Welche Religion stimmt denn nun ?

  • Zitat

    Beweis mir, daß diese Worte von Jesus von Nazareth stammen! Denselben Beweis möchte ich auch von Buddhas Lehrreden......
    Warum siehst Du nicht ein, daß Du nur "daran glaubst", daß es sich so verhält....


    Über Jesus der Nazarener, Jesus von Betlehem wurde erst 100 Jahre nach seinem Tod etwas niedergeschrieben. Und das von Leuten, die ihn gar nicht kannten.


    .

    Zitat

    ...aber eigentlich will ich diesen Beweis gar nicht, denn was geht mich eine Quelle namens Buddha oder Jesus. Ich will nur wissen, ob deren Aussagen "haltbar" sind, also nicht bloße Phantasie, sondern etwas ausdrücken, was einen tatsächlichen Sachverhalt in der Welt darstellt!


    Dann fang an zu praktizieren, dann bekommst Du Deine Beweise.
    Uppps, aber um zu wissen wie das geht, mußt du ja vielleicht doch die ein oder andere Lehrrede lesen. Oder jemanden haben, der es Dir erklärt.


    Zitat

    ich kullere weiter


    Jeder nach seiner Facon (karma). Der eine kullert durchs Leben (ditthi und papañca), der Andere lächelt gleichmütig.

  • ByangChub:
    Dualcore:

    Ah, ein "Skeptiker", ein "Sophist"! :grinsen:


    Wenn das jemand wäre, der meint, dass die Leute zu dem stehen sollten, was sie tun, aber vor allem, dass sie sich - bevor sie sich auf etwas einlassen - genauestens überlegen sollten, was das denn ist und was das bedeutet, dann träfen diese Bezeichnungen auf ByangChub zu.


    genauestens? oh, dann nur zu!! ich finde vieles noch nicht genau genug an deinen postings, wie ich immer wieder ja signalisiert habe.


    auf genauesten austausch denn also! freu mich!!


    _()_

  • ByangChub:


    Na das muss man nicht so sehen, wo doch das Mahayana ganz andere und höhere Ziele verfolgt und dies auch immer wieder betont wird, dass das etwas ganz anderes sei.


    Das klingt jetzt irgendwie beleidigt. Steckt da der Kern deiner Abneigung?
    Für mich ist diese Aussage nicht zutreffend. Das geht auf die Beschimpfung des Theravada als Hinayana zurück. Ist für mich nonsense und hat sich auch allgemein wohl hoffentlich erledigt. Wenn man vom Hinayana noch spricht, meint man hoffentlich eher ne Geisteshaltung, als das Theravada zB. Ich sehe zwischen den Schulen keine Hierarchie!


    Nun, wir drehen uns im Kreis, wenn ich jetzt wieder sage, Zen ist buddhistisch, und zwar, weil es ganz klar die Erfahrung des Buddha erlebbar macht. Ich glaube auch nicht, das Zen erst 500 Jahre oder Tausend Jahre später entstand. Es war immer da. Nicht so betont, villeicht, aber immer da. Auch im Theravada gibt es ja immer mal neue, oder neue "alte" Schulen. So ist die Waldtradition neu und das Vipassana heute ist auch neu. Beides war lange von der Bildfläche weg, aber früher schon mal da, trotzdem gab es eine gewisse Unterbrechung. Das wiederspricht der Authentizität nicht.


    Ausserdem, das gibt ja "vollkommene Reinheit" selber andauernd zu, ist auch der Pali-Buddhismus nicht immer jedem sofort einsichtig, ja mit dem Verstand auch gar nicht 100% zugänglich, in so fern bräuchte man in diesen Vertrauen, die Einsicht käme mit dem Üben. Dies nehme ich auch für meine Praxis in Anspruch, die von sich sagt, genau zu dem zu führen, was der Buddha entdeckte. Sollte das jemandem nicht gleich einsichtig sein, kann ich auf oben genanntes Argument verweisen: Vertrauen, dann Übung, dann Verständnis.


    Es würde hilfreich, wenn alle buddhistische Schulen zumindest sich selber gegenüber da etwas offener wären, in dem Gedanken, das, wie abwegig einen Schulrichtung mir auch erscheinen mag, sie zu ihrer Zeit und an ihrem Ort sich entwickelt hat, aus Weisheit und Mitleid gegenüber Menschen, denen die Weise des Pali-Kanon nicht zugänglich gewesen wäre.


    Und alle Schulen kennen die 4 Edlen Wahrheiten und den 8-fachen Pfad an. Sicher ist es eine Frage, wie es steht, mit der rechten/Trefflichen Einsicht. Aber dies ist doch, s.o., eine Frage des "Übenden Erweisens" und damit auch des Vertrauens und des Tuns - die Einsicht entwickelt sich...


    Was sollte daran falsch sein? Warum muss damit einhergehen, dass diese Schulen FALSCH sind?


    Es ist nun einmal so, dass dieses Schulen nun hier auf einander stoßen.


    Voneinander lernen ist so ein viel bessere Umgehen miteinander, als sich zu zerstören.


    ByangChub:


    Die Frage jedoch, was nun an Zen typisch mahayanistisch sein soll, die ist nach wie vor offen. Denn alleine aus dem Umstand, dass der Weg anders ist als von Buddha gelehrt (wenn man überhaupt von Weg sprechen kann, siehe das erleuchtete Gerede von Taishan), kann man ja nicht folgern was denn das Ziel sein soll oder ob es eines gibt. Aber dazu wird Taishan wohl nur sagen: "Kein Ziel"


    WAs das angeht, ist für mich das einzige Merkmal das "Bodhisattva-Ideal". Aber auch das steckt im frühen Buddhismus bereits drin, nur nicht so betont. So what?


    + Praktizieren
    + Studieren
    + Voneinander lernen
    + Miteinander lernen
    = von Buddha lernen


    8)


    Und diese Haltung trifft auch auf andere Religionen zu.
    Damit will ich nicht sagen, dass Buddhas Lehre unvollkommen sei,
    aber unser aller Verständnis ist es wohl doch.
    Demut! Respekt!


    PS: DAS Problem der Diskussionen hier ist - so finde ich - in aller Regel nicht der Inhalt (es gibt Ausnahmen) - sondern im Umgang, im Respekt mit anderen Menschen, mit anderen Religionen, anderen Traditionen, anderen Schulen. Und dies - auch das kann ich nur immer wieder betonen - wird von einigen hier, gerade solchen, die sich auf die Pali-Tradition berufen, wo sie das, was gegen dieses Verhalten spricht gerne verdrängen, gerne ignoriert.


    Viele Diskussionen hier würden nicht so ablaufen, sich nicht dermaßen im Kreis drehen, wenn echte Erforschung dessen, was gemeint ist, erfolgen würde, oder, wenn man sich nicht sicher ist, das verstanden zu haben, offenes Nachfragen, denn Zuhören ist die andere Seite der Münze "Rechte Rede" und dann angemessen geantwortet würde.


    Das bedeutet z.B. unter Anderem, man möge sich bei Begriffen aus einer anderen Tradition, die man nicht kennt, erst einmal genau erkundigen, was dieser Begriff (im Zusammenhang) meint und wie er von dieser Tradition verwendet wird. Das wird für den Pali-Kanon ja auch erwartet.


    An diesem Punkt kommen wir nicht vorbei!


  • Lieber Ingo, manchmal erscheinst du wie ein verspieltes Kind ... Was willst du denn diskutieren?
    Da stand "genauestens überlegen" und das bezog sich im Kontext auf den Einzelnen und was der für sich ganz alleine in seinem Geiste regeln muss. Das meint nicht Forumsgeplapper.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • free:
    Zitat

    Beweis mir, daß diese Worte von Jesus von Nazareth stammen! Denselben Beweis möchte ich auch von Buddhas Lehrreden......
    Warum siehst Du nicht ein, daß Du nur "daran glaubst", daß es sich so verhält....


    Über Jesus der Nazarener, Jesus von Betlehem wurde erst 100 Jahre nach seinem Tod etwas niedergeschrieben. Und das von Leuten, die ihn gar nicht kannten.


    Da bist du aber nicht ganz auf dem Laufenden. Auch hier wurden die Passionsberichte - die ältesten Teile der Evangelien - mündlich und teils schriftlich tradiert. DIe Texte wurden dann von Markus, dem Autor des ältesten Evangeliums zusammen gestellt und ediert. Lukas hat die Apostelgeschichte mit dem Evangelium verbunden und Matthäus hat zweifelsohne aus den ersten Erfahrungen der jungen Christengemeinde mit der Ablösung vom Judentum eine bestimmte Deutung gebracht. Alle Evangelien sind etwa bis 80 n.Chr. als Texte fertiggestellt gewesen, nach dem Fall des Tempels. Sie wurden dann allerdings kanonisiert, zunächst von Markion und daraufhin von den ersten Kirchenvätern.


    Im übrigen ein ähnlicher Prozess, wie im Buddhismus.


    Das ist im übrigen der ganz normale Prozess einer Institutionalisierung - man konserviert den Gehalt und hofft, dass das noch später schmeckt. :lol:
    Wie es aussieht ist das nicht so einfach - denn die Buddha-Konserven werden immer von Menschen geöffnet, die glauben, es gäbe da was ganz, ganz anderes, als das was ist.
    Ist bei den Christus-Konserven auch so.

  • Code
    Mr_Aufziehvogel"]
     Auch im Theravada gibt es ja immer mal neue, oder neue "alte" Schulen. So ist die Waldtradition neu  und das Vipassana heute ist auch neu. Beides war lange von der Bildfläche weg. Das wiederspricht der Authentizität nicht.


    Die Waldmönche hat es zu jeder Zeit gegeben.
    Vipassana war immer ein Bestandteil der buddhistischen Meditations-Praxis. Die heutige losgelöste Vipassana Scene, gehört nicht unbedingt immer zum Theravada.


    wollte nicht meckern :D


    Ehrenwert von Dir, dass Du verbinden möchtest. Für mich wäre es auch interessant, wenn man an konkreten Beispielen sagen würde............Wir machen das so.........und wir so.

  • Mr_Aufziehvogel:
    ByangChub:


    Na das muss man nicht so sehen, wo doch das Mahayana ganz andere und höhere Ziele verfolgt und dies auch immer wieder betont wird, dass das etwas ganz anderes sei.


    Das klingt jetzt irgendwie beleidigt.


    Das täuscht. ByangChub ist da ganz leidenschaftslos.


    Mr_Aufziehvogel:

    Steckt da der Kern deiner Abneigung?


    Keine Abneinung. Es geht um Klarheit und um Trennung, die Klarheit bringt.


    Mr_Aufziehvogel:


    Das wiederspricht der Authentizität nicht.


    Für Buddhismus gibt es genau 2 Parameter der Authentizität:
    1. die konventionelle Person des Gotama und
    2. die Lehre der Lehrreden des Gotama
    Sich auf 1 berufen, aber 2 vernachlässigen oder abändern, das bringt keine Authentizität. 2 nichtmodifiziert berücksichtigen beinhaltet aber automatisch 1 und stellt buddhistische Authentizität her.


    Mr_Aufziehvogel:


    Ausserdem, ... ist auch der Pali-Buddhismus nicht immer jedem sofort einsichtig, ja mit dem Verstand auch gar nicht 100% zugänglich, in so fern bräuchte man in diesen Vertrauen, die Einsicht käme mit dem Üben.


    Verzeih, aber die Kapazität von Individuen entscheidet nicht über die Validität der Lehrreden.


    Mr_Aufziehvogel:


    Es würde hilfreich, wenn alle buddhistische Schulen zumindest sich selber gegenüber da etwas offener wären, in dem Gedanken, das, wie abwegig einen Schulrichtung mir auch erscheinen mag, sie zu ihrer Zeit und an ihrem Ort sich entwickelt hat, aus Weisheit und Mitleid gegenüber Menschen, denen die Weise des Pali-Kanon nicht zugänglich gewesen wäre.


    Aber heutzutage ist den Leuten alles zugänglich. Deswegen ist die Historie kein Argument.


    Mr_Aufziehvogel:


    Und alle Schulen kennen die 4 Edlen Wahrheiten und den 8-fachen Pfad an.


    Den Worten nach, ja. Und da ist dann auch schon Schluss.


    Mr_Aufziehvogel:


    Was sollte daran falsch sein? Warum muss damit einhergehen, dass diese Schulen FALSCH sind?


    Das "falsch" oder "richtig" ist in diesem Fall eine Frage der Bezeichnung "Buddhismus" (s. Authentizität, oben)


    Mr_Aufziehvogel:


    WAs das angeht, ist für mich das einzige Merkmal das "Bodhisattva-Ideal". Aber auch das steckt im frühen Buddhismus bereits drin, nur nicht so betont. So what?


    Eben nix "so what". Dieser Weg wurde vom Buddha nicht gelehrt und das ist das Entscheidende.


    Mr_Aufziehvogel:


    PS: DAS Problem der Diskussionen hier ist - so finde ich - in aller Regel nicht der Inhalt (es gibt Ausnahmen) - sondern im Umgang, im Respekt mit anderen Menschen, mit anderen Religionen, anderen Traditionen, anderen Schulen. Und dies - auch das kann ich nur immer wieder betonen - wird von einigen hier, gerade solchen, die sich auf die Pali-Tradition berufen, wo sie das, was gegen dieses Verhalten spricht gerne verdrängen, gerne ignoriert.


    Du meinst also, dass der Respekt für z.B. den Islam sich darin ausdrückt, dass man schweigt, wenn sich die Anhänger dieser Relgion plötzlich als buddhistisch bezeichnen würden?

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • ByangChub:

    Da stand "genauestens überlegen" und das bezog sich im Kontext auf den Einzelnen und was der für sich ganz alleine in seinem Geiste regeln muss. Das meint nicht Forumsgeplapper.


    dein eigenes nicht eben seltenes 'forumsgeplapper' eingeschlossen oder nicht?

    .
    .

  • free:


    Dann fang an zu praktizieren, dann bekommst Du Deine Beweise.
    Uppps, aber um zu wissen wie das geht, mußt du ja vielleicht doch die ein oder andere Lehrrede lesen. Oder jemanden haben, der es Dir erklärt.


    Wie "naiv" muß man sein, um zu glauben, daß eine "private Erfahrung" namens "Übung" einen Beweis darstellt? Und wie wenig weiß doch derjenige Bescheid über "Selbsttäuschungen".....


    Zitat

    Über Jesus der Nazarener, Jesus von Betlehem wurde erst 100 Jahre nach seinem Tod etwas niedergeschrieben. Und das von Leuten, die ihn gar nicht kannten.


    Wohl noch nie etwas von der Kanonischen Wende gehört?!!!!!?


    Zitat

    Jeder nach seiner Facon (karma). Der eine kullert durchs Leben (ditthi und papañca), der Andere lächelt gleichmütig.


    Karma, was soll das sein und wenn es um Facon ginge, was sucht dann ein Rupa-Anhänger bei den Buddhisten?


    Gestatten, ich lächle mal gleichgültig...

    3 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()


  • Das habe ich nicht als Meckern verstanden. So können wir nur lernen. Ich habe diese Aussage übrigens von Hans Gruber (http://www.buddha-heute.de) aus einem Vortrag auf der ersten Seite - ein Audio über Vipassana.


    Und wenn es die Waldmönche mit ihrer asketischen und unkoventionellen Methode schon immer gegeben hat, die sicher nicht so dermaßen Teil der offiziellen Geschichtsschreibung sind, sind sie nicht der geistige Ursprung des unkonventionellen und relativ asketischen Zen?


    Es stellt sich mir auch die Frage, ob nicht, die Samatha-Medeitation - ich kenne mich mit der Praxis nicht genau aus - nicht die Ursprünge des Zazen in Form des Shikantaza darstellt, gewisse methodische Überschneidungen scheint es zu geben.


    Das finde ich spannende Fragen.


    Ich wollte dich übrigens noch nach der Adresse dieser Buddhistischen Gruppe in Brandenburg fragen, kannst gerne per PN antworten.

  • Dualcore:

    Wie "naiv" muß man sein, um zu glauben, daß eine "private Erfahrung" namens "Übung" einen Beweis darstellt? Und wie wenig weiß doch derjenige Bescheid über "Selbsttäuschungen"


    Versteh ich Dich richtig,
    Du glaubst,
    dass man durch die Praxis,
    keine direkte Einsicht in die Wirklichkeit erreichen kann,
    und somit auch kein persönlicher Beweis möglich ist,
    sondern diese allesamt Selbsttäuschung sind?


    Oder meinst Du damit lediglich,
    dass dieser 'Beweis' nur ein persönlicher ist?

  • Apannaka2:

    .....und somit auch kein persönlicher Beweis möglich ist,
    sondern diese allesamt Selbsttäuschung sind?


    Oder meinst Du damit lediglich,
    dass dieser 'Beweis' nur ein persönlicher ist?


    Du spielst mit einer contradictio in adjekto! :grinsen:

  • Dualcore:
    Apannaka2:

    .....und somit auch kein persönlicher Beweis möglich ist,
    sondern diese allesamt Selbsttäuschung sind?


    Oder meinst Du damit lediglich,
    dass dieser 'Beweis' nur ein persönlicher ist?


    Du spielst mit einer contradictio in adjekto! :grinsen:


    Was ist ein "contradictio in adjekto"?

  • Nein dualcore, das ist kein Widerspruch in sich, sondern eine berechtigte Frage.
    Ich verstehe den Kern deiner Aussage auch nicht oder möchtest du, dass wir ihn nicht kapieren?


    Dualcore:
    Apannaka2:

    .....und somit auch kein persönlicher Beweis möglich ist,
    sondern diese allesamt Selbsttäuschung sind?


    Oder meinst Du damit lediglich,
    dass dieser 'Beweis' nur ein persönlicher ist?


    Du spielst mit einer contradictio in adjekto! :grinsen:

  • Dualcore:

    http://www.duden.de/duden-such…tio_in_Adjecto.27332.html


    Ich schreibe adjekto imer mit "ka", weil ich die reform von 1960 nicht mitmache!


    Ok, ich seh den Widerspruch nicht,
    da ich ja eine x 'oder' y -Frage stellte:


    Glaubst Du, dass es durch die Praxis kein persönlicher Beweis gibt, da alles Selbsttäuschung ist ...


    ... oder ...


    dass durch die Praxis es einen persönlichen Beweis gibt (ohne Selbsttäuschung, aber trotzdem nur ein persönlicher Beweis)


    ?


  • Ok dann helfe ich mal nach. Ich werde es aber nicht logisch, analytisch-mathematisch tun (und damit den Rahmen sprengen), also mit formeln, sondern argumentativ.
    Ein Beweis kann nur funktionieren, wenn er nicht "privat" ist. d.h. er ist allen Menschen zugänglich, unmittelbar nachvollziehbar und konventionell erklärlich, also mit Ableitungen nachvollziehbar. Beweise funktionieren auf der Basis der "allzugänglichkeit im konventionellen Bereich des Erkennens"......aber darüber kann Euch Ingo mehr und sinnvolleres erzählen.......Das gilt für "Wissen, Beweise, Sprache" usw. Wer diese Begriffe privatisiert, vermurckst sie semantisch!

  • ByangChub:
    Mr_Aufziehvogel:


    Das klingt jetzt irgendwie beleidigt.


    Das täuscht. ByangChub ist da ganz leidenschaftslos.


    Ob vollkomene Reinheit da nicht einer Selbsttäuschung anheim gefallen ist??



    Mr_Aufziehvogel:

    Steckt da der Kern deiner Abneigung?


    Keine Abneinung. Es geht um Klarheit und um Trennung, die Klarheit bringt.

    Mr_Aufziehvogel:


    Das wiederspricht der Authentizität nicht.


    Für Buddhismus gibt es genau 2 Parameter der Authentizität:
    1. die konventionelle Person des Gotama und
    2. die Lehre der Lehrreden des Gotama
    Sich auf 1 berufen, aber 2 vernachlässigen oder abändern, das bringt keine Authentizität. 2 nichtmodifiziert berücksichtigen beinhaltet aber automatisch 1 und stellt buddhistische Authentizität her.

    Mr_Aufziehvogel:


    Ausserdem, ... ist auch der Pali-Buddhismus nicht immer jedem sofort einsichtig, ja mit dem Verstand auch gar nicht 100% zugänglich, in so fern bräuchte man in diesen Vertrauen, die Einsicht käme mit dem Üben. *


    Verzeih, aber die Kapazität von Individuen entscheidet nicht über die Validität der Lehrreden.
    [/quote]
    Haha. Um für dich als Argument zu taugen, hast du einfach den folgenden Satz abgeschnitten (die Stelle wurde vin mir mir einem Stern [*] gekennzeichnet) und gehst lieber gar nicht darauf

    Mr_Aufziehvogel:

    *
    ...
    Dies nehme ich auch für meine Praxis in Anspruch, die von sich sagt, genau zu dem zu führen, was der Buddha entdeckte. Sollte das jemandem nicht gleich einsichtig sein, kann ich auf oben genanntes Argument verweisen: Vertrauen, dann Übung, dann Verständnis.


    ein. :grinsen:


    ByangChub:
    Mr_Aufziehvogel:


    Es würde hilfreich, wenn alle buddhistische Schulen zumindest sich selber gegenüber da etwas offener wären, in dem Gedanken, das, wie abwegig einen Schulrichtung mir auch erscheinen mag, sie zu ihrer Zeit und an ihrem Ort sich entwickelt hat, aus Weisheit und Mitleid gegenüber Menschen, denen die Weise des Pali-Kanon nicht zugänglich gewesen wäre.


    Aber heutzutage ist den Leuten alles zugänglich. Deswegen ist die Historie kein Argument.


    Interessantes Argument. Dennoch: Die Charaktere der Individuen sind unterschiedlich. Der Kanon liegt noch nicht so lange vor, in nicht perfekten Übersetzungen. Auch - zum Vergleich - nicht vollständig die Mahayana-Sutren. Die Menschen kommen noch immer auf Unterschiedliche Weise mit dem Dharma in Konntakt. Und zwar ist alles theoretisch zugänglich, doch stimmt das praktisch für jeden, jede, überall, immer. Und wer nicht weiß wo er suchen soll, wie dann finden? Und warum meine Tradition wechseln wenn sie ebenso zum Ziel führt und zu mir passt? Der Buddha lehrte ja auch nicht jedem den gleichen Zugang...



    ByangChub:
    Mr_Aufziehvogel:


    Und alle Schulen kennen die 4 Edlen Wahrheiten und den 8-fachen Pfad an.


    Den Worten nach, ja. Und da ist dann auch schon Schluss.


    Siehe das Argument, das man eine Lehre/Tradition erst üben muss, um sie zu verstehen. In so fern, wie kannst Du das für alle anderen Lehren behaupten?


    ByangChub:
    Mr_Aufziehvogel:


    Was sollte daran falsch sein? Warum muss damit einhergehen, dass diese Schulen FALSCH sind?


    Das "falsch" oder "richtig" ist in diesem Fall eine Frage der Bezeichnung "Buddhismus" (s. Authentizität, oben)


    Siehe dieses Argument

    Mr_Aufziehvogel:


    Es würde hilfreich, wenn alle buddhistische Schulen zumindest sich selber gegenüber da etwas offener wären, in dem Gedanken, das, wie abwegig einen Schulrichtung mir auch erscheinen mag, sie zu ihrer Zeit und an ihrem Ort sich entwickelt hat, aus Weisheit und Mitleid gegenüber Menschen, denen die Weise des Pali-Kanon nicht zugänglich gewesen wäre.


    aus meinem Orginalbeitrag und meine Ausführungen zu den 4 Edlen etc, die du,unbewiesen und ohne auf meine weiteren Ausführungen dazu einzugehen, einfach wegbehauptest.


    ByangChub:
    Mr_Aufziehvogel:


    WAs das angeht, ist für mich das einzige Merkmal das "Bodhisattva-Ideal". Aber auch das steckt im frühen Buddhismus bereits drin, nur nicht so betont. So what?


    Eben nix "so what". Dieser Weg wurde vom Buddha nicht gelehrt und das ist das Entscheidende.


    Es handelt sich doch wohl eher um einen Aspekt der Lehre, der vom Theravada lange seit eher verdrängt wurde. Siehe dazu den Vortrag "Hahyana" von Ajahn Brahm und den Artikel "Brocken Buddha", die weithin bekannt sein dürften.


    ByabgChub:
    Mr_Aufziehvogel:


    PS: DAS Problem der Diskussionen hier ist - so finde ich - in aller Regel nicht der Inhalt (es gibt Ausnahmen) - sondern im Umgang, im Respekt mit anderen Menschen, mit anderen Religionen, anderen Traditionen, anderen Schulen. Und dies - auch das kann ich nur immer wieder betonen - wird von einigen hier, gerade solchen, die sich auf die Pali-Tradition berufen, wo sie das, was gegen dieses Verhalten spricht gerne verdrängen, gerne ignoriert.


    Du meinst also, dass der Respekt für z.B. den Islam sich darin ausdrückt, dass man schweigt, wenn sich die Anhänger dieser Relgion plötzlich als buddhistisch bezeichnen würden?

    [/quote]
    Der Islam z.B hat weder eine historische, noch eine Ideelle Verbindung zum Buddhismus, von daher ist dieses Argument einfach abwegig.
    Ob die Sufis im Kern das Selbe lehren, als mystische Strömung, vermag ich wiederum gar nicht zu beurteilen. Ich nehme aber an, dass DER Islam DEM Buddhismus lieber den Kopf abschlagen würde, als so etwas zu behaupten. Aber das ist reine Spekulation. :grinsen:


  • Ein persönlicher Beweis ist zum Beispiel,
    wenn jemand einen Zweifel bezüglich einer Aussage der Lehre durch eigene dieser übereinstimmende Erkenntnis löst,
    oder wenn an einer Aussage der Lehre vorher nur geglaubt wurde aber nun selber erkannt wird.


    Das kann man meine ich durchaus als persönlicher Beweis bezeichnen... aber so wichtig ist das nicht.


    ... die eigentliche Frage an Dich war doch eine andere,
    und mit ein wenig Goodwill versteht man ja,
    wie ich das meinte ;)

  • Apannaka2:

    Ein persönlicher Beweis ist zum Beispiel,
    wenn jemand einen Zweifel bezüglich einer Aussage der Lehre durch eigene dieser übereinstimmende Erkenntnis löst,
    oder wenn an einer Aussage der Lehre vorher nur geglaubt wurde aber nun selber erkannt wird.


    Was hat das mit "Beweisen" zu tun? Man kann hier vielleicht von "Verstehen" sprechen oder auch "Übereinkunft" bzw. "gemeinsamer Erfahrungshorizont"...aber doch nicht von "Beweisen"???!!?
    Sag mal!!?....werd mal "sauber" im Sprachgebrauch!!
    Witzig ist nur, daß Menschen immer gleich glauben, daß sie in der Sprache kompetent sind, wenn es nicht um Grammatik oder Rechtschreibung geht. Das dazu lexikalische und semantische Kompetenz nötig ist und diese Kompetenz sich in Jahrh. wandelt, kriegen die nicht klar. Klar Buddha meint heute dasselbe wie damals und alles ist gleich.......


    Zitat

    Das kann man meine ich durchaus als persönlicher Beweis bezeichnen... aber so wichtig ist das nicht.


    Nein kann man nicht........aber "du" machst das so, bitte sprich weiter "Privatsprache"......


    Zitat

    ... die eigentliche Frage an Dich war doch eine andere,
    und mit ein wenig Goodwill versteht man ja,
    wie ich das meinte


    Danke für das polemisch versteckte Bömbchern! Nachtreten lohnt sich, nicht wahr?
    ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Apannaka2:

    Dualcore,


    Scheinbar habe ich Dich provoziert, sorry.


    Scheinbar bist du beleidigt...tut mir echt leid! ;)

  • Dualcore:
    Apannaka2:

    Dualcore,


    Scheinbar habe ich Dich provoziert, sorry.


    Scheinbar bist du bleidigt...tut mir echt leid!


    Beweis es mir. :lol:;)


    Nein, Scherz beiseite.


    Also, wie einige Seiten vorher schon gesagt,
    halte ich mich nicht für den allerbesten Schreiber.
    Von da her, kannst Du mit Deinen Ausführungen schon Recht haben...


    ---


    Zitat

    Man kann hier vielleicht von "Verstehen" sprechen oder auch "Übereinkunft" bzw. "gemeinsamer Erfahrungshorizont"...aber doch nicht von "Beweisen"???!!?


    ... darf ich das als Antwort auf meine Frage nehmen?

  • Mr_Aufziehvogel:


    Ausserdem, ... ist auch der Pali-Buddhismus nicht immer jedem sofort einsichtig, ja mit dem Verstand auch gar nicht 100% zugänglich, in so fern bräuchte man in diesen Vertrauen, die Einsicht käme mit dem Üben. *
    ...
    Dies nehme ich auch für meine Praxis in Anspruch, die von sich sagt, genau zu dem zu führen, was der Buddha entdeckte. Sollte das jemandem nicht gleich einsichtig sein, kann ich auf oben genanntes Argument verweisen: Vertrauen, dann Übung, dann Verständnis.


    ByangChub:

    Verzeih, aber die Kapazität von Individuen entscheidet nicht über die Validität der Lehrreden.


    Mr_Aufziehvogel:


    Haha. Um für dich als Argument zu taugen, hast du einfach den folgenden Satz abgeschnitten (die Stelle wurde vin mir mir einem Stern [*] gekennzeichnet) und gehst lieber gar nicht darauf
    ein. :grinsen:


    Wie? ByangChub hat ihn nun wieder eingefügt (kursiv). ByangChub hielt diesen Satz für irrelevant, weil er es für irrelevant hält, ob du deine nicht-buddhistische Lehre auch nicht verstehst und durch Praxis erst verstehen muss. Und Byangchub hält es nach wie vor für irrelevant, denn was sollte das mit der Validität der Lehre Buddhas bzgl. Buddhismus zu tun haben, dass Buddha's Lehre von einzelnen nicht verstanden wird und deine nicht-buddhistische Lehre nicht von dir?


    Mr_Aufziehvogel:


    Es würde hilfreich, wenn alle buddhistische Schulen zumindest sich selber gegenüber da etwas offener wären, in dem Gedanken, das, wie abwegig einen Schulrichtung mir auch erscheinen mag, sie zu ihrer Zeit und an ihrem Ort sich entwickelt hat, aus Weisheit und Mitleid gegenüber Menschen, denen die Weise des Pali-Kanon nicht zugänglich gewesen wäre.


    ByangChub:


    Aber heutzutage ist den Leuten alles zugänglich. Deswegen ist die Historie kein Argument.


    Mr_Aufziehvogel:


    Interessantes Argument. Dennoch: Die Charaktere der Individuen sind unterschiedlich. Der Kanon liegt noch nicht so lange vor, in nicht perfekten Übersetzungen.


    Das ist Unsinn. So lange z.B. du deinen Weg gehst so lange liegt die wahre Lehre Buddhas bereits vor und solange gibt es auch Einrichtungen.


    Der Grund für deinen Eiertanz ist wohl dies:

    Mr_Aufziehvogel:


    Die Menschen kommen noch immer auf Unterschiedliche Weise mit dem Dharma in Konntakt. ... Und wer nicht weiß wo er suchen soll, wie dann finden? Und warum meine Tradition wechseln wenn sie ebenso zum Ziel führt und zu mir passt? Der Buddha lehrte ja auch nicht jedem den gleichen Zugang...


    Schau, das ist genau das Problem. Das Mahayana ist offensichtlich verbreiteter und auch aktiver was das Missionieren angeht und die Leute haben keine Ahnung von Buddhismus und lassen sich dann von Mahayanisten erzählen was Buddhismus angeblich sei. Und weißt du was das eigentlich schwerwiegendere Problem dann hinterher ist? Wenn die Leute dann irgendwann auf die wahre buddhistische Lehre des Gotma stoßen, dann machen sie es wie du: Sie verweigern sich der Einsicht, dass sie bisher nicht den buddhistischen Weg gegangen sind und trotzen wie kleine Kinder. Und dies belegt noch viel mehr, dass sie sich noch keinen Deut von ihrem "ich" und "mein" haben lösen können. Wie auch, wo sie doch keinen buddhistischen Weg bisher gegangen sind?


    Mr_Aufziehvogel:


    PS: DAS Problem der Diskussionen hier ist - so finde ich - in aller Regel nicht der Inhalt (es gibt Ausnahmen) - sondern im Umgang, im Respekt mit anderen Menschen, mit anderen Religionen, anderen Traditionen, anderen Schulen. Und dies - auch das kann ich nur immer wieder betonen - wird von einigen hier, gerade solchen, die sich auf die Pali-Tradition berufen, wo sie das, was gegen dieses Verhalten spricht gerne verdrängen, gerne ignoriert.


    ByangChub:

    Du meinst also, dass der Respekt für z.B. den Islam sich darin ausdrückt, dass man schweigt, wenn sich die Anhänger dieser Relgion plötzlich als buddhistisch bezeichnen würden?


    Mr_Aufziehvogel:


    Der Islam z.B hat weder eine historische, noch eine Ideelle Verbindung zum Buddhismus, von daher ist dieses Argument einfach abwegig.


    Warum? Das Argument ist die Eigenständigkeit der Religion. Dann eben ein anderes Beispiel: Mahayana und Buddhismus sind eigenständige Religionen, so wie Christentum und Judentum eigenständige Religionen sind. Juden können sich nicht als Christen bezeichnen und Christen nicht als Juden, nur weil Juden von Christen und Christen von Juden toleriert werden, obgleich es da religiöse und historische Verbindungen gibt.

    Es gibt eine Rechte Ansicht. Daneben gibt es Ansichten und Meinungen, die so zahlreich sind wie die Sandkörner am Ufer des Ganges. - Warum lehrt der Tathàgata was er lehrt? "Weil der Tathàgata Mitgefühl für die Wesen hat." MN58

  • Zitat

    Das ist Unsinn. So lange z.B. du deinen Weg gehst so lange liegt die wahre Lehre Buddhas bereits vor und solange gibt es auch Einrichtungen.


    Das habe ich zugegebenermaßen nicht verstanden.


    Was den Rest angeht. Soll ich mal ehrlich sein? Ich beschäftige mich mit dem Dhamma seit ca 26 Jahren. Dabei klebt da drauf das Etikett Zen. Das ist bei weitem nicht alles, ich überprüfe es auch Anhand der Pali-Sutten, das habe ich von Anfang an getan.


    Der Buddha hat seine Lehre nicht "Buddhismus" genannt. Der frühe Buddhismus war weitaus experimenteller, als ein "ismus" sein könnte. Was du aber möchtest, ist eine erstarrte Konserve.


    Du kennst meine persönliche Praxis nicht, du kennst meine Einsichten nicht. Ich bin nicht so wortgewand, dass ich sie bis in die Tiefen in einem Forum beschreiben könnte, ganz abgesehen davon, dass ich das gar nicht will.


    Ich war einmal, wie du.


    Ich habe aber erkannt, dass es nicht sehr förderlich ist und den wenigsten hilft. Diskussionen mit dir gehen an Begriffe, an Grenzziehungen, die ich längst abgelegt habe, weil es sich um sekundäre handelt


    Nehmen wir den Begriff Bodhisattva. Ein Ideal. Der Buddha hat es so nicht gelehrt. Er hat aber berichtet, was ein Bodhisattva ist, was soll falsch daran sein, möglichst vielen Menschen helfen zu wollen, auf dem Weg? Und wenn ich den Weg bis zu Ende gegangen bin, ob man mich dann Arhant nennt, oder Bodhisattva, oder ob man mich Buddha nettn, das ist mir ganz egal, wases genau ist, werde ich dann wissen, nicht vorher. Hauptsache, das "Ich" oder Selbst oder Seele oder Ich-Dünkel oder wie du es nennen willst, ist dann ganz weg...