Beiträge von Qualia im Thema „Ich empfinde den Buddhismus als trost- und hoffnungslos“

    Zu dieser Zeit war es so. Dann wollte ich zur Tat schreiten und in die Überwelt gehen. Leider kam mir die Vorstellung, wie sich all die niederträchtigen Menschen, sie waren real niederträchtig, an meinem Grab stehen und es bedauern.

    Da erschien das kleine böse Männchen in mir und sagte: Da hast du doch nichts mehr von! Du bist tot.

    Das nahm ich als mein Ich und ab da sagte ich: Ich will leben. Ich will 60 Jahre Rente haben. Boshaft von mir, na und, ich will leben.

    Mara der Verführer zur Selbstvernichtung ist nie wieder auch nur annähernd so mächtig geworden wie in dieser Zeit vor fast 50 Jahren.

    Also, wenn ich mich mit meinem Körper und den ganzen Khandha innerlich identifiziere, dann ich bin im Samsara gefangen. Wenn ich mich in der Leerheit beheimatet fühle, dann es wäre dann Nirvana.

    Zitat

    Also, wenn ich mich mit meinem Körper und den ganzen Khandha innerlich identifiziere, dann ich bin im Samsara gefangen.

    vollkommen richtig.

    Zitat

    Wenn ich mich in der Leerheit beheimatet fühle, dann es wäre dann Nirvana.

    also eine Identifikation mit Nirvana, dadurch in Nirvana gefangen.

    Samsara und Nirvana sind ausschließlich Geistesgebäude, die von einem Ich-sein festgehalten werden, der eine dies der andere das.


    Dabei hat Buddha doch eindeutig und klar gesagt, dass wer sich weder an Samsara/Sinnesleid noch an Nirvana/Sinnesfreude festhält und nichts verachtet oder ablehnt, befreit ist.

    Wie kommt man da auf die Idee, dass man zu etwas hin befreit ist?

    Nirvana ist nicht gut, es ist leer. Samsara ist nicht schlecht, es ist voll.


    Wenn ich die von dir verlinkten Texte mit der Lehre des Buddha lese, fallen mir sofort die Verwässerungen der Interpreten auf. Aber ich möchte wirklich die Wirklichkeit erleben, nicht mehr deine Wirklichkeit. Die Leere, Leerheit usw. lebensfeindliche Wüste, da hab ich viel Lebenszeit verschwendet.

    Deine Verzweiflung ist, dass du Nirvana nicht erreichen kannst und Samsara nicht verlassen. Von beiden gefangen.

    bringt die
    Konzentration auf die Achtsamkeit beim Ein- und Ausatmen, wenn entfaltet und
    ständig gepflegt, dem darin Weilenden Frieden als auch Vorzüglichkeit und
    ungetrübtes Glück und einmal aufgekommene üble und unheilsame Dinge
    verschwinden und weichen auf der Stelle. ....

    Wenn die Mönche, die das Leben als ekelhaft, ihren Körper als ekelerregend, die Lehre als hoffnungslos und ihren Geist als schmutzig stinkenden Sumpf von Kot und Urin, als vergammelte stinkende Leiche erkannten.

    Sich ganz einfach nur auf die aufmerksame Betrachtung ihres Ein- und Ausatmen konzentriert hätten, hätte Mara niemals eine Chance gehabt, die Berge der Tatschen verschwinden zu lassen. Samsara hat nur diese vernichtende Macht, wenn ich nicht bereit bin, die Tatsachen zu erkennen und damit nicht meinen Vorstellungen folge. Dieses möchte ich besonders Igor07 widmen.


    Konzentration auf die Achtsamkeit BEIM Ein- und Ausatmen.

    Bei der nur Betrachtung, Aufmerksamkeit, beim Atem als Atem und die Achtsamkeit ganz auf diese Betrachtung von Ein- und Ausatmen richten.

    Einspitzigkeit des Geistes, Achtsamkeit gerichtet auf diese Aufmerksamkeit, die das Ein- und Ausatmen betrachten.

    Der einspitzige Geist ist dann in reiner Achtsamkeit, das hilft beim Abwenden des Gedanken machen und festhalten. Das ist die Übung, die Buddha als einzige lehrt, alles andere sind Interpretationen und Auslegungen dieser Lehre.


    Als Beispiel kann, dienen: der Weltenberg Meru in der Mitte der Welt und die vier Berge in den Himmelsrichtungen mit den vier Weltmeeren zwischen ihnen. Die vier Berge sind die Säulen der Achtsamkeit, die Meere, die alle gleich sind, in ihnen erscheinen Gedanken, lässt erkennen, dass die Berge getrennt sind. Vier Inseln der Tatsachen.

    Der Berg des Körpers

    Der Berg der Wahrnehmung der Sinnesorgane

    Der Berg der Gefühle

    Der Berg des Bewusstseins, des Geistes.


    Satipatthana ist auf diese vier Berge gerichtet, sie betrachten in dem Berg als Berg, dann in den Bergen als Berge. Doch auch das Verweigern einen Gedanken zu ergreifen und festzuhalten, bedenken, wird geübt, weil es nur um die Berge geht, nicht um die sie bedrängenden Wasser des Meeres, Mara’s, Samsara.


    Wenn das geübt ist, alle Berge als Berge zu betrachten, erscheint der Berg Meru in ihrem Kreuzungsmittelpunkt.


    So einfach ist das. Sie leiden, weil sie nicht wiedergeboren, altern, sterben wollen.


    Interessanterweise...

    Du solltest das, was Buddha lehrt, von deinen ganz eigenen Lehren befreien.

    Buddha sagt oft das Geburt, Krankheit, Altern, Tod unausweichlich für alle fühlenden Wesen sind. Weil das so ist, leidet der Mensch genau daran, dass er glauben will das sie überwindbar sind. Wenn schon nicht in der Welt der Menschen, eben im Paradies oder der Hölle.

    Die Lehre des Buddha lässt keine Vermutungen oder Vorstellungen zu, nur wer will das denn wahrhaben? Man glaubt viel lieber an seine Hoffnungslosigkeit, anstatt mit den Händen anzupacken.


    Mein Bruder will zu seiner Mutter, er hat sein Ziel fast erreicht, inzwischen Lungen-, Leber-, Darm- und Baufellkrebs. Seit vorsichtig mit dem, was ihr als eure Wünsche verfolgt, es wird euch erfüllt. Das ist die Aufgabe des Körpers.


    Die Aufgabe des Geistes ist den Körper gesund und lebensfähig zu halten und nicht seine bekloppten Wünsche zu erfüllen.

    Ich hatte das ungeheure Glück kaum körperlich organische Schmerzen zu haben.

    Wegen eines Unfalls vor 5 Jahren war ich eine Nacht im Krankenhaus wegen eines körperlichen Schadens. Ich habe also keine Operationen, außer Zahnarzt.


    Dieser Körper hatte Fibromyalgie. Also sehr viele Schmerzen, die kein Arzt Organen zuordnen konnte. Nach Jahrzehnten wusste ich, wodurch sie ausgelöst wurden: Übermäßige Gier, Ablehnung und Glauben wollen, was bewiesenermaßen nur geglaubt werden konnte, keinen anfassbaren Grund, also Glaube ich einfach mal.


    Die Lehre des Buddha hat mir meine Verblendungen sehr klar und deutlich gezeigt und ich konnte mir helfen, die „Krankheit“ fast ganz zu vermindern.

    Nein, ich will nicht mehr, dass sie ganz verschwindet, sie ist ein sicheres Zeichen für zuviel Glücklichsein und zuviel Niedergeschlagenheit.


    Alle nicht kontrollierte Emotionalität, also über normales Gefühl/Empfinden hinaus, Ekstase, Ärger, Hass, Gier machen Schmerzen. Ich hab viel durch die User des Buddhalandes Schmerzen gelitten, was ein Glück. Das wäre ohne dieses Forum nie möglich gewesen.

    In der normalen Welt wäre ich nicht nur der Hofnarr gewesen, sondern in der Psychiatrie gelandet. Die normale Welt kennt nur den schüchternen, zurückhaltenden, bedachten Menschen. Keiner kennt meine Avatare hier!


    Organische Schmerzen wirken sich sicher auf den Geist aus. Da ist das Festhalten an Meinem Schmerz, es ist aber ein Organ erkrankt.

    Egoistische Willenverfolgungen wirken sich auf den Körper aus.

    Kommt es nicht zu einem Erkennen der den Körper zwingenden Willensverfolgung wird der Körper auch organisch krank.


    Organische Erkrankungen gehören immer in die Hände von Fachleuten. Einschließlich Nervenschäden, Neurologen, Psychiater, wenn sie zu Geistesstörungen führen.


    Durch Geist erzeugte Erkrankungen hilft die Lehre Buddha allein.

    Das ist so, weil die Fachleute des Geistigen ein Selbst/Ich/Person heilen wollen, das kein Organ hat. Das wollen sie nicht wissen, darum glauben sie an Krankheit des Geistes. Wobei nur die mit Geistesgiften verseuchte Person schuldig ist.

    Wie soll den das gehen dass man sich selbst vom Leiden an Geburt und Altern und Tod befreit, bzw. was ist das für ein schwieriger Gedanke über eine Seele die (von oder aus etwas, z.B Leiden) befreit werden könnte?

    Indem ich mit dem Jammern, Klagen aufhört und die Notwendigkeit von Geburt, Altern, Tod als normal und unausweichlich erkenne. Wenn man körperliche Schmerzen mit seelischem Leiden gleichsetzt, gibt es natürlich kein Befreien vom Leiden.

    Wieso "der Sterbeprozess kein Leiden" sein soll, wenn das Leben "glücklich und so lange, wie irgend möglich" gelebt wurde, erschließt sich mir nicht. :?

    Das versteh ich, denn du siehst den Sterbeprozess nicht als Leben an.

    Doch, natürlich ist Leben auch immer Sterben und solange man stirbt, lebt man noch, aber der finale Prozess des Sterbens, die letzten Stunden, sind doch das, was am meisten Angst macht...zumindest in der Vorstellung.

    Ich sterbe jetzt nicht. Soweit ich weiß. Sterben interessiert mich wirklich nur dann, wenn ich im Sterben bin, also sicher im Sterbeprozess. Bis dahin bin ich unsterblich.

    Wie kommt ein normal denkender Mensch auf die Idee, dass Leben Sterben ist, das ist mir schon seid einigen Jahrzehnten, mindestens 50 Jahre, ein echtes Rätsel.

    Das kann nur ein verwirrter, leidender sein, weil er sein Leben als Sterben sieht. Kein Wunder, dass Hoffnungslosigkeit um sich greift.

    Warum ist es nicht positiv bzw. schön geboren worden zu sein und zu leben?

    Nun ja, es ist ein ausgesprochen großes Glück, als Mensch geboren zu werden und nicht zum Beispiel als Tier oder schlimmer. Wieviel Tiere gibt es und wie viele Menschen?

    Ich frag mal den Pudel, ob er was von Menschengeburt weiß oder davon, das es eine glückliche Fügung ist, dass er als Pudel geboren ist.

    Dass eine Geburt als Mensch etwas Besonderes ist, ist der Hybris der Menschen geschuldet. Darüber kann man nur den Kopf schütteln. Ein Hinweis, wie tief ein Mensch fallen kann.


    Meine Großmutter stürzte bei mir in die Hölle, als sie mir sagte, dass die Lange's schon immer etwas besonders Ehrenwertes sind. Da hab ich mich geschämt, ein Lange zu sein.

    Manchmal kommt der Gedanke: Eigentlich bist du tot. Keine Ziele, kein Verlangen, das ist tot.

    Meist, wenn ich mir gerade mal wieder etwas zu wiederholten Mal am Tag mache.

    Wie langweilig, willst nicht noch was anderes machen?


    Ich mache einfach weiter und sage vielleicht noch: Mir gefällt es tot zu sein. Betrachte also nur den Gedanken, wie ein Fernsehbild und er vergeht wie eben ein Film auch. Was soll ich mich von Vorstellung eines Fremden aus der Ruhe bringen lassen?

    Und während diese Lehrrede gesprochen wurde, ging dem Ehrwürdigen Koṇḍañña das unbefleckte, makellose Auge des Dhamma auf:

    Imasmiñca pana veyyākaraṇasmiṁ bhaññamāne āyasmato koṇḍaññassa virajaṁ vītamalaṁ dhammacakkhuṁ udapādi:

    „Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende.“

    “yaṁ kiñci samudayadhammaṁ sabbaṁ taṁ nirodhadhamman”ti.


    Das ist wirklich die wahre Erkenntnis. Ein Anfang bedingt das Ende und das Ende kann kein Anfang sein.

    Anfang ist immer Anfang und Ende ist immer Ende.

    Und was ist dazwischen?

    Leben.

    Und wo ist Wiedergeburt?

    Siehst du in dem dazwischen Wiedergeburt?

    Warum ist es nicht positiv bzw. schön geboren worden zu sein und zu leben?


    „Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die fünf Ansammlungen sind Leiden.“


    Ist es das Ziel im Buddhismus nicht zu existieren bzw. aus dem Leben (Samsara) rauszukommen?

    Das ist für vielen Buddhisten tatsächlich das Ziel. Aus Samsara herauszukommen. Dem Kreislauf von Geburt und Tod. Wiedergeburten.

    Wiedergeburt ohne atta macht keinen Sinn. Weil das sinnlos ist, machen die Lehren des Buddhismus hoffnungslos.


    Weil mir das schon sehr früh klar war, habe ich mich auf die Worte des Buddha im Palikanon konzentriert.

    So hat Buddha das gesagt bei der ersten Begegnung mit seinen fünf Freunden.

    Zitat

    https://suttacentral.net/sn56.…hlight=false&script=latin

    Und das ist die edle Wahrheit vom Leiden:

    Idaṁ kho pana, bhikkhave, dukkhaṁ ariyasaccaṁ—

    Wiedergeburt ist Leiden; Alter ist Leiden; Krankheit ist Leiden; Tod ist Leiden; mit Ungeliebtem vereint ist Leiden; von Geliebtem getrennt sein ist Leiden; nicht bekommen, was man wünscht, ist Leiden. Kurz, die fünf mit Ergreifen verbundenen Aggregate sind Leiden.

    jātipi dukkhā, jarāpi dukkhā, byādhipi dukkho, maraṇampi dukkhaṁ, appiyehi sampayogo dukkho, piyehi vippayogo dukkho, yampicchaṁ na labhati tampi dukkhaṁ—saṅkhittena pañcupādānakkhandhā dukkhā. Variant: pañcupādānakkhandhā → pañcupādānakkhandhāpi (pts1ed, mr)


    Wiedergeburt, Alter, Krankheit, Sterbephase, Gefühle der Gier, Hass, Vorstellungen, sind Leiden.

    Warum? Kurz, die fünf mit Ergreifen verbundenen Aggregate sind Leiden. Mein Körper, Mein Geist, Mein Leben, Meine Erfahrungen, Meine Umwelt. Soweit so gut.


    Es ist also das Ergreifen der Wiedergeburt, das Leiden ist.

    Das nennt Buddha als Erstes und das hat seinen Grund darin, dass dieses Ergreifen und Festhalten an dem Wiedergeburtskreislauf/Samsara das Leiden ist, das alle anderen verstärkt.


    Buddha hat seine Ausbildung in den ihn umgebenden Religionen und er hat erkannt, dass der feste Glaube an Samsara das Leiden ist, das zuerst vermindert und ausgerissen werden muss.


    Alle seine Lehrer wurden nicht befreit, waren gefangen in was auch immer und dieses wollte Buddha verstehen. Er setzte sich also unter dem Baum. Dort vernichtete er seinen Glauben an Samsara. Erst danach konnte er frei und unbeschwert das Leben leben.

    Er sah Samsara und hielt nie wieder daran fest, ohne es anderen auszureden, denn er hatte erfahren, dass es unmöglich ist, einem Menschen das abzunehmen. Aus Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburten, muss sich jeder selbst befreien.

    Erst dann wird das Leben eine reine Freude.

    Die stille unbegreifliche Zufriedenheit erscheint, wenn Samsara/Wiedergeburtskreislauf vernichtet ist. Dann ist Nirvana befreit von jedem festhalten wollen.


    Das ist gültig für alle Religionen. Eine „Rückwendung“ geschieht in der Wegwendung von jedem Hoffen auf Götter und Paradiese oder Höllen. Die einzige Hoffnung, die bleibt, ist das Leben so glücklich und so lange wie irgend möglich zu leben, dann ist selbst der Sterbeprozess kein Leiden. Das Leben für irgendwelche egal welche Glaubensgemeinschaft hinzugeben, ist unmöglich geworden. Man ist parteiisch, ohne parteilich zu sein.


    Wenn ich als Christ der Wiederauferstehung den Stachel der Eitelkeit entziehe oder zu den 144000 Auserwählten gehören will, dass ich auch zur Rechten Gottes sitzen werden, wird das Leben leicht. Der feste Glaube an die Wiederauferstehung macht mehr Leiden als jeder Krieg und löst alle Kriege aus, nach dem Krieg ist alles besser, wer es gut haben will, muss erst mal leiden.


    Darum bin ich kein Buddhist, kein Christ oder Moslem, es gibt keine Wiedergeburt, von der ich im Leben weiß.

    Ich folge auch nicht mehr der Lehre Buddha, ich bin die Lehre und dieses Leben ist mein Floß.

    Die Weisheit des Buddha, wie das Leben glücklich wird, ist ein ungeheurer Schatz an Worten.