Beiträge von accinca im Thema „Fragen von Schülern... Antworten von Ajahn Chah, aus...“

    Mabuttar:

    ...@ Accinca wieso glaubst du, dass im Pali Kanon die Wahrheiten für
    ein gutes (oder Leidfreies Leben) stehen? Wieso glaubst du, dass Buddha
    diese Wahrheit gefunden hat ?


    Hätte Gotamo die Wahrheit über die einzige Möglichkeit das
    Leiden des Daseins zu beenden nicht gefunden, dann wäre
    er auch kein Buddha und ich glaube, daß er sie gefunden hat,
    weil ich verstehe was er lehrte und ich ihn darin zustimmen muß.
    Wie es in den Lehrreden auch vielfach berichtet wird:


    »Vortrefflich, o Gotamo, vortrefflich, o Gotamo!
    Gleichwie etwa, o Gotamo, als ob man Verkehrtes aufkehrte,
    oder Verdecktes enthüllte,
    oder Verirrten den Weg wiese,
    oder Licht in die Finsterniss brächte:
    >Wer Augen hat wird die Dinge sehen<
    ebenso auch ist von Herrn Gotamo die Lehre gar mannigfach
    dargelegt worden. Und so nehm' ich bei Herrn Gotamo Zuflucht,
    bei der Lehre und bei der Jüngerschaft: als Anhänger soll mich
    Herr Gotamo betrachten, von heute an zeitlebens getreu. "

    Maybe Buddha:

    accinca (aber gerne auch Meinungen anderer):
    Gibt es überhaupt einen Dharma Lehrer (nach und ausser dem Buddha selbst) den du für Weise und/oder erleuchtet hälst?
    Und dessen Ansichten, interpretationen, Auslegungen und Darbietungen der Lehre des Buddha du für richtig und der Lehre des Buddha entsprechend hälst?
    Egal ob du Ihn persönlich kennst oder nur was von Ihm gelesen hast, egal ob Tod oder noch am Leben?
    Würde mich wirklich intressiern... Wünsche dir einen schönen Sonntag, der seinen Namen verdient :)


    Aber natürlich. Z.B. alle die Heiligen Arahats die damals
    um den Buddha herum waren und in den gesammelten Reden auch vorkommen.
    Aber auch heute gibt es sogar einen mir bekannten: http://dhammo.de/buddhismus/ni…de_englisch_deutsch01.pdf

    Onda:


    Ich bezweifle nicht, dass du mit deiner Lesart nicht allein auf weiter Flur stehst.
    Das Faktum, dass du nicht allein bist, macht dich/euch aber auch nicht zu "The voice of the Buddha".
    Die Tatsache, dass viele an etwas glauben, macht dieses "etwas" nicht wahrer...LGOnda


    Deswegen genügt es mir auch, daß das was ich sage mit der Lehre
    des Buddha übereinstimmt. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
    Insofern könnte man von mir zu recht von "The voice of the Buddha" reden,
    aber wohl nicht wie du es meinst.

    Onda:

    Es besteht keine Notwendigkeit, moderne Dharma-Lehrer pauschal zu verunglimpfen.


    Der beste und maßgeblichste Dharma-Lehrer war und ist der Buddha.
    Er bestimmte was seine Lehre ist und was seine Lehre nicht ist.
    "verunglimpfen" tue ich ihn nicht und auch keinen anderen.
    Das hindert mich aber nicht daran festzustellen wenn jemand etwas
    abweichendes den Leuten erzählt über dessen Motive dafür ich
    lieber gar nicht erst nachdenken möchte.


    Onda:


    Bitte bedenke auch immer, dass du nicht "the voice of the Buddha" bist,
    sondern auch nur einer von vielen Exegeten und Weiterreichern. Onda


    Ich weiß das du das denkst. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber
    es gibt tatsächlich auch noch andere welche die Lehre ebenso verstehen
    wie ich es tue.

    Dorje Sema:
    Zitat

    accinca: Derjenige der die Lehre "mit Leben" (was
    immer das sein mag) erfüllt, ist derjenige der das was der Buddha
    lehrte (und niemand anders auch kein DL oder AC) nachfolgt.


    Dasselbe kann man dann mit Fug und Recht auch von dem behaupten, was Du hier so zum besten gibst.
    Und da ich verstehe was seine Heiligkeit Tenzin Gyatso, das was den authentischen Buddhadharma angeht verstehe, und von Deinen Ansätzen das eher sachlich inhaltlich "kritisch" betrachte ergibt sich ergo doch wohl, das ich Deine Interpretationen zum Buddhadharma eher belächelnswert, für mich, begutachte.


    Du kannst natürlich lächeln solange du kannst.
    Auf dich beziehe ich mich ja auch nicht.

    Onda:
    accinca:

    Einen AC braucht man nicht.


    Ohne Menschen wie diesen Ajahn Chah, der für viele Dharma-Freunde eine wichtige Inspiration war (und ist), wäre der Buddha-Dharma schon längst tot. Die Lehre ist angewiesen auf die unmittelbare Tradierung von Lehrer zu Schüler und das über die Jahrhunderte hinweg. Zwischen zwei Buchdeckeln allein lässt sie sich nicht konservieren. Ohne solche Lehrer, die die Lehre stets mit neuem Leben füllen (unter anderem, indem sie ihren Schülern lebendes Vorbild sind) kann der Buddha-Dharma nicht existieren. Die Bedeutung solcher Menschen zu negieren, zeugt nicht nur von einem ausgeprägten Mangel an Respekt angesehenen Lehrern des Buddha-Dharma gegenüber, sondern schlicht von Verblendung. LGOnda


    Das du das sagst finde ich bezeichnend. Das klingt für mich als
    würdest du die These vertreten es würde die Lehre des Buddha
    heute nicht mehr geben wenn sie nicht falsch weiter gegeben worden
    wäre dann gar nicht mehr. Derjenige der die Lehre "mit Leben" (was
    immer das sein mag) erfüllt, ist derjenige der das was der Buddha
    lehrte (und niemand anders auch kein DL oder AC) nachfolgt. Der
    Buddha ist das worauf es ankommt mit der Lehre und niemand anders!!!
    Soweit also jemand der Lehre entsprechend redet widerspreche ich
    dem nicht.

    Maybe Buddha:
    accinca:


    Entweder man richtet sich nach der Lehre des Buddha oder eben nicht.
    Einen AC braucht man dazu nicht.


    Ich denke das ist ein riesiger Trugschluss. Ohne viele "Ajahn Chah's" über die etzten Jahrhunderte und Jahrtausende hättest du die Lehre des Buddha gar nicht...


    Denke doch was du willst. Es wird dich keiner hindern. Ein AC braucht man nicht.

    Maybe Buddha:
    accinca:


    In der von mir vorgebrachten Sache ist das doch schon ganz deutlich gesagt oder?
    Ich habe doch aufgewiesen, das der Buddha so wie von AC behauptet nicht gelehrt hat.

    Ne, hast du nicht. Aber ist ja ok, wem Chah's Worte helfen zu einer besseren Praxis zu gelanbgen soll sie annehmen und wer meint sie haben mit Buddha-Dharma nix zu tun, soll sie halt wieder vergessen.


    Tun sie aber nicht. Die Lehre des Buddha führt auch zur besten Praxis - ist doch klar!

    Raphy:
    accinca:


    In der von mir vorgebrachten Sache ist das doch schon ganz deutlich gesagt oder?
    Ich habe doch aufgewiesen, das der Buddha so wie von AC behauptet nicht gelehrt hat.


    Alles klar, damit sagst du, du verstehst Buddha besser als Ajahn Chah.
    Na ja, sag Bescheid wenn du wieder auf dem Boden angekommen bist.
    Schönes Träumen noch.


    Entweder man richtet sich nach der Lehre des Buddha oder eben nicht.
    Einen AC braucht man dazu nicht.

    Maybe Buddha:


    Ich glaube da gibt es ein missverständnis. Setzt du denn Wünsche und Verlangen mit Willenskraft gleich? Wie ich schon sagte, preist auch Ajahn Chah die Willenskraft und die Ausdauer als eine der wichtigsten Eigenschaften. Ich denke in der besagten Antwort von Chah auf die Frage des westlichen Schülers ging es hauptsächlich darum nicht an dem Wunsch bzw dem Verlangen der Erleuchtung festzuhalten (besonders während der Meditation)


    Der AC interessiert mich eigentlich nicht. Laß uns darüber
    reden was der Buddha lehrte eine AC braucht man nicht.

    Maybe Buddha:


    accinca, du wiederspricht der Lehre des Buddha dann noch viel mehr da du ja sagst Verlangen und Wünsche sind hilfreich... Ich schätze deine Ansichten meißtens sehr, aber im Moment redest du nur Unsinn.


    Dann widerspricht sich wohl auch noch der Buddha selber wenn
    er die Willenskraft preist Oder?
    Außerdem weiß du genau, das ich das so gar nicht gesagt hatte.
    Ich sagte es komme darauf an um welche Wünsche es sich handelte
    ob diese hilfreich sind oder nicht. Wenn sie dem rechten Pfad entsprechen
    dann sind sie eben hilfreich sonst nicht.

    Kusala:

    Es war seine Methode des Lehrens. Wir haben nun mal keinen Buddha zur Zeit.
    In Thailand galt/gilt er als Arahant und hat viele Schüler auf einen guten und soliden Buddha-Dhamma Weg gebracht.


    Wie bitte? " war seine Methode des Lehrens"? Ja was meinst du wie
    viele Methode des Lehrens es auf der Welt gibt? Jede Menge nehme
    ich mal an. Aber die des Buddha ist für einen der Buddha nachfolgt
    auch die die er dann nachfolgen sollte und keinen andere die der
    Lehre der Buddha widerspricht. Und ob nun DL oder AC auch noch
    "Heiligkeit" nachgesagt werden um so schlimmer.

    Raphy:

    Hallo, ich denke die Antwort von Ajahn Chah ist eher als Hinweis in eine bestimmte Richtung gemeint. In welche Richtung sich die geistige Einstellung des fragenden Schülers neigen sollte, ein praktischer Hinweis für den Schüler also.
    Und sicher auch ein sehr persönlicher Hinweis. Weniger eine theoretische Grundaussage, die für sich Allgemeingültigkeit beansprucht.
    So verstehe ich das jedenfalls. Es soll eine Hilfe sein.
    Und im Zweifel würde ich lieber auf die Worte eines Ajahn Chahs vertrauen, als auf die Worte von Internetusern. :D Liebe Grüße


    Du meinst vielleicht Ajahn Chahs seine Lehre sei besser als die des Buddha was?
    Im Zweifehlfall wird sich ein Nachfolger des Buddha auch nach dem Buddha
    orientieren und nicht nach einem Ajahn Chah oder einem DL oder sonst wen.

    Maybe Buddha:

    accinca: Ich denke du siehst das ganze wieder zu einseitig und extrem... Auf der einen Seite hast du recht, auf der anderen nicht.


    Natürlich muss ein Wille da sein etwas zu erreichen. Wozu sonst hinsetzen und meditieren...? Und nicht ins Kino gehn und Popcorn essen. Aber wenn du dann sitzt, ist es halt zielführender den Gedanken jetzt etwas erreichen zu wollen, einfach loszulassen statt sich darauf zu versteifen und ständig daran festzuhalten. Wünsche und Verlangen sind deiner Meinung nach also förderlich für die Meditation und die Praxis? Oder ist bei dir, jedes mal wenn du sitzt und während du sitzt der absolute Wille, Wunsch und das Verlangen da jetzt erleuchtet zu werden? Strengst du dich immer besonders an bei deiner Praxis/Meditation?
    Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte ud sowieso nicht in den Worten, sondern in der Praxis.
    Und ich muss Monika zustimmen... Ich bin gespannt auf deine Antworten auf meine Fragen...


    Ja, da verstehe ich den Buddha ganz anders. Der Mann gehört ja einer ganz
    anderen Lehre an. Bei "Wünsche und Verlangen" kommt es natürlich darauf an
    um welche "Wünsche und Verlangen" es sich denn handelt.
    Ohne Willenskraft (viria) geht garnichts in der Übung. Immer wieder
    lehrte der Buddha Willenskraft einzusetzen Willenskraft ist eine der
    fünf Kräfte (bala) wie auch das 3. der Erwachungsglieder (bojjhanga).
    Es bildest auch das 8, Glied im rechten Pfad.
    Immer wieder betone der Buddha wie wichtig der Einsatz der Willenskraft ist
    und bezeichnete sich daher auch als Lehrer der Tat.
    "Die aber in der Vergangenheit Heilige waren, vollkommen Erwachte,
    auch jene Erhabenen waren Lehrer der Tat, Lehrer des Handelns,
    Lehrer der Willenskraft. Jenen auch widerspricht Makkhali, der
    törichte Mensch, indem er behauptet, es gebe keine Tat kein Handeln
    und keine Willenskraft.
    Die aber in der Vergangenheit Heilige waren, vollkommen Erwachte, auch jene Erhabenen waren Lehrer der Tat, Lehrer des Handelns, Lehrer der Willenskraft. Jenen auch widerspricht Makkhali, der törichte Mensch, indem er behauptet, es gebe keine Tat kein Handeln und keine Willenskraft.


    Die in der Zukunft Heilige sein werden, vollkommen Erwachte, auch jene Erhabenen werden Lehrer der Tat sein, Lehrer des Handelns, Lehrer der Willenskraft. Jenen auch widerspricht Makkhali, der törichte Mensch, indem er behauptet, es gebe keine Tat, kein Handeln und keine Willenskraft.


    Und auch ich, der gegenwärtige Heilige, vollkommen Erwachte, bin ein Lehrer der Tat, ein Lehrer des Handelns, ein Lehrer der Willenskraft. Und auch mir widerspricht Makkhali, der törichte Mensch, indem er behauptet, es gebe keine Tat, kein Handeln und keine Willenskraft. A 3, 138


    Und natürlich gerade während den Übungen.
    Die Entwicklung und Aufrechterhaltung der Achtsamkeit ist ja ohne Willenskraft
    gar nicht vorstellbar. Immer wieder heißt es:


    Da erzeugt, ihr Mönche, der Mönch in sich den Willen, nicht aufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.


    Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.


    Er erzeugt in sich den Willen, nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.


    Er erzeugt in sich den Willen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, nicht schwinden zu lassen, sondern sie zu Wachstum und voller Entfaltung zu bringen; er strebt danach, setzt seine Willenskraft ein, spornt seinen Geist an und kämpft darum.


    Diese vier rechten Kämpfe gibt es, ihr Mönche.
    »Die den rechten Kampf bestehen
    und des Todes Macht bezwingen,
    losgelöst sind sie entronnen
    der Geburt, des Todes Schrecken.
    Den Māra (*2) haben jene Seligen
    samt seiner Heerschar unterjocht,
    und seinem (*3) ganzen Machtbereich
    sind wunschlos, selig sie entgangen.« A. 4. 13


    ...Nach diesen Worten hat der Erhabene also zu mir gesprochen:
    '«Eher mögen Haut, Sehnen und Knochen verdorren;
    austrocknen möge im Körper Fleisch und Blut doch was
    da durch männliche Stärke, männliche Willenskraft,
    männliche Anstrengung erreicht werden kann, ohne dies
    erreicht zu haben: kein Nachlassen der Willenskraft soll es da geben!» -
    So, o Moggallána, ist Willenskraft auszuüben, der Wille angespannt.'
    Solches Lehrgespräch, Bruder, hatte ich mit dem Erhabenen geführt." S 21


    Diese Dinge sind eine knappe Beschreibung was man von einem solchen
    Gerede zu halten hat, ganz egal warum und was du empfindest.
    Vielleicht ist dein Empfinden ja genau so verkehrt wie diese Behauptungen.


    monikamarie:


    Ansonsten hätte ich Dir aber fast Recht gegeben. Doch während ich schrieb, fiel mir auf, dass genau das der Buddha dadurch bewiesen hat, indem er die Asketen verließ und losließ von der extremen Anstrengung. Denn um diese geht es m. E. hier wirklich, um dieses um jeden Preis endlich Erfolge zu erzielen, was immer man darunter verstehen mag. Er entdeckte den "Mittleren Weg", hörte auf, sich zu kasteien, hat keine besonderen Rituale mehr vollzogen, sondern sich einfach unter den Baum gesetzt. Dazu hatte er ja auch Zeit genug, außerdem ist das in Indien heute noch üblich.
    Wenn wir uns allerdings in der Praxis sehr anstrengen, dann hört sich das für mich nach Kieferverspannung, Zähneknirschen, strenger Konzentration und Unnachgiebigkeit an. Gefragt ist m.E. aber die Hingabe. Wie Kusala immer wieder mal schreibt: Kein Fortschritt ohne Freude!!! _()_ Monika


    Leider hast du hier in deiner Antwort das Thema völlig verfehlt.
    Es ging garnicht um die von dir angenommene Konstruktion.
    Werder war von Kasteiung die Rede, noch davon, daß der werdende
    Buddha nach Verwerfen der Kasteiungen die rechte Übung auch
    gleich aufgegeben hätte oder ohne den Willen nach Befreiung gewesen wäre.
    Denn nur für die Befreiung hat er Kasteiung überhaupt erst aufgegeben
    nachdem er sie als untauglich erkannt hatte und zwar um sich in rechter
    Weise zu bemühen Befreiung erreichen zu können und nicht um sich nicht
    mehr anzustrengen und das Ziel der Befreiung aufzugeben.
    Aus diesem Grunde hatte ich oben auch geschrieben: "Wenn Unruhe
    entsteht kann das natürlich viele Auslöser haben wie, z.B. falsches
    Vorgehen, Ungeduld, falsche Zielvorstellungen
    usw. usw. "
    Damit ist Kasteiung völlig abgedeckt und wenn du nicht so
    voreingenommen mir gegenüber wärst, dann wäre dir das auch
    mit Sicherheit gleich aufgefallen.

    Ellviral:

    Eigenartig?!?!? Ich erkenne es genau so wie Du.


    Dann scheinen wir ja doch auch noch Gemeinsamkeiten zu haben obwohl ich
    ja "ziehen lassen" (wohin auch immer) auch nur als eine Form von "Verdrängung"
    betrachten könnte. In Wahrheit traue ich diesem "ziehen lassen" natürlich nicht
    über den Weg, es sei denn es handelte sich um ein Abwenden in der Erkenntnis
    des Leidens. Die Erkenntnis des Leides steht ja am Anfang und am Ende des
    rechten Weges weswegen sie auch am Ende oft noch einmal ausdrücklich genannt wird.


    Ziel der Lehre ist ja (nach der Formulierung in S.51.15) die
    Überwindung des Willens. Das muß aber in rechter Weise verstanden
    werden. Das heißt, wenn jemand zu einem bestimmten Ziel gehen
    möchte wie z.B. einen Garten, dann muß er sich bemühen dorthin
    zu gehen, zumal wenn der Weg nicht einfach und das Gelände steil
    und steinig ist. Aber wenn dann diese Bemühungen denn mal erfolgreich
    waren und er am Graten schon angekommen ist, dann allerdings wäre
    es Unsinn am Bemühen (am Floß) weiter festzuhalten. Das ist schon richtig,
    nur davon gehe ich bei der Frage keineswegs aus.

    Maybe Buddha:

    Farge: "Ich strenge mich bei meiner Praxis sehr an, doch ich scheine nirgendwo hinzukommen."


    Ajahn Chah: "Versuche nicht, irgendwo hinzukommen. Es ist gerade das Verlangen, frei oder erleuchtet zu sein, das deine Freiheit verhindert. Du kannst dich soviel bemühen, wie du willst, und Tag und Nacht eifrig praktiziern, doch solange du noch das Verlangen hast, etwas erreichen zu wollen, wirst du niemals Frieden finden. Die Energie dieses Verlangens wird Zweifel und Unruhe verursachen. Egal, wie lange oder wie angestrengt du praktizierst, Weisheit kann niemals durch Verlangen entstehen. Laß einfach los. Beobachte achtsam Körper und Geist, aber versuche nicht, irgendetwas zu erreichen. "


    Hatten wir das nicht gerade schon mal? Ich kann da wirklich nur
    froh sein, das der Buddha so ein Unsinn nicht gelehrt hat.
    "Die Energie dieses Verlangens wird Zweifel und Unruhe verursachen."
    So ein Quatsch ist einfach dummes Zeug. Wenn Unruhe entsteht kann
    das natürlich viele Auslöser haben wie, z.B. falsches Vorgehen, Ungeduld,
    falsch Zielvorstellungen usw. usw. aber bestimmt nicht der Wunsch frei
    von Anhangen bzw. Begehren zu sein. Leute die sowas verbreiten haben
    die Lehre nicht verstanden und sollten sich nicht als Nachfolger der Lehre
    bezeichnen. Fern stehen solche der Lehre des Buddha!