Beiträge von Monika im Thema „Warum es „Blödsinn“ ist den „Buddhismus studieren oder verstehen zu wollen““

    Danke Samadhi1876,

    in dieser Erfahrung 1989 spielte ICH überhaupt keine Rolle mehr.


    Vor ein paar Nächten, als ich nicht einschlafen konnte, erinnerte ich mich nochmal an diese Erfahrung und mir wurde bewusst, nach 35 Jahren :erleichtert: , dass das wichtigste an ihr nicht die wunderbaren Phänomene waren, sondern eine ununterbrochene Gegenwärtigkeit.


    Ich war damals dafür noch nicht reif, hatte noch zuviel Staub auf den Augen. Aber das wusste ich, deshalb war ich nicht traurig, als die Türen sich wieder schlossen.


    Auch jetzt muss ich mich immer noch darum bemühen, im Hier und Jetzt zu sein.

    Aber das macht nichts.

    Erleuchtung ist für mich die Befreiung von Angst durch die Verankerung in der Gegenwärtigkeit. Und allein dafür lohnt es sich zu sein.

    _()_

    Die Unterscheidung in "relative" und "absolute" Wahrheit (Samsara/Nirvana) im Buddhismus stellt auch wieder so eine Dualität her, um deren Auflösung es in der Lehre doch letztlich geht, oder?


    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Wird ein Fisch zum Meer?😘🙏

    Hallo Anna, da muss ich mich der Frage anschließen.


    Es geht Buddha nicht darum, die Dualität aufzulösen, sondern sie zu durchschauen. Jede Diskussion dieser Art ist unheilsam, denn sie führt in die Irre und gibt dem scheinbar klugen Verstand Futter.


    Desto mehr wir uns in derartigen Gedankengebäuden verstricken, desto verwirrter werden wir und somit beginnt spätestens bei der Frustration darüber das Leiden.


    Die Dualität ist eine Realität. Auch der Buddha sprach in Gegensätzen, z.B. wenn er einen Schüler lobte oder einen anderen tadelte. Allein die Tatsache, dass er auf unheilsam und heilsam aufmerksam machte und vieles andere mehr hervorhob, bestätigt das.


    Die Dualität ist somit wichtig, und unser Unterscheidungsvermögen zu schulen ebenfalls.


    Ein Fisch ist ein Fisch, wenn ich ihn gegessen habe, ist er nicht mehr, sondern wird zum Teil zu mir und zum anderen Teil zu Dünger.


    Diese - wie ein Zenmeister mal aussprach - 10.000 Köpfe sind abzuschlagen.

    _()_ Monika

    Samadhi1876,

    Deinen letzten Beitrag kann ich unterstreichen. Dasselbe habe ich auch vor 35 Jahren "erlebt". Auch ich war "am Ende" und ließ alles Denken los.


    Aber ich bin sicher, dass das kein gewollter Akt war, sondern sich zwangsläufig ergab, so wie wenn das ganze Bild sich verändert, wenn man das Kaleidoskop einmal dreht.


    Danach hatte ich einen wichtigen Traum. Ich wurde in einem kleinen Flugzeug von Bad Reichenhall auf den Watzmann geflogen, dort schaute ich mir "die Welt von oben an", wurde wieder zurückgezogen. Der Pilot sagte dann "So, jetzt musst Du den ganzen Weg zu Fuß zurücklegen".


    Mir war sofort klar, dass die "Erleuchtungserfahrung" eben nur ein "Ausflug" war und die gesamte Arbeit noch vor mir lag.


    Dazu gehörte für mich u.a. auch, meine Unwissenheit zu beseitigen, die Lehre Buddhas zu begreifen und ihr zu folgen.


    Ich habe viele Umwege gemacht, aber auch unglaublich viel gelernt - und lerne immer noch.

    Es ist mir egal, ob ich das/ein Ziel erreiche, ich gehe einfach weiter.


    Es stimmt nicht, dass die Lehre Buddhas nicht verstanden werden kann, ganz abgesehen vom Buddhismus ...


    Sie ist ganz einfach.

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    Aber noch besser ist die Einsicht, was macht diese Ab- und Zuneigung mit mir?


    Sie verhindert eine objektive Wahrnehmung. Okay, das weiß vielleicht Jede/r, aber wie verborgen sie ist, hab ich eben heute morgen dadurch erfahren.


    Wie wichtig es ist, diese Ursachen für Leiden zu beseitigen.

    _()_

    :erleichtert: 8) Ich habe mal wieder viel über mich selbst gelernt durch diesen Beitrag.


    Ich ging nämlich unachtsamerweise davon aus, dass Anna ihn geschrieben hat. Erst als ich sah, dass Anna ein Danke darunter gesetzt hatte, fragte ich mich, wieso bedankt sie sich bei sich selbst :lol: und erkannte meinen Irrtum und meine innere "Verfassung". Anna war ich zugeneigt, Dir, Samadhi, wäre ich nicht so zugeneigt gewesen.


    Was will mir das sagen? Ja, ich habe noch Abneigungen und Vorlieben.


    Für diese Be-Le(e)hrung möchte ich mich herzlich bedanken.


    Wofür das Forum nicht alles gut ist :D

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    Willkommen Samadhi1876,

    ich freue mich für Dich, dass Du die Freiheit des "Erwachtseins" zu erleben glaubst.

    Es mag sein oder auch nicht. Auf jeden Fall glaubst Du, lehren zu können/dürfen.


    Korrigieren möchte ich allerdings Deine oben gemachten Aussagen.


    Der Buddha hat in seiner Kindheit und Jugend viel studiert und wurde in Meditation unterrichtet. Er war also vorgebildet und besonders gut vorbereitet.


    Und er hatte Fragen, z.B. warum gibt es Leiden, Krankheit, Alter, Tod ...

    Er lebte in einem sehr spirituellen Land, in dem es offenbar nicht unüblich war, almosensammelnd und halbnackt umherzuziehen.


    Da es ihm an nichts zu fehlen schien, konnte er sich über den Sinn des Lebens ausreichend Gedanken machen und erlauben, seine Frau und sein Kind zu verlassen.


    Er hatte Lehrer, die ihn unterrichteten und dabei halfen, sich derart zu kasteien. Aber er erkannte auch, dass die Kasteiung nicht der richtige Weg ist.


    Er hatte offenbar ein besonders gutes Karma - ein aussergewöhnliches Karma.


    Und der Buddha hat sich auch noch nach seiner Erleuchtung belehren lassen - s. Frauenorden.


    Ohne sein Wissen, gäbe es seine Lehre nicht, von der Du offenbar auch profitierst.

    Ohne Wissen, hättest Du Dich nicht einfach nur "hingesetzt" zum Meditieren.


    Ohne Ziel und ohne Umsetzung der Einsichten nützt die längste Meditation nichts.


    Vielleicht hast Du ja auch ein besonderes Karma.


    In einem gebe ich Dir aber Recht, es wird hier unendlich viel über Dinge diskutiert, die nur erfahren werden können. Darauf wird immer wieder hingewiesen, aber offenbar nützt es nichts.

    Es macht wohl so viel Spaß und gibt dem Ego Auftrieb, ständig alles von vorne bis hinten durchzukauen und überzeugen zu wollen.


    Einem Befreiten - so meine Erfahrung - ist es zunehmend egal, wer Recht hat.

    Alles ist wie es ist und alles darf sein, wenn man erkennt, warum es Leiden gibt. Denn auch aus Leiden lernen wir. Wir lernen ständig ...


    _()_ Monika