Tuet Buße!, rufen die, die nach dem Bußgang am Biertisch hängen.
Beiträge von Vajrakila im Thema „Was genau wird wiedergeboren?“
-
-
-
Kusala:Kusala:
Die Körperlichkeit ist māra: da hast du das Verlangen danach zu überwinden.
Gefühl - Wahrnehmung - Geistesformationen - Bewußtsein ist māra: da hast du das Verlangen danach zu überwinden.«
Was hat das mit Metaphorik, Legendenbildung, Märchenstunde zu tun?
Māra kannst Du jederzeit aufs neue bei Dir überprüfen und immer wieder entdecken, sofern es Deine Achtsamkeit zulässt.
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Also lassen wir das erst einmal.
Mit Metta
Kusala
Wer personifiziert, entscheidet sich nicht. -
Kusala:
Wer oder was ist denn Māra?
Ja eben, das ist das Problem?! Uneigentliche Metaphorik oder eigentliche Sachverhalte, Legendenbildung oder historisch haltbare Fakten, aufgeklärter Buddhismus oder Märchenstunde?
Ich kenn viele, die das Christentum flüchteten und zum Buddhismus gingen, um mit Märchenstunden aufzuhören und wenn ich sie heute treffe, spielen sie Märchetanten und Märchenonkels.
Aber so ist es eben mit dem verdrehten Sinn esoterischer Hörigkeit. -
Kusala:Vajrakila:
Ja, es waren ehemalige Gefolgsleute, die stinkesauer auf ihn waren, bevor er sie eines Besseren belehrte!
Nun mal der Reihenfolge nach. (Für alle, die es genau wissen möchten)
Der Buddha erwachte unter dem Bodhibaum, wo er dann 7 Tage saß und das Erwachen genoß.
Danach die erste Lehrrede:
(1) Nachdem sieben Tage vergangen waren, erhob sich der Erhabene aus der Versenkung und ging vom Fuß des Bodhibaumes zum Feigenbaum namens "Ziegenhüter." Dort am Fuße des Feigenbaumes "Ziegenhüter" saß er sieben Tage mit verschränkten Beinen, das Glück der Erlösung erfahrend.
(2) Da kam zum Erhabenen ein gewisser (mürrischer) Brahmane, begrüßte sich mit dem Erhabenen freundlich, und nachdem er freundliche und höfliche Worte ausgetauscht hatte, stellte er sich beiseite hin. Dort stehend sprach jener Brahmane zum Erhabenen also: "In welcher Hinsicht, Freund Gotama, ist man Brahmane, welches sind die den Brahmanen ausmachenden Eigenschaften?"
(3) Da also der Erhabene diesen Sachverhalt erkannt hatte, sprach er zu jener Zeit diesen Satz: "Der Brahmane, der sich fernhält von unheilsamen Dingen, nicht überheblich, frei von Unreinheiten, selbstbeherrscht ist, die vollkommene Weisheit erreicht hat, der den Reinheitswandel beherrscht, dieser Brahmane darf sich mit Recht Brahmane nennen, in ihm ist kein weltlicher Stolz mehr."
>>>>>
Nachdem sieben Tage vergangen waren, erhob sich der Erhabene aus der Versenkung und ging vom Fuß des Feigenbaumes "Ziegenhüter" zum Mucalinda (Baum). Dort am Fuße des Mucalindabaumes saß er sieben Tage mit verschränkten Beinen, das Glück der Erlösung erfahrend.
>>>>
Nachdem sieben Tage vergangen waren, erhob sich der Erhabene aus der Versenkung und ging vom Fuße des Mucalindabaumes zum Baum "Königsstätte." Dort am Fuße des Baumes "Königsstätte" saß er sieben Tage mit verschränkten Beinen, das Glück der Erlösung erfahrend.
Dort traf er auf dei Kaufleute Kaufleute Tapussa und Bhallika. Seit dieser Begegnung gibt es die Almosenschale.
>>>>>
Dann, nachdem der Erhabene sieben Tage verbracht hatte, erhob er sich aus seiner Versenkung und ging vom Baum Königsstätte zum Feigenbaum "Ziegenhüter." Dort verweilte der Erhabene am Fuße des Feigenbaumes "Ziegenhüter."
(3) Also gingen dem Erhabenen diese wohlüberlegten Verse auf, die vorher noch nie zu hören waren:
Unter Mühen erkannte ich,
jetzt geb' ich auf zu verkünden.
Diese Lehre verstehen nicht
die von Gier und Haß beherrschten.Die Lehre geht gegen den Strom,
ist weise, tief, schwer zu durchschau'n,
von Leidenschaftlern nicht zu sehn,
nicht sichtbar für Unwissende.(4) Da neigte sich bei dem dies überdenkenden Erhabenen der Geist zur Inaktivität, zur Nichtdarlegung der Lehre. Da erkannte Brahma Sahampati im Geiste den Gedankengang des Erhabenen und dachte folgendes: Die gute Welt geht zugrunde, die gute Welt geht völlig zugrunde, wenn nämlich der Geist des Vollendeten, Heiligen, vollkommen Erwachten sich zur Inaktivität neigt, zur Nichtverkündung der Lehre.
Da überzeugte ihn Brahma Sahampati, ein Deva (Gott) doch zu lehren mit dem Satz "Möge der verehrungswürdige Erhabene die Lehre verkünden, möge der Vollkommene die Lehre verkünden. Es gibt Lebewesen, die von Natur aus wenig Staub auf den Augen haben, durch das Nichthören der Lehre gehen sie abwärts; es werden Versteher der Lehre da sein.".
>>>>
Und dann erst..................
(1) Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Wem sollte ich nun zuerst die Lehre verkünden, wer wird diese Lehre schnell verstehen? Dann kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Dieser weise, kluge, erfahrene Ālāro Kalāmo hat lange Zeit (schon) ein Wesen, das wenig befleckt ist. Nun laß mich dem Ālāro Kalāmo zuerst die Lehre verkünden, er wird diese Lehre schnell verstehen.
(2) Da erzählte eine unsichtbare Gottheit dem Erhabenen: vor sieben Tagen, oh Verehrungswürdiger, ist Ālāro Kalāmo gestorben. Auch bei dem Erhabenen ist da das Wissen entstanden: vor sieben Tagen ist Ālāro Kalāmo gestorben. Dann kam dem Erhabenen folgender Gedanke: sehr edel war Ālāro Kalāmo, wenn er nämlich diese Lehre hören würde, würde er sie schnell verstehen.
(3) Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Wem sollte ich nun zuerst die Lehre verkünden ... Nun laß mich dem Uddako Rāmaputto zuerst die Lehre verkünden, er wird diese Lehre schnell verstehen.
(4) Da erzählte eine unsichtbare Gottheit dem Erhabenen: letzte Nacht, oh Verehrungswürdiger, ist Uddako Rāmaputto gestorben ...
(5) Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: wem sollte ich nun zuerst die Lehre verkünden, wer wird diese Lehre schnell verstehen? Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: die Fünfergruppe Mönche war mir sehr hilfreich, hat sich um mich bei meinen energischen Anstrengungen gekümmert. Nun laß mich der Fünfergruppe Mönche zuerst die Lehre verkünden.
(6) Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Wo weilt jetzt die Fünfergruppe Mönche? Da sah der Erhabene mit dem göttlichen, reinen, übermenschlichen Auge die Gruppe der fünf Mönche in Benares weilen, im Gazellenhain. Da brach der Erhabene, nachdem er, solange er (es) wünschte, in Uruvelā geweilt hatte, zu einer Reise nach Benares auf.Er sprach zu den 5 Asketen und hielt dann die erste offizielle Lehrrede und setzte damit in
Benares das Rad der Lehre in Gang (Predigt von Benares - Dhammacakkappavattana-Sutta)Alles nachzulesen im Mahavagga
Mit Metta
KusalaAch darum geht es? Götterglaube?
Wäre ja unsäglich gewesen,daß ein gewöhnlich Sterblicher den Sakya, nachdem er Buddha geworden war, zur Unterweisung ermahnt....ja, ja, die Devas und Asuras.....und Mara hat ihn ja versucht, nicht wahr? Ist einer unter Euch, der schon mal von einem Dämon/Teufel versucht wurde?
Es gibt allein von dieser Geschichte 6 abweichende Versionen..... -
Kusala:Vajrakila:
Ja.....Gautama wurde von seinem Schüler gebeten zu lehren....er selber wollte nicht unbedingt.....und zwar zurecht....man lehrt nicht ungefragt, dies ist hinduistische Sitte und auch eine Klugheit in den Motiven.....
Verzeih eine kleine Korrektur. Als der Buddha sich entschied doch zu lehren, hatte er noch keine Schüler.
Er wurde von Brahma ( brahmakāyika deva) Sahampati gebeten zu lehren.Mit Metta
Kusala
Ja, es waren ehemalige Gefolgsleute, die stinkesauer auf ihn waren, bevor er sie eines Besseren belehrte! -
Kusala:Vajrakila:
Der Staub war der Anlaß nicht als Privatbuddha zu enden, sondern eine Lehre zu verbreiten...
Du meinst den wenigen Staub auf den Augen bei Wenigen?
MV.I.05 - 5. Brahmayācanakathā - Brahma Sahampati
Da legte Brahma Sahampati das Obergewand über eine Schulter, beugte das rechte Knie zur Erde, erwies dem Erhabenen mit zusammenlegten Händen Ehre und sagte folgendes: "Möge der verehrungswürdige Erhabene die Lehre verkünden, möge der Vollkommene die Lehre verkünden. Es gibt Lebewesen, die von Natur aus wenig Staub auf den Augen haben, durch das Nichthören der Lehre gehen sie abwärts; es werden Versteher der Lehre da sein."
Ja.....Gautama wurde von seinem Schüler gebeten zu lehren....er selber wollte nicht unbedingt.....und zwar zurecht....man lehrt nicht ungefragt, dies ist hinduistische Sitte und auch eine Klugheit in den Motiven.....
-
thecap:
ohne Zweifel, mein Freundaber vorhin sprachst du vom Erkennen. . . jetzt sprichst du vom Tun. .
Nun werter Freund,
dies macht es ja so schwer. Die 4 edlen Wahrheiten erklären uns schrittweise, daß Erkennen und Handeln(Tat) nicht voneinander getrennt werden dürfen. Sie sind Interdependent. Darum kommt es bei mir auch zur direkten Verbindung in den Aussagen....lg
vajrakila -
thecap:
Hi Vajrakilader Buddha erkannte den 'Staub', den Ursprung des 'Staubs', das Ende des 'Staubs' und den 'Staubwischer'
im Vorgang der 'Selbsterkenntnis' sind Menschen gar nicht so verschieden
Das ist damit auch nicht gesagt.....Es geht um die karmisch heilsame Tat.....und nur ich kann sie tun, niemand für mich ......im Mahayanna können sie auch in gewisser Weise andere für mich gehen.....aber letztlich nicht bis zum Ende.....Der Staub war der Anlaß nicht als Privatbuddha zu enden, sondern eine Lehre zu verbreiten....
Zitatmit Respekt, Vajrakila, aber so reden aus Erfahrung nur Leute, die den PK nicht gelesen haben
zumindest die Reden des Buddha sind weder Autorität noch sonstwie heilig
auch nicht 100% korrekt überliefert
aber wer die Sutten kennt & umsetzt, erkennt einen 'roten Faden' darin
anhand des 'roten Fadens' kann man alle zuträglichen und unzuträglichen Zustände erkennen & anwenden
somit verschwinden alle Zweifel bezüglich was der Buddha lehrte
werter thecap
Ich habe nicht den roten Faden, noch die Inhalte des Kanons in Zweifel gezogen.....es ging um Übersetzungen, Kritik und Übersetzungsleistungen. Wer korrigiert den "Wahnerfüllten" in seiner Lesart?
Mein Versuch ist die direkte Frage nach dem Verständnis, nicht nach den Vorstellungen, die hinter einem Verständnis lauern. Aber vielleicht sollten wir uns wohl mehr die Vorstellungen anschauen....... -
accinca:
Niemand anders erkennt es? Naja alles ist relativ - auch die Erkenntnis und sie kann sogar
zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich sein - es sei denn der Wahn wäre schon erloschen.Wahn? Gebilde, die nicht existieren? Oder Einbildungen von Kenntnissen, die man nicht hat? Wie fühlt sich dass denn an, wahnerlöst zu sein? Aber bitte jetzt keine Zitate, von Übersetzungen, die Du nicht gemacht hast....einfach mir mal Deine "Vorstellung" posten...bin gespannt, wie sich ein Hamsterrad ausmißt......
-
-
-
-
accinca:
Nach meiner Erfahrung werden solche Übersetzungen ohne
ausführliche Erklärungen ihrer Bedeutung, oft nicht bzw. falsch verstanden.Wenn es die "richtige Übersetzung gäbe" sprächen wir alle Pali, ohne Pali zu leben....jede Übersetzung ist Interpretation, mehr nicht....
-
-
Zitat
Es gibt ein Reich, wo die vier Elemente,
Aus denen sich die Welt aufbaut, nicht sind.
Es ist nicht das der Raumunendlichkeit,
Nicht das, wo Wahrnehmung unendlich ist,
Nicht das des Nichts und nicht das Grenzgebiet,
Wo Wahrnehmung nicht ist und doch nicht fehlt.
Es ist nicht diese Welt und keine andre.
Dort gibt es keine Sonne, keinen Mond.
Das nenn' ich, Bhikkhus, nicht Kommen, noch Gehen
Noch Stehenbleiben, auch nicht Untergehen
Und Neuerscheinen; es ist ohne Stütze,
Auch ohne Wandlung, ohne Gegenstände,
Und alles Leiden findet dort sein Ende."Ex negativo den Reichtstag beschreiben, heißt eine Baugrube auszuheben.
-
accinca:
Darüber gibt es sicher viele Vorstellungen. Die oben von mir zitierte
habe ich in den Überlieferungen des Buddha gefunden. Auch sie ist
zwar vergänglich, aber diese Vorstellung kommt mir gar nicht so "nichtssagend" vor.
Aber das mag bei dir ja anders sein. Außerdem gibt es ja auch Leute die etwas
mehr oder besseres suchen. Ich wünsche diesen viel Erfolg. Ich denke sowieso,
daß das Nibbana das der Buddha lehrte nur wenige finden werde. Endlos, ohne
Anfang soll ja der Samsaro sein. Wenn es so einfach wäre, hätten es schon lägst
alle gefunden. An der knappen Zeit kann es nicht gelegen haben.Ja, beeindruckend, nicht wahr und so schrecklich simpel und dennoch so schwierig auszudrücken?! Ich fühle da ganz und gar mit Dir!
-
accinca:
Du bist ja ein ganz Gewitzter. Du darfst dir gerne Vorstellungen von Nibbana machen, aber
es werden eben immer nur vergängliche Vorstellungen bleiben. Nibbana liegt allerdings
gerade in der Ablösung von allen Vorstellungen bzw. Konzepten. Wovon ich rede ist genau
davon, das man Vorstellungen aufgeben muß, will man wissen was damit gemeint war:Hast Du oder habe ich angefangen, von Vorstellungen zu reden
Nicht-Vorstellung sind auch nur Vorstellungen. Man kann sich nicht Nicht-verhalten ohne Verhalten zu erzeugen. Ja, das Aufgeben von Vorstellungen, egal ob sie Konzepte, Sprachen, Texte oder Begriffe sind, ist eine spaßige Angelegenheit. Also verzeih, daß ich so ein Gewitzter bin. Es bedeutet nicht, daß ich Dir spotte.
Zitat'Das ist der Friede,
das ist das Erhabene,
nämlich der Stillstand aller karmischen Bildekräfte,
die Loslösung von allen Daseinsgrundlagen,
die Versiegung des Begehrens,
die Entsüchtung, Erlöschung, Nibbána.'
Ja sehr schön und Nibbana ist damit eine nichtssagende Leerstelle geworden, eine metaphysisches Gebilde der Einbildung, nur eben negiert....mehr nicht.
Verwirklichung von Nibbana sieht aber anders aus:ZitatFrag nicht wo das Licht ist.....es leuchtet! (Anton Walther Florus Gueth)
-
accinca:
....s:Das Problem ist nämlich, daß man sich vom Nichts, ebenso wie vom Nibbana, gar keine Vorstellung machen kann,
denn jede Vorstellung ist ja schon ein Etwas selbst die Vorstellung "Nichts". So gesehen ist Nichts noch weniger
als Nichts.Wovon redest Du also dann, wenn Du Dir gar keine Vorstellung davon machen kannst und alles was Du sprachlich ausdrückst, zwangsläufig uneigentlich bleibt
Ja, ja, das Wunder des GlaubensEs muß hart sein, zwischen sassata-ditthi und uccheda-ditthi gefangen zu sein;
Ich empfehle hier ein weises Wort des Sakya:Zitat»Nichts kenne ich, ihr Mönche, wodurch so sehr die noch unaufgestiegenen unheilsamen Dinge zum Aufsteigen kommen und die bereits aufgestiegenen unheilsamen Dinge anwachsen, als wie die verkehrten Ansichten . . .
Nichts kenne ich, wodurch die noch unaufgestiegenen heilsamen Dinge so sehr am Aufsteigen gehindert werden und die bereits aufgestiegenen heilsamen Dinge schwinden, als wie die verkehrten Ansichten . . .
Nichts kenne ich, wodurch die Menschen bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, so sehr zu einem niederen Reiche gelangen, einer Leidensfährte, in verstoßene Welt, zur Hölle gelangen, als wie die verkehrten Ansichten.« -
»Was auch immer der von verkehrten Ansichten erfüllte Mensch, seinen Ansichten folgend, in Werken, Worten und Gedanken verübt oder beginnt, und was auch immer er an Willen, an Sehnsucht, an Verlangen und an Strebungen besitzt, so führt dies alles zu Unerwünschtem, Unliebsamem, Unerfreulichem, zu Unheil und Leiden.«(A.I.15.)
-
BigR:
Ja BigR,
da bin ich auch manchmal ratlos, denn auch da wechsle ich oft die Perspektiven.....
1. Nein Nibbana ist eben nicht "Nichts"......Nibbana ist die Verwehung von etwas, was wir als Leid empfinden in seiner ursächlichen Entstehung. Statt Nibbana könntest du auch Leidversiegung, aber auch Enthebung, aber auch Verlöschung gebrauchen. Mir gefällt eher das Bild von der Pistolenkugel, die während sie fliegt, zerfällt und nichts mehr trifft.
2. Ja es ist das, was wir ursächlich suchen, aber vor dem wir Angst haben, weil es dieses Leben und seine Verhaftungen beenden würde. Hier sag ich immer gerne, um es von der Person abzukoppeln....es sucht in uns.....auch wenn wir es nicht begreifen....
3. Samsara wird von uns erzeugt. Samsara und Nibbana sind die zwei Seiten derselben Münze. Wer hat die Münze erfunden? Ein Bewußtsein, daß sich "Ich" nennt.Rilke drückte es mal in der 8. Elegie so aus:
ZitatMit allen Augen sieht die Kreatur das Offene.
Nur unsre Augen sind wie umgekehrt
und ganz um sie gestellt als Fallen,
rings um ihren freien Ausgang.
Was draußen ist, wir wissens aus des Tiers Antlitz allein; denn schon das frühe Kind
wenden wir um und zwingens, daß es rückwärts Gestaltung sehe, nicht das Offne, das
im Tiergesicht so tief ist.
Frei von Tod. .....................................Und wir:
Zuschauer, immer, überall,
dem allen zugewandt und nie hinaus!
Uns überfüllts.
Wir ordnens.
Es zerfällt.Wir ordnens wieder
und zerfallen selbst.
Wer hat uns also umgedreht, daß wir,
was wir auch tun, in jener Haltung sind
von einem, welcher fortgeht ?Wie er auf dem letzten Hügel,
der ihm ganz sein Tal
noch einmal zeigt, sich wendet, anhält, weilt,
so leben wir und nehmen immer Abschied ...Diese Worte geben mir Trost. Rilke schrieb sie, als er elendig an Leukämie krepierte.
-
Shanti:
Hi Vajrakila,
ich hab Deinen Blog bereits gelesen. Ich zieh den Hut vor Dir. Meine Familie geht durch soetwas aehnliches, nur das es meine Mutter ist. Sie lebt so wie Du auch in Berlin. Man kann natuerlich versuchen zu verarbeiten, aber ich kenne es noch so, vielleicht weil ich ja auch christlich erzogen wurde, dass alles ja halb so schlimm ist und man sieht sich auf der "anderen" Seite. Der Buddhismus gefaellt mir so gut, aber ich stosse da an diese Sache, wahrscheinlich weil es mein derzeitiges Thema ist, der Tod, der Verlust einer geliebten Person ist eines der Leiden, die wohl am staerksten sind, so empfinde ich es derzeit, man sucht den Trost im Dhamma, aber ich bin noch am Anfang, also daher auch die Fragen.
Alles Liebe,
Shanti
Nun liebe Shanti,
Trost ist, was tröstlich ist. Wenn Du wüßtest, daß Du den Tod nicht abwenden könntest von einem geliebten Menschen, welcher Gedanke, welche Tat, welches Verhalten gäbe Dir dann Kraft, spendete Trost? Dies solltest Du auch tun, egal ob es aus der oder der Religion stammt.Eine Legende über Buddha besagt, daß eines Tages eine tief trauernde Frau zu Ihm kam. Er sollte Ihre Tochter wieder zum Leben erwecken. Buddha sagte, daß er dies gerne für sie tun würde, wenn sie ihm ein Senfkorn aus einem Haushalt besorge, in dem noch nie jemand gestorben sei. Die Frau begriff und war wieder frei von Trauer.
Die Gesetze der modernen Physik haben auch etwas tröstliches. Ich verweise hier auf die Thermodynamik.
Der erste Hauptsatz der Thermodynamik besagt, daß keine Energie erzeugt und keine verloren geht.
Der zweite Hauptsatz sagt, daß alles von einer höheren zu einer niederen Ordnung zerfällt.Also, obwohl alles zerfällt, geht nichts verloren. Daß ist natürlich nur eine Entlehnung...aber dieses Gefühl, daß nichts aber auch rein gar nichts in diesem Universum verloren geht noch umsonst zerfällt, hat für mich etwas tröstliches.
-
Shanti:
Hi the cap,
Dank Dir, dass hab ich jetzt auch verstanden. Ja der Weg ist noch weit und das Anhaften an ein "Ich" und das Loslassen nicht wirklich leicht. Meine Frage ist, wie geht ihr mit dem Tod einer geliebten Person um, wenn sie jetzt stirbt, dann versucht z.B. das Christentum zu troesten, man sieht sich im Himmel wieder, sowas gibt es natuerlich nicht im Buddhismus, wie also geht ihr in dem Fall dann mit dem Verlust einer geliebten Person um, denn sehen wird man sich dann eher nicht mehr, zumindestens nicht als das was man hier auf Erden darstellen zu glauben scheint.
Alles Liebe,
Shanti
Liebe Shanti,
lies mal meinen Blog...dann hast DU z.b. einen Vorschlag, wie man damit umgehen kann..... -
Shanti:
Hallo,
also nicht in der Hinsicht ein Koerpertausch. Wenn man tot ist, dann ist man tot und kommt auch nicht wieder, es kommt etwas anderes anstelle von "Shanti" wieder, aber auf gar keinen Fall Shanti?
Alles Liebe,
Shanti
Ja, sehr richtig...aber das was Wiederkommt ist jetzt auch in Shanti....es ist nur keine Seele, kein Seelenkügelchen.....es ist eine inpersonelle Bewegung, die sich erneut zur Person "kristallisiert"! Wichtig ist, daß Du begreifst, daß alles, was Du als "Shanti" empfindest und"erlebst"letztlich oszillierend und vergänglich ist. Dieses "Erleben" befreit von jeder Angst (Angst ist ein Umstand der Gefühlsverwirrtheit, aber selber keine Existenz, noch Substanz) ist der Anfang von Nibbana. -
Metempsychose und Reinkarnation sind falsche Begriffe für jenes, was der Sakya meinte. Auch Wiedergeburt ist fehlgeleitet übersetzt, weil es letztlich im Buddhismus um das "Anhalten des Rades" geht.
Also statt Wiedergeburt könnte man sagen, erneut Erstehen/Entstehen oder aber auch "Weiterdrehen des Rades". Wenn du zu Lebzeiten erkennst, daß es Dich als Person gar nicht gibt, wirst du auch verstehen, was sich da durch die Zeit von Entstehung zu Entstehung fortpflanzt. Der Sakya sagte, es sei die "Tat"...ich sage, es ist der Widerhall, das Begehren, der Impuls, das Unbefriedigte, das Sehnsüchtige, das sich selbst Suchende, das sich selbst Erfüllen-wollende, die Imagination einer Existenz und Innenwelt, die letztlich nur Schein ist: Schmerz, Leid, Kummer..........Not........