Beiträge von Benkei im Thema „Lesestoff“

    Namaste!


    Noch ein paar Texte, die ich jüngst abgetippt und / oder übersetzt habe:


    Hymnen über die Wohltaten im gegenwärtigen Leben

    Amida Tathâgata erschien in dieser Welt und offenbarte uns das Kapitel über die Lebensdauer im Sutra des Goldenen Lichtes, um das Unheil zu beseitigen und unser Leben zu verlängern.


    Dengyô Daishi, auf dem Berg Hiei, empfand Mitgefühl mit seinen Zeitgenossen: Er empfahl allen die Rezitation von „Namo-Amida-Butsu“ als Beschwörungsformel für die Verhinderung der Sieben Katastrophen.


    Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sprechen, das alle anderen Verdienste bei weitem übertrifft, werden die Hindernisse der Drei Zeiten mit Sicherheit beseitigt.


    Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, erhalten wir unbegrenzte Wohltaten in dieser Welt. Die uns an den Existenzkreislauf bindenden Übel werden vernichtet, der unheilvolle Tod wird überwunden, und unser bestimmendes Karma erlischt.


    Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, werden wir von Brahma und Indra verehrt, und sämtliche Devas und Gottheiten beschützen uns beständig, bei Tag und bei Nacht.


    Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sprechen, werden wir von den Vier Himmelskönigen, die alle üblen Geister von uns abzuhalten vermögen, beständig beschützt, Tag und Nacht.


    Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, werden wir von der Göttin der Erde verehrt, so wie der Schatten niemals den eigenen Körper verlässt, beschützt sie uns beständig, bei Tag und bei Nacht.


    Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, werden wir von großen Nagas wie Nanda und Upananda verehrt und von ihnen beschützt, bei Tag und bei Nacht.


    Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sprechen, verehrt uns Yama, der König des Gesetzes, und seine Wächter der Fünf Üblen Regionen. Sie beschützen uns am Tag und in der Nacht.


    Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, beschützt uns König Mara in der Welt des Begehrens. Dies versprach er Shakyamuni Buddha.


    Alle Götter des Himmels und der Erde werden als gütige Gottheiten betrachtet. Sie alle zusammen beschützen die Nenbutsu-Anhänger.


    Das Vertrauen in die Unbegrenzte Kraft des Gelübdes entspricht dem Großen Erleuchtungsbewusstsein. Üble Wesen schwärmen zwischen Himmel und Erde und fürchten sich vor dem Vertrauenden.


    Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, folgen uns, so wie der Schatten dem eigenen Körper folgt, Avalokiteshvara und Mahastamaprapta, zusammen mit einer Schar Bodhisattvas, so zahlreich wie die Sandkörner des Ganges.


    In den Strahlen des Buddas des Ungehinderten Lichtes verweilen unzählige Amida Buddhas. Diese verwandelten Buddhas beschützen den wahrhaft Vertrauenden ohne Ausnahme.


    Sobald wir „Namo-Amida-Butsu“ sagen, umgeben uns unzählige Buddhas aus allen Richtungen, zu Hunderten und Tausenden, und beschützen uns mit Freude.


    [Die obigen Hymnen zeigen die Wohltaten des Nenbutsu-Übenden im gegenwärtigen Leben auf.]


    Hymnen über Amida Buddha aus diversen Sutras

    Aus Mitgefühl mit unserer endlosen „Nacht der Verblendung“ erschien Er im „Land der Ruhigen Ernährung“. Er manifestierte sich selbst als „Buddha des Ungehinderten Lichts“, umgeben von dem grenzenlosen Lichtglanz seines Dharma-Körpers.


    Amida, der seit unendlichen Zeiten existierende Buddha, hatte Erbarmen mit uns gewöhnlichen Narren in der Welt der „Fünf Entartungen“ und erschien deshalb in der Hauptstadt von Gaya, sich selbst als Shakyamuni Buddha offenbarend.


    Auch wenn während einer Zeitspanne von unermesslich vielen Weltaltern unermesslich viele Zungen Amida preisen würden, und jede einzelne dieser Zungen unzählige Laute hervorbrächte, könnte er doch nicht vollständig gerühmt werden.


    Die Hingeburt ist leicht zu erlangen – so verkündet es der Große Weise. Die Wesen, die am Reinen Land zweifeln, bezeichnet er als blind und taub.


    Unübertroffen ist die Wahre Befreiung, die dem Tathâgata entspricht. Sobald man die Wahre Befreiung erlangt hat, existiert keine Anhaftung mehr und es besteht kein Zweifel.


    Die Verwirklichung des „Geistes der Gleichheit“ wird als „Einzelkindstadium“ bezeichnet, das der Buddha-Natur entspricht. Man erreicht dieses Stadium im „Land der Ruhigen Ernährung“.


    Tathâgata bedeutet Nirvâna. Nirvâna wird auch Buddha-Natur genannt. Man kann Nirvâna nicht als gewöhnlicher Sterblicher erreichen, sondern erst im „Land der Ruhigen Ernährung“.


    Der Buddha sagt: „Wer sich des Vertrauens erfreut, gleicht einem Tathâgata“. Das Große Vertrauen entstammt der Buddha-Natur. Buddha-Natur bedeutet Tathâgata.


    Wenn die fühlenden Wesen mit ihrem begrenzten Verstand an Buddha’s grenzenloser Weisheit zweifeln, werden sie in die Zôbara-Bindara-Hölle hinabsinken und dort viele Kalpas lang verschiedene Qualen erleiden.


    [Die obigen Hymnen enthalten die Essenz Verschiedener Sutras über Amida Buddha.]



    beide Hymnen aus dem "Jôdo Wasan" von Shinran Shonin (Kell-Übersetzung von IABC)



    Lobhymne auf das Nenbutsu

    (von Ippen Shonin)


    Betrachte den Leib: er ist wie Schaum auf dem Wasser, ist er vergangen, ist auch der Mensch nicht mehr. Bedenke das Leben: es ist wie des Mondes Schatten, währt nicht länger als einen Atemzug.


    Der Menschen, der Himmelswesen guter Welten Gestalt schätzen wir sehr und können sie doch niemals bewahren. Der Hölle, der Dämonen und der Tiere Qualen möchten wir entgehen und fallen ihnen doch anheim.


    All die Formen vor unseren Augen entbehren der Farbe für den, der da blind. All die Worte an unseren Ohren entbehren der Töne für den, der da taub.


    Das Erlebnis von Duft und Geschmack ist wahrlich nur von kurzer Dauer. Hört der Atem auf zu strömen, bleibt nichts, was wir noch vermöchten.


    Seit Urzeiten in fernster Vergangenheit bis heute zu dieser Stunde: nie erfüllten sich unsere sehnlichsten Wünsche, und wir sind betrübt.


    Auch die den Weg der Heiligen und den Weg des Reinen Landes erfassten, sie alle – beenden sie ihre Illusionen über Werden und Vergehen nicht – geraten nur immer tiefer in den Strudel der Wiedergeburt.


    Einer Gesinnung, die der Erleuchtungswahrheit widerspricht, dass gut und böse nicht voneinander zu trennen, gelten richtig und falsch als eines, wie beschämend ist doch diese verblendete Weisheit!


    Wir sagen: „Leidenschaften und Begierden sind nichts anderes als die Erleuchtung“ und begehen Untat um Untat. Wir hören: „der Kreislauf von Geburt und Tod ist nichts anderes als Nirvâna“ und hängen doch an diesem Leben.


    Der reine Buddha-Leib der Essenz allen Seins ist der wahre, ewige Buddha. Da er jenseits von Verblendung und Erleuchtung weilt, hilft es nichts, ob man um ihn weiß oder nicht.


    Der Buddha-Leib des Verdienstes, in unzähligen Übungen vollendet, ist der Buddha der Verbindung von Wahrheit und Weisheit. Da ihm Erleuchtungszustand und Weisheit nicht zwei sind, hilft er weder dem ihn in der Meditation noch dem ihn in der Anrufung Suchenden.


    Der Buddha-Leib der Verwandlung, Böses besiegend und Gutes vollbringend, ist der Buddha, der bei gutem Karma den erkrankten Geist heilt. Aber denen, welche die Zehn Schlimmen Taten und die Fünf Höllen-Taten begehen und ohne karmische Beziehung zu ihm sind, denen hilft er nicht, sich aus dem Meer des Leidens zu befreien.


    Der Buddha-Leib des Verdienstes als Ursprung und Frucht des Namens ist der Buddha, der die gewöhnlichen Unerleuchteten befreit. Gelobend, alle Wesen der Zehn Himmelsrichtungen zu erlösen, ist kein einziger davon ausgenommen.


    Im Namen von Amidas alles übertreffendem Besonderen Gelöbnis ist die unfassbare Wirkung der Kraft des Anderen; rezitieren wir ihn, einfach den Worten folgend, schwindet im Sprechen alles Karma in Leben und Tod.


    Außer der ersten einen Anrufung gibt es keine letzten zehn Anrufungen im Sterben: mit jedem Moment beginnt sie von neuem, nach jedem Moment ist sie vorbei.


    Ganz dem Sprechen hingegeben, gibt es weder Anfang noch Ende. Im Einssein von Buddha und Mensch sprich: „Namu-Amida-Butsu“.


    Wirf geschwind alles von dir ab, Amida vertraue ganz. „Namu-Amida-Butsu“, mit dem letzten Atem gehaucht: darin gipfelt all unser Sehnen.


    Da, aus dem Land der Glückseligkeit, erscheinen vor dem Sprechenden Amida, Kannon und Seishi, und alle Heiligen, unzählig wie der Sand des Ganges, strecken ihm gemeinsam ihre Hände entgegen, heißen ihn willkommen und geleiten ihn in das Reine Land.



    Gelöbnis der Amida-Jünger in Hymnenform

    (von Ippen Shonin)


    Wir Jünger Buddhas geloben, von unserer jetzigen Verkörperung an bis ans Ende aller Zeiten nicht an Leib und Leben zu haften, sondern uns ganz dem Urgelöbnis hinzugeben.


    Bis zu unserem Lebensende rezitieren wir von ganzem Herzen den Namen. Wir predigen weder Gut noch Böse, noch handeln wir gut oder böse.


    Denen, die dieses praktizieren, da sie dem Urgelöbnis Amidas folgen, mögen Buddha Amida, Kannon und Seishi, alle fünf mal fünf Bodhisattvas, die unzähligen Heiligen und alle Buddhas, die für Amida zeugen, – in allen sechs Himmelsrichtungen und so zahlreich wie der Sand des Ganges – zu allen sechs Stunden des Tages und der Nacht fortgesetzt und ohne Unterlass wie der Schatten, der der Form folgt und sich niemals von ihr trennt, ihre Barmherzigkeit und ihren Schutz gewähren.


    Möge unser Geist nicht in Verwirrung geraten, von plötzlicher Krankheit seien wir verschont und vor einem jähen Tod bewahrt. Unser Leib sei frei von Schmerzen und unser Geist nicht voll von Tollheit.


    Mögen Geist und Leib gelassen bleiben wie im Zustand der Meditation.


    Geht dann unser Leben zu Ende, kommen alle Heiligen, uns zu empfangen und, vom Urgelübde Amidas getragen, werden wir in das Land der Glückseligkeit hingeboren.



    beide Texte aus "Die Wanderungen des Mönchs Ippen"


    Gobunshô III-13

    Über die Anhänger unserer Tradition


    Anhänger unserer Tradition - sowohl diejenigen, in denen tiefgefestigtes Vertrauen [Shinjin] bereits verankert ist, als auch diejenigen, deren Vertrauen (in den Buddha) noch nicht gefestigt ist, die aber danach streben, das gefestigte Vertrauen zu erlangen - müssen die folgenden Punkte bedenken:


    Nehmt zuallererst äußerlich die Gesetze des Staates als grundlegend an und verachtet keinen der Gottheiten, Buddhas oder Bodhisattvas; verleumdet keine anderen Traditionen oder andere buddhistische Lehren. Schätzt die Landesregierung oder die kommunale Leitung nicht gering, sondern erfüllt eure gesellschaftlichen Pflichten und zahlt vollständig eure Steuern.[1] Verlasst euch innerlich von ganzem Herzen und unerschütterlich auf Amida Tathâgata, um ins Reinen Land hingeboren zu werden, und verschwendet keine Gedanken an die Verschiedenen Übungen und guten Taten; wenn wir uns ohne einen einzigen Gedanken des Zweifels dem Buddha anvertrauen, werden wir sicherlich ins wahre und echte Reinen Land der höchsten Glückseligkeit hingeboren. Mit diesem Verständnis wird man als Nenbutsu-Anhänger angesehen, welcher das tiefgefestigte Vertrauen durch Amida Tathâgatas Andere Kraft verwirklicht hat.


    Nachdem wir auf diese Weise das tiefgefestigte Vertrauen erlangt haben, welches durch das Nenbutsu ausgedrückt wird, sollten wir erkennen, dass wir, obwohl wir elende Wesen mit tiefem unheilvollen Karma sind, die das ganze Leben lang Untaten begehen, wenn wir einmal mit dem einen Gedankenmoment der Zuflucht zu Amida das Vertrauen erwecken, durch das Wirken des Gelübdes des Buddha ohne weiteres gerettet werden. In tiefer Erkenntnis der Gnade von Amida Tathâgatas unvorstellbarem, alles übertreffendem Urgelübde – der mächtigen Ursache der Hingeburt – sprechen wir dann einfach das Nenbutsu, schlafend oder gehend, in Dankbarkeit für Buddhas Wohlwollen, und vergelten die Wohltaten des Tathâgata Amida.


    Nichts, was wir darüber hinaus wissen, ist für die Erlangung der Hingeburt von Nutzen, aber heutzutage reden die Leute absurderweise – als ob etwas fehlen würde – über unbekannte, exzentrische Lehren, die nicht innerhalb unserer Tradition übertragen wurden; so verwirren sie andere und bringen die unübertroffene Übertragung des Dharma in Misskredit. Das ist in der Tat eine beklagenswerte Situation. Wir müssen sehr sorgfältig darüber nachdenken. Hochachtungsvoll.


    [1] Wörtlich übersetzt: „Vernachlässigt nicht die Militärgouverneure der Provinzen oder die örtlichen Landbesitzer, sondern erfüllt die festgelegten jährlichen Abgaben und Zahlungen an die Beamten in vollem Umfang.“


    übersetzt aus "Rennyo The Second Founder of Shin Buddhism"


    < gasshô >


    Benkei


    Namo-Amida-Butsu

    Namaste!


    Einen sehr interessanten Artikel zum Thema "Selbstreflektion als shin-buddhistischer Pfad" findet man hier.

    In dem Text wird auch kurz Rev. Manshi Kiyozawa's Biographie und Lehre vorgestellt, sowie die eines seiner Nachfolger, Rev. Daie Kaneko.

    Beide gelten als Reformer der Jôdo Shinshû Higashi Honganji-ha, haben aber auch Einfluss auf das aktuelle Denken der Shin-Buddhisten jenseits der Higashi-ha.

    Der Aufsatz zeigt meines Erachtens recht gut und anschaulich, dass der Shin-Buddhismus eben nicht bloß aus Nenbutsu, Andachten und Text-Studium bestehen muss, sondern auch als ganzheitlicher buddhistischer Weg vollzogen werden kann, welcher auch buddhistische Ethik und meditative Introspektion beinhaltet.


    Allgemein erscheinen auf der Website der US-amerikanischen Higashi-ha-Sangha häufig sehr interessante Beiträge und Impulse, die man sich auch ohne Englisch-Kenntnisse via DeepL oder Google-Translate mal zu Gemüte führen kann.

    Die Videos waren für teilweise recht interessant, teilweise aber auch in der "bekannten shin-buddhistischen akademischen Art", welche recht abschreckend wirken kann. Mal reinschauen lohnt sich aber (hier sollte man dann aber schon über gewisse Englisch-Kenntnisse verfügen).


    < gasshô >


    Benkei


    Namandabu

    Ôyôjôka

    III.

    Namu Shihô-kirai-shikai Daizu Daihi Ômitôfu!

    [Ehrerbietung dem höchst mitfühlenden und höchst barmherzigen Buddha Amida des Westlichen Reinen Landes des Trostes und der Behaglichkeit.]

    (dreimal rezitieren)


    Namu Amida-aa, namu Amidabutsu, namu Amidabutsu, namu Amida-a, namu Amidabutsu, namu Amida-a.



    Wenn man zu Amida Buddha erwacht, dann ist Er nicht weit entfernt; wenn man sich noch im Zustand der Täuschung befindet, dann ist er im fernen Westen.


    Wenn man von den Lehrern aus alter Zeit hört, dann waren sie mitfühlend, barmherzig und gleichmütig; fragt man heute nach Lehrern, so sind sie stolz, gemein und gierig.


    Oh Buddha, die Leute von heute, denen nachgesagt wird, dass sie erwacht sind, sind nichts weiter als Nihilisten.


    Leute die fälschlich ihre Befleckungen für Erleuchtung halten und Sünden begehen sind beklagenswert.


    Die Befleckungen sind Erleuchtung – das kann (nur) in einem einzigen Augenblick der Widmung der eigenen Praxis-Verdienste für andere gefunden werden.


    Die Buddha-Natur ist weder Form noch Schatten – wo könnte sich Staub ansetzen[14]?


    Die Buddha-Natur und die Vier Großen Elemente verbinden sich und der Körper entsteht; in dieser Weise wird der Staub der Fünf Begierden[15] angezogen.


    Ursprünglich war selbst der bewusstseins- und formlose Buddha eine gewöhnliche Person, die das Subjekt der Fünf Begierden war.


    Auch wenn man einen körperlichen Leib besitzt – wenn der Geist einer gewöhnlichen Person nicht vorherrscht, dann ist dies der formlose wahre Buddha der ursprünglichen Leerheit.


    Egal ob der wahre Buddha eine Form hat oder nicht – eben weil er nicht die Vier Charakteristiken der Existenz[16] besitzt ist er formlos.


    Das Herz, welches an nichts anhaftet, ist ohne Form, unterscheidende Gedanken und dauerhaft.


    Die Patriarchen und Lehrer sagen, dass in den Emotionen von gewöhnlichen Personen (bonjô) unterscheidende Gedanken vorherrschen, aber in den Emotionen von Heiligen (shôjô) da gibt es keine unterscheidenden Gedanken.


    Ist der Herzgeist nicht ein subtiles und göttliches Ding? Er umarmt Himmel und Erde und dringt selbst ins kleinste Staubkorn vor.


    Wenn die Vier Heiligen und die Sechs Gewöhnlichen Wesen aus dem Geist entstehen, wie erzeugen wir dann die Taten, welche in die (Drei) Üblen Reiche führen[17]?


    Die üblen Wasser von aller Leute Gier, Hass und Verblendung formen den Strom des Großen Flusses der Drei Unteren Bereiche.


    Abfahrt vom hohen Gipfel auf der Straße die zu Yama’s Palast führt, welcher aus dem angesammelten Staub besteht, der von den Sünden der sechs Sinne gebildet wurde[18].


    In einem einzigen Augenblick entsteht die Wolke des Wahns; und diese wird zum dunklen Pfad der Wiedergeburten für ein ewiges Kalpa.


    Das Nenbutsu, welches rezitiert wird, während man in der Nacht auf den Mond des Reinen Landes wartet, ist wie der Westwind im Herbst, der die Wolken und den Nebel vertreibt.


    Für den Körper, der tief vom Tau und Frost der karmischen Hindernisse durchdrungen ist, werden Zazen und Nenbutsu die Sonne der Weisheit.


    Die Taten mit denen dieser alte Körper seine Tage verbracht hat bestehen aus dem Darbringen von Weihrauch und Blumen, dem Singen von Sutras, Zazen und Nenbutsu.


    Wenn es uns nicht gelingt, unseren Worten gerecht zu werden, dann fühlen wir in unseren Herzen Scham.


    Auch wenn man sich nicht an die Lehren der Sutras oder der Patriarchen hält, sollte man sich bewusst machen, dass „Leben-und-Tod von höchster Wichtigkeit ist“.


    Die Erleuchtung nicht suchend, intellektuelles Verständnis nicht suchend, brauchen wir nur den Lehren aller Buddhas folgen:


    „Lass ab davon, Böses zu tun. Bemühe dich, das Gute zu tun. Kläre deinen eigenen Geist. Das ist die Lehre aller Buddhas.“[19]


    Wenn die Leute sich auf die Lehre aller Buddhas verlassen, dann werden sie zur ursprünglichen Leerheit zurückkehren.


    „Im Leben hängt man ab [vom Körper]; im Tod kehrt man zurück [zur Quelle]“, dies wird häufig in den Klassikern des Altertums erwähnt.[20]


    Reisen ist eine leidvolle Sache. Wie eitel ist es, die Rückkehr zur Leerheit zu beklagen, welche doch deine alte Heimat ist!


    Ohne irgendwelche Hindernisse, kehrt man zur ursprünglichen Leerheit zurück. Dies wird gemeinhin „Wiedergeburt im Westen“ genannt.


    Wiedergeboren werden in die ursprüngliche Leerheit des Westens und der Buddha des Unermesslichen Lichts werden – das ist günstig.


    Unsere Zen-Schule stellt eine Lehre außerhalb der Schriften dar; es mag seltsam erscheinen, das Ôjôyôka zu komponieren.


    Da es in unserer Schule keine Lehren gibt, die man zurückweisen könnte – warum sich dann an eine einzige Methode klammern und die Wesen zu retten?


    Mâyâ wurde im Trâyastrimsha Himmel und Vaidehî im Reinen Land wiedergeboren. Das sind Beispiele dafür, dass Buddha jeweils in Übereinstimmung mit den spirituellen Kapazitäten der fühlenden Wesen predigte.[21]


    Wenn man heute den Tag in zügelloser Ausgelassenheit verbringt, wird man morgen notwendigerweise leiden.


    Die mühselige Übung und die guten Taten dieser Existenz werden zu den Samen, welche zwangsläufig im nächsten Leben als Trost und Freude erblühen werden.


    Die Angelegenheiten dieses Lebens – Leid und Glück – dauern nur einen Augenblick, aber wenn man verblendet ist, hält die Zukunft Äonen von Wiedergeburten bereit.


    Jeden Tag ruft Zen-Meister Zuigan den Meister[22]. Wir sollten Amida Buddha rufen, welcher nicht verschieden ist von diesem gegenwärtigen Körper.


    Oh Matsushima, nördliches Land der Lehren, die Gewässer deines Hafens sind dieselben wie die Gewässer der Teiche des Reinen Landes.


    Hörend, dass die Zehn Richtungen das Nur-Geist Reine Land sind, wenn die fühlenden Wesen fleißig arbeiten, dann ist dieser Körper Amida Buddha.



    Ekô: Ehrerbietung dem ursprünglichen Lehrer Shakyamuni Buddha, der ewiglich in den Drei Welten verbleibt, dem großen Heiligen Manjushri und dem Mahâsattva Samantabhadra; Ehrerbietung dem großen mitfühlenden Avalokiteshvara Bodhisattva. Wir geloben die Verdienste [dieser Rezitation] gleichmäßig unter allen Wesen auszubreiten so dass in ihnen allen der Erleuchtungsgeist aufsteigen möge und sie ins Reine Land hingeboren werden mögen.



    Fußnoten

    [14] Hier wird der Spruch des Sechsten Patriarchen Huineng wiedergegeben, welcher dessen Dharma-Nachfolge begründete.


    [15] Die Vier Großen Elemente sind Erde, Wasser, Feuer und Luft. Die Fünf Begierden entstehen aus den fünf Sinnen Augen, Ohren, Nase, Zunge und Körper.


    [16] Geburt, Alter, Krankheit und Tod


    [17] Die Vier Heiligen sind Shravaka, Pratyekabuddha, Bodhisattva und Buddha. Die Sechs Daseinsbereiche dürften bekannt sein. Hiervon werden Hölle, Hungergeister und Tiere als die Drei Niedrigen Bereiche bezeichnet.


    [18] Der Verstorbene muss der Straße zu König Yama’s Palast folgen, wo er seinen Taten entsprechend gerichtet wird.


    [19] aus dem Dhammapada


    [20] Eine Entlehnung aus dem Huinanzi, „Jingshenxun“: „Die Menschen werden aus dem Ursprung von Himmel und Erde geboren. Sie machen nichts weiter, als sich zeitweilig in der vergänglichen Welt zu manifestieren. Der Tod findet statt, wenn sie die vergängliche Welt verlassen und zum Ursprung zurückkehren.


    [21] Nach der Legende gelangte Buddha’s Mutter Mahamaya nach ihrem Tod in den Trâyastrimsha-Himmel. Als der Buddha ins Parinirvana einging, soll er seine Mutter in diesem Himmel besucht haben und ihr dort den Dharma gelehrt haben. Die Geschichte von Königin Vaidehî findet sich im Meditationssutra (jap. „Kanmuryôjukyô“), einem der Drei Sutras des Reinen Landes.


    [22] Eine Anspielung auf Fall 12 der Kôan-Sammlung Mumonkan. Meister Zuigan ist hier eine Eigenbezeichnung des Autors.



    < gasshô >


    Benkei


    Namo-kie-BuPôSo

    Namo-Amida-Butsu

    Ôyôjôka

    II.

    Namu Shihô-kirai-shikai Daizu Daihi Ômitôfu!

    [Ehrerbietung dem höchst mitfühlenden und höchst barmherzigen Buddha Amida des Westlichen Reinen Landes des Trostes und der Behaglichkeit.]

    (dreimal rezitieren)


    Namu Amida-aa, namu Amidabutsu, namu Amidabutsu, namu Amida-a, namu Amidabutsu, namu Amida-a.



    Wenn man zu Amida Buddha erwacht, dann ist Er nicht weit entfernt; wenn man sich noch im Zustand der Täuschung befindet, dann ist er im fernen Westen.


    Die Menschen, welche die Drei Lehren des Konfuzianismus, des Buddhismus und des Taoismus weit verbreiten, werden keinen beklagenswerten Pfad betreten.


    Der Fehler der Leute, entweder an Ursache und Wirkung oder an Erleuchtung zu glauben, ist die Schuld von Mönchen, welche die Gebote missachten.


    Es ist beklagenswert dass die Verfehlungen böser Mönche derart aufkommen, dass sie das Bestreben den (Buddha-) Weg zu gehen, in anderen Menschen zum Erlöschen bringen.


    Besonders traurig ist es, dass diese weltlichen bösen Lehrer das Buddha-Fahrzeug als Methode nutzen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.


    Sie loben sich selbst indem sie sagen: „In der ganzen Welt, bin ich der Erwachte.“ Oh, die Menschen, die nach Ruhm und Reichtum streben sind zahllos!


    Nach Ruhm und Reichtum streben… - das ist leidvoll, oder nicht? Man wird von den Menschen benutzt und man wird vom Wohlstand benutzt.


    Reichtümer hat man durch unmoralische Taten angehäuft, aber sie sorgen für den Verfall des Körpers in diesem Leben und im nächsten.


    Es wird gesagt, dass solche Reichtümer den körperlichen Ruin verursachen; darüber hinaus ist auch das in dieser Weise erwerbstätige Herz fruchtlos.


    Aufmerksam diejenigen beobachtend, die nach Ruhm und Reichtum streben, erkennt man, dass sie sowohl in diesem Leben als auch in künftigen Leiden verursachen.


    Wenn man das Herz, welches nach Ruhm und Reichtum strebt, umformen will und sich der Wahrheit zuwendet, dann entstehen Freude und Glückseligkeit in diesem Leben und im nächsten.


    Ruhm und Reichtum vergessend, richtig und falsch, Armut und Wohlstand, und Geburt und Tod, wird sowohl für Geistliche wie für Laien dieser Körper der Buddha.


    Wenn die Leute diese elegant gekleideten Mönche erblicken, dann halten sie sie für solche, welche die Wohltaten der Buddhas und Götter genießen – wie lachhaft das doch ist!


    Diese korrupten, diebischen und elegant gekleideten Mönche werden unweigerlich zum Abschaum der Hölle werden.


    Oh Buddha! Die Mönche dieses Zeitalters sind, mehr noch als gewöhnliche Laien, verblendet was Ursache und Wirkung und die Erleuchtung betrifft.


    Die Idiotie dieser Mönche, die nichts von der übersinnlichen Fähigkeit des himmlischen Auges des Königs des Todes[9] wissen, prellen die Gemeindemitglieder.


    Obwohl man sich bemüht, die Gelübde einzuhalten, Zazen übt und Nenbutsu – wenn man ein böses Herz hat, dann wird das Karma das zum Fall in die Hölle führt erzeugt.


    Die Menschen, welche die Gelübde beachten, Zazen üben und Nenbutsu, und die mitfühlend und barmherzig sind – sie werden die Buddhaschaft erlangen.


    Wahrhafte Patriarchen und Lehrer, die mitfühlend und barmherzig sind und die Gelübde beachten – wenn man von ihnen hört ist man tief bewegt.


    Der Klaps von Shoshadera[10], welcher Läuse aus seinem Gewand pflückte, ach wie ich mich nach den Tagen der ehrwürdigen Mönche der Vergangenheit sehne.


    Ein Gedanke von mitfühlender Wahrheit wird zum Samen, welcher die neun Sorten des Lotos zum Erblühen bringt.


    Auch die Frühlingsblume der Dreifachen Versammlung wird aus dem Samen aus Barmherzigkeit und Mitgefühl in diese Welt kommen.


    Oh Buddha! Die Udambara-Blume blüht nicht in dieser korrupten Welt, und die Dornen der falschen Lehren vermehren sich.


    Die Gräser und Bäume auf Hanazono’s Berg Shôbô[11] – ich wünschte sie waren genauso erhaben wie in ihrem Frühling der alten Tage.


    Vor dem Hintergrund, dass der Weg des Himmels und der Erde unveränderlich ist, mögen auch wir, die wir in den späteren Tagen leben, uns auf das Erwachen freuen.


    Shakyamuni und Amida waren dereinst gewöhnliche Leute… und wir haben auch die menschliche Form erlangt, oder etwa nicht?


    Es wird gesagt, dass Bodhidharma, Baozhi[12] und Avalokiteshvara wesensgleich waren, weil sie alle ein mitfühlendes Herz besaßen.


    Wie unglücklich es doch ist, dass böse Gedanken leicht aufsteigen, während ein mitfühlendes und barmherziges Herz schwer zu realisieren ist.


    Weil unsere Herzen sowohl das Reine Land als auch die Hölle beinhalten, sollte man, wenn böse Gedanken aufsteigen gleich denken: „Vorsicht!“


    Es wird gesagt, dass obwohl die Verfehlungen von anderen leicht zu erkennen sind, es selbst für den Weisen schwierig ist, die eigenen Fehler zu erkennen.


    Erkundige dich nach dem Weg bei einer wahren Person, die barmherzig und mitfühlend ist, sowohl in weltlichen als auch überweltlichen Dingen.


    Auch wenn jemand sagt: „Das betrifft mich nicht“, beeile dich, den Ermahnungen anderer Nachzukommen.


    Die Wünsche anderer zu missachten, stellt unter allen Umständen einen Verstoß sowohl gegen die Lehren Buddhas als auch gegen das weltliche Gesetz dar.


    Ich verstehe, dass es Shakyamuni’s Praxis war, sein Leben für Vögel und wilde Tiere hinzugeben, bevor er Buddha wurde.


    Vor allem loben die Geistlichen laut die Praxis von Sadâparibhûta[13], der sich von nichts beeindrucken ließ.


    Alle Buddhas und Bodhisattvas fahren auf dem Rad ihrer Gelübde und geleiten so die fühlenden Wesen zur Befreiung.



    Ekô: Ehrerbietung dem ursprünglichen Lehrer Shakyamuni Buddha, der ewiglich in den Drei Welten verbleibt, dem großen Heiligen Manjushri und dem Mahâsattva Samantabhadra; Ehrerbietung dem großen mitfühlenden Avalokiteshvara Bodhisattva. Wir geloben die Verdienste [dieser Rezitation] gleichmäßig unter allen Wesen auszubreiten so dass in ihnen allen der Erleuchtungsgeist aufsteigen möge und sie ins Reine Land hingeboren werden mögen.

    Fußnoten

    [9] Mit seinem himmlischen Auge kann König Yama alles sehen.


    [10] Shoshadera ist ein anderer Name für den Tempel Engyôji, einem Tendai Kloster das von Shôkû (*917 bis +1007) in 966 in der Hyôgo-Provinz gegründet wurde. Das Bergkloster lag fern der großen Städte und war berühmt für seine ernsthaften Praktizierenden und galt auch als Ort der Poesie. Hier bezieht sich der Name des Bergtempels auch auf den Gründer-Abt.


    [11] Diese Strophe verweist auf den Haupttempel Myôshinji. Der Shôbôzan Myôshinji wurde von dem Mönch und Rinzai Shû Ôtôkan-ha-Patriarchen Kanzan mit Unterstützung von Kaiser Hanazono gegründet.


    [12] Baozhi (*418 bis +514) soll einer der Dharma-Lehrer des chinesischen Kaisers Wu von Liang gewesen sein.


    [13] Dem Bodhisattva „Niemals-Verachtender“ ist ein Kapitel im Lotos-Sutra gewidmet



    < gasshô >


    Benkei


    Namo-kie-BuPôSo

    Namo-Amida-Butsu

    Namaste!


    Hier meine Übersetzung des Ôjôyôka von Ungo Kiyô Zenji (*1582 bis +1659). Ungo Zenji war Meister der Rinzai Shû Myôshinji-ha und zeitweise auch Abt des Haupttempels Myôshinji. Das Ôjôyôka schrieb er später, als er Abt des Zuiganji nahe Matsushima wurde. Bei dem Werk handelt es sich um einen synkretistischen Andachtstext, der bis vor wenigen Jahrzehnten in der Region um Sendai und Matsushima populär war. Der Mainstream des Haupttempels stand dem Text und vielen von Ungo Zenji's Nenbutsu-Zen-Lehren recht skeptisch gegenüber, auch wenn der Zuiganji seit Ungo's Zeiten als Praxis-Zentrum der Rinzai Shû im Norden bekannt ist und Ungo dort weiterhin verehrt wird.

    [Die Übersetzung erfolgte auf Grundlage der englischen Textsammlung "Approaching the Land of Bliss" von Richard K. Payne und Rev. Kenneth K. Tanaka.]


    Ôyôjôka

    I.

    Namu Shihô-kirai-shikai Daizu Daihi Ômitôfu!

    [Ehrerbietung dem höchst mitfühlenden und höchst barmherzigen Buddha Amida des Westlichen Reinen Landes des Trostes und der Behaglichkeit.]

    (dreimal rezitieren)


    Namu Amida-aa, namu Amidabutsu, namu Amidabutsu, namu Amida-a, namu Amidabutsu, namu Amida-a.[1]



    Wenn man zu Amida Buddha erwacht, dann ist Er nicht weit entfernt; wenn man sich noch im Zustand der Täuschung befindet, dann ist er im fernen Westen.


    Obwohl die Lehren der Drei Länder[2] zahlreich sind, übertrifft doch keine die Lehren des Shakyamuni.


    Ob im Konfuzianismus, im Taoismus oder im Buddhismus – überall wird gelehrt, dass Gutes mit Gutem vergolten wird und Böses mit Bösem.


    Seit undenklichen Zeiten haben Menschen mit Weisheit den Buddha-Weg als die Lehre angesehen, welche die Leidhaftigkeit in dieser Welt und in der nächsten Welt zu bezwingen vermag.


    Unter den würdigen Herrschern und deren Untertanen in den Drei Ländern gibt es in jeder Generation niemanden, der Shakyamuni’s Lehre nicht achten würde.


    Wenn man auf die Menschen vergangener Generationen zurückblickt, die Zuflucht in die Drei Kostbarkeiten genommen haben: Ihre Nationen waren im Frieden und das Volk war wohlhabend und Glücklich.


    Diejenigen, die für einen einzigen Augenblick den Wahren Weg betreten: Sie werden wohlhabende Nachkommen haben.


    Kamatari Daijin und Tada no Manchû[3] sind beide Beispiele für diejenigen unter den Adeligen und Samurai, die an die Erleuchtung glaubten.


    Als Spiegel der Menschen, die den Weg betreten haben und zukünftigen Wohlstand ernteten, sollten wir uns die Fujiwara und die Minamoto Clans ansehen.


    Beispiele von Kriegern, die der Welt entsagt haben um zu praktizieren sind Dharma-Meister Saigyô und Kumagai[4].


    Der Welt entsagen bedeutet, dass die Leute in Obskurität leben, Ruhm ernten und Bodai [Die Erleuchtung] erlangen ist genauso selten wie die Udumbara-Blume[5].


    Sieh auf den Verdienst und die Tugend von Kumagai’s Weltentsagung. Er war gleichmütig gegenüber Freund und Feind; er bemühte sich um die Erlangung der Buddhaschaft für beide Seiten – für sich selbst und für andere.


    Diejenigen, die illoyal und respektlos sind, während sie in der Welt leben, deren Verlassen des Hauses um zu praktizieren wird eigenartig sein.


    Diejenigen, die loyal gegenüber ihren Meistern und respektvoll gegenüber ihren Eltern sind, können sich auf die Erleuchtung freuen, selbst wenn sie das Haus noch nicht verlassen haben.


    Senjô war respektvoll und loyal und er entsagte der Welt. Er war wahrhaftig ein junger Samurai ohne Gleichen[6].


    Der Welt entsagen und den Weg zu praktizieren ist ein und dasselbe. Sowohl die Weisen wie die Narren üben sich in Zazen Nenbutsu.


    Wenn ich die Zehn Mönche und Acht Laien-Anhänger betrachte, die Freunde waren, kommt mir der Berg Lu in alten Tagen ins Bewusstsein[7].


    Ich hörte, dass die Zen-Meister Ruman und Bai Juyi aus der Tang-Zeit sich beide in Zazen Nenbutsu übten[8].


    Zu sagen, dass die Vier Großen Elemente und die Fünf Skandhas leer sind – das ist wahres Zazen Nenbutsu.


    Ob nun in fremden Ländern oder in Japan: Zum Buddha zu werden hängt nicht von der Sekte ab, der man angehört, sondern vom eigenen Herzensgeist.


    Es gibt Myriaden Lehren und Myriaden Übungsformen – also lasst uns jeder seinen eigenen Weg praktizieren.


    Da Edle und Gemeine, Weise und Narren, Mönche und Laien, Männer und Frauen alle verschieden sind, sollte die Übung, welche zur Erleuchtung führt, ebenfalls auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen abgestimmt sein.


    Des Buddha’s Lehre ist das Wahre Prinzip von Nirvana und Erleuchtung. Es ist die Lehre der Glückseligkeit in dieser Welt und in der nächsten.


    Vom Nirvana und der Ewige Glückseligkeit aller Menschen nichts zu wissen, und die Vergänglichkeit von Geburt und Tod zu beklagen – wie erbärmlich.


    Obwohl die Buddha-Natur ungeboren und unauslöschlich ist – wenn man verblendet ist zieht man durch Geburten und Tode.


    Was sieht die Buddha-Natur? Es ist das Verständnis des Prinzips des Nicht-Entstehens und Nicht-Vergehens.


    Wenn wir erklären, was es heißt die Buddha-Natur wahrzunehmen, dann ist das Ergreifen des Prinzips des Nicht-Entstehens und Nicht-Vergehens.


    Wenn wir fragen, was das Erwachen zum Buddha-Weg ist – Es ist das Verständnis von Ursache und Wirkung und Erwachen (Bodai).


    Die Weisen üben, selbst wenn sie noch jung sind, fleißig den Weg. Alt zu werden ohne die Erleuchtung zu kennen ist Torheit.


    Die Leute sagen: „Alle Dinge sind das Resultat von Taten in früheren Leben“, aber sie versagen darin, sich fleißig ums Erwachen zu bemühen – wie dumm ist dies!


    Ich habe gehört, dass Glück durch Gebete erzielt wird und Unglück durch das Unvermögen dadurch, dass man darin versagt, die Tür der Diskretion zu durchschreiten.


    Beschwere dich nicht darüber, dass dir Böses zustößt, obwohl du gute Taten vollbringst. Das dient dazu, übles Karma aus früheren Leben auszulöschen.


    Selbst Buddhas und Bodhisattvas können der Vergeltung aus früheren Leben nicht entkommen, so kann es als Glück angesehen werden, die Vergeltung von Ursache und Wirkung schnell zu erhalten.


    Sogar Leute die sagen: „Alle Dinge sind als Vergeltung auf frühere Leben zurückzuführen“, werden im Moment der Wahrheit überrascht werden.


    Wenn jemand sich hingegen gehorsam der eins-gerichteten Kontemplation von Amida’s Reinem Land hingegeben hat, wird am Tag der Abrechnung sein Herz unerschütterlich sein.


    Wenn die Menschen nicht einmal zu gewöhnlichen Zeiten dem Gelübde folgen, wie können sie dann sich selbst kultivieren und die Ordnung in ihren Familien erhalten?


    Dabei zusehend, wie wir um das mitfühlende Gelübde beten, kritisiert uns der Buddha mit den Worten: „Es ist eine bedingte Sache“.


    Alle Buddhas haben das Erwachen und das Nirvana durch ihre mitfühlenden Gelübde erlangt.


    Ekô: Ehrerbietung dem ursprünglichen Lehrer Shakyamuni Buddha, der ewiglich in den Drei Welten verbleibt, dem großen Heiligen Manjushri und dem Mahâsattva Samantabhadra; Ehrerbietung dem großen mitfühlenden Avalokiteshvara Bodhisattva. Wir geloben die Verdienste [dieser Rezitation] gleichmäßig unter allen Wesen auszubreiten so dass in ihnen allen der Erleuchtungsgeist aufsteigen möge und sie ins Reine Land hingeboren werden mögen.





    Fußnoten

    [1] Dieses gesungene sechsfache Nenbutsu wurde sollte bei einer Ôyôjôka-Andacht vor jeder Strophe gesungen werden.


    [2] Indien, China und Japan


    [3] Fujiwara no Kamatari (*614 bis +669) ist der erste Patriarch des berühmten japanischen Fujiwara-Clans. Er half bei der Errichtung des Kôfukuji in Nara mit. Toda no Manchû wird auch Minamoto no Misunaka (*913 bis +997) genannt. Er nahm 970 die Tonsur, wurde Mönch und gründete den Tempel Tada no In.


    [4] Saigyô (*1118 bis +1190) war Mönch der Shingon Shû und ein berühmter Dichter, den sich später Matsuo Bashô zum Vorbild nahm. Kumagai (*1141 bis +1208) wurde später Schüler von Hônen Shonin.


    [5] Die Udumbara-Blume soll nur alle dreitausend Jahre erblühen.


    [6] Das ist wahrscheinlich eine obskure Anspielung an Osada Tadamune (+1180?)?


    [7] Hier wird Bezug auf Huiyuan (*334 bis +416) und seine Lotos-Gesellschaft genommen. Die Gesellschaft wurde 402 von Huiyuan und 123 Mönchen und Laien auf dem Berg Lu gegründet. Huiyuan gilt in China als Begründer der Reinen Land-Sekte und seine Lotos-Gesellschaft als erste Sangha der Reinen Land-Schule.


    [8] Zwei chinesische Zen-Meister des 8. und 9. Jh. die sowohl Zen als auch Nenbutsu übten.




    < gasshô >


    Benkei


    Namo-kie-BuPôSo

    Namo-Amida-Butsu

    Namaste!


    Über ein Jahrzehnt hatte ich das Buch "Herzunterweisungen eines Mahamudra-Meisters" in meinem Bücherregal. Ich hatte es angelesen, aber nicht beendet, da es mich im Aufbau und Stil sehr an andere Werke tibetischer Rinpoches und Lamas erinnerte. Da ich Zen und Nenbutsu praktiziere, sprach mich derartige Literatur nicht mehr allzu groß an - hatte ich viel von gelesen, und der tibetische Weg ist nicht wirklich meiner.
    Das Buch habe ich dann irgendwann abgegeben / gespendet.


    Als dann die Hörbuchfassung auf den Markt kam, besorgte ich mir das Hörbuch (höre ich beim Autofahren; buddhistische Hörbücher gibt es ja nicht so viele, wenn man von den gekürzten Büchern von TNH und S. H. DL XIV. absieht) und hörte es letzten Monat durch.


    Und siehe da (sorry Leute, komme erst jetzt zum Punkt!):
    Das Ende, also im Kapitel "Die Vorbereitung auf den Tod", wurde ich mit dem Ratschlag überrascht, für das Sterben eine simple Praxis auf Amitabha Buddha einzuüben, welche Gendün Rinpoche recht gut beschreibt. Er begründet das mit dem einführenden Satz:
    "Im Tod brauchen wir eine Methode, die wir gut beherrschen - Selbstüberschätzung wird uns dann nicht weiterhelfen."
    Die letzten 20 Seiten des Buches widmen sich dann der Wunschgebet-Praxis auf Buddha Amitabha, welche ziemlich ähnlich ist entsprechenden, einfachen Praxismethoden auf Amitabha im chinesischen Buddhismus, in der Tendai Shû oder auch in der Jôdo Shû. [Nur dass Amitabha in Tibet natürlich optisch ein bisschen anders dargestellt wird, und dass als Mantra entweder das "OM-AMI-DEWA-SHRI" oder das Sechs-Silben-Mantra ("OM-MANI-PADME-HUM") zum Einsatz kommen].


    Aus Sicht von Gendün Rinpoche ist diese einfache Praxis für diejenigen, welche noch keine hohen Verwirklichungsstufen vollendet haben, der sicherste Weg die Wiedergeburt nach Dewatschen (das Reine Land des Buddha Amitabha, Sukhavati).


    Das Buch an sich ist eigentlich auch schon ganz gut zu lesen / hören, aber gerade auch der Jôdomon-Übende, kann aus den letzten Seiten und Belehrungen ein paar gute Anregungen ziehen.


    Kaufen würde ich mir das Buch jetzt deswegen zwar nicht, aber vielleicht findet es der ein oder andere Leser ja in seiner Bücherei oder gar noch in seinem Bücherregal.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namste!


    Hallo blue_aprico,


    Zum "Zeitalter des Verfalls" (bei den Indern allgemein "Kali Yuga", das "Schwarze Zeitalter"; bei den Japanern eher bezogen auf den Buddha-Dharma "Mappo") wurde ja etwas hier geschrieben.


    Die Ausführungen von Ippen Shonin, oder auch diejenigen anderer großer Meister des 13. Jh. belegen doch sogar, dass derartige Konzepte wie "Kali Yuga" oder "Mappo" einfach nur Konstrukte sind.


    Wie schon angemerkt kann man sie auf das eigene Leben projizieren - was durchaus hilfreich sein kann; etwa:
    "Praktizierst du noch ernsthaft oder streitest du schon?" :lol:
    Spaß beiseite!
    Ich sehe das auch immer als Ermahnung, die Praxis nicht in eine mögliche (bessere?) Zukunft zu projizieren/aufzuschieben, sonders sie hier-und-jetzt durchzuführen. Denn wer weiß? Wenn dies bereits der Niedergang ist, dann wird es künftig auch nicht besser.


    In diesem Sinne:
    ~ Namandabu - Namandabu - Namandabu ~


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Jüngst habe ich mal wieder mein Büchlein "Quellentexte des japanischen Amida-Buddhismus" von Christian Steineck zur Hand genommen - eines der wenigen deutschsprachigen Werke zum Nenbutsu und zum japanischen Amida-Buddhismus, speziell der Jôdo Shû, der Jôdo Shinshû und der Ji Shû.


    Darin fand ich dann auch die folgenden Lehrworte Ippen Shonins, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
    Irgendwie erinnern sie mich dann auch an diese Zeilen von Sawaki Kôdô Rôshi die ich seit Jahren in meiner Morgenandacht vor der Nenbutsu-Übung spreche...

    Lehrworte, geschrieben für jemanden, der nach dem Tor zur Wahrheit im Nembutsu fragte
    Nembutsu-Geburt bedeutet: das Nembutsu als solches ist die Geburt im Reinen Land. Namu ist das vertrauende Herz, Amida-butsu das Handeln, in das es sein Vertrauen setzt. Der Eine Gedanke, in dem sich Herz und Handeln wechselseitig entsprechen, ist die Geburt. Wer nach der Rezitation des Namu Amida Butsu nicht mehr in seinem eigenen Herzen gut und böse, ja und nein abwägt und sich nicht hinterher in seinen Gedanken noch an etwas anderes hängt, der wird als ein Übender bezeichnet, der fest und bestimmt im Glauben steht. Jenseits der Anrufung des Namens jetzt, in diesem Augenblick, kann es kein "im Angesicht des Todes" geben. Man muß nur das Namu Amida Butsu, Namu Amida Butsu erklingen lassen und so das Lebensende erwarten. Namu Amida Butsu.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Rennyo Shonin’s Ki-Hô-Ittai – Die Einheit von Person und Dharma im Nenbutsu


    Glaube [hier: Shinjin] ist eine Sache des eindeutigen Wahrnehmens der Bedeutung von Amida Buddha’s Grundlegendem Gelübde und der mit eins-gerichtetem Herzen vollzogenen Zufluchtnahme in Amida Buddha. Dies nennen wir die maßgebliche Festigung vom Glauben [hier: Anjin] in die Andere Kraft.
    Aus diesem Grund ist das vollständige Wahrnehmen der Bedeutung der sechs Schriftzeichen „Na-mu A-MI-DA Butsu“ die Substanz des maßgeblich gefestigten Glaubens.
    Dies bedeutet, dass die zwei Zeichen „Na-mu“ die Aufnahmefähigkeit der fühlenden Wesen beinhalten, welche ihr Vertrauen in Amida Buddha legen. Dann kennzeichnen die vier Zeichen „A-MI-DA Butsu“ den Dharma durch welchen Amida Tathagata die fühlenden Wesen errettet. Das wird ausgedrückt als „Die Einheit [Ittai] in „Namu-Amida-Butsu“ von der Person [Ki], welche errettet wird, und dem Dharma [Hô], welcher errettet.
    So werden die Drei Handlungen der fühlenden Wesen und die Drei Handlungen Amidas eins .
    Hierauf bezugnehmend schrieb Meister Shan-tao in seinem Kommentar: „Die Drei Handlungen des Buddhas und der fühlenden Wesen sind nicht trennbar.“


    übersetzt aus dem Englischen aus "Rennyo – The Second founder of Shin Buddhism, Seite 93


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Brief der Entscheidung


    Gründungsmeister Shinran lehrte als fundamentalen Aspekt, dass der essenzielle Punkt, welcher in unserer Schule [der Jôdo Shinshû] übermittelt wird, einzig der Glaube an die Andere Kraft ist.
    Das Große Amitabha-Sutra erklärt diesen Glauben als „Den Namen Amidas hören und Gauben und Freude realisieren, und sei es auch nur für einen einzigen Gedankenmoment“;
    der Kommentar des Reinen Landes [Jôdo Ron] interpretiert es als „Einsgerichtet Zuflucht nehmen“.
    Demzufolge erklärt der Meister den im Kommentar gebrauchten Begriff ‚Einsgerichtet‘ mit: „‚Einsgerichtet‘ heißt mit ungeteiltem Geist und ohne Zweifel, unter Beachtung der Worte des Meisters der Belehrungen, dem Einen Weltgeehrten, dem Buddha Shakyamuni. Dies, in anderen Worten, ist wahrer und echter Glaube.
    Diese Lehre wurde deshalb seit den Tagen des Gründers weitergegeben; Generation für Generation seiner Nachfolger haben sie erhalten und weiterübermittelt.
    In Einzelheiten hat Shinshô-in [= Rennyo Shonin] achtungsvoll diesen einen Pfad in seiner fünfteiligen Sammlung von Briefen gelehrt.
    Die Bedeutung von ‚Glaube‘ [Shinjin] ist, dass wir einfach den Geist der Selbst-Kraft der diversen Praktiken und Disziplinen ablegen und uns mit einsgerichtetem Herzen und standhaft Amida Tathagata zuwenden uns in der allerwichtigsten Angelegenheit zu errettet, nämlich der Hingeburt im Reinen Land. Wenn aufrechter Glaube in uns erwacht ist, sendet Amida unermüdlich sei alles-erleuchtendes Licht, mit welchem er uns gnädig umarmt.
    Dies, in anderen Worten, ist die Lehre, welche in unserer Tradition errichtet wurde, dass nämlich „mit dem Erwachen des einen Geistesmoments des Vertrauens, die Ursache für die Geburt vervollständigt wurde, innerhalb des gewöhnlichen Lebens“. Man muss verstehen, dass, wenn der Glaube einmal maßgeblich gefestigt ist, der Name, den wir rezitieren am Tag und in der Nacht, morgens und abends, das Nenbutsu der Dankbarkeit für Amida Buddha’s Güte ist. Jene, die in dieser Weise verstehen sind in der Tat Beispiele dafür, was es heißt den Glauben unserer Tradition vollständig realisiert zu haben.


    In letzter Zeit [damals: 1797 bis 1806] allerdings hören wir das einige Leute das Prinzip der Drei Taten hervorheben, welches nicht in unserer Tradition angesprochen wird.
    Sie plädieren dafür, dass es notwendig sei, die Drei Taten zu manifestieren, und debattieren darüber, ob andere wissen oder nicht, zu welchem Zeitpunkt sie den Glauben [Shinjin] gefestigt hätten.
    Einige interpretieren den ‚einen Gedankenmoment der Zufluchtnahme‘ vollständig fehl, oder sie grübeln über die Drei Übungen und verwerfen das Wort ‚Vertrauen‘.
    Einige sind verwirrt über noch andere Punkte. Dies ist in der Tat eine beklagenswerte Situation.


    In Meister Shinran’s Lehre werden wir besonders davor gewarnt, „zu denken jemand könne im Reinen Land geboren werden, indem er seine verwirrten Handlungen in Gedanken, Worten und Werken korrigiert“ und darauf hingewiesen, dass „verdienstvolle Handlungen Eigenkraft darstellen“.
    Im Klartext: Egal, welches Verständnis ihr vorher davon hattet, ihr müsst von jetzt an eure bösen Irrungen verwerfen und euch selbst in den Glauben an die Andere Kraft gründen, welcher auf der Wahrheit und der Wirklichkeit des Grundlegenden Gelübdes baut. Diejenigen, die auf diese Weise handeln, werden mit Sicherheit mit der Intention des Meisters übereinstimmen.
    Haltet darüber hinaus genau die Gesetze eures Staates und eurer Provinz ein, ehrt die Prinzipien von Menschlichkeit und Gerechtigkeit und folgt weiterhin angemessen dem Dharma.
    Haltet euch an die grundlegende Bedeutung dieser alteingeführten Punkte wie sie oben genannt wurden und gebt sie niemals auf.


    am 06.11. des Jahres Bunka 3 (1806)
    Honnyo, Schüler des Shakyamuni
    [der damalige Monshu des Nishi Honganji]


    übersetzt aus dem Englischen aus "Rennyo - The Second Founder of Shin Buddhism"


    Anmerkungen:
    *Die „Drei Taten-Lehre“ beinhaltet in der Shinshû die Idee, dass man die Verwirklichung von Shinjin anhand von körperlichen, verbalen und mentalen Handlungen nachprüfen könnte. Hierbei handelt es sich entsprechend der o. a. (gerichtlichen) Entscheidung des Monshu nach orthodoxer Shinshû-Lehrmeinung um eine Irrlehre.


    Der Monshu ist in der Tradition des Nishi Honganji der Jôdo Shinshû, des größten Zweiges dieser Reinen-Land-Schule, nicht nur Erzabt des Haupttempels sondern das Schuloberhaupt. Es handelt sich traditionell um einen leiblichen Nachfahren Shinrans.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Rennyo Shonin, der achte Monshu [Erzabt der Jôdo Shinshû] stellte im Jahre 1473 elf Regeln auf um Verfehlungen und mangelnder Ethik unter den Mitgliedern der Jôdo Shinshû zu begegnen.
    Der Hintergrund war wohl, dass sich die Anhänger der Jôdo Shinshû nach dem Tod Shinran Shonins, aber auch schon teilweise während seines Lebens, von den Gelübden und Vorschriften der Tendai Shû abgewandt hatten. Es war die Meinung aufgekommen, dass man sich als Ausübender den Nenbutsu nicht mehr an ethische oder gesellschaftliche Konventionen halten müsste, da man ja ohnehin nach dem Tod in Amidas Reines Land wiedergeboren werden würde - ganz gleich, welche schlechten Taten oder gar Verbrechen man begangen hätte.

    1. Es darf keine Herabsetzung der verschiedenen Gottheiten und Buddhas und der Bodhisattvas geben.
    2. Es darf keine Verunglimpflichung von anderen Lehren und anderen religiösen Traditionen geben.
    3. Es darf keine Kritik an anderen Traditionen im Hinblick auf die Praktiken unserer Tradition geben.
    4. Obwohl Verbote in Relation zum Buddha-Dharma bedeutungslos sind , müssen sie in der Gegenwart anderer Traditionen und in der Öffentlichkeit strikt eingehalten werden.
    5. Es ist unzulässig, die Lehren Buddhas in der Gegenwart anderer willkürlich anzupreisen, wenn die angepriesenen Lehren nicht innerhalb unserer Tradition übermittelt wurden.
    6. Als Menschen des Nenbutsu müsst ihr absolut gehorsam gegenüber der Militärregierung der Provinz und gegenüber den lokalen Magistraten sein und dürft diese nicht gering schätzen.
    7. Jene, die nicht hinreichend unterrichtet sind und sich deshalb eher auf eigene Interpretationen stützen, dürfen nicht schwätzerisch die Lehren unserer Tradition in Gegenwart anderer Traditionen offenbaren.
    8. Jene, die noch nicht von „gefestigtem Geist“ (jap. „Anjin“) sind, sollen den „Weg des Glaubens“ (jap. „Shinjin“ ) nicht nach Hörensagen preisen.
    9. Während Nenbutsu-Treffen darf es darf keinen Verzehr von Fisch oder Fleisch geben.
    10. Man verliert sich selbst im Trinken. Während der Tage, an deren Nenbutsu-Treffen stattfinden, soll nicht getrunken werden .
    11. In der Gemeinschaft der Nenbutsu-Übenden muss unachtsames Glücksspiel gestoppt werden.

    [frei übersetzt aus "Rennyo - The second founder of Shin Buddhism".]


    Ah, ich sehe oben gerade den Unterschied zwischen "Anjin" und "Shinjin" den ich anderorts suchte ;)


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Während der gestäglichen Klatsche für Spanien durch die Holländer habe ich mir in der Halbzeit "Das Evangelium des Buddha" genommen und darin etwas rumgeblättert.
    Es handelt sich um eine von Paul Carus verfasste Erzählung von Buddhas Lebensgeschichte basierend auf "alten Quellen" [buddhistische Primär- und Sekundärschriften, die ihm Ende des 19. Jahrhunderts vorlagen]. Der Text ist in ähnlichem Stil verfasst wie die christlichen Evangelien und geht dem damaligen Bedürfnis der zumeist christlichen Interessierten nach, ein buddhistisches Gesamtwerk zur Hand zu haben in einer Form, welche ihnen vertraut war.


    Darin fand ich dann auch das Kapitel "60. Amitabha" welches ich hier dann anführe.
    Ich habe hier bewusst nur den ersten Teil eingestellt, da es im zweiten Teil nicht mehr um Amitabha Buddha geht, sondern nur noch um magische und höhere Fähigkeiten und deren Entwicklung.
    Die Klammer-Zusätze sind von mir und sollen dem besseren Verständnis dienen, denn ich meine dass die Schreibweise "Shravaka" sich zwischenzeitlich eingestellt hat, ebenso wie heute jedem das Wort "Dharma" geläufig ist [auch wenn dessen Bedeutung ebenso weitläufig ist wie diejenige von Dingen wie "Gott", "Seele" oder "Liebe"].


    Hier dann also der Text:


    60. Amitabha
    Einer der Jünger kam zu dem Erhabenen mit bebendem Herzen, und sein Gemüt war voller Zweifel. Und er fragte den Erhabenen: „O Buddha, unser Herr und Meister, warum geben wir die Freuden der Welt auf, wenn du uns verbietest, Wunder zu tun und übernatürliche Kräfte zu erlangen? Ist nicht Amitabha das unendliche Licht der Offenbarung und der Quell unzähliger Wunder?“


    Und der Erhabene erkannte die bange Sehnsucht eines wahrheitssuchenden Gemüts und sprach: „O Savaka [Shravaka], du bist ein Neuling unter den Neulingen, und du schwimmst auf der Oberfläche des Samsara. Wie lange brauchst du, um die Wahrheit zu erfassen? Du hast die Worte des Tathagata nicht verstanden. Das Gesetz des Karma ist unverbrüchlich, und Beschwörungen sind nutzlos, denn es sind leere Worte.“


    Der Jünger sprach: „So sagst du also, dass es keine Wunder gibt?“


    Und der Erhabene antwortete:
    „Ist es nicht ein Wunder, geheimnisvoll und unbegreiflich für den Weltmenschen, dass ein selbstsüchtiger Missetäter zu einem Heiligen werden kann, dass derjenige, welcher wahre Erleuchtung erlangt, den Pfad der Wahrheit findet und die Abwege des Übeltuns verlässt?
    Der Bhikkhu, welcher für den ewigen Segen der Heiligkeit den vergänglichen Freuden der Welt entsagt, vollbringt das einzige Wunder, welches wirklich ein Wunder genannt werden kann.
    Ein heiliger Mensch verwandelt den Fluch des Karma in Segen. Das Verlangen, Wunder zu tun, entspringt entweder der Habsucht oder der Eitelkeit.
    Ein Bhikkhu, der da denkt ‚Die Leute sollen mich grüßen‘, ist nicht frei; wenn er aber, obwohl von der Welt verachtet, doch kein Übelwollen gegen die Welt hegt, so ist er in der rechten Verfassung.
    Der Bhikkhu, für welchen Ahnungen, Sterndeuterei, Träume und Vorzeichen abgetane Dinge sind, wandelt auf dem rechten Weg; er ist frei von allen ihren Übeln.
    Amitabha, das unbegrenzte Licht, ist die Quelle der Weisheit, der Tugend, der Buddhaschaft. Das Unterfangen von Beschwörern und Wundertätern ist Betrug, was aber ist erstaunlicher, geheimnisvoller und wunderbarer als Amitabha?“


    „Aber Meister“, unterbrach der Savaka den Erhabenen, „ist die Verheißung des seligen Landes eitles Geschwätz und Fabel?“


    „Was ist diese Verheißung?“ fragte der Buddha, und der Jünger antwortete:


    „Im Westen liegt ein Paradies, genannt ‚das reine Land‘, prächtig geschmückt mit Gold und Silber und Edelsteinen. Dort fließen reine Wasser über goldenen Sand, bedeckt von großen Lotusblumen und umgeben von schattigen Wegen. Anmutige Musik ertönt, und dreimal des Tages regnen Blumen nieder. Singvögel verkünden in harmonischen Weisen die Herrlichkeit der Religion [den Dharma] und erwecken in den Gemütern derer, welche den süßen Gesängen lauschen, Erinnerungen an den Buddha, das Gesetz und die Brüderschaft. Keine leidvolle Geburt ist dort möglich, und die Hölle ist selbst dem Namen nach unbekannt. Wer inbrünstig und mit frommen Sinn den Amitabha Buddha anruft und immer wieder seinen Namen nennt, wird nach diesem Leben in das glückselige, reine Land versetzt und wenn der Tod ihm naht, steht der Buddha mit einer Schar von Heiligen vor ihm, und vollkommene Ruhe wird über ihn kommen.“


    „In Wahrheit“, sprach der Buddha, „es gibt ein solch glückseliges Paradies. Aber das Land ist ein geistiges Land und ist nur für die geistig Gesinnten erreichbar. Du sagst, es liegt im Westen. Das heißt, du musst es da suchen, wo der wohnt, welcher die Welt erleuchtet. Die Sonne versinkt und lässt uns in tiefer Dunkelheit zurück; die Schatten der Nacht überfallen uns und Mara, der Böse, legt unseren Leib in das Grab. Nichtsdestoweniger aber ist der Sonnenuntergang kein Verlöschen der Sonne, und dort, wo wir das Verlöschen der Sonne wahrzunehmen glauben, ist unbegrenztes Licht und unerschöpfliches Leben.“


    „Ich verstehe jetzt“, sagte der Savaka, „das die Erzählung von dem westlichen Paradies nicht in wörtlichem Sinne wahr ist.“


    „Deine Beschreibung“, fuhr der Buddha fort, „ist schön, sie ist jedoch unzulänglich und lässt der Herrlichkeit des reinen Landes wenig Gerechtigkeit widerfahren. Die Weltlichen vermögen von ihm nur in weltlicher Weise zu reden, sie gebrauchen weltliche Bilder und machen weltliche Worte. Aber das reine Land, in dem die Reinen wohnen, ist schöner, als du zu sagen oder zu denken vermagst.
    Die Anrufung des Namens Amitabha Buddha ist nur dann verdienstlich, wenn du denselben mit solch andächtiger Gesinnung aussprichst, dass dein Herz dadurch gereinigt und dein Wille zu Werken der Rechtschaffenheit bestimmt wird. Nur der kann das Land der Glückseligkeit erreichen, dessen Gemüt erfüllt ist von dem unendlichen Licht der Wahrheit. Nur der vermag in der geistigen Atmosphäre des westlichen Paradieses zu atmen, der Erleuchtung erlangt hat.
    Wahrlich, ich sage dir, der Tathagata lebt schon jetzt in diesem reinen Land ewiger Glückseligkeit, während er noch im Leib weilt; und der Tathagata verkündet dir und der ganzen Welt das Gesetz der Religion, so dass du und deine Brüder denselben Frieden und dieselbe Glückseligkeit erlangen mögen.“


    Da sprach der Jünger: „Lehre mich, o Herr, die Betrachtungen, die ich üben muss, damit mein Geist eingehe in dieses Paradies des reinen Landes.“


    Der Buddha sprach: „ Es gibt fünf Betrachtungen.
    Die erste Betrachtung ist die Betrachtung der Liebe, welcher du dein Herz also richten musst , dass du das Glück und Wohlergehen aller Geschöpfe, auch der deiner Feinde, herbeisehnst.
    Die zweite Betrachtung ist die Betrachtung des Mitleids, in welcher du aller Geschöpfe, die in Drangsal sind, gedenkst. Stell dir im Geist alle ihre Leiden und Kümmernisse so lebendig vor, dass sie in deinem Herzen eine tiefempfundene Barmherzigkeit erwecken.
    Die dritte Betrachtung ist die Betrachtung der Freude, in welcher du des Wohlergehens anderer gedenkst und dich ihres Frohsinns erfreust.
    Die vierte Betrachtung ist die Betrachtung der Unreinheit, in welcher du die üblen Wirkungen der Verderbtheit und des Übeltuns erwägst. Wie gering sind oft die Freuden des Augenblicks und wie verderblich ihre Folgen!
    Die fünfte Betrachtung ist die Betrachtung der Gemütsruhe, in welcher du dich über Liebe und Hass, über Tyrannei und Bedrücktheit, über Reichtum und Mangel erhebst und dein eigenes Los mit unparteiischem Gleichmut und vollkommener Ruhe betrachtest.
    Ein wahrer Nachfolger des Tathagata gründet sein Vertrauen nicht auf Kasteiung oder fromme Gebräuche, sondern verlässt sich, unter gänzlichem Aufgeben der Vorstellung des Selbst, mit seinem ganzen Herzen auf Amitabha, welcher das unbegrenzte Licht der Wahrheit ist.“


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Hier als Ergänzung zu den bereits enthaltenen "Junirai", "Juseige" und Sanbutsuge" das "Shoshinge".


    Ich habe die Übersetzung aus dem "Shinshû Gongyôshû" des Ekôji in Düsseldorf zum besseren Verständnis etwas abgewandelt, was vielleicht zu Lasten der Lesbarkeit geht, aber das wird im Tempel ja ohnehin meist in Japanisch bzw. japanisiertem Chinesisch rezitiert.


    Shoshinge


    Ich nehme Zuflucht zum Tathagata des Unermesslichen Lebens!
    Verehrung dem Unergründlichen Licht!


    Als der Bodhisattva Dharmakara noch auf der Stufe der Ursachen stand, weilte er bei Buddha Lokeshvararaja.
    Er beobachtete die Ursachen aller reinen Buddhaländer, die guten und schlechten Qualitäten dieser Länder, die darin lebenden Menschen und Devas.
    Er entwickelte unübertreffliche, ausgezeichnete Wünsche und brachte das seltene, große, allumfassende Gelübde hervor.
    Jenes Gelübde, das er nach fünf Äonen der Kontemplation aufstellte, bekräftige er: „Der Ruf meines Namens sei gehört in den Zehn Richtungen!
    Überallhin strahlte das Unermessliche und das Unbegrenzte Licht, der Ungehinderte, das Licht ohnegleichen, das Licht „König der Lichtflammen“, das Reinigende, das Freudvolle Licht, das Licht der Weisheit, das Unvergängliche, das Unergründliche, das nicht zu preisende Licht, das Licht, das Sonne und Mond übertrifft: möge es die Länder, zahllos wie Staubkörner, erhellen, und mögen alle Wesen seinen Lichtglanz erhalten.


    Der Namensruf den dieses Hauptgelübde begründete, ist die Tat, welche die Hingeburt wahrhaft sichert.
    Dieses Gelübde vom freudvollen Vertrauen aus wahrem Herzen ist die Ursache der Hingeburt.
    Das Erreichen des Buddha-gleichen Erwachens und die Verwirklichung des Parinirvanas sind die Erfüllung des Gelübdes vom sicheren Erreichen des Erlöschens.


    Der Grund, warum die Tathagatas in der Welt erscheinen, ist einzig, um das Meer von Amidas Grundgelübde zu verkünden.
    Das Meer der Wesen unserer schlechten, von den fünf Übeln betroffenen Zeit sollte den wahren Worten des Tathagata [hier: Buddha Shakyamuni] vertrauen.


    Entsteht für einen Augenblick die Geisteshaltung der Freude und des Festhaltens ans Grundgelübde, so wird man, ohne dass das Leiden überwunden wurde, Nirwana erlangen.
    Gewöhnliche Menschen und Heilige, sogar jene, die die fünf höllischen Sünden begangen und die Buddha-Lehre verleugnet haben, kehren gleichermaßen ins Reine Land ein, so wie verschiedene Gewässer in den einen Geschmack des Meeres eingehen.


    Das Licht seines Herzens, das die Wesen erfasst, strahlt ihnen und bewahrt sie immerzu.
    Doch auch wenn das Dunkel der Verblendung schon vertrieben ist, so bedecken die Wolken und Nebel von Gier und Hass stets den Himmel des wahrhaft vertrauenden Herzens.
    Aber es ist, wie wenn das Licht der Sonne von Wolken und Nebeln verhüllt ist: dann ist es unter den Wolken und Nebeln hell und nicht dunkel.


    Wer das Vertrauen erlangt, achtungsvoll aufblickt und große Freude empfindet, der überschreitet horizontal die fünf schlechten Wanderungen.
    Alle gewöhnlichen Menschen, ob gut oder böse, die das allumfassende Gelübde des Tathagata hören und darauf vertrauen, bezeichnet der Buddha als Personen von weitem und vortrefflichem Verständnis.
    Solche Menschen nennt er Pundari-Blumen.


    Das Nenbutsu, das aus dem Hauptgelübde Buddha Amidas stammt, können schlechte Wesen wie wir, die voll von verkehrten Ansichten und Hochmut sind, nur äußerst schwer mit freudigem Vertrauen annehmen; das ist das Schwierigste von allem, nichts ist schwieriger.


    Die Verfasser der Abhandlungen aus Indien, dem Reich des Westens, die Patriarchen aus dem Reich der Mitte und dem Land des Sonnenaufgangs erkannten die wahre Bedeutung, warum der Große Weise [Buddha Shakyamuni] in der Welt erschien.
    Sie machten klar, dass das Hauptgelübde des Tathagata [hier: Buddha Amida] den Fähigkeiten der Wesen angepasst ist.


    Als der Tathagata Shakyamuni auf dem Berg Lanka weilte, verkündete er der Menge: „Im südlichen Indien wird der Mahasattva Nagarjuna auf der Welt erscheinen. Er wird die falschen Ansichten von Sein und Nichtsein vollkommen zerstören und den unübertrefflichen Dharma des Großen Fahrzeugs verkünden. Er wird die Stufen des Entzückens verwirklichen und im Land des Friedvollen Glücks wiedergeboren werden.


    Der Bodhisattva Nagarjuna verglich die schwere Übung mit den Mühen einer Reise über Land, die leichte Übung des freudvollen Vertrauens aber mit einer angenehmen Schiffreise.
    Wer sich an das Hauptgelübde des Buddha Amidas erinnert, der erreicht von selbst und augenblicklich, die Stufe, auf der ihm die Erlangung der Buddhaschaft sicher ist. Darum sollte man nur – gut und immerzu – den Namen des Tathagata anrufen und so die Güte des großen mitfühlenden und allumfassenden Gelübdes vergelten.


    Der Bodhisattva Vasubandhu verfasste Abhandlungen und lehrte: „Nehmt Zuflucht zum Tathagata des Ungehinderten Lichts!“
    Auf Grundlage der Sutren enthüllte er die Wahrheit und warf Licht auf das Große Gelübde des horizontalen Überschreitens.
    Weil Amida die Kraft des Grundgelübdes allen fühlenden Wesen zuwendet, um sie zu erretten, darum, so erklärte Vasubandhu, empfängt man das Einfache Herz.
    Wer in das Große Schatzmeer seiner Verdienste einkehrt, wird sicherlich Einlass erhalten in die Schar der Großen Versammlung. Er wird die Lotosblumenspeicherwelt erreichen und augenblicklich den Körper der Dharmanatur der Soheit verwirklichen. Lustwandelt er dann wieder im Wald der Leid verursachenden Faktoren, besitzt er die göttlichen Fähigkeiten; tritt er wieder ein in den Garten von Leben und Tod, so zeigt er sich den Wesen in einer an sie angepassten Gestalt.


    Dem Ursprungslehrer Tan-luan war Kaiser Wuti von Liang stets zugewandt und verehrte ihn als Bodhisattva.
    Nachdem er vom Tripitaka-Meister Bodhiruci in der Reinen-Land-Lehre unterrichtet worden war, verbrannte er achtungsvoll die die Sutren der Bergeinsiedler und wandte sich dem Land der Höchsten Freude zu.
    Im Kommentar zu Bodhisattva Vasubandhus Abhandlung erklärt Tan-luan: „Ursache und Wirkung im Zusammenhang mit dem Land der Rückerstattung sind in Amidas Gelübden klar aufgezeigt. Hingehen und Rückkehr werden von der Anderen Kraft zugewendet. Die Ursachen für das wahrhaft sichere Erreichen ist allein das vertrauensvolle Herz. Wenn im gewöhnlichen, von Leidfaktoren befleckten Menschen das Herz des Vertrauens entsteht, so wird er das Wissen verwirklichen, dass Samsara Nirvana ist. Er gelangt sicherlich in das Land des Unermesslichen Lichts und wird die fühlenden Wesen allesamt erretten.


    Tao-cho stellte fest, dass der Weg der Heiligen kaum mehr zu verwirklichen ist.
    Allein durch das Tor des Reinen Landes, so machte er deutlich, ist der Eintritt ins Erwachen noch möglich.
    Er kritisierte es, die Eigenkraft der Zehntausend guten Werke zu üben, und riet dazu, den verdienstvollen Namen, der alles vollständig enthält ausschließlich zu rufen.
    Drei Formen des Vertrauens und drei des Nicht-Vertrauens erklärte er freundlich: „Das Nenbutsu des Hauptgelübdes verhilft mitfühlend in gleicher Weise die Menschen aus dem Zeitalter des Nachgeahmten Dharmas, aus dem Zeitalter des Erlöschenden Dharmas und aus dem Zeitalter des Erloschenen Dharmas. Auch wer sein ganzes Leben lang Schlechtes begeht, wird, wenn er dem allumfassenden Gelübde begegnet, die Welt des Friedens und der Geborgenheit erreichen und das wunderbare Resultat verwirklichen.


    Allein Shan-tao erklärte seinerzeit die wahre Intention des Buddha.
    Aus Mitgefühl mit denen, welche die meditativen und nicht-meditativen Wege üben, aber auch mit denen, welche die höllischen und schlechten Taten begangen haben, legte er die Ursachen und Bedingungen des Lichtglanzes und des Namensrufens dar.
    Sobald er eintritt in das Meer der großen Weisheit des Hauptgelübdes empfängt der Übende sicherlich das diamantene Herz.
    Wenn er mit einem Augenblick der Freude darauf reagiert, erlangt er wie dereinst Königin Vaidehi die Drei Einsichten, und er wird die beständige Freude der Dharma-Natur verwirklichen.


    Genshin studierte intensiv, was Shakyamuni während seines ganzen Lebens gelehrt hatte.
    Er wandt sich ganz dem Land des Friedens und der Geborgenheit zu und ermutigte dazu alle anderen.
    Das Vertrauensvolle Herz der Ausschließlichen Übung beurteilte er als tief, dasjenige der Vielfältigen Übung aber als seicht.
    Dementsprechend unterschied er klar zwischen zwei Ländern: dem Land der Belohnung und dem Land der Verwandlung.
    Der mit äußerst schlimmen Vergehen beladene Mensch sollte allein den Buddha anrufen.
    Ich bin ja auch von Ihm umfasst. Und auch wenn meine Augen, von den Leidfaktoren geblendet, es nicht sehen, ist Sein Großes Mitgefühl unerschöpflich und durchstrahlt mich immerzu.


    Dem Ursprungslehrer Genkû [Hônen Shonin] wurde die Lehre Buddhas klar:
    Er war voll Mitgefühl für alle gewöhnlichen Menschen, ob sie gut oder schlecht waren.
    Die Lehre und Verwirklichung der Wahren Schule des Reinen Landes brachte er in abgelegene Provinzen und verbreitete in einer schlechten Welt das vom Buddha ausgewählte Hauptgelübde.
    Wir kehren ins Brennende Haus, den Kreislauf des Geborenwerdens und Sterbens, zurück, weil wir – wie er feststellte – von Zweifelsucht festgehalten werden.
    Die schnelle Einkehr ins Land der Ruhe und des Unbedingten Glücks ist durch das Vertrauensvolle Herz gewiss zu erlangen“.


    Die zwei Mahasattvas, die die Sutren verbreiteten und die fünf Meister der Schule des Reinen Landes, führten unzählige schlechte Wesen dieser äußerst trüben Welt zur Befreiung.
    Ihr Priester und Laien dieser Zeit solltet miteinander gleichen Herzens sein, und bloß der Lehre dieser Patriarchen vertrauen!


    Namu-Amida-Butsu
    Namu-Amida-Butsu
    Namu-Amida-Butsu
    Namu-Amida-Butsu
    Namu-Amida-Butsu
    Namu-Amida-Butsu


    Ich gelobe das die Verdienste dieser Wahrheit gleichmäßig unter allen Wesen verteilt werden. Mögen wir zusammen den Erleuchtungsgeist erwecken und ins Reich der Klarheit und der Freude hingeboren werden.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Deutsche Übersetzungen zum traditionellen Shin-Buddhismus (japanischer Amida-Buddhismus der Jôdo Shinshû nach Shinran Shonin) findet man übrigens hier.


    Für den Einstieg empfehle ich das Yuishinshô.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Auch im "Bardo Thödol", häufig als "Tibetisches Totenbuch" bezeichnet, spielt Amitabha eine gewichtige Rolle.


    Hier erscheint er beispielsweise am vierten Tag des 49tägigen Bardos.


    Unter anderem ist ihm in diesem "Reiseführer durch die Zwischenwelt" das folgende Gebet gewidmet:


    OM AH HUM
    Auf dem westlichen Blütenblatt meines spirituellen Herzens sitzt – strahlend und leer – im lichten Raum der strahlenden Unterscheidenden Weisheit der rote Amitabha mit verschränkten Beinen in spielerischer Vereinigung mit seiner Gefährtin Pandaravasini und hält einen roten Lotos und eine Glocke. Zu seiner Rechten steht der rote Avalokiteshvara, Lotos und Glocke in Händen, zu seiner Linken der rote Manjushri mit Schwert und Glocke. Vor ihm tanzt die rote Gita, ein Rad haltend, hinter ihm die weiße Aloka mit einem Licht. Vor diesen sechs Mitgliedern der Lotos-Familie verneige ich mich, ihnen bringe ich Opfergaben dar, zu ihnen nehme ich Zuflucht, und an sie richte ich meine Bitten. Wenn ich und andere aus diesem Leben scheiden und nach dem Verlassen des Körpers die Visionen des Zwischenzustands der Realität dämmern, wenn ich durch die Gewalt machtvoller Begierde im Rad des Lebens kreise, möge der Buddha Amitabha mich auf dem Lichtpfad der strahlenden Unterscheidenden Weisheit führen! Möge die erhabene Mutter Pandaravasini mich von hinten stützen! Mögen sie mich von den Nöten der Schrecken des Zwischenzustands erlösen! Mögen sie mich zur vollkommenen Buddhaschaft tragen!


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Vor ein paar Wochen habe ich mir "Senkobo - Lebendig leben mit Frieden im Geist" zugelegt und das kleine rote Büchlein dann letzte Woche durchgelesen.


    Es geht um die Tradition des shin-buddhistischen Tempels Senkobo in Zentraljapan (nahe Nagoya).
    Der Tempel gehört wohl zur Nishi Hongangi-ha, allerdings bieten seine Priester auch Zazen und Naikan an (es gibt zwei "Untertempel" in Österreich).


    Obwohl sich das Buch, welches eine Übersetzung der englischen Übersetzung des japanischen Originals ist, eigentlich an Japaner wendet, und mitunter auch deren Abkehr von traditionellen Werten und Religion bemängelt, ist es doch für Nenbutsu-Interessierte recht interessant, zumal der Autor auch seine Sicht eines erfüllten religiösen Laien-Lebens vorstellt. Hierbei kehrt er dann später bewusst der traditionellen Einteilung in "Jiriki" und "Tariki" ("Eigene Kraft" und "Andere Kraft") den Rücken.


    Vielleicht ist das Büchlein etwas kurz geraten und es setzt ein paar Grundkenntnisse bzgl. des japanischen Buddhismus voraus.
    Aber gerade seine Kürze (knapp 65 Taschenbuchseiten) bringt eigentlich alles auf den Punkt.


    Fazit also:
    Kein typisches Buch zum Thema "Shin-Buddhismus", aber ein kurzes und prägnantes Werk über eine synkretistische Strömung innerhalb der Jôdo Shinshû mit Einblicken in den japanischen Laien-Buddhismus, wie er laut Autor gelebt werden sollte.
    Bei der geringen Auswahl an deutschsprachiger Lektüre zum Thema "Amida-Buddhismus" auf jeden Fall eine Bereicherung.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Ippen Shonin’s Antwort an Bischof Kôgan
    Du hattest mich gebeten die passende Haltung einer Person welche das Nenbutsu praktiziert zu erklären.
    Abgesehen vom Sprechen von Namu-Amida-Butsu gibt es überhaupt keine passende Haltung; abgesehen davon, gibt es keinen sonst wie geklärten Geist, den man besprechen müsste. Eine Vielzahl von Doktrin wurde von vielen weisen Meistern etabliert und wieder verworfen, aber sie sind alle nur zeitlich begrenzte Aussagen welche als Antwort auf verschiedene Verwirrungen gemacht wurden. Der Praktizierende sollte diese dann loslassen und einfach das Nenbutsu sprechen.
    Meister Kûya wurde einmal gefragt wie es eine Person mit dem Sprechen des Nenbutsu halten sollte. Er antwortete, „Lass einfach los!“ und vermied es, noch irgendetwas zu erklären. Dies wurde in den „Gesammelten Geschichten“ des Mönchs Saigyô dokumentiert. Kûya’s Worte ist wahrhaft goldig. Nenbutsu-Praktizierende lassen beides los, Weisheit und Dummheit. Sie weisen sowohl den Bereich des Guten wie den Bereich des Bösen zurück. Sie weisen die Schlussfolgerungen zurück, welche einerseits von den Edlen und andererseits von den Demütigen bevorzugt werden, oder diejenigen der Hochstehenden und der Niedrigen. Sie lassen ab von der Furcht vor der Hölle, lassen ab von der Sehnsucht zum Reinen Land und sie weisen auch die Erleuchtung in all den verschiedenen Schulen zurück: Darum, alles loslassend sprechen sie das Nenbutsu. Es ist dieses Nenbutsu das perfekt mit Amida’s allesübersteigenden Hauptgelübde übereinstimmt.
    Wenn Du in dieser Weise Deine Stimme mehr und mehr während der Rezitation erhebst, dann ist da weder Buddha noch Selbst, und noch weniger irgendeine Begründung für dieses oder jenes. Die Bereiche von Gut und Böse sind alle das Reine Land. Außerhalb davon, verlange nichts, verleumde nichts. Unter allen lebenden Dingen – Bergen und Flüssen, Gräsern und Bäumen, sogar dem Klang des wehenden Windes und dem Steigen der Wellen – gibt es nichts was nicht das Nenbutsu wäre. Es sind nicht die Menschen allein, die am allesübersteigenden Gelübde teilhaben.
    Und wenn diese Worte eines dummen alten Mannes schwer zu begreifen sind, dann belasse sie in ihrer Obskurität und weise auch sie zurück. Ohne über sie in irgendeiner Weise zu reflektieren oder sie auszulegen, vertraue in das Hauptgelübde und sprich das Nenbutsu. Ob Du es mit einem geklärten Geist sprichst oder mit einem nicht geklärten Geist, das Nenbutsu kann nicht abweichen vom allesübersteigenden Hauptgelübde welches die Andere Kraft ist. In Amida’s Hauptgelübde gibt es keinen Mangel und auch nichts Entbehrliches. Darüber hinaus, was gibt es da zu sagen zu einer passenden Haltung? Kehre einfach zurück zum Geist und Herz einer einfachen, dummen Person und sprich das Nenbutsu.


    Namu-Amida-Butsu


    Ippen

    Die Tiefe Bedeutung der Hilfsmittel für den Weg
    (von Ippen Shonin, Hijiri-e)
    Namu-amida-butsu


    Die Schüler von Ippen werden gebeten auf die Bedeutung der Benutzung der Zwölf Werkzeuge für den Weg zu vertrauen.


    1. Almosen Schale
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das in den Namen als Dharma-Fahrzeug, welches Gesundheit über alle Maße erhält, vertraut, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha des Unermesslichen Lichtes.


    2. Essstäbchen und Behältnis
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das darauf vertraut, dass des Buddha’s grenzenlose Tugend in die Herzen und Gemüter aller fühlenden Wesen eintritt, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha des Grenzenlosen Lichtes.


    3. Hanfenes Übergewand (Ami-ginu, literarisch „Netzrobe“)
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das auf Amida’s Hauptgelübde, alle Guten und Bösen gleichermaßen aufzunehmen, vertraut, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha des Ungehinderten Lichtes.


    4. Kesa
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das auf den Namen vertraut, welcher unvergleichlich ist als Dharma der Leid und Verblendung hinwegfegt, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha des Unvergleichlichen Lichtes.


    5. Sommer-Unterrobe
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das auf Buddha’s Emanationskörper vertraut, welcher zum Willkommen erscheint und die Flammen der Hölle in eine erfrischende Briese verwandelt, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha wessen Licht Herr ist über alle Lichter.


    6. Kleines Tuch (Halstuch, Taschentuch)
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das darauf vertraut die Gewalt karmischen Übels sofort mit einer einzigen Rezitation von Amida Buddha auszulöschen, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha des Lichts der Reinheit.


    7. Schärpe
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das auf den Heiligenschein vertraut, welcher den Körper des Praktikers umgibt und erhellt, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha des Freudvollen Lichtes.


    8. Papierrobe
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das darauf vertraut das Lebensende von Moment zu Moment zu erfahren, ob man nun geht, steht, sitzt oder liegt, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha des Lichtes der Weisheit.


    9. Mala
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das darauf vertraut den Namen zu sagen von Moment zu Moment bis zum Stillstand des Lebens, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha des Ununterbrochenen Lichtes.
    10. Mönchsgewand
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das darauf vertraut dass eine Person des Nenbutsu ein Weißer Lotos unter Menschen werden wird, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha des Unergründlichen Lichtes.


    11. Holzsandalen
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das auf das Unübertroffene Gelübde vertraut, auch die niederträchtigsten der dummen Wesen zu erhöhen, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha des Unbeschreiblichen Lichtes.


    12. Kapuzenschal
    Namu-amida-butsu
    Das Herz, das in die innigste Absicht aller Buddhas, den Gipfel aller Lehren, vertraut, ist nichts anderes als die Tugend des Buddha wessen Licht Sonne und Mond übertrifft.


    Im Namen selbst, der das Hauptgelübde verkörpert, sind alle Tugenden auf welche die fühlenden Wesen vertrauen sollten bereits enthalten. In den vertrauenden Gemütern der fühlenden Wesen erscheinen die Tugenden aller Zwölf Arten des Lichtes. Die Andere Kraft übersteigt die Vorstellungskraft. Für die fühlenden Wesen ist das schwer zu ergründen. Amida’s Namen zu sprechen mit ehrfürchtigem Vertrauen, gewährt die Verdienste der Zwölf Arten des Liches.


    Namu-amida-butsu


    Mögen alle fühlenden Wesen die Hingeburt im Land der Glückseligkeit erlangen.


    Dritter Monat, erster Tag, Kôan 10 [1287]
    Ippen

    Gelübde des Nenbutsu-Praktikers
    (von Ippen Shonin, Hijiri-e)


    1. Mit ganzem Herzen: erfahre die strahlende Erhabenheit der Kami; weise nicht die Tugenden ihrer wirklichen Herkunft zurück.


    2. Mit ganzem Herzen: gedenke dem Buddha, dem Dharma und der Sangha; übersehe nicht die Kraft in der Verbindung zwischen Buddha´s Mitgefühl und unserem Bestreben.


    3. Mit ganzem Herzen: vollziehe die Praxis den Namen [Amida Buddhas] zu sagen; lass ab davon, Dein Üben auf allerlei andere Praktiken zu zerstreuen.


    4. Mit ganzem Herzen: vertraue auf den Dharma den Du erfahren hast; verunglimpfe nicht die Lehren, denen andere folgen.


    5. Mit ganzem Herzen: erwecke die Realisation der Unterschiedslosigkeit; gib Dich keinem trennenden Denken hin.


    6. Mit ganzem Herzen: übe Dich darin Mitgefühl zu entwickeln; gehe nicht über die Sorgen anderer hinweg.


    7. Mit ganzem Herzen: tritt mit einer gütigen Haltung auf; offenbare keine Anzeichen von Ärger oder Intoleranz.


    8. Mit ganzem Herzen: verweile beständig in demütiger Einsicht; erwecke keinen Geist der Arroganz.


    9. Mit ganzem Herzen: erkenne die Wurzeln der Geistesgifte; erzeuge keinen Geist der sich den Anhaftungen hingibt.


    10. Mit ganzem Herzen: vergegenwärtige die Wirklichkeit der Unbeständigkeit; erwecke keine Gedanken von Gier und Begehren.


    11. Mit ganzem Herzen: bereinige Deine eigenen Verfehlungen; verunglimpfe andere nicht aufgrund ihrer Sünden.


    12. Mit ganzem Herzen: wirke um andere umzuwandeln; praktiziere nicht nur nachlässig zu Deinem eigenen Wohl.


    13. Mit ganzem Herzen: fürchte die Drei Niederen Pfade; fröne keinen üblen Taten.


    14. Mit ganzem Herzen: strebe nach dem Land des Friedens; unterschätze nicht die Leiden zu denen die Drei Dunklen Richtungen führen.


    15. Mit ganzem Herzen: sei gefestigt im Nachsinnen über die Hingeburt; werde nicht müde darin, die Praxis den Namen zu sagen auszuüben.


    16. Mit ganzem Herzen: behalte den Westen vergegenwärtigt; lass Deine Aufmerksamkeit nicht teilweise in die anderen neun Richtungen abgleiten.


    17. Mit ganzem Herzen: bemühe Dich in der Praxis die zur Erleuchtung führt; gebe Dich nicht mit denen ab, die sich den Vergnügungen und der Lust hingeben.


    18. Mit ganzem Herzen: folge den Belehrungen Deines guten Lehrers; hinterlasse nicht die Spur von Eigensinn.


    Am Ende des letzten Zeitalters, sollen Schüler die mich überdauert haben sich strikt daran halten was hier geschrieben steht. Setzt all Eure Kraft ein und lasst nicht ab vom Namen, welcher die Verkörperung der Praxis ist, welche die Drei Arten der Aktivität durchdringt.


    Namu-amida-butsu


    Ippen (1286?)

    Namaste!


    Die beiden folgenden Texte hatte ich mal vor Jahren aus dem englischen Werk "No Abode - The Records of Ippen" übersetzt und bin eben wieder darüber "gestolpert".


    Vielleicht können sie für den ein oder anderen von Interesse sein.


    < gasshô >


    Benkei

    Ippen Shonin's Testament
    In der aus den Fünf Aggregaten zusammengefassten Welt gibt es keine Krankheit, die uns Lebewesen anficht.
    In allen Vier Elementen gibt es keine Leidenschaft, die uns Qualen verursacht.
    Aber wir kehren dem Einen Gedanken der ursprünglichen Natur den Rücken.
    Indem wir die Fünf Begierden beherbergen und die Drei Gifte trinken, nehmen wir die Leiden der Drei Üblen Wege auf uns.
    Dies ist das Prinzip, dass wir selbst wirken und selbst die Früchte unseres Handelns ernten.
    Angesichts dessen kann außer dem, dass wir in uns das Bewusstsein des Einen Gedankens wecken, nichts, nicht einmal das Mitleid aller Buddhas der Drei Zeiten, uns retten.
    Namu Amida Butsu


    Letzte, nachgelassene Belehrung Ippens, niedergeschrieben von seinem Schüler, Meister Shôkai.


    Abschrift aus "Quellentexte des japanischen Amida-Buddhismus" von Christian Steineck
    -------------------------------------------------
    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Isshi Koshôsoku
    (von Hônen Shonin)


    Ich bestätige die Tatsache, dass gewöhnliche Menschen die wir sind, im Reinen Land des Buddha Amitâbha empfangen werden können, selbst wenn wir in einer heruntergekommenen Welt leben, wo es kein Erlangen der Buddhaschaft gibt und kein Üben der Lehren des Buddha.


    Habt keine Zweifel, im Reinen Land empfangen zu werden, auch wenn wir unfähig sind, häufig „Namu-Amida-Butsu“ zu rezitieren. Es heißt in den Lehren, dass die Übung von ein bis zu zehn Malen ausreichend ist, um im Reinen Land empfangen zu werden.
    Habt keinen Zweifel, im Reinen Land empfangen zu werden, selbst wenn wir in Gedanken, Worten und Taten viele schlechte Dinge begingen. Es heißt, dass Buddha Amitâbha uns im Reinen Land empfängt, ungeachtet unserer vergangenen Taten und dies ohne unterschiedliche Behandlung.
    Habt keine Zweifel, im Reinen Land empfangen zu werden, obwohl jetzt nur noch die Lehren des Buddha bleiben. Es heißt, dass auch die Menschen, die dann leben, wenn es die Lehren nicht mehr gibt, noch im Reinen Land empfangen werden.
    Habt keine Zweifel, im Reinen Land empfangen zu werden, obwohl es uns unmöglich ist, die Täuschungen niederer Gier in uns zu beseitigen. Es heißt, dass wir alle erfüllt sind von weltlichen Leidenschaften, die unaufhörlich aus Gier, Hass und Verblendung entspringen.


    Wir streben danach, in Amitâbhas Reines Land zu gelangen, obwohl es viele Buddhaländer in diesem Universum gibt. Der Grund dafür ist, dass selbst jemand, der Taten der Bosheit wiederholt, die man die Zehn Fehler nennt, oder die Fünf Schrecklichen Taten, wie Töten, in seinem Reinen Land empfangen werden kann.
    Wir verehren Buddha Amitâbha unter den vielen Buddhas, denn er wird erscheinen und einen Menschen führen, der „Namu-Amida-Butsu“ sogar nur drei- oder fünfmal aussprach.
    Wir wählen die Übung des Nenbutsu aus den vielen religiösen Übungen aus, denn Buddha Amitâbha ersann das Höchste Gelübde, um alle Menschen zu empfangen, die „Namu-Amida-Butsu“ sprechen.
    Wir sind überzeugt, dass wir dem Höchsten Gelübde entsprechend im Reinen Land empfangen werden. Um im Reinen Land empfangen zu werden, sollten wir festes Vertrauen in das Höchste Gelübde haben, in dem es heißt: „Sollten, wenn ich Buddhaschaft erlange, empfindende Wesen in den Ländern der Zehn Richtungen, die sich mir aufrichtig und freudig hingeben und sich danach sehnen, in meinem Land geboren zu werden, sogar wenn sie mich auch nur zehnmal vergegenwärtigen, nicht dort geboren werden, möge ich nicht Vollkommenes Erwachen erlangen.“


    Es ist für uns die größte Freude, als menschliches Wesen geboren zu sein, und vom Höchsten Gelübde zu hören, das zum Sprechen von „Namu-Amida-Butsu“ anregt, aus den endlosen Qualen von Leben und Tod befreit, um im Reinen Land empfangen zu werden, das so schwer zu erlangen ist. (1)


    Wir sollten versuchen, das Ausüben des kleinsten Fehltritts zu vermeiden, obwohl wir wissen, dass Buddha Amitâbha im Reinen Land selbst ein Wesen empfängt, das böse Taten wiederholt hat. Wir sollten ununterbrochen „Namu-Amida-Butsu“ sprechen, obwohl wir wissen, dass ein- bis zehnmaliges Sprechen ausreicht, um im Reinen Land empfangen zu werden. Indem er sein Gelübde erfüllt hat, weilt Buddha Amitâbha jetzt in seinem Reinen Land. Wenn wir „Namu-Amida-Butsu“ sprechen, wird er im Augenblick unseres Todes erscheinen und uns in sein Reines Land führen.
    Buddha Shakyamuni betrachtet froh, wie wir seinen Lehren folgen und von den Qualen niederer Gier befreit werden. Die Buddhas aller Welten bezeugen die Tatsache, dass jene, die „Namu-Amida-Butsu“ sprechen, im Reinen Land empfangen werden, und sie freuen sich, wenn sie sehen, dass wir dem Zeugnis des Buddha vertrauen und im vollkommenen Buddhaland empfangen werden.


    Lasst uns glücklich sein, dass wir jetzt dem Höchsten Gelübde des Buddha Amitâbha begegnen können! Lasst uns unsere Dankbarkeit gegenüber Buddha Amitâbha allerorts ausdrücken, wo wir sind, - in allem, was wir tun und immer, wann wir können, für das große Mitempfinden, das uns geschenkt wird. Wir sollten mit ganzem Herzen Vertrauen zum Höchsten Gelübde haben und uns auf Meister Shan-taos Zuversicht in das Höchste Gelübde verlassen.


    Abschrift aus: "Der Buddha im Reinen Land. Shin-Buddhismus in Japan" von Volker Zotz
    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------
    zu (1):
    Ich denke es müsste eher heißen:
    Es ist für uns die größte Freude, als menschliches Wesen geboren zu sein, was so schwer zu erlangen ist, denn nur so konnten wir vom Höchsten Gelübde hören, das zum Sprechen von „Namu-Amida-Butsu“ anregt, aus den endlosen Qualen von Leben und Tod befreit, um im Reinen Land empfangen zu werden.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Lobpreisungen des Buddha (Sanbutsuge)


    Das erhellende Angesicht des Buddha ist prächtig; unendlich ist seine Herrlichkeit. Ein strahlender Glanz wie seiner ist unvergleichlich.


    Die Sonne, der Mond und das Wunscherfüllende Juwel scheinen zwar mit blendender Helligkeit, aber sie werden komplett gedimmt und verdunkelt als wenn sie ein Bündel Tintenstäbe wären.


    In der ganzen Welt ist das Antlitz des Tathagata ohne Vergleich. Die mächtige Stimme des Erleuchteten erfüllt die Zehn Richtungen.


    Seine Sittsamkeit, Lehrwilligkeit, Anstrengung und sein Aufgehen in der Meditation, seine Weisheit und seine herrlichen Tugenden sind ohne gleichen. Sie sind wundervoll und unübertroffen.


    Er meditiert tiefgründig und ohne Umweg über die ozeangleichen Lehren aller Buddhas. Er kennt sowohl ihre Details als auch ihren Fülle und dringt bis in die letzten Winkel ihrer Wahrheiten vor.


    Verblendung, Begehren und Hass hat der Weltgeehrte für immer überwunden; er ist der Löwe, der tapferste von allen. Seine glorreiche Tugend ist grenzenlos.


    Seine lobenswerten Verdienste sind grenzenlos, seine Weisheit ist tiefgründig und erhaben. Sein Licht, mit Erfurcht gebietender Erhabenheit, erschüttert das Universum der Tausend Großen Tausender Welten.


    Ich nehme mir vor ein Buddha zu werden, im Erlangen Dir gleich, oh heiliger Dharmakönig; damit ich die fühlenden Wesen vor Geburt und Tod erretten und sie alle zur Befreiung hinführen kann.


    Meine Anstrengungen in Freigiebigkeit, Selbstbeherrschung und Tugendhaftigkeit, in den Erzeugungs- und Vollendungsstufen und auch in meiner Meditation und Weisheit sollen außerordentlich und unübertroffen sein.


    Ich gelobe, dieses Versprechen überallhin zu tragen, wenn ich ein Buddha werde Dann möge ich allen furchtgeplagten Wesen großen Frieden bringen.


    Auch wenn die Buddhas in ihrer Zahl tausend Millionen Unermesslichkeiten umfassen und die verschiedenen Großen Weisen zahlreicher sind wie der Sand im Ganges, möge ich trotzdem all diesen Buddhas opfern. Möge ich den Höchsten Weg suchen, entschlossen und unermüdlich.


    Auch wenn die Buddha-Gefilde zahlloser sind als die Sandkörner im Ganges und andere Regionen und Welten ebenso ohne Zahl sind, möge mein Licht trotzdem überall scheinen und diese Länder erhellen. Mögen dies die Früchte meiner Anstrengungen sein, meine glorreiche Kraft möge unermesslich sein.


    Wenn ich ein Buddha werde, möge mein Land erlesen sein und seine Einwohner wunderbar und unübertroffen. Der Sitz der Erleuchtung möge überragend sein.


    Mein Land, wie das Nirvana selbst, möge ohne Gleichen sein. Ich erbarme mich aller fühlenden Wesen und gelobe sie alle zu erretten.


    Jene, welche aus den Zehn Richtungen kommen mögen Freude und Heiterkeit finden. Wenn sie mein Land erreichen, mögen sie in Frieden und Glücklichkeit verweilen.


    Ich flehe Dich an Buddha, sei mein Zeuge und bürge für die Wahrheit meiner Bestrebungen. Nun, da ich meine Gelöbnisse vor Dir abgelegt habe, will danach streben, sie zu erfüllen.


    Die Weltgeehrten in den Zehn Richtungen verfügen über ungehinderte Weisheit. Ich rufe diese Geehrten nun auf, Zeugnis von meinem Vorsatz abzulegen.


    Und sollte ich auch in einem Stadium des extremen Leids verweilen, so werde ich geduldig üben und alle Härten mit unermüdlicher Kraft ertragen.


    Namu-Amida-Butsu
    Namu-Amida-Butsu
    Namu-Amida-Butsu
    Namu-Amida-Butsu
    Namu-Amida-Butsu
    Namu-Amida-Butsu


    Ich gelobe das die Verdienste dieser Wahrheit gleichmäßig unter allen Wesen verteilt werden. Mögen wir zusammen den Erleuchtungsgeist erwecken und ins Reich der Klarheit und der Freude hingeboren werden.