Beiträge von Benkei im Thema „Ist Amitabha Gott Yahwe?“

    Namaste!


    Hallo diamant,


    Natürlich gibt es einige Parallelen, und vielen Dank übrigens für den vergleichenden Link mit "Jesus-Gebet und Nenbutsu".


    Trotzdem würde ich weiterhin von einer generellen Gleichsetzung zurückschrecken.


    Das sind immer individuelle Konzeptionen, wenn man für sich Amida mit Jesus, Gott oder einem Engel gleichsetzt.
    Vielleicht gibt es sogar Asiaten, die das so handhaben, damit sie auch in einer Jesus-Statue Amida sehen können - wer weiß?
    Aber das sind eben immer persönliche Sichtweisen; keineswegs Konform mit den jeweiligen "amtlichen Lehrmeinungen" (z. B. der Katholischen Kirche oder der Jôdo Shinshû).


    Natürlich ist "Glaube" (oder auch "Vertrauen") immer individuell...
    Aber gerade auch von dieser Warte her: niemals generell oder gar universell anwendbar!


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!



    Bei Wiki steht auch, dass einige Theosophen da gern eine Verbindung zwischen "Amen" und dem ägyptischen Sonnengott Amun gesehen hätten, und dass
    einige Anhänger östlicher Religionen das gern mit OM [sprich: AUM] gleichsetzen...


    Wie Wiki das ja schon ausdrückt: das hätten die ganz gerne!


    Amen ist nach meinem Dafürhalten, und so schreibt es Wiki ja auch in der Einleitung, eine Bestätigungsformel für die Liturgie oder die Predigtausführungen, bedeutet also in etwa soviel wie
    "So sei es!" oder
    "So ist es!".


    Amita (japanisiert "Amida") wird hingegen zumeist mit "unermesslich" oder "grenzenlos" übersetzt.
    So ist dann
    Amitabha das "Unermessliche Licht" und
    Amitayus das "Unermessliche Leben".


    Wenn der Einzelne diese Buddha-Wesenheits-Attribute dann mit dem abrahamitischen "Gott" oder "Yahwe" gleichsetzen will, oder mit einem von dessen Engeln [wie wäre es übrigens mit Luzifer, dem Lichtbringer? }:-) Bietet sich namentlich doch geradezu an, oder? *Ironie aus*], dann kann er das gerne machen - ist dann seine Meinung.


    Aber ich sehe es weiterhin als äußerst abwegig an, zu unterstellen, dass, bezogen auf die Mehrheit der Vertreter der betreffenden Glaubensrichtungen, da dasselbe gemeint sein könnte.
    Dafür sind dann einerseits die Quelltexte viel zu unterschiedlich und auch die praktische Herangehensweise ist sehr verschieden, ebenso wie die Auffassung von den betreffenden Entitäten
    (Belehrender und zur persönlichen Erlösung führender Buddha einerseits und Weltschöpfender, teilweise eifersüchtiger und rachsüchtiger Gott, dem es ums Verzeihen von Erbsünden geht andererseits).


    Natürlich ist das vielleicht auch nur meine Meinung...
    Aber ich habe noch von keinem ernsthaft praktizierenden Buddhisten gehört, dass Buddha [respektive Amida] aus seiner Sicht gleichbedeutend ist mit "Gott".


    Für den Einzelnen kann es sicher funktionieren, (Amida) Buddha mit der eigenen, individuellen Vorstellung davon, was "Gott" sein müsste, in Einklang zu bringen.
    Ich denke das halten sogar viele so, die sich letztlich nicht festlegen wollen, ob sie Christen oder Buddhisten sind, bzw. die sich einfach nicht in eine dieser "Schubladen" stecken lassen wollen.
    Aber dieser "Gott" ist dann wohl nie der zürnende Rachegott des Alten Testaments!


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste,


    Nils:
    Benkei:

    Persönlich fühle ich mich vor allem durch den folgenden Abschnitt aus dem Lotos-Sutra angesprochen:
    "Ich kenne die Lebewesen, ob sie auf dem Weg gehen oder nicht.
    Damit ich sie entsprechend ihren Fähigkeiten erlösen kann, lege ich ihnen auf verschiedene Weise das Gesetz dar.
    Ständig richte ich meinen Sinn darauf, wie ich die Lebewesen dazu bringen kann, in die unübertroffene Weisheit einzutreten, damit sie schnell die Buddhaschaft verwirklichen können.
    "


    Wunderbar. Und wie findet man seinen persönlichen Weg? Indem man zu Amitabha oder einem erleuchteten Meister seiner Wahl betet und dann auf die eigene innere Stimme der Weisheit hört.


    Etwa wie im NT, Matthäus 7,7 "Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan!"?
    Jemand sagte mal, der innere Guru wird dafür sorgen, dass sich der äußere Guru offenbart, wenn der Schüler bereit dazu ist oder dass man immer genau die Belehrung bekommen würde, derer man gerade bedarf.


    Kann sein. Ich habe da schon ein paar Erfahrungen in die Richtung gemacht - aber nichts weltbewegendes, sondern nur kleine "Ja-gucks!" ;)


    Im Sôtô Kyôkai Shushôgi stehen da zu diesem Thema die etwas mysteriösen Zeilen, die ich Euch nicht vorenthalten will:
    "Die Buddhas verweilen ständig darin, sie verschwenden keinen Gedanken an die verschiedenen Aspekte; Wesen funktionieren lange Zeit darin, die Aspekte enthüllen sich nie in ihren verschiedenen Gedanken. Da verrichten das Land, die Gräser und Bäume, Zäune und Mauern, Ziegel und Kiesel, alle Dinge im Dharma-Reich der zehn Richtungen das Werk der Buddhas. Daher werden die Wesen, die die so erzeugten Wohltaten von Wind und Wasser genießen, auf geheimnisvolle Weise durch die wundersame und unfassbare Wandlungskraft Buddhas unterstützt und manifestieren ein persönliches Erwachen. Dies ist das Verdienst von Absichtslosigkeit, das Verdienst von Nicht-Künstlichkeit. Dies ist das Erwecken des Gedankens der Erleuchtung."
    [Sôtô Kyôkai Shushôgi, III,17]


    Frank1:

    Ich bin auch ein totaler Fan von Salomo und fühle mich geistig mit Ihm verbunden. Aber Teile in der Bibel sind als Apokryphen reduziert worden und ich glaube er wird von den Christen nicht wirklich ernst genommen. Da dreht sich alles um Jesus.


    Zumindest Hohelied, Psalmen und Prediger sind ja in den offiziellen Versionen der Amtskirchen enthalten.
    Die Besinnung auf Jesus ist sicher absolut in Ordnung - er wird von vielen Buddhisten als Bodhisattva angesehen und teilweise sogar verehrt und so mancher Hindu soll in Jesus ja einen Krishna-Avatar sehen.


    Der Gott, den Jesus verkündet, der ist dann auch Lichtjahre vom üblichen AT-Rachegott entfernt - Gott-sei-Dank ;)


    Frank1:

    Ich denke, Du könntest Recht haben. Das Problem ist, trotz aller Erkenntnis, fällt man immer wieder in die alte eher wahrscheinlich beleidigende und kränkende Art zurück. Da braucht es wohl doch mehr Zeit. Ich werde nach Deiner Anregung wahrscheinlich doch den Account erst mal behalten.


    "Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut", sagt man doch ;)
    Ich denke das Problem hat jeder mal.
    Deshalb heißt es - nicht nur hier im Forum - am Ball bleiben und weitermachen, genau von dort aus, wo man sich gerade [ort- und zeitmäßig] befindet.
    Nicht immer ganz von vorn beginnen.
    Denn ein sogenannter Neuanfang ist ja nicht wirklich einer - die alten Lasten/-er sind ja nicht gleich hinfort geweht, nur weil man alles wieder an den Start zurücksetzt.


    Leicht gesagt natürlich, und schwer getan.
    Aber wie gesagt, da müssen wir wohl alle durch - c'est la vie ;)


    Ich bin nun Urlaubs-bedingt wohl die nächsten Wochen nicht oder nur sporadisch hier online,
    deshalb wünsche ich Euch dann erstmal alles Gute, einen schönen Aschermittwoch und eine schöne Zeit!


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Hallo Nils,

    Nils:

    Für mich ist die einzige Frage, was wahr ist. Wenn eine Lehre mir wahr erscheint, dann kann ich Vertrauen entwickeln. Es ist eine ungeklärte Frage, ob Amitabha wirklich gelebt hat und wirklich existiert. Irgendjemand hat diese Lehre entwickelt und in die Welt gesetzt. Ich kann nur prüfen, ob diese Lehre gut ist und für mich spirituell funktioniert. Die Grundfrage ist, ob es ein oder mehrere höhere Wesen gibt, die mir auf meinem spirituellen Weg helfen können. Aus meiner Sicht gibt es dafür viele Indizien, so dass ich persönlich daran glauben kann. Auf dieser Grundlage kann ich auch annehmen, dass mir durch die Verbindung mit Amitabha geholfen wird. Letztlich muss ich aber meinen eigenen spirituellen Weg finden und verantworten. Ich muss die Amitabhalehre in mein Denken einbauen können, damit sie für mich funktioniert. Dogmen bringen mich nicht weiter. Mir hilft nur die Wahrheit. Meine persönliche Wahrheit finde ich durch meinen Verstand, meine Erfahrungen, mein inneres Gespür und möglicherweise durch meine Gebete zu den höheren Wesen. Ich glaube, dass Amitabha kein Dogmatiker ist, sondern jeden Menschen auf seinem persönlichen Weg ins Licht führt. Es ist hilfreich die alten Texte zu kennen, aber wir leben in der heutigen Zeit und müssen heute unseren Weg finden. Für mich ist es ein wesentlicher Punkt, dass die Amitabhalehre an die heutige Zeit angepasst wird.


    Das ist doch gar nicht so weit entfernt von dem Satz "Die einzige Frage ist, ob ich mich von Amida direkt angesprochen fühle und bereit bin, auf seine erlösenden Gelübde zu vertrauen."


    Persönlich fühle ich mich vor allem durch den folgenden Abschnitt aus dem Lotos-Sutra angesprochen:
    "Ich kenne die Lebewesen, ob sie auf dem Weg gehen oder nicht.
    Damit ich sie entsprechend ihren Fähigkeiten erlösen kann, lege ich ihnen auf verschiedene Weise das Gesetz dar.
    Ständig richte ich meinen Sinn darauf, wie ich die Lebewesen dazu bringen kann, in die unübertroffene Weisheit einzutreten, damit sie schnell die Buddhaschaft verwirklichen können.
    "


    Nils:
    Benkei:

    Durch Denken, Philosophieren, dem Erstellen und Verwerfen von Konzepten, und durch Debattieren erreicht man letztlich nur, dass man bei diesen Dingen "am Ball bleibt".


    Ja, aber man kann auch zu geistigen Durchbrüchen und neuen Erkenntnissen gelangen.


    Ja, zumindest durch einige der genannten Prozesse, aber nicht durch alle, und insgesamt nehmen diese Prozesse doch immer sehr viel Zeit und Mühen in Anspruch.
    Aber das ist sicher ein anderes Thema.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Geschätzter Frank1,


    Das ist wohl nicht von der Hand zu weisen: es gibt durchaus gewisse Parallelen zwischen katholischer "Letzter heiliger Ölung" / respektive "Todesbeichte" und "Todes-Nenbutsu" bzw. "Phowa-Praxis".
    Natürlich ist es aber auch so, dass dem "mit der Welt letztlich ins Reine kommen" auch immer großer spiritueller Wert beigemessen wird.


    Die Wiki-Artikel vernachlässigen allerdings etwas die diversen Unterschiede in den zahlreichen Schulen des Amida-Buddhismus.
    Da ist eine große Bahnbreite von Amida-Praktiken, bzw. Nenbutsu-Einsatz; von Amida-Verehrung als
    - ergänzender Praxis, über
    - alternativer Praxismethode, zur
    - begleitender Praxis, oder zur
    - Notpraxis für den Todesmoment, bis hin zur
    - einzigen Praxis, und sogar zur
    - Praxis allein aus Dankbarkeit gegenüber Amida.


    Wie dem auch sei; die Parallelen sind auf jeden Fall da - jedenfalls, wenn "Yahwe" hier mit der katholischen Gottesvorstellung gekennzeichnet wird.


    Nachdem ich in den letzten Jahren nämlich mal das Alte Testament vollständig durchgegangen bin, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass die Wesenheit, von der darin die Rede ist, absolut nicht mit meinen mir seit der Taufe vermittelten christlich/katholischen Gottes-/Erlöser-Vorstellungen konform geht, und schon gar nicht mit den buddhistischen Lehren, welche ich mir seit meiner Jugend zugänglich mache.


    Vielleicht liegt darin auch mein Widerwillen, diesen "Rache-Gott" des Alten Testaments mit Amida in irgendeiner Form gleichzusetzen.


    Zitat

    Auch kann es wohl kaum sein, dass ein schlechterer Gott oder Deva mehr Anhänger haben kann, als der Amida-Buddhismus. Ich denke es ist wie beim Betasten des Elefantens. Der eine füllt den Rüssel, der andere fingert im Hintern rum.


    Naja, Anhänger würde ich hier gar nicht sagen.
    Der "Rache-Gott" des Alten Testaments hat wohl mehr Anhänger wie Buddha (Amida), allerdings kommt das allein auch daher, dass kaum einer die Lehren des Alten Testaments noch genau so nimmt, wie sie dort stehen, sondern eher andere Quellen zur Beschreibung dieses, ich nenne ihn dann hier mal "vermilderten (Ex-Rache) Gott" heranzieht, so etwa
    - die Christen das Neue Testament und aus dem Alten Testament einzig die Psalmen, die Sprüche und das Hohelied
    - die Juden den Talmud und ggf. den Sohar
    - die Muslims den Koran.
    [By the Way: "Der Prediger" ist aus meiner Sicht der Alte Testament-Klassiker; absolut empfehlenswert - ohne Ironie!]


    Zitat

    Ich weiss, das meine Kritik manchmal Grenzen der Sachlichkeit aus meinem Ärger überschreitet, auch wenn ich dies vermeiden möchte und es mir im nachhinein oft Leid tut, aber es gelingt nicht immer.
    Deswegen werde ich diesen Account von mir wahrscheinlich irgendwann schliessen.


    Ach, belasse es lieber wie es ist.
    Wieso sollte man immer gleich den Account schließen?
    Ich halte von diesem ganzen "Neuer Account - neues Glück" gar nichts. Letztlich bekommen andere doch irgendwann mit, dass es ein alter Bekannter ist, der da schreibt und so manch fühlt sich, wenn er das dann feststellt auch etwas vor dem Kopf gestoßen.
    Dann lieber zu dem Mist stehen, den man vor Jahren mal geschrieben hat, bzw. anerkennen, dass man sich seither weiterentwickelt hat (oder auch nicht ;) ).


    Zitat

    Wie gesagt, ich sehe das völlig anders, wenigstens für mich. Wenn wir nicht wüssten das Meditation richtig ist, wer würde sie schon machen. Genauso gut die viele vorgeschlagenen guten und richtigen Verhaltensweisen der Religionen.
    Wer Vertrauen hat, der soll froh und glücklich sein, wessen Vertrauen in den Untergang geführt hat, der wird nicht mehr vertrauen, sondern sich erst überlegen, warum sein Weg in den Untergang geführt hat, was daran richtig und falsch war und erst die Steine auf dem Weg wegräumen, bevor er den Weg nochmals geht. Ich hoffe es ist Dir der Unterschied klar geworden, bevor andere oder Du mich wieder beleidigen.


    Wie gesagt, ich toleriere gerne die Wege anderer, aber schreibt mit bitte Eure Wege und Denkensweisen nicht vor!
    Ich denke es geht darum ob man sich mehr einer stärkeren Macht anvertraut oder mehr seinen eigenen Weg gehen will. Die Mitte ist wohl das Beste, aber jeder muss seine eigene „Mitte“ dort nach seiner Persönlichkeit und Erfahrung finden. Ein Absolutismus der stärkeren Macht wie den des Mose sehe ich aus meinen Erfahrungen nicht und deswegen will ich diesen Absolutismus des Monotheismus, der soviel Schaden angerichtet hat, mit seinen meines Erachtens Lügen widerlegen


    Beleidigen und Vorschreiben von Denkweisen liegt mir, wie gesagt fern - sorry wenn das irgendwie so rüber kam.


    Meine Intention war, wie beschrieben, eine traditionelle buddhistische Sichtweise auf das Thema zu lenken...
    und natürlich spielt auch meine Abneigung gegen das Gottesbild des Alten Testaments seine Rolle.


    Deshalb: Nichts persönliches!


    Liebe Grüße und einen schönen Abend,
    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste,


    Geschätzter Frank1,

    Frank1:

    Wie gesagt, ich bin nur ein Blinder der den Elefanten (die Realität) abtastet, um nicht von Ihm zertreten zu werden, und herauszufinden wie er (die Realität) funktioniert. Worin soll da das Problem sein und warum soll ich einem anderen Glauben schenken, wenn ich durch dessen Aussagen eventuell schon mehrfach von dem Elefanten (der Realität) zertreten worden bin.
    Wo ist das Problem. Wenn der andere Recht hat und alle Wesen rettet, dann bin ich ja auch dabei und es kann es kein Problem sein, sich sein eigenes Bild von dem Elefanten zu machen.


    Durch Denken, Philosophieren, dem Erstellen und Verwerfen von Konzepten, und durch Debattieren erreicht man letztlich nur, dass man bei diesen Dingen "am Ball bleibt".


    Zitat

    Ich denke jeder Buddhist legt das Gelübde alle Wesen zu erretten ab?


    Nein, tut er nicht.
    Manch ein Bodhisattva mag dieses Gelübde ablegen, aber längst nicht jeder. Und schon gar nicht jeder Buddhist.


    Zitat

    Natürlich ist es etwas anderes wenn ein Adi-Buddha dieses Gelübde ablegt. Aber er wäre wohl kaum ein Adi-Buddha wenn er diesem Gelübde nicht gefolgt wäre.


    Für gewöhnlich - wie auch im Fall Amidas - legen Buddhas ihre Gelübde ab, bevor sie Buddhas werden - als einfache Menschen, als einfache Bodhisattvas.


    Die Bezeichnung "Adi-Buddha" würde ich nicht als spezifisches "Qualitätsmerkmal" Amitabhas ansehen.


    Zitat

    Glaubst Du nicht das Du mir gerade Dein Konzept von Buddha Amithaba verkaufen willst, weil mein Konzept in Dein Konzept nicht passt. Du kannst gerne Dein Konzept von Buddha Amithaba für Dich behalten, aber dränge mir bitte nicht Dein Konzept auf!
    [...]
    Bloß weil man bisher etwas so gemacht oder gedacht hat, ist das kein Beweis dass das der beste Weg ist. Die Erde dreht sich auch um die Sonne, und nicht umgekehrt, obwohl man lange etwas anderes geglaubt hat.


    Das ist nicht "mein Konzept" von Buddha Amitabha und ich versuche hier gar nichts zu "verkaufen".
    Ich versuche lediglich auszuführen, dass die aus den Sutras und den Schriften der Patriarchen stammende Auffassung zu Amitabha nicht mit den Beschreibungen Yahwes konform gehen, wie sie im Alten Testament überliefert wurden.


    Von "Beweisen" kann wohl überhaupt keine Rede sein.
    Weder Sutras, noch Kommentare noch Bibel können hier als Beweise hinhalten, aber auch nicht ein simples Beispiel über einen lange überlieferten Irrtum (Stichwort: Sonne und Erde).


    Es geht mir auch darum, den (unbeteiligten) Lesern eine traditionellere, buddhistische Sichtweise zu der gestellten Frage darzulegen - immerhin befinden wir uns ja in einem buddhistischen Forum.
    Und dafür führt man nunmal die Sutren und überlieferten Lehren an, gerade weil es ja keine Beweise gibt / geben kann!
    Nichts für ungut also!


    Zitat

    Wenn dieses Wesen diese Fähigkeiten haben, kann man auch durch Relativierung diese Fähigkeiten nicht beschneiden.
    [...]
    Verleumden ist etwas zu sagen, wo man weiss, dass es anders ist als man es sagt. Ich wüßte nicht das es bewiesen ist, dass erstens Deine Behauptung wahr sind und ich bin mir nicht bewusst, dass sie wahr sind, deswegen kann ich garnicht verleumderisch sein. Wenn dann wäre es eher üble Nachrede, aber diese versuche bewusst zu vermeiden, indem klar sage, dass ich es auch nicht weiss, sondern ich hinterfrage es nur.


    Letztlich findet all dies, das Relativieren, Beschneiden und Verleumden einzig und allein in der eigenen Konzeption statt.


    Das Wort "Verleumden" war wohl etwas zu hart geschrieben, worum es mir ging sollte aber klar sein, sorry dafür!


    Zitat

    Wie gesagt ich kann aus Erfahrung nicht daran glauben, auch lebt Buddha Amithaba schon viele Kalpas und die Welt ist deswegen nicht mehr erlöst als vorher, so wie sie sich mir präsentiert. Wie gesagt wenn er die Welt erlösen kann und Dich dann habe ich sicher nichts dagegen. Ich vertraue eher auf seine Weisheiten, die er glücklicherweise der Welt mitgeteilt hat. Auch glaube ich nicht das es Sinn im Universum macht wie eine Marionette einem Buddha zu vertrauen, dass er einen errettet, und das ein Buddha allein das Universum nicht erretten kann, es braucht schon das eigene Zutun.


    Diese Zweifel sind vollkommen in Ordnung, denke ich.
    Und ich teile sie sogar!


    Der Umstand, dass ich die Sichtweisen Shinrans und der anderen Jôdo Shinshû Patriarchen wiedergebe, heißt keinesfalls, dass ich diese Sichtweisen vorbehalt- und zweifellos teile.


    Aber wie gesagt: Es geht mir um die traditionelle Sichtweise in Bezug auf die gestellte Frage.


    Zitat

    Wie man eine Gott oder Buddha benennt ist wohl eher unrelevant, die Frage ist, war Mose im Geiste mit Amithaba verbunden. Das gleiche gilt für Jesus.


    Naja, wenn der Name so irrelevant ist, dann weiß ich nicht, warum es seit jeher religiöse Streitigkeiten und Kriege gab? ;)


    Zitat

    Ich weiss nicht was der Ramakrishna Ausspruch mit Deiner Interpretation zu tun haben soll. Ich denke wir müssen unsere Umwelt bewerten und was richtig und falsch ist, damit wir den Weg zum Jaganath in Puri finden.


    Damit wir den "Weg zum Jaganath in Puri finden", müssen wir vor allem anfangen, loszugehen.
    Genau das ständige bewerten, die ständige Klassifizierung in "richtig" und "falsch" ist es, was uns vom WEG trennt.


    Das Shinjinmei, zu Deutsch "Vertrauen in den Geist", eine Zen-Schrift aus dem 6. Jh. fängt nicht umsonst mit dem Satz an:
    "Der Höchste Weg ist nicht schwierig, wenn du bloss nicht wählerisch bist.
    Weder hassen noch lieben, und du wirst klar verstehen.
    "
    Dann später weiter:
    "Der Weg ist vollkommen wie endloser Raum, ohne Mangel, ohne Überfluss.
    Des Ergreifens und Ablehnens wegen, kannst du ihn nicht erlangen.
    "
    Und dann später:
    "Sobald es richtig und falsch gibt, ist der Geist zerfahren und verloren."


    Jemand hat mal in diesem oder einem anderen Forum (aus meiner Sicht) zutreffend geschrieben:
    "Wer immer versucht, alles in "Richtig" und "Falsch" zu klassifizieren, der ist genau einer von den "Richtigen" und "Falschen"...
    oder war es "..., der ist genau einer von den richtigen Falschen"?
    Naja, wie dem auch sei :lol:


    Zitat

    Wie gesagt, ich will nicht beleidigend sein, auch wenn ich durch meine Erfahrungen mit dieser Weltsicht schon vielleicht Wut im Bauch habe. Ich hoffe Du bleibst mir trotz aller Kritik gewogen und ich bin Dir wegen einer Sache wo Du mich aufgeklärt hast, sehr dankbar und ich hatte auch einmal das Gefühl Deinen sehr ehrenwerten Geist gefühlt zu haben, was ich auch nicht vergessen habe.


    Ich denke "diese Weltsicht" besteht nicht nur darin, "wie eine Marionette einem Buddha zu vertrauen und kein eigenes Zutun zu bemühen" - da habe ich anderes erfahren und erlebt.


    Und keine Sorge, ich versuche grundsätzlich nichts persönlich zu nehmen ;)


    Zitat
    Benkei:

    Und wenn es auf unserem Weg mal nicht so vorangeht, wie es sollte - etwa weil wir uns im "Dickicht des Rankengewirrs" verirrt haben, dann wird ER / ES / SIE schon dafür sorgen, dass es irgendwie auf dem Rechten Pfad weiter voran geht ;)


    Wenn ich so etwas höre, habe ich immer die Angst, dass ein Gutmensch aus einem "guten" Sinn irgendetwas bei mir kaputt machen will.
    Aber warten mir's Mal ab, bevor man unkt.


    Vom "Gutmenschentum" fühle ich mich meilenweit entfernt, von daher passt mir dieser Schuh gar nicht :grinsen:


    "Kaputt-machen" und "in-Frage-stellen" will ich fixierte und verkomplizierte Denkweisen.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Hallo Frank1,

    Frank1:

    ich verstehe Deinen Ärger.


    Nein, ich denke nicht.


    Einerseits ist da gar kein Ärger,
    andererseits liegen da wohl große Missverständnisse vor.


    Frank1:

    Ich denke jeder hat seine Schnittmenge mit Buddha Amithaba.
    Ich habe da am Beispiel der Sonne schon etwas am 18.06.2013, 13:00 in diesem Thema gesagt:
    http://www.buddhaland.de/viewt…4&t=9234&start=60#p225950


    Die ursprüngliche Frage lautete ja "Ist Amitabha Gott Yahwe?".
    Diese "Schnittmengen-Thematik" impliziert für mich, dass man irgendwie versucht, Amida in sein individuelles Glaubenssystem mit einzubauen.


    So etwa:
    "Oh, da habe ich etwas über einen Adi-Buddha namens Amitabha gelesen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Wesen zu erretten.
    Wie kann ich den wohl in mein Glaubenssystem integrieren, oder welche Rolle könnte er in meiner konzeptuell recht fixierten Glaubenswelt einnehmen?
    "
    [Klingt vielleicht etwas überspitzt und kommt unter Umständen sogar boshaft rüber - aber es soll jetzt mal meine genau meine gegenwärtigen Gedanken wiedergeben! - Also nicht persönlich nehmen!]


    Genau darum geht es bei Amida gerade nicht!
    Es geht nicht darum, wie ich ihn in meinem System unterbringen kann.


    Amida spricht mit einem "Hongan", dem Universellen Gelübde, jeden an - jeden einzelnen!
    Gerade heute habe ich im "Shinshû-Sangha Brief Januar und Februar 2014" den Ausspruch gelesen: "Wenn ich tief über Amidas mitfühlendes Gelübde nachdenke, erkenne ich, dass es nur für mich getan wurde, Shinran" und dass dieses "nur für mich getan" sich auf jeden einzelnen bezieht - jeder ist also individuell angesprochen.


    Als ich die ersten "Gespräche mit seinen Schülern" des großen indischen Heiligen Sri Ramakrishna las, und mich sein Glaube an die Göttin Kali-Ma tief bewegte und inspirierte, da war einer meiner ersten Gedanken, wie ich denn diese Göttin in meine buddhistischen Glaubensvorstellungen integrieren könnte.
    Davon habe ich aber schnell wieder abgelassen.


    Wieso muss man all die Emanationen, Manifestationen und Personifikationen DAVON in sein eigenes konzeptionelles Korsett hinein stecken?
    Das ist vollkommen überflüssig - es passt beides nicht:
    - weder das eigene Korsett ist für diese ganzen Verkörperungen eine angemessene Kleidung,
    - noch diese ganzen Verkörperungen passen in diese Gewandung.


    Die eigenen Konzeptionen müssen für einen selbst passen. Nur für einen selbst!
    Missionierung ist hier aus meiner Sicht absolut fehl am Platze!
    Die Übermittlung einer gewachsenen Tradition ist eine Sache, die ihren Nutzen haben kann,
    die Übermittlung einer erdachten individuellen Konzeption führt hingegen zumeist nur zu Verwirrungen.


    Jede Emanation, Manifestation und Personifikation hat ihre Schwächen:
    - der rachsüchtige, zornige, eifersüchtige und zürnende Yahwe,
    - die Tieropfer fordernde Kali-Ma,
    - und auch Buddha Amida, der jene Wesen nicht errettet, die nicht von ihm gehört haben.


    Wieso sollte man versuchen, diese Wesen zu relativieren und sie, um sie in die eigene Gedankenwelt "hineinzubekommen" in ihren Fähigkeiten beschneiden?
    Wieso sollte man die negativen Aspekte dieser Wesen verleumden, wenn sie nicht in die eigene Gedankenwelt hineinpassen?


    Die einzige Frage ist, ob ich mich von Amida direkt angesprochen fühle und bereit bin, auf seine erlösenden Gelübde zu vertrauen.
    Die einzige Frage ist, ob Du Dich von Amida direkt angesprochen fühlst und bereit bist, auf seine erlösenden Gelübde zu vertrauen.


    Als Buddhist kann ich dann, aus dem überlieferten Glauben der Patriarchen heraus, sagen, dass für mich Amida sich als Shakyamuni, als andere Buddhas, als Bodhisattas oder Gottheiten verkörpert hat.
    Worüber ich mir dann aber gar keine Gedanken mehr machen muss, ist der Umstand, wie ich diese anderen Emanationen in irgendeine Glaubenskonzeption hineinbekommen kann.


    Frank1:


    So hatte Sie auch Mose und es war wahrscheinlich sein eigener Teil der Schnittmenge mit Buddha Amithaba und nicht das Denken von Buddha Amithaba, von dem er erzählt hat.


    Ich denke eher das die Schnittmenge von Jesus und/oder Gautama Buddha, was Sie über Ihn erzählt haben, dem eher entspricht, was Buddha Amithaba wirklich ist.
    Dies ist wohl auch eher die Schnittmenge, die Du mit Ihm hast.
    Wäre er das was Mose erzählt hat, wäre er sicher kein Adi-Buddha.


    Mose kannte mit Sicherheit keinen Amida-Buddha, denn er soll 1272 v. Chr. gestorben sein, also lange vor der pseudo-historischen Verkündigung von Amitabha's Namen durch Shakyamuni Buddha.
    Und ob Jesus überhaupt vom Buddhismus gehört hat, darüber gibt es auch keine Belege sondern mehr als Zweifelhaftigkeiten.


    Frank1:

    Eine Frage bleibt auf jeden Fall: Wenn der Gott Moses Adi-Buddha Amithaba ist, warum macht Amithaba nichts gegen die Vorstellungen Moses, wenn diese falsch sind, die viele Christen und Moslems heute glauben und die so viel Unglück und Haß bringen?


    Ramakrishna sagte hierzu in den "Gesprächen mit seinen Schülern": "Um Fehler und Unstimmigkeiten in anderen Religionen brauchen wir uns nicht zu kümmern. Gott, dem die ganze Welt gehört, wird dafür Sorge tragen. Unsere Aufgabe ist es einzig und allein zum Jaganath in Puri zu gelangen [hier eine Metapher für das Erreichen des Erwachens]".


    Unsere Aufgabe ist folglich nicht die Beurteilung, Erschaffung oder Interpretation von gleich-wie gearteten Glaubensvorstellungen, sondern einig und allein das Voranschreiten auf dem WEG.
    Und wenn es auf unserem Weg mal nicht so vorangeht, wie es sollte - etwa weil wir uns im "Dickicht des Rankengewirrs" verirrt haben, dann wird ER / ES / SIE schon dafür sorgen, dass es irgendwie auf dem Rechten Pfad weiter voran geht ;)


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Ich möchte hier (nochmal) explizit darauf hinweisen, dass wir es beim JHWH des Alten Testaments mit einem Rachsüchtigen, Eifersüchtigen und äußerst nachtragenden Gott zu tun hatten (/haben?), dem sehr daran gelegen war, dass seine erwählten Anhänger nicht irgendwelchen anderen Göttern nachliefen oder deren Bildnisse verehrten.


    JHWH:

    Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen.
    Exodus, 2 Mose 20,5


    Um mal nur eine Stelle zu nennen!


    Bevor mal hier den Vergleich zieht, sollte man sich diese beiden Entitäten, also JHWH und Amida mal ansehen.


    Im "Hongan" heißt es hingegen:

    Zitat

    "Wenn ich die Erleuchtung erlangt habe und mein Name ist nicht überall in den Zehn Richtungen des Universums zu hören, dann möge ich die Erleuchtung niemals erlangen."
    aus dem "Jusei-ge"


    Für Meister Shinran Shonin verkörperte sich Amida, der Buddha welcher seit der Unaufhörlichen Vergangenheit existierte, aus seinem Mitgefühl für die fühlenden Wesen heraus als verschiedene Manifestationen, vor allem auch als Shakyamuni Buddha (und als andere Buddhas, Bodhisattvas und Kami), je nach den Bedürfnissen der fühlenden Wesen. [etwa im Jôdo Wasan, SSZ 2: 496b (T 83.658c), aus "Rennyo - the second founder of Shin Buddhism"].


    Wir haben hier also einerseits
    einen ausschließenden, macht- und anhängerhungrigen Gott, der für sich beansprucht die Welt erschaffen zu haben,
    und andererseits
    einen einschließenden Buddha, welcher den Wesen seine Hilfe anbiete, aber abgesehen von deren Vertrauen keine Ansprüche stellt.


    Das sind aus meinem Empfinden heraus sehr krasse Unterschiede.


    Jesus lasse ich hier bewusst außen vor :!:
    Denn der Tread heißt ja "Ist Amitabha Gott Yahwe?".


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!

    void:
    Frank1:

    Mit absoluter Sicherheit gibt es auch einen absoluten Begriff, nämlich das Wort "absolut" selber.
    Da es das Wort absolut gibt, zeigt das es Absolutes gibt.


    Es gibt ja einen berühmten Gottesbeweise, der aus dem Wort "Gott" die Existenz Gottes folgert. Das finde ich nicht stichhaltig: Es gibt ja auch Worte wie "Hexe", "Einhorn" ,"Basilisk" und "Gravitations-Hyper-Warp-Antrieb" gibt, zu denen es keine Entsprechung in der Wirklichkeit gibt.


    Warum soll es mit dem Wort "absolut" anders sein (wenn man mal den Wodka aus der Diskussion rausnimmt)


    Das sehe ich genauso wie void!


    Deshalb gibt es ja auch im Buddhismus die Phrasen "sich über das ungeborene Kind einer unfruchtbaren Frau unterhalten" oder "über die Hörner des Hasen diskutieren".


    Aus Frank1 seiner Argumentation müsste es "Hasenhörner" und "Kinder unfruchtbarer Frauen" geben, da es ja diese Begriffe gibt. Defacto gibt es aber nur diese Begriffe und in der Wirklichkeit nichts, worauf sie anzuwenden wären.


    Es ist wie der Glaube an das "große und mächtige Spagetti-Monster".


    @ nibbuti: Muss einem das Bildchen etwas sagen :?:


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Hallo Frank1,

    Frank1:

    toll was Du sagst. Das hilft mir unendlich mein schräges Bild und meine Vorurteile gegenüber dem Christentum und auch dem Amida Buddhismus zu korrigieren und beides in viel positiverem Licht zu sehen.

    Das befreit mich auch von viel innerem Ärger, weil man primitive Annahmen in mich gelegt bzw mir aufgezwungen hatte, die für mich nicht logisch nachvollziehbar und für mich große Ungerechtigkeiten waren. Der Sinn der „vorläufigen Lehre“ ist für mich jetzt ersichtlich, hat aber durch das Aufzwingen bei mir, viel Wut und zur Beleidigung meines Geistes und Intellekts geführt.


    Für mich war dieses „geschickte Mittel“ eine schlimme Sache, und so bin ich skeptisch, ob dies grundsätzlich ein geschicktes Mittel ist.
    Ich denke das erhellt sehr stark und führt eher zu weniger weiteren Spekulationen, sondern entlastet das Grübeln und Wüten meines Geistes in dieser Hinsicht.


    Sicher ist der Wert des philosophische Spekulieren und Nachdenken skeptisch zu betrachten und vielleicht wäre Meditieren in der gleichen Zeit sinnvoller, aber jede Religion, vielleicht ist der Zen-Buddhismus da die Ausnahme (Selbst dieser bietet das Bild des "Nicht-Bildes" an), bietet Bilder an und auch Buddha hat Dinge wie Dharma, Ursache-Wirkungsprinzip und so weiter, ich denke zum Vorteil der Menschheit erklärt. Ich denke eher Dinge zu denen es keine sinnvolle Aussagen Erklärungen und Bilder gibt, wie einige hochgeistige Fragen, die Buddha zu beantworten versucht hat, aber gesagt hat, man soll sich damit nicht beschäftigen, da es nicht weiterbringt und keine Lösung gibt, sind damit gemeint.


    Vielleicht nach ergänzend etwas zum Thema "Hôben" [Geschickte Mittel].


    Mir helfen da immer die folgenden Passagen aus dem Lotos-Sutra:
    Aus Kapitel 2: Hôben
    "Entsprechend der passenden Weisen lehrt er das, dessen Sinn zu begreifen schwierig ist.
    Oh Sariputta, seitdem ich Buddha geworden bin, lege ich mittels aller Arten von Methoden, mit mannigfaltigen Gleichnissen, die Lehre weithin dar; mit unzähligen Geschickten Mitteln führe ich die Menschen und veranlasse sie, sich von den verschiedenerlei Dingen, denen sie verhaftet sind, loszulösen. Warum ist das so? – Die Tathagatas sind in den Geschickten Mitteln und in der Vollkommenen Tugend der Weisheit vollendet.
    [...]
    Oh Sariputta, der Tathagata vermag auf die verschiedensten Weisen die Gesetze darzulegen und sie geschickt zu predigen.
    "


    Aus Kapitel 16: Nyoraijurjohon
    "Ich kenne die Lebewesen, ob sie auf dem Weg gehen oder nicht.
    Damit ich sie entsprechend ihren Fähigkeiten erlösen kann, lege ich ihnen auf verschiedene Weise das Gesetz dar.
    Ständig richte ich meinen Sinn darauf, wie ich die Lebewesen dazu bringen kann, in die unübertroffene Weisheit einzutreten, damit sie schnell die Buddhaschaft verwirklichen können.
    "


    Zitat

    Wie auch immer, Du glaubst nicht, wie mich Deine Hilfe und Erklärungen emotional entlastet und was für einen Dienst Du mir gefühlsmäßig und ich glaube auch real erweist.


    Meinen herzlichsten Dank, Benkei :!:


    Kein Problem.
    Ich gebe ja auch einfach nur meine Gedanken und Erfahrungen wieder, nachdem mich andere dazu inspiriert haben.
    Auch mir ist natürlich bewusst, dass so mancher auch zu mir sagen würde (wie Du ja auch auf Dich bezogen geschrieben hattest) - "diese Zeit könnte er besser auf dem Kissen verbringen".
    Aber wie sagte der Zen-Meister Huang-po doch zu seinem Schüler: "Wenn Gelegenheit für Übung da ist - nutze sie; wenn nicht - gib Ruhe!", und darüberhinaus ist der gegenseitige Austausch hier ja auch eine Art von Übung.


    Zitat

    Was mich noch persönlich interessiert? Fühlst Du Dich als Amida-Buddhist und wie passt dazu die Soto-Zen-Richtung. Ist das eine gängige Kombination?


    Ich hab Dir da mal eine PN geschickt.


    Einen schönen Sonntag!
    < gasshô >


    Benkei


    Namu Amida Butsu

    Namaste!


    Hallo Frank1,

    Frank1:

    Danke für das Klarstellen meiner Annahmen. Ich bleib bei meiner Aussage. Ich verstehe jetzt die Aussage der Christen, dass Ihre Sünden vergeben sind. D.h. sie kommen trotz Ihrer Sünden ins Nirvana von Jahwe bzw eventuell Amida.

    Deine Assoziation von Jahwe mit Amida kann ich so stehen lassen, wenn sie Dich weiterbringt.


    Klarstellend weise ich aber daraufhin, dass Amida keine Sünden vergibt!
    Er nimmt den Hinwendenden trotz seiner Sünden in sein Reines Land auf [der Terminus "Sünden" ist eigentlich unpassend, da jüdisch-christlich besetzt, ich verwende ihn hier aber in Ermangelung eines besseren Ausdrucks... vielleicht ist aber "unheilvolle Taten, Verblendungen" besser].
    Dieses Reine Land wird zwar in manchen Interpretationen mit dem Nirwana gleichgesetzt, nach traditioneller Lesart handelt es sich allerdings um ein jenseitiges Gefilde, welches ideale Bedingungen für die Übung und Erfahrung bietet. Dort soll man dann die Erleuchtung und das Nirwana erlangen.


    Zitat

    Moses Genisis scheint nicht unbedingt die Welt von Amida/Jahwe und seinem Sohn zu sein, sondern Moses eigene Geisteswelt, wie ich schon lange vermutet habe. Bestätigt auch das was wir in früheren Posts gesagt haben, dass Mose ein Asura war.


    Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Muss ich aber auch nicht.


    Zitat

    Wollte mit den längeren Pausen, nicht auf Deine Antwortzeiten anspielen, sondern meinte, wenn die Diskussion hier mal zwischendurch mehrere Tage einschläft, weil uns erst mal nichts mehr einfällt.


    Ah, ok - verstehe!


    Zitat

    könnt Ihr mir sagen, ob es im Amida-Buddhismus, so etwas wie Endgericht und Offenbarung gibt?


    Speziell im Amida-Buddhismus gibt es so etwas nicht.
    Amidas Name und Wirkkraft soll gemäß den Sutras einige Zeit über den Dharma von Shakyamuni Buddha hinaus fortbestehen, so dass dann immer noch Menschen gerettet werden können, selbst wenn der eigentliche Buddha-Dharma bereits aus der Welt verschwunden ist (er wird dann später von Maitreya Buddha neu verwirklicht und verkündet).
    Amidas Reines Land soll nach den Sutras unendlich bestehen - er ist nicht umsonst der Buddha des Unermesslichen Lebens!


    Was eine Weltzerstörung angeht, wie sie manche aus der Offenbarung des Johannes lesen wollen, so gibt es wohl einige Prophezeiungen und Texte in diversen buddhistischen Traditionen - vor allem im tibetischen Buddhismus. Diese sind aus meiner Sicht allerdings sehr durch das hinduistische Weltbild inspiriert, wo es immer einen göttlichen Zyklus von Entstehung, Existenz und Zerstörung gibt [verkörpert durch die hinduistische Trimurti - Brahma, dem Schöpfer (G-enerator), Vishnu dem Erhalter (O-perator) und Shiva dem Zerstörer (D-estroyer); G.O.D.].
    Wenn man mal im Netz zu den Themen "Shambala" und "Kalachakra" oder "Rudra-Chaktrin" sucht, wird man da fündig.
    Das hat aber alles kaum etwas mit Amida, seiner rettenden Wirkkraft und seinem Reinen Land zu tun, und ist - wie gesagt - hauptsächlich tibetischer Glaube, der für die Jôdo-Buddhisten Japans unbeachtlich sein dürfte. (Er dürfte auch für den Praktiker des tibetischen Buddhismus recht unbeachtlich sein, denn auch diesem sollte es ja um seine eigentliche Verwirklichung gehen, und nicht darum, irgendwann mal an einer fiktiven ultimativen Schlacht zwischen "Gut und Böse" teilzunehmen.)
    Bei einigen dieser Texte, die wohl in der Zeit der islamischen Bedrohung Nordindiens und Tibets entstanden, und vor allem bei so manch einer aktuellen Interpretation, gehen bei mir die "Mumpitz-Alarm-Glocken" los.


    Zitat

    Und gibt es im Amida-Buddhismus so etwas wie den personifizierten Widersacher, den Träger alles Schlechten, den Teufel der Christen?


    Nein.
    Der (Amida-)Buddhist steht sich selbst am meisten im Weg.
    Wenn man daran arbeitet, die eigenen Verblendungen und unheilvollen Tendenzen auszumerzen, deren Verursacher einzig und allein man selbst ist, dann braucht man nicht irgendwelche Entitäten zu kreieren, denen man hierfür die Schuld in die Schuhe schiebt.


    Allgemein gibt es zwar im Buddhismus den Begriff "Mara" der manchmal mit "Böser" oder "Verführer" übersetzt wird, aber das ist mit Sicherheit als Gleichnis aufzufassen und nicht dahingehend, dass da ein mächtiger Dämon namens Mara ist der gegen Buddha bzw. die Buddhas kämpft.
    Das läuft unter "Hôben" [Geschicktes Mittel] und ist folglich eine vorläufige Lehre um Menschen zu belehren, die noch nicht bereit dafür sind anzunehmen, dass sie selbst die Verursacher ihrer blinden Leidenschaften und unheilvollen Taten bzw. Lebensumstände sind.


    Ich hoffe das erhellt etwas und führt nicht zu weiteren Spekulationen.


    Mit Überraschung musste ich übrigens feststellen, dass ich in Yasutani Rôshi's Shôbôgenzô-Kommentar zum Genjôkôan - "Shôbôgenzô Sankyû" gerade genau in den Kapiteln angelangt bin, in denen ausdrücklich davor gewarnt wird, seine Zeit mit philosophischen Spekulationen zu verbringen (Kapitel 16 und 17). [Das Shôbôgenzô ist das Hauptwerk des Gründers der japanischen Sôtô-Schule des Zen-Buddhismus].
    Aber das schrieb ja, wie bereits angedeutet, auch Hônen Shonin in seinem "Ichimaikishômon".


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Frank1:

    Namaste oder „Grüß Gott“ Benkei,


    wie es eine weitere Übereinstimmung zwischen Christentum und Amida-Buddhismus im Gruß ist.


    Die in Indien allgemein gebräuchliche Floskel "Namaste" heißt wohl soviel wie "Ich bezeuge dem göttlichen in Dir meine Ehrerbietung!". Das stammt folglich nicht aus dem Amida-Buddhismus, sondern wahrscheinlich aus dem vorhinduistischem Brahmanismus.
    In Japan grüßen sich Amida-Buddhisten, soviel ich weiß ganz normal tageszeitabhängig.


    Lediglich in Vietnam habe ich das dortige "Nenbutsu" - "Namô Adiđà phật" in einigen Tempeln als Anrede zwischen gläubigen Laien bzw. zwischen Bhikkhus/Bhikkhunis und Laien erfahren, dann also - "Adiđà phật".



    Im Buddhismus geht es ja auch nicht darum, irgendwelche Sünden abzutragen oder erlassen zu bekommen.
    Amida errettet den verblendeten Menschen mit all seinen Leidenschaften und "Sünden", er wäscht ihn nicht davon rein oder vergibt sie ihm. Er nimmt den Menschen so in sein Reines Land auf, wie er ist - befleckt und verblendet.


    Zitat

    Noch zu dem gordischen Knoten. Ich glaube, dass man jede verfahrene Situation wieder vom Ende zum Anfang wieder aufrollen kann, in dem man die alten Wegscheiden wieder zurückläuft und positiv ändert bzw an der Wegscheide anders läuft. Ich denke auch nur so geht es, wenn man es richtig machen will.


    Um beim gordischen Knoten zu bleiben, ist es wie wenn man durch ein Kamera das Zuziehen filmt und dann den Film in Zeitlupe rückwärts laufen läßt. So und nur genauso läßt sich meines Erachtens der Knoten richtig wieder öffnen und genau so ist der Weg zurück ins Nirvana, aus dem jeder m.E. am Anfang seiner seelischen Entwicklung fällt, wie meines Erachtens die Schilderung der Genesis in der Bibel die Schilderung der Erfahrungen von Mose seines eigenen persönlichen Fallens seiner Geisteswelt aus dem Paradies war.


    Das klingt für mich irgendwie nach "Spiritueller Autolyse", wie es Jed McKenna in seinen drei Büchern beschreibt.
    Das hat aber so erstmal nichts mit dem Buddha-Weg oder gar Amida zu tun.


    Bei Amida geht es ja, wie oben bereits geschrieben, ja gerade nicht um irgendwelche Rückbesinnungen, sondern darum festzustellen und zu "erfahren", dass man ein verblendetes Wesen voll von blinden Leidenschaften ist, welches Leben für Leben, Zeit für Zeit, Existenz für Existenz [um hier mal bei Dôgen Zenji zu klauen] schlechtes Karma anhäuft, und sich hiervon nicht aus eigener Kraft befreien kann. Und gerade weil man das feststellt und auf Amidas Grundgelübde vertraut, ist man durch ihn bereits errettet - so wie man ist.


    Zitat

    Benkei: Gibt es eigentlich irgendwelche Äquivalenzen zu Moses Sündenfall im Amida-Buddhismus?


    Teilweise habe ich diese Frage bereits im vorherigen Absatz beantwortet.
    Wenn Du auf einen Zeitpunkt hinauswillst, an dem alles seinen Anfang genommen hat, dann sage ich strikt "Nein!".
    Buddha Shakyamuni selbst hat immer wieder klar ausgeführt, dass er keine Theorien oder Dogmen zu Anfang und Herkunft der Welt oder des Kosmos macht, und das Überlegungen in dieser Richtung nicht zielführend sind. Entsprechend halten es auch die Anhänger des Amida-Buddhismus [bzw. müssten es eigentlich so halten - aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel.].


    Zitat

    Das Zerhauen des gordischen Knotens hat Druck gemacht, löst aber das Problem noch nicht. Vielleicht konnte auch Alexander das Problem für sich und andere nicht anders lösen oder er hatte keine andere Methode in seinem Verhaltensrepertoire.


    Eigentlich geht es immer nur darum, zu tun, was gerade ansteht.
    Bei Alexander stand an den Knoten zu lösen. Und das hat er aus meiner Sicht meisterhaft getan.
    Diese Tat [bzw. der Ablauf des Ereignisses, so wie es in meinem Geist vorgestellt wird], würde ich mit Jôshû's "Er legt seine Schuhe auf den Kopf und geht wortlos, vergleichen [aus dem Kôan "Meister Nansen tötet eine Katze"].
    Beides ist genau die richtige Handlung in der vorliegenden Situation.
    Beides ist jeweils die Lösung eines Kôans.


    Zitat

    Zu Sokrates: meistens ist nicht nur eine Partei Schuld, wenn etwas schief läuft. Vielleicht hat er Impulse aus der anderen göttlichen Welt ignoriert oder verworfen und zu sehr in seiner eigenen Welt gegraben.


    Ich denke, unser gemeinsames kollektives Unterbewusstsein oder vielleicht sogar Amidas Energie bringt immer mehr Indizien uns in der Diskussion ins Bewusstsein und an die Oberfläche, das mich immer mehr sicher macht, das meine Annahme richtig ist. Ich werde mir aber irgendwann noch das Dokument von der Uni reinziehen. Ansonsten denke ich, sollten wir weitermachen, auch wenns längere Pausen gibt, das Unterbewusstsein braucht Zeit und ich denke es warten noch weitere Sachen auf uns. Deswegen möchte ich den für mich interessanten Beitrag noch nicht schliessen.


    Was sind denn "längere Pausen"?
    Falls Du meine "verzögerten" Antworten meinst, so muss ich entschuldigen, dass ich für gewöhnlich nur einmal täglich hier reinschaue (manchmal auch seltener).
    Da kann die Antwort dann schon mal verzögert kommen - oder [selten] gar nicht - wenn schon zu viel Zeit verstrichen ist und der Beitrag "eingemottet" ist.


    Nix für ungut!
    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Hallo Frank1,


    das "ehrenwert" hatte ich auch als Achtungsbekundung verstanden und es ebenso gemeint.
    Obwohl ich Ironie als probates Mittel ansehe, lag mir hier nichts ferner.

    Frank1:


    Die Steilvorlage für meine These der Ähnlichkeit bzw Äquivalenz von Amida-Buddhismus mit Christentum/Judentum sah ich in Deinem „Vater“ Ausspruch, der mich beeindruckt hat.


    Ach so. Ich dachte mir schon, nachdem ich es gerade geschrieben hatte, dass das entsprechende Reaktionen auslösen würde.
    Aber so ist nunmal die Sichtweise einiger Shin-Buddhisten auf Amida.


    Zitat


    Im Rinzai wird einem ein scheinbar unlogischer Koan gegeben, um Ihn zu lösen. Um Ihn zu lösen, muss man lang genug überlegen und versuchen logische Schlüsse zu ziehen und sich darauf zu konzentrieren (grübeln reicht nicht), bis man zur (logischen) Lösung auf der dritten Ebene kommt und Erleuchtung erlangt. Ohne Nachdenken und damit Einspannen des Intellekts ist dies nicht möglich.


    Im traditionellen Rinzai-Zen in Japan beginnt man mit dem Kôan "Jûshû's >Mû<. Das Kôan wird bei der "Übernahme" zwar vorgestellt und zu Beginn beim Dokusan auch wiedergegeben, aber ansonsten sitzt der Übende zumeist leise (oder auch weniger leise) im Zazen (oder was er sonst so macht) und geht immer dieses "Mû, mû, mû" durch.
    Aus meiner Sicht (ich praktiziere allerdings Sôtô-Zen) ist das kein gedankliches Suchen nach einer Lösung.


    Zitat

    Durch einen einfachen Schwerthieb gegen den gordischen Knoten ist dies nicht möglich. Vielleicht hat sich Alexander es etwas „ein-Fach“ gemacht mit dem gordischen Knoten. Er soll ja sehr brutal gewesen sein und ist ja schon früh an einer Krankheit verstorben.
    Loslassen der eigenen Vorstellungen und Konzepte heisst für mich nur in seltenen Fällen völliges Verwerfen, es ist für mich meistens ein Erweitern und Verbessern und damit Nicht-Festhalten an der alten starren Vorstellung.


    Soviel anders sieht es bei mir philosophisch auch nicht aus.
    Ich sehe mein "Weltbild" auch als nichts starres, sondern als etwas, dass an Erkenntnissen, Gedanken und Erfahrungen wächst.
    Zum "Durchbruch", wie in die alten Meister und Buddhas hatten, führt dies allerdings keineswegs!
    Deshalb muss man sich auch ab und an von seinem Weltbild lösen und bereit sein, es gänzlich "über Bord zu werfen", wenn es "DARUM" geht.


    Zitat

    Soweit die Worte meines wahrscheinlich dümmlichen Wesens.


    Wer sich so viele annehmbare Gedanken zu seinem eigenen Weltverständnis macht, den würde wohl niemand als "dumm" bezeichnen.
    Aber nach dem Shin-Buddhismus, oder nach Meister Hônens "Ichimaikishômon" sind gerade die "einfachen Menschen" eher zu Amidas Gnade bestimmt wie die Klugen.


    Zitat

    Ich unterstelle Dir keine Bosheit, besonders keine bewusste, dass wäre anmaßend und unverschämt.


    Das hatte ich auch nicht angenommen. Hier war meine Entgegnung dann ironisch gemeint ;)


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Ehrenwerter Frank1, ich weiß zunächst nicht, was da als "Steilvorlage" diente, aber sei es drum.
    Natürlich bin ich nicht böse auf Dich ;)

    Frank1:

    1)Gott?


    Ich denke, es gibt vielleicht noch keine Hörner eines Hasen oder ein ungeborenes Kind einer unfruchtbaren Frau oder man hat sie noch nicht gesehen oder erkannt. Aber ich denke Buddha und Nirvana sind eine Realität und Wirklichkeit.


    So steht es in den Sutren, und so verkünden es die Alten Meister und Buddhas, die es selbst erfahren haben.


    Solange man ES noch nicht erfahren hat, ist es nur die Wiedergabe von etwas Gehörtem oder Selbst-Erdachten - also von Konzeptionen.


    Mit so manch einer Konzeption kann man andere Menschen inspirieren oder anspornen ES selbst herauszufinden.
    Andere Konzeptionen mögen bestimmte Menschen "aufs Glatteis" führen.



    Anmerkung: Dein angeführtes Gottes-/Amitabha-Gleichnis lasse ich bewusst unkommentiert.


    Soetwas wie das Bilder- oder Gleichnisverbot gibt es auch in anderen buddhistischen Richtungen, denn genau das meint z. B. im Zen der chinesische Meister Linji [jap. Rinzai Gigen], wenn er rät: "Triffst Du unterwegs den Buddha, dann töte ihn!"


    Sich DAVON kein Bild zu machen, ist insoweit sinnig, als man ansonsten seine Zeit und Energie darauf verwendet, ein immer ausgeklügelteres Konzept zu erstellen. Der Intellekt gaukelt einem vor, dass man nur lang genug Überlegungen und logische Schlüsse ziehen muss und dann so irgendwann DARAUF stößt.


    Es scheint sich nun allerdings gerade andersherum zu verhalten:
    Durch Überlegungen und Schlussfolgerungen ist IHM nicht beizukommen.
    Ich habe noch von keinem gehört, der "Die Frage von Leben und Tod" durch Überlegungen gelöst hätte.


    Als man Alexander gegen 330 v. Chr. den Gordischen Knoten präsentierte, hat er gar nicht erst lange gegrübelt, wie man diesem Problem gedanklich beikommen könnte. Er hat "ein-fach gemacht"! Sein Schwerthieb war hier die Lösung - eine Tat also, keine Überlegungen.



    Die "Verwandtschaft" von "Oya" und "Vater" [aramäisch wohl "Abba"] im sprachlichen Gebrauch und die damit verbundene Haltung vom "getragen sein" lässt sich natürlich nicht wegdiskutieren.


    Da ist dann wahrscheinlich in der Erfahrung dieses "getragen seins" auch kaum ein Unterschied zwischen Jesus und einem Shinbuddhisten, der die befreiende Wirkkraft Amidas wahr-genommen hat.
    Ich selbst schreibe hier aber bewusst "wahrscheinlich", weil das auch nur wieder eine Konzeption ist [diesmal meine]. Da ich selbst nämlich über keine entsprechende Erfahrung verfüge, kann ich nur spekulieren - was ich offen zugebe.


    Dem "wahrhaft Suchenden" [wie irgendwelche Hochtrabenden immer gern schreiben - ich mach das hier mal auch] geht es um die eigene Erfahrung, und diese impliziert immer das Loslassen der eigenen Vorstellungen und Konzepte. Das "Selbst", dessen Grundlage und auch Produkte ja auch derartige Konzeptionen sind, muss überwunden werden.


    Soweit die Worte meiner verblendeten Bosheit :)
    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!

    raterZ:

    das Problem ist, dass die Bibel ja schon mehrere Götter kennt.. die angesprochenen Elohim bspw.
    das neue Testament sieht da schon anders aus, trotzdem kann man sich eigtl. nicht sicher sein, wer hinter dem begriff "Gott" wirklich steckt. dafür müsste man Theologie studieren.


    Gerade der Begriff "Gott" ist leer, wenn man ihn auf eine allmächtige, allerbarmende Entität bezieht, wie es in den abrahamitischen Monotheismen getan wird! Leer insoweit nämlich, dass sich jeder sein Gottesbild selbst "baut" oder zusammenschustert, und die meisten stimmen mit den widersprüchlichen Beschreibungen der jeweiligen Heiligen Bücher nur bedingt überein.


    Ein Theologie-Studium hilft da nicht weiter - danach gibst du nur Meinungen und Erklärungsmodelle wieder, die andere sich "erdacht" haben.


    Im Buddhismus würde man sagen: über Gott sprechen ist wie über "die Hörner des Hasen" oder "das ungeborene Kind einer unfruchtbaren Frau" sprechen. Kann zwar alles interessant sein, ist aber größtenteils bloße Theorie und nicht Zielführend.
    Will sagen - sehr weit weg von irgendeiner Erfahrung.


    Zitat

    Metaphysischer Fakt ist aber, dass es viele Götter-Welten gibt, in denen man Wiedergeboren werden kann.


    Den Satz würde ich mal ins "Große Buch der Behauptungen" aufnehmen.

    Zitat

    Amitabhas Himmel ist dann natürlich nicht der selben, wie die von Yahwe, weil es zwei unterschiedliche Himmel sind. Wenn ich einen neuen Himmel aufmache, ist das ja auch nicht derselbe, wie der von Amitabha. Schließlich kreiere ich ihn ja und niemand anderes.


    Geht man von einem transzendentalen Schöpfergott aus, der extern seiner Schöpfung sitzt, welche man theoretisch mit Nirwana gleichsetzen könnte - und wenn man diesen "Nicht-Ort" als Himmel bezeichnet, dann liegt dieser "Nicht-Ort" abseits jeder wahrnehmbaren Realität und Wiedergeburt. Unter dieser Annahme kann man beide Götterwelten wieder nicht gleich setzen - da Amitabhas Himmel halt noch im Samsara ist und nicht Nirwana.
    Zweite Ansicht halte ich aber nicht für realistisch, schon deshalb nicht, weil die Christen mittels Yidam-Praxis auf Jesus versuchen in einer seiner Welten zu gelangen, ähnlich der Amitabha-Praxis.


    "Amitabhas Himmel" ist ein Buddhaland - das ist etwas anderes!


    Die Annahme eines transzendentalen Schöpfergottes lässt sich vor allem durch das Alte Testament widerlegen, wo diesem Gott (oder diesen Entitäten, den Du hast ja selbst angeführt, dass deren Namen diverse sind] negative Fähigkeiten wie Eifer, Zorn und Rachsucht zugedacht werden, welche selbst bei einem Menschen verachtenswürdig sind. Solch ein Gott wäre folglich nicht transzendental [etwa im Sinne des Brahman im Hinduismus], sondern allenfalls höherstehend wie Menschen & Co. [etwa wie die Trimurti aus Brahma, Vishnu und Shiva].


    Ich hab übrigens noch keinen Christen erlebt, der behauptet, er würde auf Jesus als Yidam praktizieren.


    Zitat

    Die ganze Geschichte des Judentums & Christentums (ein ableger der Juden) ist aber so äußerst komplex und vielschichtig, dass man sich warscheinlich ein ganzes Leben damit beschäftigen könnte.
    Was man aber ganz deutlich sehen kann: die theistischen Religionen sind keine Religionen des Friedens, so wie bspw. der Buddhismus.
    Die theistischen Religionen und deren Asuras sind ein Hauptgrund für das Elend auf dieser Welt. (Ich habe keine Verantwortung, der Gott macht alles)
    Ein zweiter Hauptgrund ist das andere extrem: der Atheismus. (Ich habe keine Verantwortung, es gibt keinen Gott)


    Klar kann man sich damit ein ganzes Leben lang beschäftigen.
    Dafür gibt es dann Lehrstühle für Theologie, wie Ratzinger (Papst Bene XVI a.D.) mal einen inne hatte.
    Damit seinen Lebensunterhalt zu bestreiten ist wohl absolut in Ordnung.
    Ist auch ein feines Hobby.


    Zweckdienlich auf dem WEG ist das aber sehr wahrscheinlich nicht.
    Da gibt es doch die Geschichte mit dem vom Pfeil-Getroffenen im Pali-Kannon. Die passt hier wohl wunderbar.


    Im Shinbuddhismus würde man wohl sagen: "Ist schon recht. Oya wird das schon alles richten! Namu-Amida-Butsu, Namu-Amida-Butsu!"


    In diesem Sinne,
    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu


    PS: Oya bedeutet Mutter/Vater und ist die umgangssprachliche Betitelung für Amida.

    Namaste!


    Hallo Brigitte,

    brigittefoe:

    Wie ich aus dem Ganzen hier ersehe,
    ist Amithaba mit einem "G'tt" aber
    nicht gleichzusetzen.


    Irgendwer muß doch den Samen, die Lotosblume in den Sumpf gesetzt haben.


    (Ich stelle mir G'tt gerade mit einer Hand voller Samen vor, den er durch die
    vielen Welten schmeißt . . . )


    Der Umstand, dass man sich keine Vorstellung von einem Schöpfergott machen muss, und diesen folglich auch nicht verehren muss, geht (auch) vielen Buddhisten, sowohl hier als auch in Asien, anscheinend gegen den Strich.


    Vielleicht erklärt das, dass viele Zen-Praktizierende hierzulande teilweise an ihren christlichen Glaubenswelten festhalten,
    dass in Südostasien viele Buddhisten zusätzlich Quasi-Hindus sind, die neben Buddha auch hinduistische Götter (z. B. Brahma in Thailand oder Vishnu in Kambodscha) verehren,
    dass in Vietnam und den Ländern mit chinesischer Kultur (VR, Taiwan, Malaysia, Singapur) viele Buddhisten auch taoistische Götter (z. B. den Jadekaiser, den Kriegsgott Guan-yu, oder die Meeresgöttin Matsu) verehren,
    und dass in Japan in einigen Traditionen Buddhismus und Shintoismus kaum zu trennen sind.


    Andere Zeitgenossen wiederum, spricht gerade diese "Gottlosigkeit", bzw. eigentlich eher die Unmaßgeblichkeit von göttlichen Wesen, an, bedeutete sie doch, dass man gewissermaßen von (einem) höheren Wesen unabhängig ist, und hieran keine Gedanken "verschwenden" muss.


    Ob man nun eher zur den einen oder anderen gehört, ist wohl Geschmacks- bzw. Veranlagungssache.


    Ich denke Buddha selbst war es ein wesentliches Anliegen, dass man sich nicht zu viele Gedanken über irgendwelche konzeptuellen Eventualitäten macht, sondern im Hier-und-Jetzt den Dharma verwirklicht.


    In diesem Sinne könnte man wohl schon zu der (individuellen) Sichtweise gelangen, dass Amitabha (für einen Selbst ein Konzept von) Gott (JHWH) ist, wobei man dann natürlich viele Passagen der Bibel (insbesondere des AT) ablehnen müsste.
    Das wäre dann - so sehe ich es jedenfalls - eine der konzeptuellen Eventualitäten, denen man (laut Buddha) nicht zuviel Grübelaufwand und Anstrengung widmen sollte.


    Andererseits ist aus meiner Sicht das im Hier-und-Jetzt aufrichtig gesprochene "Namu-Amida-Butsu" der sich offenbarende Dharma selbst (ebenso wie z. B. auch das Sitzen im Zen).


    In diesem Sinne: Ein-fach "am Ball bleiben"! ;)


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Hallo Brigitte,

    brigittefoe:

    Besonders diese Abschnitte haben mir imponiert.


    Sämtliche Zu-Stände sind doch im Menschen enthalten:
    das Höchste, das Tiefste, das Nichts, die Fülle, die Leere . . .
    all dies mache ich doch allgegenwärtig durch und erfahre
    viele Möglichkeiten -
    dafür braucht es keine Religion.


    Ähnliches besagt auch das Prinzip von "Ichinen Sanzen" (etwa "3000 Lebensumstände in einem Augenblick"), welches heute hauptsächlich von den Nichiren Schulen angeführt wird (aus der Tendai Shû stammend, vgl. hier.


    Natürlich braucht man dafür keine organisierte Religion, kein Dogma oder die Angehörigkeit zu einer Organisation.
    Aber für so manchen ist es besser ab und an mal seinen eigenen Standort zu überprüfen, und das geht eben besser, wenn man seine eigene konzeptuelle Sichtweise ab und an - auch mit Hilfe der "Alten Wege" und der "Alten Meister" überprüft.
    So geht es mir jedenfalls.



    Diesbezüglich sehe ich die "Alten Wege" (z. B. Zen und Nenbutsu) nicht alls Dogmen an, sondern als etwas, dass sich natürlich entwickelt, etwas das erfahren, gelebt und auch ab und an überprüft werden muss - keine statischen Lehren, sondern im Wandel begriffene Traditionen.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!

    Nomad:
    Jinen:

    Niemand kann für mich die Notdurft verrichten, auch ich nicht.


    Für wen geschieht es dann, wenn nicht für Dich :?:


    Fäkeln "passiert". Ein natürlicher Prozess; Ursache und Wirkung.
    Das Fäkeln passiert, weil vorher Nahrungsmittel zugeführt und verdaut wurden, so dass diese dann auch wieder abgesondern werden müssen.
    Grundsätzlich bestimmt der Körper, wann es Zeit ist, dass Fäkeln geschehen muss.
    Wir haben nur bedingt Einfluss darauf, keinesfalls aber vollständige Kontrolle.

    Nomad:
    Jinen:

    Kacken geschieht ganz natürlich (ziran, jinen).


    Nö, wenn Du hier nicht erkennst bzw. bemerkst das Du "wie" unfrei bist, ist es völlig sinnlos über die Wahrheit vom Leiden zu kontemplieren.
    Beim ›Kacken‹ wird in aller Regel gedrückt und geschoben, zudem sucht sich niemand aus wodurch, wann, wo und wie er ›kacken‹ muss bzw. darf und möchte, hm :?::idea:


    Das es auch ohne "drücken und schieben" passiert, war eine der letzten Belehrungen meines verstorbenen Hundes. Eine halbe Stunde nach seinem Tod passierte es ein letztes mal, ohne das "jemand" drückte oder schob.
    Für mich ein Beleg dafür, wie wenig Kontrolle wir doch über diesen Körper haben, den wir ja häufig mit der Aussage "mein Körper" in Besitz nehmen.


    Die Dinge sind eben nicht immer so wie sie erscheinen;
    Und doch sind sie ganz genau so!


    Einen schönen Sonntag und Muttertag!
    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Hallo Hanzze,

    Hanzze.:

    Ich denke auch in dieser Tradition gibt es Leute, die es etwas unvertrübt sehen und es in heilsamer weise nutzen.

    Wie soll man "vertrübt" / "unvertrübt" in diesem Zusammenhang verstehen?


    Zitat

    Sicherlich ist dies eine Tradition die jenen bedient, die das Ende des Leidens aufgrund ihrer Veruntrübungen nicht erreichen können und lässt dennoch den Weg zum achtfachen Pfad offen.


    Ich denke genau das war die Intention der alten japanischen Hijiri, die das klösterliche Leben hinter sich ließen und dem einfachen Volk einfache Lehren und Praktiken wie das Nenbutsu lehrten.


    Zitat

    Die Gefahr dennoch mit völlig falscher Sichtweise hier hineinzugehen ist jedoch sicherlich groß, vor allem wenn man aus einer christlichen Tradition/Gesellschaft kommt.


    Ich würde sagen die Gefahr ist auch nicht größer als z. B. für einen aus dem Hinduismus zum Buddhismus Konvertierten, in Buddha Shakyamuni die Personifizierung des unpersönlichen Brahman zu sehen.
    Buddha wird heutzutage doch für alles mögliche angesehen, angerufen, angebetet und angefleht.


    Da hat man als ex-christlicher Konvertit ähnliche "Gefahren zu überstehen", wie andere Konvertiten...
    oder auch wie "Geburtsbuddhisten", in deren Landen der Buddhismus jenseits der Klostermauern zum "Volklore-Kult" geworden ist.


    Das ist aber alles eher eine Sache, die mit einem aufgeschlossenen Geist und Informationen aus dem WEG geräumt werden kann ;)


    Einen schönen Restsonntag!
    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!

    Frank1:

    Für mich bestätigen Sie meine These, dass hinter dem Christentum und Amida-Buddhismus der gleiche Geist wirkt.


    Mmh, welcher oder was für ein Geist ist das?


    Es mag wohl sein, dass bestimmte Sichtweisen aus dem Christentum mit bestimmten Sichtweisen aus dem Amida-Buddhismus konform gehen.


    Aber machen wir uns nichts vor:
    DAS Christentum gibt es ebensowenig wie DEN Amida-Buddhismus.


    Das Christentum besteht aus zig verschiedenen Traditionen (römisch-katholisch, evangelisch-lutheranisch, diverse Orthodoxien, Evangelikale, andere Protestanten, etc. etc. pp.) und innerhalb derer gibt es wiederum zig verschiedene theologische Erklärungsmodelle, Konzeptionen und Anschauungen.


    Der Amida-Buddhismus besteht ebenfalls aus vielen verschiedenen Schulen und Unterschulen. Allein in Japan gibt es neben der Jôdo Shû und der Jôdo Shinshû, welche beide wiederum aus mehreren Zweigen bestehen, auch noch die Ji Shû und die Yuzu Nenbutsu Shû. Dann wiederum würden sich vielleicht auch Anhänger der Tendai Shû oder der Shingon Shû als Amida-Buddhisten bezeichnen, wenn ihre individuelle Hauptpraxis auf Amida-Buddha ausgerichtet ist. Und auch in vielen anderen japanischen Schulen wird Amida verehrt.
    In China, Korea und Vietnam zählt Amitabha/Amitajus ebenfalls zu den Hauptobjekten der Verehrung.
    Und alle diese Schulen, Traditionen und Unterschulen haben teilweise verschiedene Auffassungen von Amida; es kommt auch darauf an, welche Schrift [Sutra] man zu Rate zieht.


    Vielleicht gibt es an diversen Punkten Schnittmengen.
    Aber die gibt es immer, wenn man danach sucht.
    Ich kann auch Schnittmengen zwischen dem Islam und dem Taoismus finden, wenn ich mich mit alle islamischen Strömungen und alle taoistischen Sekten auseinandersetze.
    Aber das würde mir persönlich nicht viel bringen; die Muslims hätten da nix von und auch die Taoisten nicht.


    Sowas macht nur im direkten interreligiösen Dialog wirklich Sinn.


    Ansonsten läuft man mal wieder Gefahr, sich selbst eine neue "exklusive" individuelle Religion zusammenzuschustern.


    Meine These bleibt deshalb:
    Wenn man sich über JHWH einerseits informiert, vielleicht auch etwas in der Bibel nachliest, und andererseits Nachforschungen über Amida anstellt, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, dass Amitabha nicht Yahwe ist!


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!

    Hanzze.:

    Ist mehr so ein Hippie-Ding was? Na ob das die Weisen unter dieser Gruppe auch so sehen.


    Hanzze, was ist denn ein "Hippie-Ding"?


    Deinen letzten Satz kommentiere ich mal mit einem Zitat aus Mel Brooks "Spaceballs":
    Meister Yogurt: "Weise? Du meinst Klugscheißer!"
    ;)


    < gasshô >


    Benkei

    Namaste!

    Frank1:

    Gibt es irgendwo einen Text oder Definition wo unterschieden wird, zwischen einem Buddha, einem Weltenschöpfer und einem allmächtigen Unsterblichen?


    Lies doch einfach mal die Wiki-Artikel über Buddha und Gott.
    Da dürfte genug drin zu finden sein um die Unterschiede zu sehen.


    Frank1:

    Wie konnte die Religion eines Asura zur größten Religion der Erde werden?


    Wie Jinen schon schrieb - "Religionen werden von Menschen erschaffen".
    Ich habe hier einen Vergleich gezogen: Die Eigenschaften, die man dem Alttestamentarischen Gott zuschreiben kann, vor allem die negativen, passen sehr genau zu denen, welchen man den Asuras der indischen Mythologie zuschreibt.


    Ich würde jetzt nicht sagen, dass mehrere Millarde Menschen einem Asura anhängen - viele abrahamitischen Monotheisten haben ja auch das Gottesbild des Alten Testaments "überwunden". Allerdings denke ich schon, dass man in diesem Zusammenhang das Alte Testament sehr kritisch sehen sollte.
    Hat nun aber gar nix mit Amida zu tun ;)
    Also sorry: OT!


    Frank1:

    Könnte "Am-en" "Am-ida" früher bedeutet haben?


    Nein.
    "Amen" bedeutet soviel wie: "So sei es!" oder "So ist es!".
    Amida [silbig: A-MI-DA] muss aus dem Sanskrit eigentlich A-MI-TA heißen und ist, wie Jinen schon schrieb eine Verkürzung von Amitabha [unermessliches Licht] oder Amitajus [unermessliches Leben].


    Frank1:

    Könnte Jesus Avalokiteshvara sein?


    Nein, denn das ist ja nun schon der Dalai Lama.


    ... und der Gyalwa Karmapa.


    Wer weiß das schon?
    Avalokiteshvara ist der Bodhisattva [manchmal auch Buddha, je nach Sutra] der "die Schreie der Welt hört".
    Hat Jesus die Schreie der Welt gehört?
    (Ist nur eine retorische Frage.)


    Frank1:

    Ist Amida ein Synonym für das Göttliche und auch einmal ein Wesen gewesen im Shin-Buddhismus?


    Zu Jinens Antwort ergänze ich mal, dass "das Göttliche" allgemein im Buddhismus keinen so großen Stellenwert hat wie z. B. im Christentum oder in der abendländischen Geisteswelt (siehe auch Wiki-Artikel zu Gott).


    Frank1:

    Hat der Shin-Buddhismus eine atheistische Vorstelllung des Nirvana und wie sieht diese aus?

    Aus buddhistischer Sicht hat Nirvana allgemein nix mit irgendeinem / irgendetwas "Göttlichem" zu tun.


    Manche Buddhisten - ich häufig auch - benutzen im interreligiösen Dialog Begriffe wie "Göttliche Essenz" um praktizierenden Christen z. B. das Konzept der "Buddhanatur" zu erklären.
    Bei solchen Dialogen geht es aber eher um Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Praxis und das... nennen wir es mal in Ermangelung besserer Begriffe "Praxisziel".
    Einer christlichen Gottesvorstellung (gibt es zig Millionen verschiedene von ;) ) eine equivalente buddhistische Entsprechung zu geben halte ich für überflüssig; denn da gibt es auch zahlreiche von :roll:


    Jinen:
    Frank1:

    Kennt der Shin-Buddhismus andere Buddhas?
    Wie wird im Shin-Buddhismus Liebe und Strafe gesehen? Ist Strafe nicht notwendig?


    Es gibt Liebe. Shinran war verheiratet und hatte Kinder.
    Es gibt Strafe. Shinran und Honen wurden in die Verbannung geschickt.
    Strafe ist nicht notwendig.
    Es geht um Harmonie, Heilung, spontanes, natürliches Leben, nicht um Macht. Strafe ist ein (nicht besonders wirksames) Mittel der Macht.


    @ Jinen: Wunderbare Antwort! Aufrichtigen Dank!



    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    Namaste!


    Hallo Simo,

    Simo:

    Im tibetischen Buddhismus ist Amithaba bzw. Öpame (wie er auf Tibetisch heißt) einmal ein ganz normaler Mensch gewesen, so wie du und ich. Er machte während seines Weges zum Erwachen starke Wünsche, dass es einen "Ort" gebe, an dem Wesen alle perfekten Umstände für das Lernen des Dharma haben können, ein Reines Land eben. Als er sich erleuchtete entstand Kraft seiner Wünsche und seiner Verwirklichung das Reine Land der höchsten Freude, auf Tibetisch Dewachen.


    Sehr gute Kurzfassung, die so wohl auch als allgemeine Auffassung im japanischen Buddhismus stehen gelassen werden kann.


    < gasshô >


    Benkei

    Namaste!


    Hallo Frank,


    Hochachtung zurück!
    Viele "wagen" es erst gar nicht hier Vergleiche zwischen Christentum und Buddhismus zu ziehen, weil das bei einigen nicht gut ankommt (schlechte Erfahrungen mit der angestammten Religion? - Keine Ahnung, kann es nicht so ganz nachvollziehen).


    Was ist daran schlecht ein Bauer zu sein? ;)
    Der Beruf des Landwirts ist mit Sicherheit äußerst ehrbar und genießt (zumeist zurecht) einen weitaus besseren Leumund als andere Berufe.


    Meister Hônen führte übrigens in seinem "Testament auf einem Blatt" [jap. Ichimai Kishomon] aus:

    Hônen Shonin:

    Das Entscheidende liegt nicht, wie viele der Weisen hier und in China erklären, in der meditativ betrachtenden Andacht. Es handelt sich auch nicht darum, das Nenbutsu zu sprechen, nachdem man durch begriffliche Erkenntnis Klarheit über seinen Sinn gewonnen hat. Wer im Reinen Land wiedergeboren werden will, spreche einfach Namu-Amida-Butsu und glaube ohne jeden Zweifel an diese Wiedergeburt. Weiter ist nichts erforderlich.
    Die Drei Herzen, die Vierfache Übung und dergleichen mehr sind alle in dem Gedanken eingeschlossen, dass wir durch das Nenbutsu die Wiedergeburt im Reinen Land erreichen. Wer sich darüber hinaus in tiefsinnigen Gedanken ergeht, entfernt sich vom Erbarmen Shakyamunis und Amidas und kann vom Ursprünglichen Geböbnis nicht erfasst werden.
    Wer auf das Nenbutsu vertraut, verhält sich wie ein einfacher, des Lesens und Schreibens unkundiger Mensch, selbst wenn er alles, was Shakyamuni während seines ganzen Lebens lehrte genau studiert hat. Er ist gleich einem Anfänger auf dem Weg Buddhas und führt sich nicht wie ein Gelehrter auf. Er soll sich ausschließlich ganz und gar dem Nenbutsu zuwenden.


    (Das ist übrigens auch schon der gesamte Text des Testaments!)


    < gasshô >


    Benkei

    Namaste!


    Hallo Frank1,

    Frank1:

    Hallo Amitabha Wissende,


    Vorab: ich weiß nicht.
    Ich habe nur viel gelesen, einiges davon im Gedächtnis behalten und einen Teil davon in mein konzeptuelles Weltbild integriert; ein Weltbild dass immer eben nur Bild ist und sich ständig ändert.


    Frank1:

    Was haltet Ihr von meiner Vermutung, dass Buddha Amitabha der christliche Gott Yahwe ist?

    Wie Du schon selbst schreibst - es ist eine Vermutung.
    Ich würde allerdings sagen, dass zu dieser Vermutung nur kommen kann, wer sich noch nicht hinreichend mit dem Gott der Bibel auseinandergesetzt hat [ich bezweifle hier dann allerdings, dass die verschiedenen Gottesbilder der Bibel wirklich ein- und dieselbe Wesenheit abbilden können], und auch kein Verständnis von den Verschiedenen Sichtweisen in Bezug auf Amitabha Buddha hat.


    Frank1:

    Ich habe einige Informationen über Amitabha gelesen, die mich von den Eigenschaften und dem Denken eindeutig an Gott Yahwe und das Christentum denken lassen.
    Die Philosophie über Anbetung des Gottes oder Buddhas in das Paradies=Reines Land zu kommen, über die Liebe, über das Entfernen vom Egoismus und auch nicht über einen eigenen Weg, da dieser als zu schwer angesehen wird.
    Ich habe in einem Buch von einem Sutra des Buddha Amitabha und sein Paradies (Sukhavti-vyuha) gelesen und es hat mich enorm an Yahwe erinnert.


    Der ehrenwerte Jinen hat ja schon den Standpunkt des Shin-Buddhismus ausgeführt.


    Aber auch aus allgemeinerer Sicht, z. B. in der Tendai Shû [synkretistischer japanischer Mahayana-Buddhismus] oder in der Jôdo Shû [japanische Schule des Reinen Landes; von Shinrans Lehrer Hônen gestiftet], ist ein Vergleich zwischen einem weltschöpferischen Gott und einem Buddha hinfällig.


    Für die folgenden Ausführungen verlassen wir mal ganz die "Nicht-Trennung" zwischen Buddha und Mensch, bzw. zwischen Mensch und Welt, bzw. zwischen Welt und Reinem Land, zwischen Samsara und Nirwana, Leben und Tod.


    Buddha Amida (japanisch für Amitabha) wird allgemein als einer von vielen Buddhas angesehen. Die anderen Buddhas haben auch ihre Buddha-Länder, und es gibt diverse Sutren, die Praktiken beschreiben, wie man auch in deren Buddha-Länder gelangen kann, wenn man will und sich bemüht. Amida-Buddha wäre folglich nur einer unter vielen. Der erwürdige Meister Hônen erkannte allerdings, dass Amida-Buddha die niedrigsten Anforderungen an den Menschen stellt, und dass der Mensch kaum in der Lage ist, überhaupt irgendwelche Anstrengungen hinreichend auszuführen. So verwarf er dann alle Anstrengungen und Ausübungen und beschränkte sich auf das Nenbutsu - als die Anrufung Buddha Amidas [Namu-Amida-Butsu].


    JHWH ist laut Altem Testament ein eifernder, neidischer und rachsüchtiger Gott. Diese Darstellung gleicht in der buddhistischen Mythologie eher einem Asura und absolut nicht dem Bild, welches man im Allgeminen von einem Buddha hat. Das Neue Testament mag da eine Annährung vollzogen haben, aber man sollte nicht vergessen, dass ein Buddha eben kein Weltenschöpfer und allmächtiger Unsterblicher ist.


    Ich empfehle, hier etwas im Unterforum "Amitabha-Buddhismus" herumzustöbern. Da merkt man schnell, dass Buddha Amida nicht mit dem biblischen JHWH vergleichbar ist.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu