Der Buddha:
Hat ja damals selbst auch nichts anderes getan
Als nur noch zu sitzen, sich nicht mehr bewegen, und nur noch zu atmen
Bis „Alles“ von selbst erscheint
Er wusste allerdings vorher schon, das alles Geld der Welt und die schönste Frau ihn nicht wirklich glücklich gemacht hat und wird.
Und wahrscheinlich hatte er auch nicht noch ein Trauma oder eine schlechte Kindheit aufzuarbeiten wie viele andere von uns (das sollten wir dabei nicht vergessen)
Im Gegensatz zu vielen anderen (normal) Interessierten war er aber auch (sofern man den Erzählungen glauben darf):
In einer Art von Lebenskrise (er wollte die ganze Wahrheit wissen, auch über das Leiden)
Ganz allein (da war kein anderer, kein „Lehrer“, der ihm etwas „beibringen konnte“ oder an was er „glauben sollte“)
Ganz allein in der Natur (Nicht im Internet, in Büchern, auf der Autobahn, zu Hause in der Familie, zur Arbeit, bei Nachbarn oder in der Kneipe) sondern ganz allein unter einem Baum
Ein Lehrer oder eine Sangha sind meiner eigenen Erfahrung nach auch nicht zwingend erforderlich:
Man braucht nur zu wissen wie man sitzen und atmen soll
Und das in entsprechender Art und Weise einfach nur lange genug tun
Einfach nur sitzen und atmen
Ohne Ziel
Sonst wirklich nichts
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Willkommen Samadhi1876,
ich freue mich für Dich, dass Du die Freiheit des "Erwachtseins" zu erleben glaubst.
Es mag sein oder auch nicht. Auf jeden Fall glaubst Du, lehren zu können/dürfen.
Korrigieren möchte ich allerdings Deine oben gemachten Aussagen.
Der Buddha hat in seiner Kindheit und Jugend viel studiert und wurde in Meditation unterrichtet. Er war also vorgebildet und besonders gut vorbereitet.
Und er hatte Fragen, z.B. warum gibt es Leiden, Krankheit, Alter, Tod ...
Er lebte in einem sehr spirituellen Land, in dem es offenbar nicht unüblich war, almosensammelnd und halbnackt umherzuziehen.
Da es ihm an nichts zu fehlen schien, konnte er sich über den Sinn des Lebens ausreichend Gedanken machen und erlauben, seine Frau und sein Kind zu verlassen.
Er hatte Lehrer, die ihn unterrichteten und dabei halfen, sich derart zu kasteien. Aber er erkannte auch, dass die Kasteiung nicht der richtige Weg ist.
Er hatte offenbar ein besonders gutes Karma - ein aussergewöhnliches Karma.
Und der Buddha hat sich auch noch nach seiner Erleuchtung belehren lassen - s. Frauenorden.
Ohne sein Wissen, gäbe es seine Lehre nicht, von der Du offenbar auch profitierst.
Ohne Wissen, hättest Du Dich nicht einfach nur "hingesetzt" zum Meditieren.
Ohne Ziel und ohne Umsetzung der Einsichten nützt die längste Meditation nichts.
Vielleicht hast Du ja auch ein besonderes Karma.
In einem gebe ich Dir aber Recht, es wird hier unendlich viel über Dinge diskutiert, die nur erfahren werden können. Darauf wird immer wieder hingewiesen, aber offenbar nützt es nichts.
Es macht wohl so viel Spaß und gibt dem Ego Auftrieb, ständig alles von vorne bis hinten durchzukauen und überzeugen zu wollen.
Einem Befreiten - so meine Erfahrung - ist es zunehmend egal, wer Recht hat.
Alles ist wie es ist und alles darf sein, wenn man erkennt, warum es Leiden gibt. Denn auch aus Leiden lernen wir. Wir lernen ständig ...
Monika