Beiträge von mukti im Thema „Das Mitgefühl des Erhabenen“

    lagerregaL:
    mukti:


    Wenn keine Absicht besteht, dann besteht ja auch kein Lehren, würde ich sagen.


    Hier sagst aber, nicht zu lehren wäre keine Absicht.


    Die Absicht nicht zu lehren, ja. Die war vorher beim Buddha. Dann war die Absicht zu lehren.

    Hu, die Höllenbeschreibungen.
    Aus den Anmerkungen:

    Zitat

    Yama ist der Gott des Todes; es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob er ein wirklich existierendes Wesen aus einem der unteren Himmelsbereiche ist, oder einfach zur kammisch projizierten Kulisse der Hölle gehört, oder nur metaphorische Bedeutung hat.


    Ich glaube nicht, dass man die Lehre des Buddha ganz erfassen kann, wenn man das weglässt was sich nicht unmittelbar nachvollziehen lässt - Wiedergeburt und Karma, Himmel und Hölle, das Erscheinen der Buddhas in den Weltperioden, das Zusammenziehen und Wiedererscheinen des Alls usw. Ich sehe keinen Grund diese Dinge von vornherein abzulehnen und vieles erscheint mir möglich oder wahrscheinlich. Aber das ist jedem seine Sache.
    Man kann sich das Passende herausholen um eine angenehmes Leben zu führen, doch das Beenden von dukkha bezieht sich nicht nur auf das gegenwärtige Leben:


    Zitat

    11. Und es sah der Erhabene, mit seinem Buddha-Auge die Welt überschauend, Wesen, die wenig von Verunreinigung befleckt waren und die viel von Verunreinigung befleckt waren, solche mit scharfen Sinnen und solche mit stumpfen Sinnen, solche von guter Art und solche von übler Art, leicht zu belehrende und schwer zu belehrende, und solche, die da lebten, die Furcht vor der Sünde und vor der jenseitigen Welt vor Augen.
    http://www.palikanon.com/samyutta/sam06_01.htm

    Elliot, dein obiges Zitat handelt von dem Mitgefühl des Buddha vor seiner Erleuchtung.


    Und deine frühere Bemerkung ist mir wieder aufgefallen:


    Elliot:

    Vielleicht bedeutet "an die Wahrheit sich anschließen, ihr dienend, sie verehrend" dann: Sie eben auch zu vermitteln, obwohl dies mit Mühe verbunden sein kann. Also auch eine Verpflichtung aus Tradition, nicht nur ein Handeln allein aus Mitgefühl.


    Es ist ja auch von Pratyekabuddhas die Rede, Erwachte selben Ranges, die nicht lehren. Hätte Brahma nicht eingegriffen, wäre unser Buddha wohl ein solcher geblieben. Für Brahma war die Zeit für "seine Schöpfung" gekommen, die Lehre wieder aufzurichten, weil sie verlorengegangen war. Daher fühlte sich der Buddha aus Mitgefühl verpflichtet, diese Notwendigkeit, oder das Gesetz der Erneuerung der Lehre zu erfüllen.

    Hab grade eine Lehrrede gefunden, die den Unterschied zwischen Mitgefühl im Sinne der Brahmaviharas und im Sinne des Vollendeten näher beleuchtet.
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m083z.html

    Zitat

    König Makhadeva verweilte, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen, erfüllt von Mitgefühl, durchdrang, ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilte er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdrang, das von Mitgefühl erfüllt war, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen.


    Ānanda, nun magst du vielleicht denken: 'Gewiß war irgendjemand König Makhādeva bei jener Begebenheit.' Aber so sollte es nicht aufgefaßt werden. Ich war König Makhādeva bei jener Begebenheit. Ich führte jene gute Praxis ein, und spätere Generationen führten jene gute Praxis, die von mir eingeführt worden war, weiter. Aber jene Art guter Praxis führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen in der Brahma-Welt. Aber es gibt diese Art guter Praxis, die von mir jetzt eingeführt worden ist, die zu völliger Ernüchterung, zur Lossagung führt, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna. Und was ist jene gute Praxis? Es ist dieser Edle Achtfache Pfad; das heißt, Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit und Richtige Konzentration. Dies ist die gute Praxis, die von mir jetzt eingeführt worden ist, die zu völliger Ernüchterung, zur Lossagung führt, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna.


    Mitgefühl als "göttlicher Verweilungszustand" ist also nicht überweltlich.
    Mitgefühl, das dem Lehren des achtfachen Pfades, der zu Nibbana führt, zugrundeliegt, ist überweltlich.


    Das ist auch nachvollziehbar. Wenn man niemandem was übles will, lebt man glücklich, aber das Auflösen der Ich-Vorstellung (vollständiger achtfacher Pfad) beendet die materielle Existenz. Das Erste dürfte eine Voraussetzung für das Zweite sein.


    Daraus geht für mich hervor, dass das Mitgefühl des Buddha nur bei einem Arahant auftreten kann.

    lagerregaL:
    mukti:


    Wenn keine Absicht besteht, dann besteht ja auch kein Lehren, würde ich sagen.


    Und nicht zu lehren wäre dann keine Absicht?


    Weiß nicht was du hier genau unter Absicht verstehst, aber der Buddha hatte halt die Absicht zu lehren, deshalb suchte er seine ehemaligen Gefährten auf.

    Wie auch immer, der Buddha war sich wohl nicht einer "Person Buddha" bewusst, die Mitgefühl hat. Seine Schüler sind sich dessen noch bewusst, deshalb sind sie ja seine Schüler, am Ende sind sie das nicht mehr, kein "Ich" mehr.


    Aber wer weiß, meine Sicht ist in Ent-wicklung, nichts endgültiges. Jetzt schau ich mal nach den Kohlrüben.


    Herzliche Grüße,
    mukti

    Grund:
    mukti:

    "Barmherzigkeit" bezeichnet gewöhnlich eine aktive Hilfe, während "Einfühlungsvermögen" auch passiv bleiben kann.


    Keine Ahnung, aber wenn dies ein allgemeines Verständnis sein sollte, dann wäre "Einfühlungsvermögen" grundsätzlich "offen" und vielleicht deswegen eher mit "Absichtlosigkeit" vereinbar als "Barmherzigkeit" es wäre. Gut so. 8)


    Wenn keine Absicht besteht, dann besteht ja auch kein Lehren, würde ich sagen.


    Ja, da besteht Vertrauen zum Buddha: Er lehrt ohne jeden Eigennutz, er hat kein Interesse, Erlösung vorzutäuschen, er hat sie, ist sich dessen vollkommen bewusst und lehrt den Weg dorthin.


    Auch mal viele Grüße zurück,
    mukti

    Grund:

    Vielleicht ist "Einfühlungsvermögen" als Begriff angemessener? Wenn Selbst-Wahrnehmung fehlt, so kann dennoch Selbst-Wahrnehmung emuliert werden, so lange der Körper lebt und bewußt-Werden möglich ist. 8)


    Statt "Mitgefühl" wird in dieser Übersetzung des Brahmāyācana Sutta "Barmherzigkeit" verwendet. Einfühlungsvermögen ist das Erkennen und verstehen der Befindlichkeit anderer und somit eine Voraussetzung für Barmherzigkeit. "Barmherzigkeit" bezeichnet gewöhnlich eine aktive Hilfe, während "Einfühlungsvermögen" auch passiv bleiben kann. Der Buddha ist aktiv auf die Wesen zugegangen, daher passt "Barmherzigkeit" gut als Synonym für das gebräuchliche "Mitgefühl des Buddha". So sehe ich das jedenfalls.


    Selbstwahrnehmung bei Buddha, da wage ich mal einen Versuch der Annäherung. Es kann ja keine Selbst-Wahrnehmung geben, wenn kein Selbst oder Ich besteht. Der Körper wird aber wahrgenommen, weil Wahrnehmung eben zu einem lebenden Körper dazugehört. Es besteht aber nicht das Bewusstsein einer unabhängigen, eigenständigen und dauerhaften Wesenheit, eben kein Ich oder Selbst. Der Buddha hat oft von sich in der dritten Person gesprochen - z.B. "der Tathagata".


    Bewusst-Werden über die Illusion einer selbst-Wahrnehmung findet auch statt, wenn diese Illusion nicht mehr besteht. Der Buddha (dieser Körper mit Bewusstsein) war sich über die Illusion, ihr Zustandekommen und ihre Beseitigung bewusst, obwohl sie in ihm nicht mehr existierte. Es muss also meiner vorläufigen Ansicht nach keine Selbst-Wahrnehmung emuliert oder nachgebildet werden, damit Mitgefühl (Barmherzigkeit) entstehen kann. Wenn Wahrheit auf Illusion trifft, löst sich diese bei genügender Konfrontation auf.
    Es ist der Wunsch die Illusion zu beenden, der zur Konfrontation mit der Wahrheit führt. Hätte es keine Wesen gegeben die ernsthaft nach Erlösung gestrebt haben, hätte der Buddha nicht gepredigt, wie es ja auch im Brahmāyācana Sutta steht: "Sie neigen zu Vergnügungen und verstehen mich daher nicht, ich werde nicht predigen".


    Naja, so weit erstmal, ist eh schon ziemlich lang geworden.

    Elliot:


    Vielleicht bedeutet "an die Wahrheit sich anschließen, ihr dienend, sie verehrend" dann: Sie eben auch zu vermitteln, obwohl dies mit Mühe verbunden sein kann. Also auch eine Verpflichtung aus Tradition, nicht nur ein Handeln allein aus Mitgefühl.


    Aha, das betriftt das zweite Sutta zu diesem Link, 2. Verehrung - Gārava Sutta. So weit bin ich ja noch gar nicht gekommen.
    Da fragt sich der Buddha wen er verehren und wem er dienen soll, wo doch niemand über ihm steht, und gelangt zu dem Ergebnis, dass er die erkannte Wahrheit verehrt, sich ihr anschließt und ihr dient. Dann erhält er die Bestätigung Brahmas, dass auch die vergangenen und zukünftigen Buddhas das so gehalten haben.
    Auf den ersten Blick sehe ich eigentlich keinen direkten Zusammenhang zwischen Wahrheit verehren und sie vermitteln. Man kann auch verehren ohne zu vermitteln. Nur mal der erste Blick wie gesagt.


    Interessant finde ich das Bedürfnis des Buddha nach Anschluss, Dienst und Verehrung:

    Zitat

    "Übel ist es niemand zu haben, den man verehrt und hoch hält. An welchen Samana oder Brāhmana könnte ich mich nun anschließen, ihm dienend und ihn verehrend?"


    Verehrung und Mitgefühl des Buddha, sowas macht ihn für mich fassbar, ein Mensch den man verehren kann und der für das Wohl anderer lebt, ein Heiliger höchster Art.

    lagerregaL:


    "Bewußtsein, das nicht irgendetwas zuweist [6],
    Unendlich ist, Getrennt von Allem leuchtet:[7]:"


    "[6] Viññāṇam anidassanam, "nicht-indikatives Bewußtsein" ist das Bewußtsein eines Arahants. Es determiniert nichts als Grundlage für die Ich-Illusion, es ist "durchsichtig", "nicht auffindbar"."
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m049z.html


    Ja ein sehr schönes und interessantes Sutta zum Thema. Das Bewusstsein des Buddha war nur auffindbar in Relation zu seinem Inhalt sage ich mal. "Ich bin der Heilige, vollkommen Erwachte", gründet sich auf den Vergleich mit Unerwachten. Einen Erwachten in sich selbst gab es nicht. Sein Mitgefühl besteht aufgrund bedürftiger Wesen, nicht aus sich selbst heraus.


    Die Illusion trennt das Bewusstsein von seinem Inhalt und hält es als etwas Eigenständiges fest: "Ich bin mir über etwas bewusst". Das Bewusstsein entsteht aber erst in dem Augenblick, in dem es ein Objekt erfasst, und vergeht wenn das Objekt aus der Wahrnehmung entschwindet - Sehbewusstsein, Hörbewusstsein usw., ein kontinuierlicher Prozess des Entstehens und Vergehens ohne eigenständige Grundlage.


    Wenn also der Buddha auf Wesen trifft, die nach Erwachen streben, entsteht Belehrung.


    Nach der Erleuchtung entstand im meditierenden Buddha die Erinnerung seines Werdeganges: Vorher war Illusion, jetzt ist sie nicht mehr, das Erfreuen an den Dingen hat verhindert, zu sehen was sie in Wirklichkeit sind. Daraufhin entstand der Gedanke an die in Illusion gefangenen Wesen, und mit dem Vergleich mit ihnen der Wunsch nach Belehrung. Dieser Wunsch ist eben das Mitgefühl, das dem Wunsch nach Freiheit von Leid entgegenkommt.


    Nun zweifelt der Buddha an der Wesen Fähigkeit zu Erkenntnis und Loslösung. Jeder will Freiheit von Unwissenheit und Leid, aber wird jemand verstehen wie das geht und tun was zu tun ist? "Während der Erhabene also erwog, neigte sein Geist zur Zurückhaltung, nicht zur Predigt der wahren Lehre". Da ist nicht von einem endgültigen Entschluss die Rede, sondern von Erwägungen, die dann durch Intervention Brahmas zu einem positiven Abschluss gelangten.


    Naja, so weit so gut. Der Buddha gehört zu den empfohlenen Gegenständen der Betrachtung, und anders als bei einer Ameise, die den Menschen betrachtet, ergibt sich daraus viel Heilsames im überweltlichen Sinn.


    Nochmal das betreffende Sutta auf das ich mich hier ebenfalls beziehe:
    http://www.palikanon.com/samyutta/sam06_01.htm

    accinca:
    mukti:

    Es war aber Barmherzigkeit oder Mitgefühl in diesem Geist ohne Motiv. "In seiner Barmherzigkeit für die Wesen blickte er über die Welt".


    Das mag schon sein wenn der Geist an das Leiden in der Welt denkt.


    Wie meinst du dann das: "Den Zwang zu denken hatte dieser Geist doch nicht mehr und ein Geist ohne Motiv hat doch gar keinen Grund über die Welt nachzudenken."


    Buddha hat ja nicht erst auf Aufforderung Brahmas über die Welt nachgedacht:


    Raphy:


    Ob Nibbana wirklich ohne Bewußtsein ist, weiß ich allerdings nicht. Oder ob es Bewußtsein miteinschließt oder nichts von beidem ist.
    Können halt auch verwirrende Konzepte werden, wenn man es zu ernst nimmt.
    Deswegen will ich lieber offen für alles bleiben.


    Und auch deswegen mal wieder: Ich weiß es nicht. :D


    Liebe Grüße


    Weiß ich auch nicht was Nibbana ist, der Buddha bezeichnet es als das Ungewordene, nicht Bewegte.
    http://www.palikanon.com/khuddaka/ud_seidenst/ud_08.htm


    Ich mache mir sonst kein Konzept davon. Es ist eines der wenigen Dinge im Buddhismus, an die ich einfach glaube, so wie ein Christ an Gott glaubt. Und man erfährt ein zur Ruhe kommen immer wieder durch die Lehre und Praxis, und so passt das. Manche Gottgläubige mögen liebende Ekstase erfahren oder sowas, halt jeder wie er veranlagt ist und was er für sich nachvollziehen kann.

    Raphy:

    P.S. Wobei ich das Wort "Citta", was ja wohl "Geist-Herz" bedeutet, schöner finde als nur "Geist". Es schließt mehr ein, fühlt sich ganzer an.


    Hm, Citta wird auch mit Bewusstsein übersetzt. Der Buddha hatte ein Bewusstsein, Nibbana ist ohne Bewusstsein, nach dem Tod ist der Buddha erloschen (Nibbana). Oder Geist-Herz, wie auch immer man es übersetzt.

    Raphy:

    Hallo,


    für mich sind die 4 Brahmavihara (liebende Güte, Mitgefühl, Freude, Gleichmut) die grundlegensten Eigenschaften des Geistes.
    Also auch Mitgefühl.
    Wie das jetzt mit Nibanna aussieht, weiß ich natürlich nicht.


    Aber falls auch ein Buddha einen Geist hat, so wie er auch einen Körper hat in dieser Welt, könnten sich wohl auch alle Eigenschaften dieses Geistes zeigen.
    Sehe es also ähnlich wie mukti, falls ich ihn da richtig verstanden habe.


    Ja so hab ich das gemeint, der Geist eines Erwachten hat Eigenschaften wie vollkommene Wissensklarheit und Mitgefühl. Sein Geist und sein Körper sind abhängig entstanden, aber zur vollen Entfaltung gebracht.


    Von den 4 Brahmaviharas (göttliche Verweilungszustände) heißt es dass sie zur Brahmawelt führen:


    Zitat

    25. "Wiederum, verweilt ein Bhikkhu, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen durchdringt, das erfüllt ist von Mitgefühl; ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilt er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdringt, das von Mitgefühl erfüllt ist, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen. Wenn die Herzensbefreiung durch Mitgefühl auf diese Weise entfaltet ist, bleibt da keinerlei einschränkende Handlung übrig, keine überdauert. So wie sich ein kräftiger Trompeter ohne Schwierigkeiten in den vier Himmelsrichtungen Gehör verschaffen könnte; genau so bleibt da, wenn die Herzensbefreiung durch Mitgefühl auf diese Weise entfaltet ist, keinerlei einschränkende Handlung übrig, keine überdauert. Auch dies ist der Weg in die Gesellschaft von Brahmā."
    http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m099z.html#f6


    Da geht es also darum, dass kein Übelwollen besteht, nicht um die Erlösung der Wesen. Ich würde die Brahmaviharas demnach nicht so ohne Weiteres mit dem Mitgefühl des Buddha gleichsetzen, das ihn zum Lehren veranlasst hat.

    Mirco:
    mukti:


    Weil es nicht entstanden ist.


    Der Weg dahin die verschiedenen Stufen und Vorgänge werden beschrieben.
    Da ist doch immer ein 'vorher war es so, nun ist es so'.


    :)


    In diesem Sinne schon, aber ich denke nicht dass man vom Nibbana selber sagen kann, dass es eine Ursache hat oder Eigenschaften, die wir erkennen können, z.B. eben die Eigenschaft von Mitgefühl. Weiß nicht ob du es gelesen hast (ich hab das ein bisschen ausgeführt), aber ich bin bis jetzt zu dem Schluss gekommen, daß das Mitgefühl des Buddha nicht aus Nibbana kam, sondern aus ihm, dem vollkommenen Menschen.

    lagerregaL:


    Auf diese Art kann man ja alles was der Tathagata macht infrage stellen, dann dürfte er sich nicht mal mehr bewegen oder überhaupt nichts machen, wenn man dieser Logik folgen würde. Aber dann könnte man ja wieder Fragen, warum macht der das(also nichts)? Das wäre dann ja auch etwas. Nämlich nichts.
    Das wäre dann ja nicht das Nibbana(Also auch nicht Nichts). Sondern Nichtsein.
    Es heißt aber im Bezug auf den Tathagata weder Sein noch Nichtsein.


    Es ging bitteschön nicht darum etwas in Frage zu stellen. Wenn ich dich recht verstehe, meinst du dass das Mitgefühl des Tathagata unerklärbar ist, weil Nibbana eben unerklärbar ist. Das ist ein Standpunkt den ich respektiere, aber nicht teile. Das Nibbana ist unerklärlich, es ist auch keine Eigenschaft des Nibbana erkennbar, weil alle Eigenschaften die wir kennen, entstanden sind in Abhängigkeit. Das Mitgefühl des Tathagata ist entstanden in Abhängigkeit von den Wesen, die dessen bedürfen. Gäbe es diese Wesen nicht, gäbe es kein Mitgefühl. Es ist also nicht Nibbana, das Mitgefühl hat. Soweit in Kürze meine bescheidene Sicht dieser Dinge.

    accinca:
    mukti:

    Interessant ist auch die Frage, warum er erst auf Hinweis Brahmas nach verständigen Wesen Ausschau gehalten hat und nicht gleich selber, eben aus Barmherzigkeit.


    Warum sollte daran was interessant sein? Den Zwang zu denken hatte dieser Geist doch
    nicht mehr und ein Geist ohne Motiv hat doch gar keinen Grund über die Welt nachzudenken.


    Es war aber Barmherzigkeit oder Mitgefühl in diesem Geist ohne Motiv. "In seiner Barmherzigkeit für die Wesen blickte er über die Welt".

    lagerregaL:
    mukti:

    Warum verrichtet er nicht lediglich die Notwendigkeiten der Körpererhaltung und ist ansonsten völlig losgelöst?


    Woher kommt das verrichten der Notwendigkeiten der Körpererhaltung? Nibbana ist ohne das verrichten der Notwendigkeiten der Körpererhaltung, es ist kein verrichtender Gott. Warum war dem Buddha dann an dem verrichten der Notwendigkeiten der Körpererhaltung gelegen?


    Gute Frage. Es heißt ja, er hat mit dem Parinibbana "Den Willen, der sich auf die Erhaltung des Körpers richtet, entlassen". Sinngemäß, ich finde grade die Stelle nicht.
    Wieso hat er den Willen nicht gleich nach der Erleuchtung entlassen? Er hatte kein Interesse mehr an der Welt, aber ist geblieben aus Mitgefühl? Oder weil er die Welt eben auch nicht abgelehnt hat, sondern was nun mal da ist akzeptiert hat, als eine Auswirkung früherer Ursachen...

    nibbuti:
    mukti:

    Interessant ist auch die Frage, warum er erst auf Hinweis Brahmas nach verständigen Wesen Ausschau gehalten hat und nicht gleich selber, eben aus Barmherzigkeit.


    da hilft nur eigenes prüfen, lieber mukti


    Ja, unter Einbeziehung aller Hinweise.


    nibbuti:

    einer mit Dhamma an seiner Seite hat nicht den Drang zu missionieren


    dennoch kann das Erkannte bedingungslos geteilt werden


    Er zieht keinen Vorteil aus der Missionierung. Er tut es selbstlos, aus bedingungslosem Mitgefühl.
    Er weiß dass in Wirklichkeit niemand leidet, und es daher niemanden zu befreien gibt. Aber er sieht auch die Illusion, in der die Wesen gefangen sind. Buddha ist ein Mensch ohne Illusion, nicht ein Nichts oder das Nibbana. Ich denke man kann davon ausgehen, dass Mitgefühl eine natürliche Eigenschaft des vollkommenen Menschen ist.
    Er hat einen Grund, anderen rauszuhelfen, Gleichgültigkeit würde ja sowas wie Gewalt gleichkommen, unterlassene Hilfeleistung.


    nibbuti:


    Brahma Sahampati wurde einbezogen weil die Menschen Gott (Brahma) lieben


    sie hören Gottes Buddies aufmerksamer zu als jemand der durch eigenen Aufwand drauf gekommen ist


    ein Christ sagte zu mir nachdem er mich befragt hat "Achtfacher Weg, wie anstrengend, alles was ich tun muss ist Jesus annehmen"


    Hm.. Buddha hat aber nie durchblicken lassen, dass er von einem Gott gesandt wurde, sondern immer betont, dass er selber draufgekommen ist.


    Liebe Grüße

    Elliot:

    Und wenigstens mit dem Brahmā Sahampati konnte er sich ja weiterhin über das Dhamma austauschen


    Ja, mag ja sein.
    Interessant ist auch die Frage, warum er erst auf Hinweis Brahmas nach verständigen Wesen Ausschau gehalten hat und nicht gleich selber, eben aus Barmherzigkeit.
    Wenn man in den überlieferten Urkunden eine tiefe Bedeutung sieht, kann man jedes Wort auf die Goldwaage legen.