Umgang mit sozialen Problemen

  • Hallo,


    ich habe erst neulich angefangen zu meditieren. Seit ein paar Monaten.

    Meine Wahrnehmungen haben sich geändert. Ich nehme manchmal unangenehme Situation war. Früher wäre ich sehr egoistisch und zynisch. Ich legte kein Wert auf die Meinung anderer.


    Doch inzwischen mache ich mir darüber Sorgen. Und das passt mir irgendwie nicht.

    Ein paar Beispiel über meine Wahrnehmungen im sozialen Bereich:


    - Früher interessierte ich mich nicht, was andere Menschen taten. Dazu gehört z.B die einfachsten Dinge. Wenn andere Menschen mich blöd und verärgert anguckten. Wenn Leute über mich schlecht dachten. Das fällt mir sehr auf. Seit ich meditiere.


    - Ich merke es sehr, wenn andere gestresst und schlecht gelaunt ist.

    Das Leid anderer wird für mich sichtbarer. Ich habe sehr Probleme damit. Da ich mich von dem bedrückt fühle. Und mir wünsche, dass es mir nichts ausmacht.


    Ein kurzes Beispiel aus dem Alltag:

    In einer Gruppe erzählt jeder seine Meinung. Als ich meine Meinung sage, . Höre ich ein "Uff...". Das lenkt mich sehr ab. Früher wäre ich dagegen resistent - vor der Meditation.


    - Ich bin sehr schweigsamer und sanfter geworden. Ich kommuniziere nur, wenn es sein muss.


    - Ich zeige mehr Mitgefühl, wenn jemand die Arbeit falsch verrichtet oder sich zur Arbeit verspätet.


    Solche Situationen machen mir sehr aus. Ich fühle mich zwar damit nicht überfordert, aber ich würde gerne diese Emotion und Wahrnehmungen nicht haben.


    Im geschäftlichen-wirtschaftlichen Leben muss man manchmal hart sein, um seine Ziele zu erreichen. Da nur die Stärksten überleben.

    Die Einfühksamkeit passt da nicht rein.

  • void

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Lieber Unglaubliche,

    Da nur die Stärksten überleben.

    Das kann durchaus sein; diese Stärke hat aber nichts mit Härte zu tun. Zumindest für kleine und mittlere Unternehmen kann ich aus Erfahrung sagen: Flexibilität und Win-Win ist Trumpf und führt zu nachhaltigem Wachstum. (wie man Großunternehmen führt, habe ich keine Anhnung; ich nehme mal einfach an, dass Du kein Dax-Vorstand bist ;) )


    Im geschäftlichen-wirtschaftlichen Leben muss man manchmal hart sein, um seine Ziele zu erreichen.

    Kann ich so auch nicht bestätigen. Wohl hilft es, bestimmt und klar zu sein. Das kann man auch, wenn man die Position von andern wahrnimmt und würdigt, ohne die eigenen Bedürfnisse wegzudrücken. Siehe "win-win".


    Früher wäre ich sehr egoistisch und zynisch. Ich legte kein Wert auf die Meinung anderer.


    Doch inzwischen mache ich mir darüber Sorgen. Und das passt mir irgendwie nicht.

    Na, Deine Praxis scheint mir ja schon sehr erfolgreich zu sein. Glückwunsch! Sowohl, dass Du andere wahr nimmst, als auch, dass Du merkst, wie es Dir damit geht.


    IMHO: Einfach weiter machen. Vielleicht siehst Du bald auch den Preis, den Du für Deine Abhärtung bezahlt hast/bezahlst. Dann kannst Du immer noch entscheiden, ob es das wert ist.



    Liebe Grüße und erfolgreiche Praxis,

    Aravind.

  • Warum hast Du denn angefangen zu meditieren?


    Meditation ist ja auch ne Läuterung des Geistes.

    Natürlich wandelt sich auch was im eigenen Geist.

    Man wird auch feinfühliger, durchlässiger, offener.

    Wenn man das bisher immer schon zugedeckelt hat, kann einen das schon mal durchrütteln.


    Sieh es positiv, die Meditation zeigt Wirkung.

    _()_

  • Ich habe positiv Dinge darüber gehört. Aber man sollte ja ohne Absicht meditieren.




    Ja, ist halt schwierig damit umzugehen. Ich wollte wissen, ob das richtige Resultate sind. Ob es normal ist. Wie gehst du damit um? Geht dir alles unten durch, was andere denken?

  • Ich wollte wissen, (...) Ob es normal ist.

    Ja, ist es! :)


    Wie gehst du damit um? Geht dir alles unten durch, was andere denken?

    Nein, überhaupt nicht. Aber ich kann immer häufiger erkennen, was in mir geschieht, und dann entsprechend "antworten" (innerlich, indem ich meiner Wut zu lächle, oder auch mit Worten) statt nur mit meinen Automatismen zu reagieren. Wenn jemand zu mir "Du Arschloch" sagt, dann macht mich das manchmal wütend; immer öfter kann ich aber sagen: "Hei, Bruder, dann sind wir schon zwei!".


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Im geschäftlichen-wirtschaftlichen Leben muss man manchmal hart sein, um seine Ziele zu erreichen. Da nur die Stärksten überleben.

    Die Einfühksamkeit passt da nicht rein.


    Man könnte das auch umdrehen und sagen, der Kapitalismus mit seinen "Werten" Gier, Konkurrenz und Egoismus passt da nicht rein.

  • Zitat


    Im geschäftlichen-wirtschaftlichen Leben muss man manchmal hart sein, um seine Ziele zu erreichen. Da nur die Stärksten überleben.

    Die Einfühksamkeit passt da nicht rein.

    das kommt auf die ziele an.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man sich viel mit der eigenen Wahrnehmung beschäftigt, wird man automatisch feinfühliger. Aber das ist mehr eine Nebenwirkung. Es kann ja nicht so das Ziel sein, dass man zur Mimose mutiert.


    Etwas was dem entgegenwirkt ist die Entwicklung von Geduld und Gleichmut. Mir kommt aber vor, dass das viel länger dauert.