Posts by void

    Ich erwähnte es schon mal, eine Psychiaterin sagte mal, Religion sei nur deshalb kein klassischer, pathologischer Wahn, weil so Viele daran glauben.

    Was für eine Psychiaterin war das denn und in welchem Kontext hat sie es gesagt?


    Wahn bedeutet ja, dass man sich in seinen eigenen Phantasievorstellungen verliert und den Kontakt zur Wirklichkeit verliert. Das heißt man ist weniger offen für den anderen und man haftet stattdessen an fixen Ideen.


    Ich denke, dass unter Wahnvorstellungen religiöser Wahn tatsächlich häufig ist. Leute sehen sich als Messias oder von Teufeln bedroht. Und umgekehrt gibt es Formen von Religion, die in einem "Wir-Gegen-Sie" Denken nahe an wahnhaften Denken sind.


    Da eine Schnittmenge zwischen religiösen Denken und Wahn zu sehen, macht also Sinn. Aber von da aus zu folgern, dass alle Formen von Religion wahnhaft wären ist dagegen selber eine Extremposition.


    Das Wort "Erwachen" bedeutet ja, dass man aus einer Täuschung, einer Umnachtung entkommt. D.h sich nicht mehr in seinen inneren Geschichten verstrickt sondern, offener, geduldiger und freundlicher wird. Wo Wahn ein Rückzug von der Wirklichkeit ist, ist Befreiung eine Öffnung hin zu Wirklichkeit.


    Weil das für mich also Gegensätze sind, finde ich es nicht gut, wenn man das in einen Topf wirfst. Was ist das für eine Psychiaterin?

    Im Palikanon kommen auch Geisteskranke vor. Hier wird z.B die "Wiederzulassung von Ordinierten nach überstandener Geisteskrankheit" vor. Das zeigt ja sehr deutlich, dass man im Palikanon einen Begriff von Geisteskrankheit (ummattaka sammuti) hatte und diesen sehr von den anderen hier verwendeten Begriffen (moha ,avija klesha mada) die irgendwer mal als "Wahn" übersetzte- abgrenzt. Sudhana hatte mal etwas dazu in einem anderen Thread ("Geisteskrankheit im Buddhismus") geschrieben.


    Im Palikanon wird Geisteskrankheit (umatta) exemplarisch anhand des Bhikku Gagga (no joke, der hieß wirklich so ...) behandelt, und zwar im Vinaya. Genauer in MV.II.25 und CV.IV.5.

    Beim Studium der Texte zeigt sich, dass Geisteskrankheit bzw. dadurch bedingtes Fehlverhalten von Bhikkus durch den Sangha zu tolerieren ist. Voraussetzung ist ein entsprechender Sangha-Beschluss, wonach der Bhikku als 'Verrückter' (ummattaka sammuti) anzusehen und mit entsprechender Nachsicht zu behandeln ist.

    Es macht also Sinn anzuerkennen, dass wenn über "Wahn" gesprochen wird, nicht über das selbe gesprochen wird, sondern etwas sehr verschiedenes gemeint sein kann.

    In Übersetzungen buddhistischer Begriffe wurde öfter mal das Wort "Wahn" benutzt.


    Zum Beispiel hier:


    oder karmisch unheilsam ist, was das Begehren, den Lebensdurst und damit Ich-Wahn und Ich-Sucht stärkt, dadurch zu neuer und zwar übler Wiedergeburt führt und damit das Leiden mehrt. Gut oder karmisch heilsam ist, was das Begehren und den Ich-Wahn schwächt und schließlich aufhebt.

    Die drei "Wurzeln des Bösen",

    .....

    Die drei "Wurzeln des Bösen", des unheilsamen Wirkens, sind: Gier, Haß und Wahn in allen ihren Stärkegraden.

    Die drei "Wurzeln des Guten", des heilsamen Wirkens, sind:

    • Gierlosigkeit = Verzicht, Entsagung, Wunschlosigkeit, Loslösung, Reinheit;
    • Haßlosigkeit = Wohlwollen, Versöhnlichkeit, All-Güte;
    • Wahnlosigkeit = Besonnenheit, Wissen, Erkenntnis, Weisheit.

    Das was im letzteren Fall als "Wahn" übersetzt wird ist moha/avija , was sehr häufig als "Unwissenheit" und Verblendung übersetzt wird.


    Das was oben als "Ich-Wahn" übersetzt wird ist wahrscheinlich attaditthivāda als der Persönlichkeitsglaube.


    Weil nämlich aufgrund jenes Unerschaffenen (asankhata) der Dünkelwahn (māna) der Männlichkeitswahn und alle übrigen Arten des Wahns (In A.III.39b werden 3 Arten des Wahns oder der Eitelkeit (mada, eig. Berauschung) aufgezählt: Gesundheitswahn, Jugendwahn, Lebenswahn; Vibh. p.345 sogar 27 Arten, nämlich: Abstammungswahn, Familienwahn, Gesundheitswahn, usw.), wahnlos und zunichte werden, darum nennt man es die Wahnzerstörung.

    Hier wird das Wort mada benutzt , dass wohl in der Grundbedeutung "Rausch" bedeutet.

    Das was die Wikipedia da anführt ist die medizinische Definition. Und für Mediziner ist eben entscheidend, inwieweit jemand nicht dazu fähig ist eine normale Lebensführung zu haben oder ob diese behindert ist.


    Während aus einer religiösen Perspektive andere Kriterien wichtiger sein können. In unserem Nachbardorf gab es einen geistig Behinderten, der durch seine Güte, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit bekannt war. Ein "Narr mit einem reinen Herzen" sozusagen. So jemand der wenig Gier und Hass hat, ist wohl aus buddhistischer Sicht wenig verblendet.

    Während jemand der von Hass und Egoismus durchdrungen ist - ein Hetzer und Brandstifter - auch wenn er super für sich selber sorgen kann - aus buddhistischer Sicht zutiefst verblendet sein kann.


    Das Kriterium der behinderten Lebensführung ist für Mediziner sinnvoll, aber nicht die einzige Herangehensweise.


    Vielleicht macht es Sinn da unterschiedliche Wörter zu verwenden. "Wahn" für das Medizinische und "Verblendung" für das Buddhistische. Dann verwechselt man es nicht.

    Also "Sinnen" ist ja Denken. Und "Wahnsinn" ist, wenn das Denken nicht zur Realität passt, sondern sich verirrt hat- wenn das was man von der Welt denkt extrem von dem abweicht, wie die Welt wirklich ist.


    Dieses Scheitern an der Realität auf verschiedenen Ebenen passieren. Und von daher ist das was Fromm sagt ( Scheitern auf der Ebene der Beziehungsfähigkeit) nicht falsch.


    Aber so vom Buddhismus auch gedacht sind die wesentlichen Eigenschaften der Welt die drei Daseinsmerkmale:


    • anicca (Pali; Sanskrit anitya) – Alles ist vergänglich und nichts von ewigem Bestand. Alles ist dem Wandel unterworfen.
    • dukkha (Pali/Sanskrit) – Alles ist dem Leiden unterworfen. Der Begriff dukkha kann auch als Unzulänglichkeit bzw. Unbefriedigendheit übersetzt werden.[1]
    • anatta (Pali; Sanskrit anātman) – Alle Dinge und Phänomene existieren ohne einen unveränderlichen Wesenskern. Es gibt kein getrenntes, permanentes „Ich“ und keine ewige Seele. Alles entsteht abhängig von anderem.[1] Jeder Mensch wird etwa von seinen Eltern gezeugt und muss Nahrung zu sich nehmen, um existieren zu können.[1

    Alle Formen von Gier und Hass basieren auf der Idee eines von der Welt getrennten aus sich existierenden ich und sind von daher wahnhaft. Insofern Gier und Hass Formen des Willens sind ( etwas soll da sein, etwas soll weg sein) sagt Schopenhauer da etwas kompatibles.


    Und da Lama Ole Nydahl ja trotz einiger Absonserlichkeiten in der Tradition des Karma Kagyü verankert ist, wird er das auch ganz buddhistisch sehen. Also dass die drei Daseinsmerkmale real ist und ihr Leugnen eine Fallhöhe zur Realität aufbaut.

    Viele frühe Buddhisten in Deutschland - wie eben auch Nyanatiloka kamen über Arthur Schopenhauer zum Buddhismus. Und für Schopenhauer war "Mitleid" ein zentraler Begriff und er bedeutet für ihn mehr als so die konkrete Gefühlsregung. Sondern eher ein Transzendieren von meinem "Wohl und Wehe" zu einem, das den anderen einschließt:


    Grenzenloses Mitleid mit allen lebenden Wesen ist der festeste und sicherste Bürge für sittliches Wohlverhalten ... Mitleid selbst aber ist eine unleugbare Tatsache des menschlichen Bewusstseins, ist diesem wesentlich eigen, beruht nicht auf ... Begriffen, Religionen, Dogmen, Mythen, Erziehung und Bildung; sondern ist ursprünglich und unmittelbar, liegt in der menschlichen Natur selbst. Mitleid ist die ganz unmittelbare Teilnahme am Leiden eines Anderen: Wir leiden mit ihm, also in ihm. E 208, 211 f.; W I 444.

    Von daher gibt es einerseits eine große Nähe zum Buddhismus aber andererseits ist es so, dass Schopenhauers Mitleid tatsächlich fordert um des anderen Willen unglücklich zu sein:

    Nur das Leiden des Anderen erweckt unsere Teilnahme. Keiner wird von Anderen Beweise echter Menschenliebe erhalten, solange es ihm wohl geht. Unglück ist die Bedingung des Mitleids

    Von daher ist die Übersetzung von "karuna" mit "Mitleid" nicht so gut.

    Kann sein, lieber void .

    Ich hatte aber rein persönich immer das Mit-Leid so empfunden:


    Quote
    Quote
    „Im Mitleid steckt nicht nur Überheblichkeit, sondern auch die Verachtung gegenüber den Unbrauchbaren, denen eben nur noch Mitleid entgegengebracht wird. Mitleid ist ein Todesurteil. Denn Mitleid tötet.“

    – Ernst Klee: Behindert, über die Enteignung von Körper und Bewusstsein.

    Keine Ahnung. Ich denke, wenn jemand leidet, dann ist es eine relativ spontane Sache, dass man sich da einfühlt und mitleidet.


    Klee spricht da ja von einer bestimmten Situation nämlich dem Verhalten gegenüber Behinderten. Sagen wir ich treffe wen ohne Beine. Da kann ja mein Impuls "Oje, der arme hat keine Beine" was total nerviges für ihn sein. Er möchte nur normal seine Zeitung kaufen oder durch den Park rollern und dauernd reagieren die Leute mit "Oje, der arme". Obwohl er einfach normal durch den Tag gehen will kriegt er dauernd seine Unnormaliät und Unbrauchbarkeit entgegen geschleudert


    In anderen Situationen ist das anders und spontane Empathie - ein "Oje, der arme" und der Impuls zu helfen, kann das richtige sein Und ein "als normal betrachten" falsch.

    Hi, roWf .

    Mit dem Mit-Leid man fühlt sich innerlich überlegen gegenüber des Wesens, zu dem du das empfindest, das ist eher wie die Herab-Stufung, du siehst auf den anderen von oben an.

    Mitleid (Empathie)bedeutet einfach, dass man sich in den anderen einfühlt und dann fühlt was dieser fühlt. Dues muß nichts mit Herabstufung zu tun haben.


    So ein Mitleiden kann sich auch für den anderen gut anfühlen, als eine Anteilnahme. Wenn jemand erfährt dass er eine schlimme Krankheit habe und traurig ist , dann ist es tröstlich für ihn , wenn meine Angehörigen genauso bestürzt sind und mit ihm weinen. Da ist keine Herabstufung involviert. Mitleiden hat, auch wenn es unangehm ist seinen Platz. Und es kann ja eine Art von Egoismus sein, such vom Leid der anderen nicht behelligen zu lassen.


    Aber auch wenn Mitleid da teilweise gut ist, kommt man ja schneller zu einem Punkt wo es besser ist, wenn man nicht mit dem anderen leidet sondern für ihn da ist und statt mit ihm traurig sein ihn tröstet. Mitgefühl ersetzt Mitleiden.


    Daraus kann man aber nicht schließen, dass Mitleid generell und immer schlecht wäre. Und auch nicht, dass es stets Herablassung einschließt.

    Ich würde sagen, wenn man es nicht packt, sollte man es auch nicht tun, oder später nochmal versuchen, manche gehen wohl auch einfach mit dem Kopf durch die Wand, weiß nicht, ob das so gesund ist.

    Bei Meditation nimmt man sich ja die Möglichkeit, Sachen auszuagieren und setzt sich von daher sich selber in voller Breitseite aus.


    Von daher denke ich, dass das dann für Leute die in sich viele seelische Verletzungen haben, eine ganzschöne Herausforderung sein kann. Mir fällt da Claude AnShin Thomas ein:


    1968 wurde er nach einer schweren Verwundung in Ehren aus der US-Armee entlassen und kehrte in die USA zurück. Er fand es wie viele Veteranen schwierig, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Trotz seiner Hinwendung zu Sport und Ausbildung führten ihn die unbewältigten Kriegserlebnisse immer wieder in Schlaflosigkeit, Unruhe, Alkohol- und Drogenmissbrauch.

    1991 lernte er den vietnamesischen Mönch Thich Nhat Hanh kennen und wandte sich auf der Suche nach Heilung der traumatischen Schädigungen der Meditation zu. In der Folge verbrachte er längere Zeit in der klösterlichen Atmosphäre des Meditationszentrums Plum Village in Frankreich.

    Von daher sind es ja gerade diejenigen mit viel "inneren Abgründen" für die Meditation essentiell wäre.


    Es klingt nachvollziehbar, dass Meditataion für Leute mit schweren Traumatisierungen falsch sein kann, weil da traumatische Erinnerungen hochkommen können. Auf der anderen Seite ist es aber, so dass Meditation als Teil von Massnahmen zur Traumabewältigung verwendet wird. Mitra Bishop , eine Zen Äbtin (Mountain Gate, Hidden Valley Zen Center) in Südkalifornien hilft z.B dabei , weiblichen Armeeangehörigen mit prostraumtischen Belastungssyndrom zu helfen. Ich stelle mir vor, dass gerade Soldaten da sehr schwere Angsststörungen haben können.


    Realizing that women veterans suffering from post-traumatic stress are among the least supported of our military veterans with PTSD, I initiated a program called Regaining Balance Retreats for Women Veterans with PTSD, in 2013. Subsequently, after being asked to do so by a counselor at the VA Center, I added Regaining Balance Retreats for Women Partners/Spouses of Vets with PTSD.
    You can access this program's website at www.RegainingBalance.org

    Und auf der genannten Seite wird auf eine Forscherin verwiesen, die auf (eher schwach) positive Effekte von MBSR bei posstraumtischer Belasstungsstörung verweist.

    “Dr. Elizabeth Hoge, a psychiatrist at the Center for Anxiety and Traumatic Stress Disorders at Massachusetts General Hospital and an assistant professor of psychiatry at Harvard Medical School, says that mindfulness meditation makes perfect sense for treating anxiety.... One of her recent studies (which was included in the JAMA Internal Medicine review) found that a mindfulness-based stress reduction program helped quell anxiety symptoms in people with generalized anxiety disorder, a condition marked by hard-to-control worries, poor sleep, and irritability.”

    Wobei natürlich die Aussage, dass Meditation manchen traumatsierten Menschen helfen kann ist das natürlich druchaus damit vereinbar, dass es eine Untergruppe gibt, für die es schädlich ist.

    warum so kompliziert?!

    Ich beneide Dich, dass Du am Bodensee wohnst, denn dort hast Du mehrere Möglichkeiten zu einem Retreat. Warum in die Ferne schweifen?!

    Ja, das ist wahr. Der Sinn von einem Retreat ist es ja, das nichts vom Meditieren abhält und von daher ist es ja gut wenn die Rahmenbedingung möglichst konstant und langweilig sind. Da kann ja eine fremde, interessante, exotische Umgebung eine Ablenkung darstellen.

    Wenn ein Kleid schmutzig und fleckig ist und ein Färber behandelt es mit einer Farbe, sei es Blau, Gelb, Rot oder Violett, so nimmt es eine trübe, unreine Farbe an, und zwar deshalb, weil das Kleid schmutzig ist. Ebenso ist bei unreinem Denken ein schlechter Ausgang zu erwarten.


    Wenn aber ein Kleid sauber und fleckenlos ist und ein Färber behandelt es mit einer Farbe, sei es Blau, Gelb, Rot oder Violett, so nimmt es eine klare und reine Farbe an, und zwar deshalb, weil das Kleid rein ist. Ebenso ist bei reinem Denken ein guter Ausgang zu erwarten.

    Die Denkweise ist hier also die eines unterschiedlichen Befleckungsgrades das nach seinem "Ausgang" gestaffelt ist.


    Das Wort das hier als "Ausgang" übersetzt ist, ist "gati" das wo anders auch als "Fährte" übersetzt wird:


    'Gang, Daseinsfährte'.

    »Fünf Daseinsfährten gibt es:

      1. Höllenwelt (niraya)
      2. Tierschoß, (tiracchāna-yoni)
      3. Gespensterreich, (petti-visaya)
      4. Menschenwelt,
      5. Himmelswelt«

    (D. 33; A.IX.68 u.a.).

    Die beiden letzteren gelten als Glücksfährten (sugati), die anderen als Leidensfährten (duggati, siehe apāya).

    Heilsames Handeln führt zu heilsamer Fährte ( sugati ) und unheilsamen Handeln zu schlechter Fährte ( duggati ) . Von daher entsprechend diese Fährten vielleicht deinen "Eskalationsstufen".

    Im Thervada war ja wie Hendrik sagte, die Meditation mehr Sache der Ordinierten.


    Aber gibt es da nicht die Uposatha Tage an denen Laien zu bestimmten Mondphasen ( Vollmond, Neumond, die beiden Halbmonde) wo Laien sich darin üben "wie Ordinierte" zu leben:


    On each uposatha day, devout Upāsaka and Upāsikā practice the Eight Precepts,[11] perhaps echoing the Buddha's teaching that laypeople should "imitate" arhats on Uposatha days.[12] The first five of the eight precepts are similar to the five precepts, that is, to refrain from killing living beings, stealing, wrong speech and to abstain from intoxicating drink or drugs,[13] but the third precept is abstinence of all sexual activity instead of refraining from sexual offenses.[14] The eight precepts are similar to the ten precepts observed by novice monks, except that the seventh and eighth precepts for the novices are combined, the ninth novice precept becomes the eighth, and the tenth novice precept (non-acceptance of gold and silver, use of money) is excluded as being impracticable for a lay person.[15] Thus, the final three precepts are to abstain from eating at the wrong time (after midday); to abstain from entertainment such as dancing, singing, music, watching shows, as well as to abstain from wearing garlands, perfumes, cosmetics, and personal adornments; and to abstain from luxurious seats and beds.[16][17]

    For lay practitioners who live near a Buddhist temple, the uposatha is an opportunity for them to visit it, make offerings, listen to sermons by monks and participate in meditation sessions.

    Ist es eine neue Erscheinung,, dass Laien an Uposatha auch meditieren?

    Es gibt in Nepal ganz viele eher touristisch ausgerichtete Angebote. Wo man dann inmitten schöner Natur so "Schnuppermeditation" betreibt.


    Da ist dann die Frage, ob man das will oder ob man da in ein richtiges Kloster will und da ernsthaft im Rahmen des nepalesischen Buddhismus - der ja dem tibetischen Buddhusmus verwandt ist, praktizieren will.


    Die Foundation for the Preservation of the Mahayana Tradition ist ein Netzwerk buddhistischer Zentren aus der Gelug-Tradition, das von Lama Yeshe und Tubten Zopa Rinpoche gegründet wurde. Zu dem Netzwerk gehört z.B das Aryatara Institut in München.


    Zu diesem Netzwerk gehört auch das Kopan Klosterin Kathmandu, in dem es eben auch Retreats und Kurse für Leute aus dem Westen gibt.


    Von Einsteigerkursen bis hin zu einem ein ganzes Monat dauernden Retreat mit Fokus auf dem Lam Rim.


    Wenn die Gelug-Schule nicht deines ist,

    würde ich nach Bodhgaya fahren - der Geburtsort Buddhas ist zwar nicht in Nepal aber nicht weit davon entfernt. Dort gibt es ganze 45 Klöster der unterschiedlichsten buddhistischen Traditionen.

    Während man Vimalakīrti noch als eine leicht seltsame literarische Schöpfung abtun kann und Pang als eine Ausnahme due die Regel bestätigt abtun kann, haben wir hier um 1400 rum also "meditierrnde Laien" - etwas was Hendrik im Thervada erst 500 Jahre auffindet:


    Ein Ort, an den Ikkyū immer wieder zurückkehrte, war Sakai, eine Hafenstadt in der heutigen Präfektur Osaka. Zu jener Zeit, als Naturkatastrophen und Feudalkriege einen Großteil des Landes in Aufruhr versetzten, florierte Sakai als wichtiges Zentrum des Binnen- und Außenhandels. Mit seiner aufstrebenden Kaufmannsklasse und seinen internationalen Einflüssen war es eine Stadt der fortschrittlichen Ideen und des materiellen Wohlstands.

    ..

    Zu denjenigen, die es nach Sakai (der damals wohlhabendsten Stadt Japans) zog, gehörte ein anderer, älterer Schüler von Kasō namens Yōsō Sōi. Yōsō arbeitete mit Hilfe seiner Inka daran, den Einflussbereich des Zen von der Kriegerelite auf die Kaufmannsschicht auszuweiten. Um dies zu erreichen, sah er sich jedoch gezwungen, die Rinzai-Lehren zu "verdummen", da der typische Kaufmann weder die Bildung noch die Neigung hatte, sich mit chinesischen Texten zu befassen. Ikkyū, mit seiner tiefen Gelehrsamkeit und spartanischen Strenge, fand diesen Ansatz unerträglich. Für ihn war Yōsō - ungeachtet seiner Stellung als Ikkyūs Ältester und einer von Kasōs auserwählten Erben - nur ein weiteres "Holzschwert".


    Ikkyūs eigener, ganz anderer Ansatz - eine Kombination aus Strenge und ikonoklastischer Exzentrik - übte eine ganz eigene Anziehungskraft auf die frei denkenden Bürger von Sakai aus (die zweifellos auch von seinem kaiserlichen Blut beeindruckt waren). Viele der wohlhabenden Kaufleute der Stadt studierten und wurden von Ikkyū ausgebildet. Jüngste Forschungen haben Licht auf diese interessante und vielfältige Gruppe von Anhängern geworfen, darunter einer, der als blinder Passagier auf einem Handelsschiff nach China reiste, und ein anderer, gemischt chinesischer und japanischer Abstammung, der Dolmetscher wurde.

    Das heißt sowohl Yōsō als auch Ikkyū hatten lehrten also Sakai bessergestellten Laien Zazen und einige aus dieser Gruppe waren so engagiert, dass sie sogar nach China gingen oder als Dolmetscher arbeiteten.


    Zugehebenerweise ist auch Sakai ein komischer Ort war. Inmitten all dem japanischen Feudalismus, der Fürsten und Samurai eine kommerzielle Oase wo es so etwas wie eine "Burgeoise" gibt - selbstbewußte Bürger die von einem

    einem Stadtrat aus Pfeffersäcken regiert wurden - ein Hauch von Frühkapitalismus Renaissance mit Zen dran:


    Der berühmte zen-buddhistische Priester Ikkyū wählte Sakai als Wohnort wegen der freien Atmosphäre. Der erste verlässliche Bericht über die Stadt stammt aus den 1480er Jahren und enthält öffentlich ausgestellte Rechtsbescheide, was darauf hindeutet, dass die Stadt zu diesem Zeitpunkt einen Regierungsrat hatte. In den 1530er Jahren zählte die Stadt etwa 40.000 Einwohner, von denen fast alle ihren Lebensunterhalt mit Handelsgeschäften verdienten und von denen einige zu den reichsten Menschen Japans gehörten. Zu dieser Zeit wurde Sakai von einer Oligarchie mächtiger Kaufleute verwaltet.

    ...

    Sen no Rikyū, bekannt als der größte Meister der Teezeremonie, war ursprünglich ein Kaufmann aus Sakai. Aufgrund der engen Beziehung zwischen der Teezeremonie und dem Zen-Buddhismus und wegen des Wohlstands seiner Bürger war Sakai eines der wichtigsten Zentren der Teezeremonie in Japan

    Aber das kleine Fenster der Freheit währte nicht lange. 1582 machte der Reichseiner Hideyoshi der Freheit Sakais ein Ende und Sen No Rikyū wurde einige Zeit später in den Selbstmord getrieben.


    Aber auch danach gab es - gerade weil Japan auch unter der Tokugwawa Militärdiktatur eine sehr urbane Gesellschaft mit einer hohen Alphabetisierungsquote war, meditierrnde Laien - gerade bei den zunehmend nutzlosen Samurais. Von Hakuin gibt es glaube ich einige Korrespondenzen mit Laienanhängern die er in der Praxis unterweist.


    Dōgen ( also noch ein Stück früher ) hatte zu meditierrnde Laien eine ambivalente Haltung:


    Dogen, der buddhistische Mönch/Philosoph aus dem 13. Jahrhundert, dessen Auffassung von Zen ich die meiste Zeit meines Lebens verfolgt habe, ist in dieser Frage etwas schizophren. In einigen seiner Schriften lobt er eindeutig die nichtklösterliche buddhistische Praxis, während er sie in anderen Schriften anzuprangern oder zumindest herabzusetzen scheint.

    Was aber umgekehrt bedeutet, dass es auch im 13 Jh meditierrnde Laien gab.

    Ein anderer berühmter erwachter Laie war Pang:

    So war Pang zwar einerseits kein Ordinierte und er hatte auch Familie, gleichzeitig zig er aber besitzlos durch China und erlangte schließlich auch Befreiung.

    Aber so lange wir nicht praktizieren, werden wir dieses Potenzial unsere Geistes nicht nutzen, nicht verwirklichen können, um den Dharmakaya zu erlangen.


    Interessant in diesem Zusammenhang ist, finde ich, dass das Praktizieren für Laien eine Erfindung aus dem 19. Jahrhundert ist. In den zwei Jahrtausenden zuvor, praktizierten nur Mönche und selbst unter den Mönchen nur wenige. Alle anderen verliessen sich auf Rituale und Gaben an die Mönche. So ist das z.B. in weiten Teilen Thailands noch immer.

    Ich kann mir vorstellen, dass es im Theravada die Meditation lange Zeit etwas klösterliches blieb aber im Mahayana wurde ja versucht die Diskrepanz zwischen Ordinierten und Laien zu verkleinern.


    Ein früher Text dazu ist das Vimalakīrtinirdeśa:


    Innerhalb der großen Mahayana-Sutras nimmt das Werk Vimalakīrtinirdeśa (VKN; ch: 維摩詰經 Sanskrit: विमलकीर्ति-निर्देश-सूत्), „Die Belehrung des Vimalakīrti“ eine Sonderstellung ein. Es ist berühmt für seine beredte, humorvolle Art, die Grundlehren des Mahayana darzustellen, obwohl man Humor bei religiösen Schriften dieser Art eher selten vorfindet. Einzigartig ist in diesem Sūtra die Tatsache, dass darin nicht wie gewohnt der Buddha oder ein transzendenter Bodhisattva oder ein anderer, großer Schüler des Buddha den Protagonisten spielt, sondern ein Haushälter (sa. gṛhapati, zh. 居士), der das Ideal eines buddhistischen Laienanhängers nach mahāyānistischem Vorbild verkörpert. In allen Zweigen des ostasiatischen Mahāyāna wird dieses Werk hochgeschätzt und es ist eines der wenigen Sūtras, die auch einen großen, bleibenden Einfluss auf die Ch’an/Zen-Schule ausübten.

    In einer oftmals fast karikaturhaften Überzeichnung zeigt sich der Haushälter als ein größerer Kenner des Buddhismus als die Anwesenden Ordinierten. Für manche ist das vielleicht ein sehr ärgerlicher und absurder Text.

    Ich schätze Colin Goldner als vertrauenswürdig ein.

    Colin Goldner ist ja jemand, der sich vor allem als Kritiker von unwissenschaftlich en Heilmethoden hervorgetan. Von daher steht er allem religiösen nicht nur kritisch sondern ablehnen gegenüber. Er ist so der klassische "Pfaffenfresser" . Ihm sind Mönche, Soutanen, Weihrauch und "heilige Männer" ein rotes Tuch und er sieht das alles als eine gigantische Seelenverkrüppelung und Verdummung.


    Es ging um die Indoktrination mit all den Okkultismen und Wahnvorstellungen, den blutrünstigen Teufeln, Monstern und Dämonen, von denen der tibetische Buddhismus durchzogen ist. Die ist Teil der menschenverachtenden Dressur, der der Mönchsnachwuchs im "alten Tibet" ausgesetzt war: Kinder wurden schon ab drei oder vier Jahren für die Klöster rekrutiert. In der extrem repressiven, von alten bis uralten Männern dominierten Mönchskultur der tibetischen Klöster wurden systematisch geistes- und seelenverkrüppelte Menschen herangezüchtet.

    Weil als der Buddhismus selbst für ihn schon ein Mißtstand ist - der Dalai Lama ist für ihn ein Pkatitüden salbadernder Witzfigur - ist er nicht dazu geeignet ihn als Zeugen für Mißtstände innerhalb des Buddhismus heranzuziehen.


    Von daher habe ich das aus dem Karmaoa Thread - wo es ja um Probleme innerhalb des Buddhismus geht - in einen eigenen Genen Thread verschoben.

    Zitat

    Ich hatte davor etliche Vorstellungsgespräche gehabt, und wurde immer wieder abgelehnt. Dieses Jahr bekam ich eine Lehrstelle.


    Dauernd abgelehnt zu werden, ist ja total frustrierend und nagt am Selbstbewusstsein. Von daher ist es super, dass du eine Lehrstelle hast. Herzlichen Glückwunsch!


    Zitat

    Jetzt merke ich, dass ich gerne wieder meditieren würde. Um einfach von den

    Wirkungen zu profitieren. Jedoch habe ich Sorgen, dass ich mich verändere und dies den Arbeitskollegen einfällt. Eigentlich will ich meditieren, aber was ist wenn ich meditiere, und dadurch in der Probezeit negativ auffalle.


    Also bei mir führt Meditation eher dazu, dass ich eher in mir ruhe und geduldiger zuhöre. Das ist den Leuten ja eher angenehm.


    Ich kann mir gar keinen Job vorstellen, bei dem das hinderlich ist.


    Es gibt auch total unterschiedliche Leute. Die einen schauen dich blöd an wenn du vegan bist die anderen wenn du es nicht bist. Die einen wenn du konservativ bist die anderen wenn du es nicht bist. Die einen wenn du zu viel trinkst die anderen bei zu wenig. Es allen Recht machen zu wollen, kann da total anstrengend sein.

    Unter Meditation kann man ja sehr viel verstehen. Und nur wenn klar ist, was du da eigentlich tust, kann man sagen was das richtig und zielführend ist und was nicht. So wie man einem Reisenden eher dann sagen kann, ob er auf dem richtigen Pfad ist, wenn er das Ziel nennt..

    Hallo zusammen.

    Ich habe heute zum ersten Mal seit langem mal wieder intensiver meditiert, da ich auf YouTube von healthy Gamer inspiriert wurde mich auf mein 3 Auge zu konzentrieren.


    Für mich ist das alles eher seltsam.


    1. Take your middle finger and hover it a centimeter from the middle of your eyebrows (don’t touch).
    2. You might feel a tingling sensation.
    3. Close your eyes, sit up straight and focus on the sensation.
    4. After a minute, relax your hand and direct all your attention towards that sensation in your forehead.
    5. If you have trouble concentrating on the spot, just feel the spot.
    6. Try to imagine that your attention is a ray of light and its moving into the spot or even out of the spot.
    7. When you’re ready, slowly exhale and come back.

    How does it work?

    People think that meditation is only about calming your mind, but actually its about experiencing wonderful and amazing things. It’s about feeling sensations that you would not feel otherwise. It is about cultivating inner experience.

    Und jetzt hast du was seltsames erfahren - nämlich einen schwarzen Vorhang.

    void

    Der Ehr. Sujato bietet aktuell einen Pali-Kurs an. Vielleicht kannst du noch quereinsteigen :)

    Mir wurde das aber irgendwann zu kompliziert.

    Bosluk

    Vielen Dank. Da habe ich ich Moment nicht die Muße dafür. Es würde mich aber auf jeden Fall mal interessieren.

    Das was Shravasti Dhammika sagt, klingt wie das was Hendrik sagt:

    Everyone knows that the Buddha’s father was a king and thus that he was a prince. The interesting thing is that there is almost no evidence of this in the Tipitaka.We are told that when the baby Buddha was born the sage Asita went to Suddhodana’s bhavana to see the kumara (Sn.685). The two Pali words here in italics are almost always translated as ‘palace’ and ‘prince’, whereas the first more correctly means ‘a place’ without any regal conotations, and the second means a male child or boy; prince is raja kumara. In every instance when the Buddha talks about his or his father’s abode he uses the words for house, home or mansion, not the usual words for palace; i.e. a royal residence, i.e. vimana or mandira. “In other people’s nivanana the servants, workers and slaves are given broken rice and sour gruel to eat. But in my father’s nivasana they were given the best rice and meat to eat” (A.I,145). “I had three pasada, one for the winter, one for the summer and one for the rainy season” (A.I,145). “At my father’s nivesana lotus ponds were made just for my enjoyment” (A.I,145). In later centuries the word nivasana came to be applied to royal palaces but there is no examples of this from the 5th cent BCE or before and not for quite a few centuries after. Even in the very places where one would expect the Buddha to refer to his father as a king he did not do so. When he was asked by King Bimbisara about his family and birth he simply replied that he was from a Sakyan family (Sn.322-4).

    The famous incident where the young Buddha spontainously fell into a jhanic state while sitting in the shade of a jambu tree as he watched his father, is another example of this. Nearly all accounts and depictions of this incident say or show the Buddha’s father plowing, supposedly doing the first ceremonial plowing of the year, what was called mangalavappamangala, Ja.I,57; IV,167). But in the Buddha’s account of this incident he simply says: “I recall that when my Sakyan father was working (pitu Sakassa kammante) while I was sitting in the shade of a jambu tree…” (M.I,246). Now working could mean anything – weeding, mending a fence, milking a cow, picking fruit, etc. So how did the general ‘work’ become ‘ceremonial plowing’? I don’t know, but this is what I suspect. In the centuries after the Buddha the claim of royal ancestry was made for him and his father, and of course kings do not do ordinary labor, they only do regal things like ceremonial plowing. Hence work was morphed into royal work

    Er nimmt an, dass körperliche Arbeit in rituelle Arbeit umgedeutet wurde.

    Es gibt ein Bild!

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    Deutsch: König Suddhodana (Vater des Prinzen Siddharthas) beim rituellen Pflügen; Pakistan, Gandhara-Gebiet, 3./4. Jahrhundert; Schiefer

    Museum Rietberg, Zürich; Inv. Nr. RVI 8


    Viele Beschreibungen geht in Richtung "Pflug-Zeremonie":


    Unter den Ereignissen erzählt von Buddhas Kindheit ist die Erreichung seiner ersten Vertiefung (jhāna) unter einem Jambu-Baum. Eines Tages bringt man ihn zu einer Pflugzeremonie, bei der der König Suddhodana selbst mit einem goldenen Pflug zusammen mit den Farmern pflügt. Die Kindermädchen, abgelenkt durch die Festlichkeiten, ließen den Jungen allein unter dem Jambu-Baum.


    Im Alter von sieben Jahren, begleitete der Prinz Siddhartha seinen Vater, um der jährlich stattfindenden Pflug Zeremonie zu Beginn der Saat Saison, beizuwohnen. Während der König mit der Zeremonie beschäftigt war, verblieb der Prinz unter einem schattigen Baum allein zurück.

    Oben habe ich ja eine Passage zitiert, in der gesagt wird, dass nach dem Indologe Dieter Schlinghoff die Passage mit den vier Ausfahrten auf eine Biographie des Vorzeitbuddha Vipasyin zurückgeführt werden kann. Sie hat also nichts mit Shakyamuni zu tun und würde dann erst später in dessen Biographie übernommen.


    Wo steht denn, das mit dem Pfügen? In der Übersetzung von Palikanon.com steht "beschäftigt sein"


    31. "Ich überlegte: 'Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als mein Vater, der Sakyer beschäftigt war, während ich im kühlen Schatten eines Rosenapfelbaums saß;

    Bei Sutta Central heißt es;

    Then it occurred to me, ‘I recall sitting in the cool shade of the rose-apple tree while my father the Sakyan was off working

    ich kann ja leider kein Pali.

    abhijānāmi kho panāhaṃ pitu sakkassa kammante sītāya jambucchāyāya nisinno vivicceva kāmehi vivicca akusalehi dhammehi savitakkaṃ savicāraṃ vivekajaṃ pītisukhaṃ paṭhamaṃ jhānaṃ upasampajja viharitā.

    Gibt es plügende Könige?


    Als Odysseus - der König von Ithaka - in den trojanischen Krieg ziehen sollte, spielte der lustige Wehrdienstverweigerer ja auch verrückt und spannte ein Pferd und einen Ochsen vor seinen Pflug. Ithaka ist eine kleine Insel - Frankfurt hat doppelt so viele Fläche.


    Ich finde die Angaben zu den staatlichen Institutionen der Shakya deuten darauf hin, dass deren Gemeinwesen größer war und Buddhas Vater der gewählte Vorsteher einer größeren Adelsrepublik war.


    Aber wenn er gewählt war, dann bedeutet das eben das er eben kein König war sondern lediglich ein Primus inter pares der jederzeit angewählt werden könnte und zum rājā absteigen konnte. Also jemand der grob ein Dorf unter dich hatte.


    Schon allein wegen der Kastenteilung kann ich mir da keinerlei "richtige" körpertliche Tätigkeit vorstellen. Auch ein Chief in den schottischen Highlands wäre ja eher gestorben statt zum Bauern zu werden


    Aber in einer einer agrarischen Gesellschaft kommt ja bestimmten Tätigkeiten auch kultische Bedeutung zu. So pflanzt ja auch der japanische Kaiser einmal im Jahr Reis:

    Please login to see this attachment.The Emperor planted rice seedlings at the Imperial Palace in Chiyoda Ward, Tokyo, on Tuesday as part of his annual custom. The Emperor stepped onto the rice field near the biology research lab on the palace grounds and carefully planted a total of 20 seedlings of Nihon Masari rice and Mangetsu Mochi rice. Planting rice at the palace was started by Emperor Showa and was succeeded by the Emperor Emeritus, followed by the Emperor.

    Und ich schätze auch bei anderen agrarischen Kulturen wie Inkas oder Azteken werden die Könige da kultische agrarische Aufgaben wahrgenommen haben.

    Mythen sind ja oft der Versuch etwas auf den Punkt zu bringen. Wenn Rousseau Marie Antoinette den Satz "Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie Kuchen essen! “ dann war das natürlich einerseits falsch - weil sie dax nie gesagt hat, andererseits war der Satz perfekt dazu geeignet, die Arroganz der damaligen Elite auszudrücken. Es war wenn man so will "eine gute Karikatur" die das Wesentliche überzeichnet und dadurch besonders prägnant macht um was es geht.


    Ich denke dass man in Biografien Buddha ja nicht über die historische Person Shakyamuni sprechen sollte, sondern darüber was einen Buddha ausmacht und das war der "Schritt zur Entsagung"


    Wenn man dem hier Gesagten folgen will, hat man eben zwei besonders gute Verdeutlichung des Schritts zur Entsagung - nämlich die Ausfahrten des Vorzeitbuddha Vipasyin und die Vision des Konvertiten Yasas zusammengefasst um den Schritt Entsagung prägnant zu verdichten.


    25. Damals lebte in Benares ein Sohn aus guter Familie namens Yasa, der ver­wöhnte [66] Sohn eines Kaufmanns. Er hatte drei Paläste, einen für den Winter [67] , einen für den Sommer und einen für die Regenzeit. In seinem Regenzeitpalast war er vier Monate ohne [andere] Männer mit Musik und Dienerinnen umgeben und stieg nicht vom Palast herunter. Eines Tages nun fiel Yasa, Sohn einer guten Familie [68] , den fünf Sinnesgenüssen ausgeliefert, von ihnen besessen, zuerst in den Schlaf, danach auch die Dienerinnen und während der ganzen Nacht brannte die Öllampe.

    Als aber nun Yasa früher aufstand, sah er seine schlafenden Dienerinnen: eine hatte eine Laute in der Achselhöhle, eine andere eine kleine Trommel am Hals, eine andere hatte in der Achselhöhle eine andere Art Trommel, eine hatte aufgelöstes Haar, eine andere sabberte und plapperte. ‘Wie ein Friedhof!’, dachte er bei sich. [69] Als er das so gesehen hatte, wurde ihm die Gefahr deutlich und in seinem Geist kam Abwendung auf. Da sprach Yasa: „Wahrlich, wie bedrückend! Wahrlich, was für eine Plage!“

    Dies ist eine extrem gute Versinnbildlichung von Entsagung und von daher ist es verständlich, dass man das zur Verdeutlichung benutzt hat, was den Schritt zur Entsagung ausmacht.


    Während das Leben von Shakyamuni - also dass er mit 20 Jahren in den Rat seines Clans aufgenommen wurde und was da für ein Hickhack war, vielleicht historisch korrekt aber eben für die Frage was einen Buddha so ausmacht, ganz irrelevant ist.

    Zitat

    Gotama wurde in einen kleinen Stamm hineingeboren, in einer abgelegenen und unbedeutenden Stadt an der Peripherie des vorimperialen Indien. Er lebte in einer Welt, die an der Schwelle zur Urbanisierung stand, in der es noch kein Geld, keine Schrift und keinen Fernhandel gab. Dass er zu einem Shramana, einem nach spirituellen Werten trachtenden Wanderasketen, wurde, steht außer Frage.

    Warum er diesen Weg einschlug, muss aber ungeklärt bleiben.


    Es war ja nicht nur Shakyamuni sondern es wurden auch andere Shakyas zur Asketen. Sein Cousin Ananda, sein Cousin und Schwager, seine Stiefmutter, sein Sohn und sogar sein Vater Suddhodana schlossen sich der Sangha an.


    Ich denke das läßt sich dafür erklären, dass Buddhas Zeit eine Zeit der politischen Umbrüche war, in der die kleineren Gemeinwesen zunehmend von immer größeren Reichen geschluckt wurden.


    Schon zu Lebzeiten Buddhas hatten ja die Spannungen zugenommen:

    Zu Lebzeiten des Buddha standen sich die Shakyas und die Koliyas in einer bewaffneten Fehde um das Wasser des Flusses Rohiṇī gegenüber, der die Grenze zwischen den beiden Staaten bildete und dessen Wasser von beiden zur Bewässerung ihrer Felder benötigt wurde. Das Eingreifen des Buddha setzte diesen Feindseligkeiten schließlich ein Ende.

    Mit der Eisenzeit war ja die Axt ins Gangestal gekommen und während es davor immer noch Ausweuchmöglichkriten gegeben hatte, wurden nun die Ressourcen knapper und knapper und von daher bewaffnete Konflikte immer häufiger. Wer will denn in so einer Zeit ein ein Maharaja sein, der all die Konflikte untereinander lösen soll und Krieger zur Blutrache ausheben soll. Und zusehen wie mächtige Reiche rüsten, um einen einzuverleiben? Da würfe sich bei mir sofort ein Gefühl von Verheblichkeit einstellen Und kurz nach Buddhas tot hat es die Shakyas ja erwischt:

    Kurz nach Buddhas Tod fiel der Kauśalya-König Viḍūḍabha, der seinen Vater Pasenadi gestürzt hatte, in die Shakya- und Koliya-Republiken ein und versuchte, ihre Gebiete zu erobern, da sie einst Teil von Kosala gewesen waren. Viḍūḍabha triumphierte schließlich über die Shakyas und Koliyas und annektierte ihren Staat nach einem langen Krieg mit massiven Verlusten auf beiden Seiten. Die Einzelheiten dieses Krieges wurden in späteren buddhistischen Berichten übertrieben dargestellt, in denen behauptet wurde, Viḍūḍabha habe die Shakyas als Vergeltung dafür ausgerottet, dass sie seinem Vater die Sklavin zur Frau gegeben hatten, die Viḍūḍabhas Mutter wurde. In Wirklichkeit könnte Viḍūḍabhas Invasion in Shakya stattdessen ähnliche Motive gehabt haben wie die Eroberung des Vajjika-Bundes durch Viḍūḍabhas Verwandten, den Māgadhī-König Ajātasattu, der, weil er der Sohn einer Vajjika-Prinzessin war, Interesse am Territorium des Heimatlandes seiner Mutter hatte. Die Folge der Kauśalya-Invasion war, dass die Shakyas und Koliyas nach ihrer Eingliederung in Viḍūḍabhas Reich lediglich an politischer Bedeutung verloren. Die Shakyas verschwanden jedoch bald nach ihrer Annexion als ethnische Gruppe, nachdem sie in der Bevölkerung von Kosala aufgegangen waren, und nur einige wenige vertriebene Familien behielten die Shakya-Identität bei. Die Koliyas verschwanden ebenfalls bald nach ihrer Annexion als Volk und als Stamm.