Posts by void

    Das Höhlengleichnis ist kein harmloses philosophisches Bild sondern es hat auch eine dunkle Seite.


    Das Grottige an der Höhle ist, das diejenigen, die im Gegensatz zu den anderen nicht im Blinden tappen, sondern den privilegierten Zugang zu den hehren Ideen besitzen selbstverständlich dazu angehalten sind "die Blinden" zu führen.


    Weil es keinen Sinn macht, dass Leute die nur Schatten an Wänden sehen, was zu sagen haben, war Plato ein Gegner der Demokratie und trat konsequenterweise für ein Philosophenherrschaft ein. Weswegen er für Karl Popper als Vordenker des Totalitarismus galt. Ewige Ideen, Ordnung und Macht sind verbandelt.


    So sagte ja Diogenes nicht nur Alexander sem Großen er solle aus der Sonne gehen, sondern spottete genauso über Plato und sein Anhaften an Ideen:


    Diogenes Laertius berichtet in seinem „Leben der Philosophen“ von einer Vielzahl von Auseinandersetzungen zwischen den beiden Philosophen, u. a. auch über Platons Definition des Menschen, den homo platonicus: Als Platon die Definition aufstellte, der Mensch sei ein federloses zweifüßiges Tier, und dafür Zustimmung erhielt, rupfte Diogenes einem Hahn die Federn aus und brachte ihn in Platons Schule mit den Worten „Das ist Platons Mensch“.

    Buddha hat natürlich niemand gerupft aber ich schätze inhaltlich wäre er da doch auf der Linie von Diogenes gewesen.

    Es besteht vor allem ein strukturelle Ähnlichkeit. Bei beidem gibt es, wie du sagst einen "Widerspruch zwischen Erscheinungsweise und Bestehensweise" und dass der Mensch, von der scheinbaren Natur der Dinge zur Erkenntnis ihrer wahren Natur fortschreiten soll.


    Aber bei der Frage, wass den diese "wahre Natur der Dinge" sein soll, könnte man kaum weiter auseinander liegen. Für Plato schreitet man vom Vergänglichen zur Idee und vom Materiellen zum Geistigen.


    Während für den Buddhisten fast umgekehrt ist. Konzepte von festen, unwandelbaren Dingen werden als falsch gesehen und die wahre Natur der Dinge ist ihre Vergänglichkeit. Von daher ist der Buddhismus näher bei dem Vorsokratiker Heraklit und seinem "Alles fließt".

    mMn Wenn ich im Palikanon lese, findet keine Kommunikation statt. Es ist eine Datenaufnahme.

    Selbst wenn ich hier Daten von Void lese, ist das keine Kommunikation, denn zwischen uns steht ein Medium, ein Speichermedium, das wir überbrücken müssen, aber nur mit der nicht rechten Ansicht des Glaubens, dass ich mit dem Menschen kommuniziere.

    Kommunikation ist ein Verständigung durch die Verwendung von Zeichen und Sprache. Der Sender verwandelt bestimmte Gedanken in Sprache und wenn die Verständigung klappt - die Kommunikation also erfolgreich war, dann kommt viel davon beim Empfänger an. Der Begriff "Daten" ist vielschichtig. Es ist ein Unterschied ob man den Palikanon in einer unverständlichen Schrift vor sich hat, oder nur in einer unverständlichen Sprache, ob man die Worte versteht oder sogar die Konzepte. Je nachdem wie viel man versteht, desto erfolgreicher die Kommunikation.

    Abneigung bedeutet, dass man nicht glücklich ist, wenn was bestimmtes da ist. In mir entsteht z.B Frustration, dass das Wetter schlecht ist. Wenn ich diese Frustration nicht habe, dann ist der Gewinn der, das ich unabhängig vom Wetter glücklich bin.


    Ein Schritt dahin ist, dass zwar Impulse aufsteigen - wie die sich über das Wetter zu ärgern - aber man diese nur beachtet und sich nicht zu eigen zu machen.


    Das ist kann man in der Meditation lernen. Das im Geist einerseits Schmerz im Knie entsteht aber man die Freheit hat sich das zu eigen zu machen und stark zu leiden, man aber auch - obwohl der Schmerz da ist "nicht leiden" kann. Wenn man nicht erfahren kann, dass das trennbar ist und man zwischen "da ist Schmerz" und "ich leide an Schmerz" keine Freheit aufscheint, dann klingt es unsinnig.


    Dies ist aber kein philosophisches Getingel mit Wörtern, sondern eine sehr konkrete, praktische Sache.

    Die Idee von Buddhismus ist, durch das Loswerden von Gier, Hass und Verblendung frei von Leid zu werden. Ich finde es gut, dazu mit der Meditation anzufangen. Dazu macht es Sinn eine Gruppe zu haben, wo man Fragen zur Praxis stellen kann.

    Wer soll das schaffen?

    Hat martinistweg doch auch nicht geschafft.

    Dass Martin weg ist, verstehe ich nicht.


    Er schreib es doch:


    Zitat

    Angst, Trauer, Hass, Liebe, Freude und alles andere ist immer noch da (Früher dachte ich, dass diese Dinge verschwinden)

    Aber niemand mehr, der diese Sachen ergreift bzw sich mit ihnen identifiziert.


    Das heißt Martin hat zuerst gedacht, dass einfach die diversen Regungen weniger werden, was aber in Wirklichkeit weniger wurde ist, ihnen Bedeutung zu geben oder an ihnen zu halten. Das heißt die "Freheit" ist mehr geworden und die Martinigkeit geringer und wenn Martin heute handelt, dann aus viel mehr Freheit heraus und weniger aus Martinkeit heraus. Das ist sehr viel.

    Ich verfalle nicht der Illusion, dass ChatGPT auch nur im Ansatz etwas anderes ist als der Palikanon oder jedes Buch, das ich je gelesen habe.


    Das sind alles binär verarbeitete Daten, die nichts mit Dir und mir zu tun haben.

    Künstlich sind die auch nicht, es sind nur Daten, weder natürlich, richtig noch künstlich, unnatürlich.

    Klar, kann man alles als Daten und Buchstaben sehen. Aber es gibt auch andere Sichtweisen. Man kann es z.B als eine Kommunikation sehen. Wo ein Sender einem Empfänger etwas bestimmtes sagen will. Im Palikanon wendet sich Buddha an deine Anhänger um ihnen den Pfad der Befreiung zu erörtern. Dies ist eine andere Funktion als wenn sich z.B Machiavelli an seine potentiellen Renaissance-Despoten wendet um ihnen zu erklären, wie man ein erfolgreicher Fürst würd.


    Zu sagen dass Text wenn man von seiner Funktion und seiner Bedeutung absieht einfach nur Text ist , ist gleichermaßen trivial richtig wie witzlos.


    Chat GPT ist etwas,was Text vor allem als Text betrachtet - es ist "Autokorrektur auf Steroiden" und dass es richtige Aussagen macht liegt nicht weil es die Beziehung zwischen Text und Ding versteht, sondern die statistische Beziehung zwischen Texten.


    Das ChatGPT in statistischen Korrelationen von Begriffen denkt, sieht man z.B dass es

    auf die Frage, was das größte eierlegende Säugetier ist, mit dem Elefanten und könnte auch gleich die Größe von Elefanteneiern angeben. Weil größtes Säugetier statistisch so stark mit Elefant korreliert sind, dass die Eier untergehen.


    ChatGPT hat also eher das phantasievolle, Phantasieren und Assoziieren eines kleines Kind. Und die Art wie es deine Buchtabensuppe rumrührt und da dann Gedichte, erflunkerte Belege und eierlegende Elefanten rauszieht, ist ja sympathisch drollig. Aber es verführt dazu es als harmloser zu sehen als es ist.


    Weil es ja gerade die diversen Verschwörungstheorien sind, die uns ebenfalls vom logischen, reflektierten Denken auf ein freies Assoziieren reduzieren. ChatGPT denkt nicht nur wie ein phantasievoller Kindkopf sondern wie Trump. Und hat von daher das Potential zur unendlichen Verdummung.


    Wen man den Palikanon nicht rein als Text sieht sondern als Akt der Kommunikation, dann ist die Art wie da argumentiert wird reif und logisch.

    Einfach üben?

    Und was genau?


    Kann ein Meister auch trübsinnig werden?

    Die Idee von Buddhismus ist, durch das Loswerden von Gier, Hass und Verblendung frei von Leid zu werden. Ich finde es gut, dazu mit der Meditation anzufangen. Dazu macht es Sinn eine Gruppe zu haben, wo man Fragen zur Praxis stellen kann.


    Wenn ich koche, dann brauche ich ja nur immer gerade das Rezept zu der Sache die ich koche. Möglichst viele Rezepte zu lesen, was man alles kompliziertes kochen könnte, verwirren da nur. Vom Lesen von Rezepten entsteht kein Essen und man wird nicht satt.

    Der Punkt ist, dass so getan wird als seien KIs handelnde Akteure wo es mehr "freie Asoziierer" sind.


    Ein "Akteur" hat andere Charakteristika. Er hat Ziele die er erreichen will, Hindernisse die umgangen werden müssen, er entwickelt Strategien und verfolgt sie.


    Von diesem Bereich der KI, war früher - als Spieltheorie und Schachcomputer der große Hype waren, viel die Rede jetzt ist es da aber viel stiller geworden.

    Das Internet ist ein Interaktionsraum der Gedankenwelten. KI möchte nach dem Willen ihrer Entwickler mehr sein: eine eigene Gedankenwelt. Das ist sie aber nicht, weil die Entwickler nicht wissen, was die Grundlage einer eigenen Gedankenwelt ist.

    Der Anspruch von kündtlicher Intelligenz ist es, bestimme kognitive Aufgaben zu lösen. Also z.B die Assoziation zwischen Bild und Text zu lernen. Oder z.B in einem Bild die Position eines Gegenstandes zu erkennen. Oder gesprochenen Text in Schriftform zu bringen. Und das alles funktioniert doch ganz gut


    Woher nimmst du denn deine Behauptung KI wolle eine "eigene Gedankenwelt sein". Was soll den dieses "eigen" sein. Von den Bildgeneratoren sieht man ja, wie viel von dem jeweiligen Testdatenpool anhängt. Der selbe Algorithmus verhält sich bei einem Unterschiedlichen Datenpool ganz anders. Was man erwarten kann, ist dass die implizite Information im Testdatenpool verinnerlicht wird. Ein darüber gehendes Eigen ist doch nicht möglich, weil es doch derzeit reine Assoziierungsmaschinen sind die noch wenig darüber wissen was sie tun und warum. Und wenn ChatGPT scheinbar selbstreflektiert ist, ist das ja nur eine Illusion. Aber das weiß doch jeder Entwickler und nur Visionäre und Marketing-Leute der AI Firmen erwecken manchmal den Eindruck es wäre nicht so.


    Meinst du also diese Ebene?

    Menschen sind zu Resonanz fähig. Maschinen nicht.
    Ohne Resonanz keine Kreativität.

    Man kann sich der Resonanz auch entziehen. Dann sieht man den Baum nur als Holz, den Käfer nur als Ungeziefer und auch Programme nur als klare, dröge Automaten.


    Der Surrealist Max Ernst schrieb:


    Zitat

    Collage ist die systematische Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realitäten auf einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene – und der Funke Poesie, welcher bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt.


    Man setzt also zwei unterschiedliche Elemente in Beziehung --lässt sie einander beeinflussen und stößt so einen Dialog an, in dem sich Neues und Überraschendes ereignet. Wie würde die Geschichte vom Herr der Ringe aussehen, wenn sie nicht in der Zukunft spielen würde sondern im Alten Arabien, in Afrika, bei den amerikanischen Ureinwohnern , als Bollywood-Film? Man erforscht die Möglichkeitsräume.


    Als Surrealist ging Max Ernst eben nicht von einem bewußten Akteur aus, sondern er sieht Kunst als Werk unseres Unterbewustseins - in den Träumen in denen sich unsere Erlebnisse verdichten und miteinander in Beziehung setzten.


    Man darf von daher KIs nicht als Individuen sehen oder mit Menschen vergleichen und als defizitär abtun, sondern als Stück des kulturellen Gewebes und seiner Eigenlogik. Man kann da sehr viel über sich selber und die eigene Kultur erfahren.


    Zitat

    Solange wir nicht wissen, was wir sind, werden wir auch keine Strukturen schaffen können, die uns gleichen würden oder gleich kämen.


    Warum denn nicht? Wir hinterlassen ja sehr viele Spuren im Internet. Und wenn man daraus statistisch andere Ergüsse interpoliert, dann werden die den unseren ähndeln. Wie wenn ein Vogel aus Plastiktüten ein Nest baut, wo man vergilbt noch all die Slogans erkennen kann, so findet man in den Elsternestern der KIs halt all unsere Ängste und Hoffnungen, unsere Träume und Vorurteile, unsere Dummheit und unseren Stolz verbaut.

    Gerade, da Maschinen ja vieles besser können als Menschen - fahren, fliegen,

    Erde baggern, Zahlen multiplizieren - hat man sich dann gedacht, dass dann für den Menschen die anspruchsvollen, kreativen Aufgaben übrigbleiben. Es gibt ja so eine romantische Idee des Künstlers - der Künstler wird als Genie gesehen, dass so der Tiefe seiner Subjektivität heraus Neues schafft. Von daher ist es jetzt so voll der Tiefschlag, wenn Künstliche Intelligenzen kreative Aufgaben übernehmen.


    Es ist eine große Kränkung, weil das Künstlerische ja sehr nahe an dem ist, was wir als unser Tiefstes sehen - unser wahres Selbst. Das dieses automatisiert wird, ist ein Frontalangriff. Wer aber ja schon immer so gedacht hat ist Buddha. Nach der Anattā Lehre gibt es so etwas wie ein wahres Selbst nicht, und all das was wir fühlen und ausdrücken, ist das Ergebnis "unpersönlicher Prozesse".


    Gerade bei Kreativität war das für viele schwer zu glauben, aber "unpersönliche geistige Prozesse- Programme wie Midjourney Stable Diffusion, DallE oder ChatGPT zeigen uns, dass der Kaiser nicht nur keine Kleider sondern keinen Kern hat.

    Hallo Freunde!


    Ist Gier gleich „haben wollen“?

    Versteht ihr jedes Streben darunter?

    Auch nach Wissen oder besonderen Fähigkeiten wie Sport?

    Buddha hat sich ja danach gefragt, was Leid verursacht.


    Wenn man glücklich im Hier und Jetzt ist, gibt es ja im Großen und Ganzen zwei Gründe warum Unglücklichsein aufkommt:

    1. Irgendwas ist nicht da, sollte aber da sein
    2. Irgendwas ist da, sollte aber weg sein.

    Es sind also Wünsche nach An- und Abwesenheit.


    Danei gibt es natürlich krasse Formen der Zuneigungen ( z.B Heroinsucht) und Abneigungen ( extremer Hass) und ganz leichte und für die meisten Leute nachvollziehbare Wünsche ( z.B nach Gesundheit, Friede, Bewegung).


    Aber insofern diese Wünsche - sofern sie nicht erfüllt sind zu Leiden führen - fallen sie unter die Kategorien 1 und 2.


    In der Praxis bedeutet das nicht, dass jeder gleich zum Asketen werden muß und alle Wünsche aufgeben muß. Es ist nur so, dass man je weniger unerfüllte Wünsche da sind, desto glücklicher ist.

    Das ist meine Auffassung von Erleuchtung, schon immer gewesen.

    Das Wort "Erleuchtung" hat ja mit Licht zu tun. Dies ist ja sehr eingängig , weil das Wegfallen von Verblendungen und Verspannungen und das Zunehmen von Sammlung zu Offenheit und Heiterkeit führen kann. Hakuin assoziiert in seinem Lobgesang des Zazen ja schön Befreiung mit dem hell leuchtenden Mond:


    Von daher ist es der Begriff "Erleuchtung" ein schöner und treffender Begriff.


    Aber damit etwas ein "guter Begriff" ist, muß er das von ihm bezeichnete klar und ohne Scfwammigkrit treffen. Und das tut er nicht.


    Das Wort Erleuchtung ist ja eben kein buddhistisches Wort sondern wird von den verschiedensten Leuten in verschiedensten Bedeutung verwendet. Christen verstanden da alle Arten der Verzückung oder Damaskus Erlebnisse. Leute aus der Satsang Bewegung verwenden es für Sachen die man buddhistisch wohl eher als erste oder zweite Sammlung bezeichnen würde. Wenn der eine Erleuchtung für Befreiung verwendet, der zweite für eine Einsicht in Vergänglichkeit, der dritte für eine tiefe Sammlung und der vierte für irgendeine für ihn profunde Vision dann redet man aneinander sehr vorbei. Und immer wenn ein Begriff zu Verwirrung führt ist er nicht gut brauchbar und es macht Sinn da präzisere Begriffe zu verwenden.

    Ich finde "Erleuchtung" kein gutes Wort. Es kommt ja gar nicht aus dem Buddhismus sondern aus der Antike ( Illuminatio) wo es alle möglichen Zustande der Einsicht - in was auch immer - bezeichnet. Es ist also ein ganz und gar schwammiger Begriff - gerade in der Esoterikszene gibt es ja so einige die sich gleich "erleuchtet" nennen und Jünger um sich scharen.


    Das Wort "Erleuchtung" triggert doch nur die Suche nach irgendwelchen außergewöhnlichen Geisteszustände und tiefen Erkenntnissen.


    Während der Begriff Nibbana ( Verlöschen) ja das Vergehen von Gier, Hass und Verblendung bezeichnet und von daher Recht konkret ist. Man kann ja immer schauen inwieweitt da Formen von Begehren und Abneigung sind und inwieweit sie zunehmen oder abnehmen.

    Moderation

    Im Anfängerbereich versuchen wir, dass die Threads möglichst nicht von Anliegen des Threadersteller - hier dem Thema "Warum ist alles so kompliziert?"abweichen. Von daher wäre es wichtig bei diesem Thema zu bleiben und andere Themen -"Buddhismus und Therapie"/ "Buddhistisches Bekenntnis" in einem weiteren Thread zu erörtern. Es wird sonst sehr schwer herauszufinden was noch zum Thema gehört.

    Sind Religionen nichts für einfache ungebildete Menschen?

    Es gibt die Geschichte von Arya Chudapanthaka. Zu sagen er habe es schwer mit der Bildung gehabt, ist eine Untertreibung:


    Als Junge versuchte Chudapanthaka, lesen zu lernen. Doch wenn er sich beispielsweise das Wort siddham merken wollte, hatte er jedes Mal, sobald er die Silbe sid lesen konnte, das dham wieder vergessen. Wenn er das dham gelernt hatte, konnte er sich schon nicht mehr an das sid erinnern. Der Name Chudapanthaka stand für "dumm", "Dümmster der Dummen", "gering", "Geringster der Geringen."

    Sein Bruder gab Chuda dann die Ordination und versuchte, ihn zu fördern; er gab jedoch nach drei Monaten auf und warf ihn aus dem Jetavana-Hein, in dem die Mönche lebten.

    Bis hierher wirkt alles ganz hoffnungslos. Wie soll jemand, dem es nicht gelingt Lesen zu lernen die Lehre des Buddhas durchdringen?


    Ich weiß nicht, ob es die Person wirklich gab, oder ob das mehr eine Legende ist.


    Aber es zeigt ja, dass die Sache um die es geht - die Reinigung von Anhaftung - eine ganz praktische Aufgabe - eben ähnlich dem Saubern - ist.l

    Ja das ist natürlich die eine bedauerliche Entwicklung, dass der achtfache Pfad so lieblos und flach dargestellt werden will. Wahrscheinlich ist das auch so, weil man diesen Pfad nicht wirklich kennt oder sogar anerkennt. Was könnte man wider dieser flachen Darstellung tun? Leider ist ja der Name Buddhha oder Buddhismus ja nicht geschützt ...

    Natürlich ist das nicht so gut. Aber wie würdest du es denn einem Fünfjährigen erklären? Wie einem 8jährigen?


    In Österreich hat die buddhistische Religionsgemeinschaft versucht Unterrichtsmaterial zu sammeln ( hier) aber da findet man auch nicht so richtiges!

    void . Ganz genau,so man vermarktet den Buddhismus, ich denke, das ist doch eigentlich gut, wenn ich über die Kinder, die andere einfach so erstochen hatten , denke.

    In diesem Thread geht es über die von jwh gestellte Frage. Und die Website Buddhakids ist von Eltern. Wenn man versucht etwas Kindern zu erklären, muß man sich ja sehr einfach ausdrücken und ich dachte das könnte für jwh hilfreich sein.


    Was das mit Erstechen und Vermarkten zu tun hat ist mir überhaupt nicht klar und ich denke, es hat mehr mit deinem eigenen Denken zu tun und hilft kWh nicht weiter.

    Es gibt eine Website Buddhakids , da sind die wichtigsten Punkte des Buddhismus einfach für Kinder erklärt z.B der edle achtfache Pfad:


    Was hilft es den Menschen um mich herum, wenn ich dann freudvoll bin, friedlich bin. Was ändert es an den Situationen in denen sie sich befinden ? Anpacken, helfen, würde doch nur möglich sein, wenn wir nicht in Freude sind

    dachte ich vorhin. Aber das stimmt ja gar nicht. Manchmal aber doch.

    Nehmen wir Mal die Sklaverei. Da gab es ja in der Antike den berühmten Sklavenführer Spartakus, der einen Sklavenaufstand anführte. Ein ganz anderer Sklave ist der Protagonist des Romans Onkel Toms Hütte:


    Tom ist als weiterer Aufseher vorgesehen, weigert sich aber, jemanden zu schlagen. Stattdessen übt er durch seine ruhige Art und seine praktizierte christliche Nächstenliebe einen positiven Einfluss auf alle aus, was Mr. Legree besonders zuwider ist. Er will Tom durch körperliche Züchtigung „brechen“ und ihn dazu zwingen, seinen christlichen Glauben aufzugeben. Doch Tom widersteht und verzeiht sterbend seinen Peinigern.

    Obwohl Spartakus zunächst Erfolg hatte, würde sein Aufstand niedergeschlagen und seine 6000 Anhänger gekreuzigt.


    Auch wenn Onkel Tom in seiner Friedfertigkeit untätiger erscheint, hat er sich eben nicht zum blutigen Mitstreiter innerhalb des System Sklaverei gemacht, sondern verharrt bis zum Tod bei seinem Wert der Nächstenliebe. Und wenn man schaut, welche Menschen in der USA die Sklaverei zum Einsturz brachten, dann waren es ja eben nicht die wütenden Sklaven Marke Spartakus sondern eben häufig schwarze christliche Prediger.


    Aber ich schätzte, man kann das nicht verallgemeinern. Hätte es z.B die Errungenschaften der französischen Revolution ohne all das Blutvergießen geben können?

    Jetzt würde mich mal interessieren, wie man das Lachen des Dalai Lama (siehe Video oben) begreifen soll.

    Für die Griechen war das Zwerchfell (phren)der Sitz der Seele. Von daher auch der Begriff Schizo-phren was ja wörtlich "gespaltenes Zwerchfell" bedeutet. Das Zwerchfell ist ja ganz eng mit dem Atem verbunden und ich vermute darüber auch mit geistigen Zuständen von Anspannung und Entspannung. Starkes Lachen und auch Weinen versetzt ja von Zwerchfell aus den ganzen Körper in Bewegung und löst dabei Anspannung. Man spricht ja von einem befreienden Lachen oder Weinen.


    Ich denke,das gibt es auch auf einer subtileten Ebene. Mir ist es auch beim Meditieren si gegangen, das plötzlich Emotionen hochkamen und das Zwerchfell sich subtil bewegt hat und all die Emotion angeflossen ist. So als habe sich ein alter Pfropfen Dreck gelöst. Da wollte ich eh schon Mal fragen, ob so ein inneres Lachen/Weinen verbreiteter ist.


    Auch von Mantren wie (Om) heißt es, sie versetzten den ganzen Körper in Vibration und ich Frage mich, ob es da einen Zusammenhang gibt. Ist das Lachen des Dalai Lama von daher nahe beim "Om Mani Padme hum" des Dalai Lama?

    void : Im Duden wird Humor als solches definiert:


    Die Begabung des Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen. Sie nicht so tragisch zu nehmen und über sie und sich selbst lachen zu können.

    Ich hatte jetzt unter Humor ganz allgemein das verstanden, was Leute zum Lachen bringt. Im Englischen wird das ja so verwendet (humor is the tendency of experiences to provoke laughter and provide amusement) und ich dachte mir, dass das ( z.B sind auf der Humorseite lautet Witze) im Deutschen ganz ähnlich verwendet wird, sagen wir im Begriff "Fäkalhumor":

    Mit Fäkalhumor (seltener auch skatologischer Humor) wird eine Art von Humor bezeichnet, der seine Komik vor allem aus dem Thematisieren von Exkrementen bezieht. Dabei beschränkt sich Fäkalhumor nicht ausschließlich auf den namensgebenden menschlichen Stuhlgang, vielmehr können unter den Begriff alle Arten von Witzen, Pointen oder Zoten fallen, die sich mit der Exkretion, deren Produkten oder den zugehörigen Körperorganen befassen. Kennzeichnend für Fäkalhumor ist der Bruch von Tabus, er findet sich – allerdings nicht ausschließlich – zu einem Großteil in Kinderwitzen.[1] Dementsprechend stößt dieser häufig als kindlich empfundene Humor auf Befremden und wird daher gelegentlich auch als Pipi-Kacka-Humor bezeichnet.[2

    Hier heißt Humor ungefähr "Witzigkeit".

    Von daher verwundert es mich, dass die deutsche Duden Definition so davon abweicht und als Fähigkeit zur heiteren Gelassenheit verstanden wird. Sich von Pipi-Kacka amüsieren zu lassen und "heitere Gelassenheit" ist ja auf der Skala ganz wo anders.


    Von daher bin ich jetzt verwirrt!

    Humor ist für mich etwas das da ist und nicht etwas worüber ich sprechen muss, weil dann zerredet man ihn, den Humor- im Sinne von was es ist Humor, das kommt mir einfach komisch vor.

    Sudhana hat ja geschrieben, dass das als lustig oft das empfunden wird, was eine kognitive Dissonanz auslöst - also ganz unerwartet und "falsch" empfunden wird.


    Von daher ist das Gelächter ein guter Marker für das was unterdrückt wird:. Der Furz, der uns die unkontrollierbaren Aspekte unserer Körperlichkeit aufzeigt; Tod und Vergänglichkeit; Aber auch das "Peinliche" - das soziale Unakzeptable.


    Vor gar nicht länger Zeit hatte man es als unglaublich lustig empfunden, wenn eine Frau wählen will oder Hose trägt. Einfach weil dass dem damaligen gesunden Menschenverstand widersprochen hätte, löst es Schenkelklopfen aus.


    Von daher ist Humor immer nur so harmlos, wie es der "gesunden Menschenverstand" so ist. Das Anhaften an der sinnvollen Welt - die durch das Absurde in Frage gestellt wird- ist eng mit dem Anhaften an einem Selbst verbunden.

    Auf einer Webseite für Zen-Meditation fand ich folgende Aussagen:

    "Im Zen heißt es, "Humor und Tod ergeben eine gute Mischung".

    Übermäßige Ernsthaftigkeit geht meistens mit einem dicken Ego einher.

    Start über Humor selbst, macht es vielleicht Sinn über Ernsthaftigkeit zu sprechen und inwieweit dies mit einem dicken Ego einhergeht oder nicht.


    Ich habe gelesen, dass das Wort "Ernst" von "Streit" und "Kampf" kommt. Das Gegenteil wäre dann ja, dass man die Dinge nicht so ernst nimmt - sie also statt sie solide zu sehen, eher locker und flockig betrachtet.


    Ich denke dass sich das auf unterschiedliche Dimensionen anwenden lässt.


    Ich denke ein Befreiter sieht einerseits vieles "ernster" worüber wir locker hinweggehen würden. Sagen wir das Leben einer Mücke.


    Während viele der Sorgen die uns plagen, unser inneres Gejammer über Mieten und Geisteszustände und Beziehungskisten, wohl aus der Sicht eines Befreiten so gänzlich bedeutungslos sind, dass wir eigentlich wandelnde Witze sind. Von daher ist da schon ein riesiger Nicht-Ernst - eine große Heiterkeit


    Von daher ist die Frage die, was ernst zu nehmen ist und was nicht.

    Es ist doch klar, dass viele Probleme die Menschen haben aus dem Umgang mit Gier, Hass und seelischen Wunden stammen. Und dass es in diesen Bereichen so ist, dass einem Buddhismus und Psychologen ähnliche Anweisungen geben könnten. Dem Wüterich wie er mit seiner Wut umgeht, dem Verhalten wie er mit seiner Verzagtheit umgeht, dem Süchigen wie er mit seiner Sucht umgeht, dem Traumatisierten wie er mit seinem Trauma umgeht.


    Wenn man die große Schnittmenge ansieht,dann kann man daraus entweder den Schluss ziehen, dass Buddhismus und Psychologie in weiten Teilen in die gleiche Richtung ziehen.


    Oder man kann auch eine andere Begriffsdefinition verwenden und das Abnehmen von Gier und Hass, Trauma und Sucht hier eher eine Nebenwirkung des Buddhismus betrachten.


    Und betonen dass der Buddhismus nicht primär darum geht, ein erfülltetes Leben zu haben und seine seelischen Probleme zu lösen, sondern alle Anhaftungen zu überwinden um Befreiung zu erlangen. Von daher schlägt man dann die zugebermaßen große Schnittmenge zwischen Buddhismus und Therapie nicht dem "Buddhismus im eigentlichen Sinne" zu.