Palliative Sedierung

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    Das Opioid Fentanyl, wirkt - wohl dosiert! - schmerzlindernd, und allenfalls sedierend oder psychotrop, (im Sinne von dämpfend/ beruhigend, die Angst nehmend), aber keineswegs wie das Opioid Heroin (Stammsubstanz Morphin) - dieses "HIGH im Sinne von BOOOM" - nichts desto trotz hat es ein sehr hohes Abhängigkeitspotential, (denn das sind zwei paar Schuhe).


    Eine Höherdosierung des Medikamentes in Eigenregie (entweder weil man glaubt, dadurch einen "Kick" zu generieren, oder weil die Schmerzen vorzeitig einsetzen), endet jedoch meist mit Atemdepression und Herzstillstanḍ.

    Wie gesagt, meiner Erfahrung nach erinnert das eine schon stark an das andere. Von allen Substanzen ist mir Fentanyl mit am stärksten in Erinnerung geblieben (und definitiv als am gefährlichsten). Vielleicht müsste man da aber noch der Darreichungsform mehr Beachtung schenken, aber jetzt sind wir wirklich schon weit von meiner ursprünglichen Frage, zu der sich Martin scheinbar nicht äußern will, entfernt. Kann von mir aus auch gerne von den Moderatoren in den Müll verschoben werden.

  • Hallo Ihr,


    also das Thema war die palliative Sedierung.

    Das Thema gehört in der Sichtweise zum Buddhistischen Kontext schon hier her, medizinisch korrekt kann und muss das dann immer auf den Einzelfall von Spezialisten betrachtet werden. Es gibt zwar Richtlinien (bsp.S3 Richtlinie) doch jeder Mensch ist anders, jede Situation ist anders. Der Eine braucht ne "Pferdespritze" wo bei einem anderen schon wenige Tropfen reichen. Wie es schon Paracelsus sagte: Die Dosis macht das Gift. Die Kontroversen Antworten dazu machen somit auch Sinn, denn bei einem wirkt`s beim anderen nicht. Es macht Sinn, wie bei jeder anderen Debatte auch, die rechte Rede dabei im Blick zu haben.


    Die Grundfrage ist, abschließend zusammengefasst: Bewusst sterben-wie kann ich das- was mache ich bei Schmerzen- palliative Sedierung möglich-


    Die Palli-Medizin ist meines Erachtens auf den Erhalt der Lebensqualität in den letzten Stunden/ Tagen ausgerichtet. Lebensqualität ist nicht für alle gleich, weil wir unterschiedliche Vorstellungen haben. Bei den Schmerzen dürften wir uns aber fast alle einig sein: die möchten wir gelindert haben. Die Schmerztherapie ist ein eigenes Kapitel, wie hier auch schon einige von Euch schrieben. Doch bedeuten die Linderung der Schmerzen auch die Besserung der Lebensqualität. Das kann uns wiederum helfen noch zu meditieren (bestenfalls) oder wenigstens noch Mantras aufzusagen (wahrscheinlicher). ´

    Manchmal sind die Schmerzen aber so unerträglich, das eventuell mit starken Schmerzmitteln oder Opiaten "palliativ Sediert" werden muss. (Wer sich dafür weiter interessiert kann sich u.a. das Stufenschema der WHO anschauen). Und das gelingt auch nicht immer. Wenn das der Fall ist, sprechen wir dann noch von einer bewussten Wahrnehmung, in der wir bewusst den Tod erleben KÖNNEN? Das ist doch das Ding. Wenn Du vor Schmerzen ausgenockt wirst und nicht mehr weist ob Du Männlein oder Weiblein bist ist spätestens dann die Frage obsolet.


    Das müssen wir uns doch mal vergegenwärtigen bei der Diskussion. Solange eine gute Schmerztherapie eingeleitet und von erfahrenen Ärzten durchgeführt wird, ist denke ich m.E. ein bewusstes Wahrnehmen immer noch mehr möglich als ohne. Ich habe meine Patientenverfügung dahingehend selbst erstellt, das ich meine pers. Lebensqualität formuliert habe. Dann haben die Ärzte Anhaltspunkte was mir wichtig ist, was ich noch tun möchte. Wie sich die Situation dann darstellen wird, weiß ich nicht. Doch bin ich mir sicher, das die Ärzte die Medikation so einstellen werden, das sie versuchen mir meinen Wunsch noch erfüllen zu können. Ich hätte natürlich auch die Möglichkeit eine Sedierung in meiner Verfügung abzuwählen, doch das habe ich nicht gemacht. In dieses Teil könntet Ihr doch all Eure Sorgen und Vorstellungen rein schreiben. Dafür ist sie da. Und dann zeigt sie den Ärzten, Euren Partnern und Vertretern. Alles ist ein Prozess und alles hängt mit allem zusammen.


    Und zu guter Letzt; kann ich doch jetzt versuchen bewusst zu leben, schließlich weiß ich als aktiver Radfahrer nie ob ich überhaupt in eine solche Lage komme, oder doch alles viel schneller geht, ohne mir noch Gedanken über solche Dinge machen zu können. So wäre es ev. günstig die Bedingungen für eine palliative Situation überhaupt erstmal zu schaffen, mit Radwegen etc.. ;)


    Und zum Schluß schließe ich mich dem Satz von mkah an: wie bei allen medizinischen Problemen fragen Sie bitte den Arzt oder Apotheker, mein Beitrag spiegelt lediglich meine pers. Meinung wieder und kann nicht allgemein gültig sein.


    Euch Alles Liebe und das Ihr Euren Weg und die Auseinandersetzung mit diesem Thema finden möged.


    Daniela