Beiträge von Sotapannabumm im Thema „Wie steht ihr zu dem Lied Happiness is here and now von Thich nhat hanh?“

    Danke, ja, das kann ich nachvollziehen. _()_

    Edles Streben ist folglich heilsames Streben, auch, wenn es temporär mit Leiden verbunden ist....

    Warum unterscheiden, trennen, wenn doch klar sein kann, das Streben ausreicht, das sich Dukkha bald nach dem Erreichen eines Zieles zeigt?

    Erreichtes zeigt immer bald sein Leiden. Warum dann edles oder unedles Streben?


    Weil es dem der so erklärt hat klar war, dass das eine Streben zur Aufhebung aller Möglichkeiten von leidvollen Erfahrungen führt und das andere nicht.


    Gewissermaßen gibt es diese zwei Pole (edles Streben, edle Absicht - unedles Streben, unedle Absicht) und zwischen denen spielt sich das bedingte Entstehen von Gefühlen und Wahrnehmungen, von Bewusstsein und Willensregungen, ab.


    Analog wird beispielsweise auch heilsames und unheilsames Handeln unterschieden.


    Man kann natürlich einwenden: kein einziger, heute vorhandener Text wurde in sehr ähnlicher Art von der historischen Person, die sich (den Textquellen nach) selbst Buddha nannte, gesprochen.


    Einem solchen Entzug von Relevanz (man könnte ja auch so benennen bzw so ein Urteil ausgeben: es liegen hier weise und wertvolle Worte vor) kann ich nicht nicht folgen bzw finde ich das in den Lehrreden dargebotene Wissen ja (zum Teil) ja ‚in mir selbst‘ insofern ob von wem mit welchen Namen gesprochen- das ist nicht so wichtig. Wichtig (zu nennen) ist mir: da sind sehr weise und klare Erklärungen, hilfreiche und tiefgehende Differenzierungen und Analogien zum Verständnis der ‚existentiellen Situation’ und zur Veränderung bzw zur Aufhebung dieser Situation …

    Zunächst einmal - wenn mit 'Buddha' der historische Begründer des Saṃgha gemeint ist, also Siddharta Gautama, dann hat der das Diamantsutra so wenig gesprochen wie irgendeine der Sutten des Palikanon. Es handelt sich da um spätere literarische Produkte.


    Was der Herr alles so weiß bzw wissen will …


    Ob man die Behauptung literarischer Produkte Ernst nehmen will bleibt zum Glück dem Leser überlassen.


    Warum ‚aber‘? Rechte Absicht / rechtes Streben bzw. die Ausbildung davon ist ja Teil des mittleren Weges bzw des achtfachen Pfades.


    Habe ich denn nicht eine (von vielen möglichen) Begründung gegeben?


    Letztlich fußt mein Urteil auf einem Wissen was nicht an Wortbegründungen gebunden ist. Das heisst, die beste Begründung ist Sehen / Verstehen. Aber schaue dir doch die Forschung dazu an, oder vergleiche selber beispielsweise den Ton und die Aussagen der mittleren Lehrreden mit denen des Diamantsutras.


    Das genauere Kennenlernen und Beschreiten des mittleren Weges. Das geht Hand in Hand

    - "Mögen alle Wesen glücklich sein und frei von Leid".

    Das klingt eher nach dem Bodhisattva-Ideal, was der Buddha nie gelehrt hat.

    Doch, hat der Buddha gelehrt. Man finde es in den Sutras des Sanskritkanons. Zum Beispiel im Diamantsutra. Der Buddha antwortet hier auf Subhutis Frage: "Erhabener, wie sollte jemand, der wirklich ins Fahrzeug der Bodhisattvas eingetreten ist, darin verbleiben, wie es verwirklichen, wie den Geist am besten lenken?"


    Buddha erklärte ja auch das Streben nach Glück letztlich als ein Streben nach Leiden. Insofern ist das ein Widerspruch, denn jedes Glück ist ja vergänglich.


    Meinem gefestigten Urteil nach ist dieses Sutra nicht von Buddha gesprochen.


    Aber es ist natürlich ein heilsamer Wunsch, dass die Lebewesen nicht leiden bzw zeigt so ein wohlwollendes Denken eine friedensstiftende Geisthaltung an.