

    (Selbst-) LIEBENDE GÜTE/LIEBE und (Selbst-) MITGEFÜHL nicht fehlen,

    sonst mangelt es an der nötigen KRAFT

    für die Überwindung des Unheilsamen und die Kultivierung des Heilsamen.


    Die Metta -Meditation kann sehr hilfreich sein.....


    Liebe Grüße, Anna :heart: _()_ :)

    Herzlichen Dank für deinen wunderbaren, friedvollen Beitrag, lieber Mar tin ! _()_ :heart:  :taube:



    Was für mich sehr hilfreich war, war die Einsicht, dass diese Welt gar nicht anders sein kann. Weil sich immer alles ändern muss, wird es nie einen dauerhaften Frieden in dieser Welt geben.

    Zu dieser- für mich schmerzlichen - Erkenntnis bin ich durch Nachdenken über die Beobachtungen und Erfahrungen gekommen, die ich in meinem bisherigen Leben gemacht habe.

    Nicht nur das Werden und Vergehen, die ständigen Veränderungen, verhindern einen dauerhaften Frieden, ebenso die Phasen der (scheinbaren) Stagnation, der Beständigkeit (oder steten Wiederholung) von "Negativem".

    Solange es Wesen gibt, die (gewollt oder ungewollt) das zerstören, was anderen lieb und teuer ist - wie sollte es da dauerhaften Frieden geben?


    Frieden kann man nur in sich selbst finden und dann nach außen ausstrahlen/ weitergeben...

    Ich fühlte mich hilflos, weil ich nicht allen Menschen und Tiere helfen konnte.

    Das kann ich sehr gut nachfühlen.....Inzwischen bin ich zufrieden, in meinem (näheren) Umfeld, wenigstens einigen Wesen Gutes tun zu können.

    Jeder von uns hat den Teufel und die Hölle, und Gott und den Himmel in uns.

    Bevor wir Befreiung durch den Klarblick erlangen , können wir trotzdem schon einiges ändern.

    Ja, jeder hat dunkle und helle Seiten an/in sich - früher idealisierte ich Menschen oft und war enttäuscht, wenn sie plötzlich mal ihre andere Seite zeigten- heute sehe ich das realistischer und akzeptiere, dass es Licht UND Schatten gibt.

    U.a. durch die Lehre Buddhas lernte ich, dass bei Jedem 6 Wurzeln/Geisteszustände existieren: 3 heilsame (Gierlosigkeit/Freigebigkeit/Selbstlosigkeit - Hasslosigkeit/liebende Güte/Mitgefühl - Unverblendung/Wissen/Weisheit) und

    3 unheilsame (Gier, Hass, Verblendung).

    Durch Einsicht und entsprechende Einstellung kann man das Heilsame/Gute, den "Himmel" in sich, fördern/entfalten, wie auch das Unheilsame/Böse vermeiden und überwinden.

    Hier in meinem Herzen habe ich eine Quelle des Friedens gefunden, und inzwischen strömt dieser Frieden in mein Umfeld.

    .....bis hinein ins Buddhaland! :)


    Mögen alle Wesen glücklich und zufrieden sein!


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Vielen Dank, lieber Thorsten Hallscheidt , für deinen Beitrag, den ich als sehr hilfreich empfinde (Dank auch an @Tim99 , dafür, dass er dich gefragt hat! ;) ) ! _()_ :heart:


    Aber eigentlich ist das zentrale Element die Empfindung von Ohnmacht, der ich irgendwie mit dem Konsum von Informationen entgehen möchte.

    Dieses Gefühl der Ohnmacht, ja manchmal fast Verzweiflung und, wie du auch schon schriebst, tiefen Überdrusses, spüre ich oft, wenn ich die Nachrichten verfolge.

    Solche Gefühle lähmen und machen traurig, es hilft aber häufig, sich über die Geschehnisse mit anderen Menschen auszutauschen...

    Ayya Khema ermutigte immer dazu, "aufzupassen, was wir in unseren Geist hineinlassen".

    Ich interpretiere das so, dass man zum einen, darauf achten sollte, sich nicht zuviele negative Informationen (Die Dosis kann auch hier das Gift machen...) zuzumuten, zum anderen, Gutem, Erbaulichem und Erfreulichem reichlich Raum zu geben.


    Nicht vergessen: Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten - das wird "größer".

    Und nicht zuletzt bekomme ich über die Beschäftigung mit all den Dingen, die schieflaufen, die Leid erzeugen, die Menschen sich gegenseitig antun, Energie, etwas daran ändern zu wollen, mich für eine andere Welt einzusetzen.

    Prima, wenn du schlechte Nachrichten als Ansporn annehmen kannst, sogar einen Energieschub bekommst und motiviert wirst, dich aktiv für Verbesserungen einzusetzen. :) :like:

    Eine hohe Frustrationstoleranz, die auch durch die buddhist. Praxis bedingt sein kann, erleichtert jegliches Engagement ungemein... ;)


    Liebe Grüße, Anna :) :heart: _()_

    Meiner Ansicht nach ist die einzige Chance, Gewalt, Mord und Leid zu verhindern, dem Hass selbst die Ursachen zu entziehen. Wie?

    Gute Frage...

    Ursachen für den Hass (im aktuellen Krieg in Israel) sind offensichtlich u.a. Frustration durch Beschäftigungslosigkeit, Perspektivlosigkeit, Armut, Ungerechtigkeit, dazu kommen Erlebnisse von Gewalt und Indoktrinationen von Kindesbeinen an, die seelisch abstumpfen lassen und (besonders gegenüber den "Feinden") zu Empathie- und Mitleidlosigkeit führen.

    Hoffnung wird anscheinend allein durch das In-die-Welt-Setzen von vielen Kindern generiert, "natürlich" am liebsten Söhne, die sich im Dschihad (-Terrorismus) bewähren und die Lebensbedingungen verbessern sollen, "Kanonenfutter".

    Genau diese sind es dann, die von Terrororganisationen rekrutiert werden....


    "Dem Hass die Wurzel entziehen" hieße dementsprechend, für Wohlstand, Gerechtigkeit und Zukunftsperspektiven zu sorgen - alles äußere Bedingungen, die nur politisch geschaffen werden können.


    Eine ethische Lehre, die bereits Kindern vermittelt (und vorgelebt!) wird, könnte innerliche Veränderungen bewirken, denn mit der "Auge um Auge, Zahn um Zahn"- Mentalität ist Frieden weder im Innen, noch im Außen zu erreichen, dies entwickelt sich zur Endlosschleife....

    Leider ist das wohl derzeit (noch) Utopie und das Ursache-Wirkungs-Prinzip wird greifen, mit allen leidvollen Folgen....


    Alles, was WIR tun können ist, u.a. durch Praktizieren des Buddhadharma, Hassgefühle in uns wahrzunehmen, sie nicht zu unterdrücken, sondern zu analysieren/ untersuchen und dann loszulassen. Durch Entwicklung und Förderung der vier Brahmavihara/Unermesslichkeiten wird der innere Frieden zunehmen und Gefühle der Ablehnung, des Hasses, seltener.

    Sehe es wie Thorsten:

    Bleibt nur: Soweit möglich wach und mitfühlend werden/bleiben und nicht in Depressionen, Hass oder Angstzustände versinken. Und dazu kann die buddhistische Lehre wirklich sehr gute Dienste leisten.


    Für wichtig erachte ich auch, den Konsum von Nachrichtensendungen auf das Nötigste zu beschränken und sich möglichst nicht durch sie in negative Gefühle hineinziehen zu lassen. Sorgenvolle Gedanken zermürben nur und helfen niemandem - im Gegenteil!

    Das Folgende hat für uns Buddhisten, als Einzelne, Relevanz:


    "Das Ideal des Einzelnen aber bleibt die Gewaltlosigkeit, um den ewigen Kreislauf des Lebens eines Tages vielleicht endlich hin zum Nirwana verlassen zu können. Durch Gewalt hingegen würde der Einzelne schlechtes Karma ansammeln, das einer wirklichen Erlösung im Nirvana entgegen wirkt." (Quelle: deutschlandfunk.de, siehe Igors Beitrag # 9)


    Auch wer nicht an Wiedergeburt und Karma glaubt, aber dem edlen achtfachen Pfad folgt, wird sich aus Einsicht, liebender Güte und Mitgefühl gewaltlos zu verhalten suchen und für friedliche Lösungen eintreten.


    Es ist Sache des Staates die Bürger zu schützen, dafür zuständig sind, je nach Situation, Militär oder Polizei, nicht der einzelne Zivilist.

    Große Probleme entstehen u.a., wenn Zivilisten meinen, "das Recht in ihre Hände nehmen" zu müssen und leider geschieht das häufig, wenn das Vertrauen in Politik und Staat geschwunden ist...

    P.S. Man sollte den Begriff das "Böse " defineren.

    "Das Böse", als solches, existiert nur in der Phantasie, aber es gibt "böse" Gedanken, Worte und Taten von Menschen, die Böses denken, sagen und tun, also Dinge, die anderen Wesen Schaden zufügen und Leid verursachen. Jeder Bruch der ersten vier Sila wird auf der ganzen Welt als "böse" betrachtet, allerdings gibt es Ausnahmen, wie Selbstverteidigung und andere Notlagen, wo auch lügen, stehlen und töten legitimiert werden.

    Wenn erstmal hasserfüllte Leute herumlaufen und andere bedrohen, dann kann es als Akutmaßnahme wichtig sein, diese in ihrem verhängnisvollen Tun zu stoppen.

    Genau dies ist so eine Ausnahme, die bewirkt, dass ein großes Übel (hoffentlich!) durch ein kleineres ersetzt werden kann.


    Mit am schrecklichsten anzusehen, ist dieser verblendete Hass von Menschen, die völlig empathie- und mitleidlos, das Leiden Anderer auf der Straße feiern.

    So geschehen nach den Attentaten des 11. September 2001 und vielen anderen Terrorakten, die sich gegen Israel und den Westen richteten (und aktuell wieder... :( ).


    "Durch Haß fürwahr kann nimmermehr
    Zur Ruhe bringen man den Haß;
    Durch Nicht-Haß kommt der Haß zur Ruh':
    Das ist ein ewiges Gesetz. ...." (Majjhima Nikaya 128,6)