Das Ideal des Buddhismus, nicht zu missionieren

  • pamokkha:
    Losang Lamo:

    Soweit ich verstanden habe, wird Buddhismus nur "angeboten". Es soll nicht unerreichbar sein für die Leute, die es suchen. Direkte Quellen weiß ich leider nicht, aber es ergibt sich aus der gesamten buddhistischen Lehre, dass Buddhismus sich nicht mit Gewalt oder Überredungskunst verbreiten kann/sollte.
    Um Belehrungen etc muss man bitten - bzw irgendjemand muss darum gebeten haben.


    Wie bringst du das in Einklang mit der Schilderung der Flechtenasketen im Vinaya-pitaka?


    Vinaya Pitaka ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Bin Mahayana-Laienbuddhist.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Losang Lamo:
    pamokkha:

    Wie bringst du das in Einklang mit der Schilderung der Flechtenasketen im Vinaya-pitaka?


    Vinaya Pitaka ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Bin Mahayana-Laienbuddhist.


    Liest du hier die anderen Beiträge im Faden und antwortest in deren Kontext oder schreibst du unabhängig davon einfach deine Meinung?


    Ich frage, weil man nicht Vinaya als Spezialgebiet haben muss, da ich eine Zusammenfassung bereits hier im Faden geschrieben habe. Magst du vielleicht nachlesen.

  • Hier im Faden geht es nicht um doktrinäre Fragen oder um heilsame und unheilsame Wünsche. Bitte mehr am Thema bleiben.


    Was ich bisher verstanden habe ist, dass hier niemand konkrete Missionierungsverbote aus klassischen Schriften der verschiedenen Schulen kennt. Abgesehen von den Geheimlehren im Lamaismus, Shingon usw. und eine Einschränkung für Leerheit.


    Sherab hat u.a. das Eigenverständnis seiner sangha beschrieben in Bezug auf Verbreitung. Kann man das Verallgemeinern auf ein Buddhismus-Ideal? Ich würde sagen, der gehemmte Umgang mit Missionierung ist eher ein "deutsches Ding". In Asien wird meiner Einschätzung nach damit anders umgegangen.


    accinca, void und ich haben Beispiele aufgeführt, die tendenziell eher missionarisch sind, als dass sie das Ideal des Buddhismus, nicht zu missionieren untermauern. Sherab hat ein interessantes inner-buddhistisches Beispiel aus Tibet beschrieben.


    In den USA ist die Mindfulness-Bewegung auch ein kommerzielles Phänomen und sie machen entsprechend Werbung für ihre Retreats usw. Unabhängig der Frage inwieweit die Mindfulness-Bewegung noch Buddhismus ist, ist das Schalten von Werbung in nicht-buddhistischen Medien schon Missionierung?

  • Ich wiederhole hier auch noch mal gerne das, was ich anderswo schon gesagt habe:


    Zitat

    Zumindest gibt es sogar im Mahayana ein Bodisattva Gelübde, das sich auf die Leerheit bezieht: Folgende Handlungen sind aufzugeben: "Die Leerheit (Skt. Sunyata) denen lehren, die noch nicht bereit sind, sie zu verstehen". Vielleicht bezieht sich das Ideal des Verbotes der Missionierung auch lediglich auf die höchsten Weisheitslehren und nicht auf ethische Aspekte oder Meditation.


    Gerade hier im Westen würde das aktive und öffentliche "Predigen" der Leerheit keinen Sinn machen, weil viele Menschen eventuell abgeschreckt werden könnten.


    Es ist schon so, dass auch unser Zentrum Achtsamkeitskurse oder Yoga für Alle anbietet.
    Eine aktive Werbung außerhalb der Homepage oder auf "buddhistischen Veranstaltungen" wird aber nicht gemacht. Ich habe in einer Fußgängerzone auch noch keinen Buddhisten gesehen, der Flyer für irgendwelche "buddhistische" Veranstaltungen verteilt hat.

  • @pamokkha:
    zu deinem letztens satz: ne, ein angebot*


    die flechtenasketen sache hab ich gelesen.
    daraus lässt sich nicht ableiten, dass "hinz oder kunz" den dharma verbreiten soll.
    falls sich das aus dem vinaya ableiten lassen sollte, dann zitier doch die passagen.
    warum ignorierst du meine frage?
    @pamokkha:

    Zitat

    Und wie gedenkst du eine Missionarstätigkeit mit o.g. Mahâvagga des Vinaya-Pitaka 1,11,1 in Einklang zu bringen?


    Zitat

    keine Missionierungsverbote


    ich würde sagen, es bestehen aber gebote, z.b. das des nicht-eiferns.


    der nicht übungsledige hat jeweils den mittleren weg zu beachten*

  • pamokkha:
    Losang Lamo:


    Vinaya Pitaka ist nicht gerade mein Spezialgebiet. Bin Mahayana-Laienbuddhist.


    Liest du hier die anderen Beiträge im Faden und antwortest in deren Kontext oder schreibst du unabhängig davon einfach deine Meinung?


    Ich frage, weil man nicht Vinaya als Spezialgebiet haben muss, da ich eine Zusammenfassung bereits hier im Faden geschrieben habe. Magst du vielleicht nachlesen.


    Ja, ich hatte nur auf den OP (1.Posting) geantwortet. Einfach nur ein Beitrag aus der Richtung wie ich es sehe und gelernt hab. An einer vergleichenden Auseinandersetzung zwischen Theravada und Mahayana bin ich nicht interessiert, weil ich es für unfruchtbar halte. Solche Diskussionen habe ich vor Jahren schon aufgegeben.


    Vinaya ist ja was für Mönche/Nonnen. Der Theravada- und der Mahayana-Vinaya ähneln einander, sind aber nicht gleich. Das hat auch teilweise nur mit klimatischen Unterschiedlichkeiten zwischen Norden/nördlichem Buddhismus und Süden/südlichem Buddhismus zu tun. Da ich keine Nonne bin, ist es mir auch schlicht zu viel, mich mit dem Vinaya welcher Tradition auch immer zu befassen.


    Womit ich mich auskenne ist der Lamrim nach Tsongkhapa. Ein grundlegendes, ausgiebiges Werk. Dort findet sich im Zuge der 6 Paramitas der Punkt "Gebefreude" und der Unterpunkt "Geben von Dharma(belehrungen) als höchste Form des Gebens". Das ist aber was anderes als "Missionieren", wirklich. Der Dharma wird ja nicht Leuten aufgedrückt, die nichts davon wissen wollen. Wer da anderes behaupten will, mag das tun, aber ich beteilige mich an solchen Diskussionen nicht. Deshalb brauch ich sie auch nicht zu lesen. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee: