Lernpraxis

  • Hallo zusammen,

    ich nähere mich nach und nach dem Buddhismus an, meine erst gefürchteten Zentrumsbesuche (Diamantweg) waren toll und nun schaue ich, wie sich alles weiter entwickelt. Wozu ich noch so gar keine Vorstellungen habe: ich höre und lese immer wieder, dass der Lernweg mitunter auch ein harter Weg sein kann, der einen auch mal an die emotionalen Grenzen treibt.... insbesondere, wenn man bei oder mit einem Lehrer arbeitet... soweit so gut. Aber was ist denn nun genau damit gemeint? Wie sieht so ein Weg in der Praxis aus? Interpretiert man Texte bzw analysiert diese, geht es in tiefe Gespräche, bekommt man Aufgaben und wenn ja, welche beispielsweise, meint es die Meditation? Ich habe so gar keine Vorstellung, was für ein „Doing“ damit gemeint ist. Habt ihr ein paar Beispiele, damit ich das besser greifen kann?

    Herzlichst

    Hope

  • Das sieht natürlich in den vielen Traditionen sehr unterschiedlich aus. Ich denke daher, dass es hier im Anfängerbereich darauf ankommen wird, verschiedene Ansichten zu sammeln. Bitte geratet darüber hier nicht an einander, es ist nicht das Ziel des Anfängerbereichs, andere von der einzigartigen Richtigkeit der eigenen Ansicht zu überzeugen.

  • Hallo Hope,


    ein paar Anmerkungen aus meiner eigenen Praxis. Der Weg des Buddha ist ein Weg, der mit persönlicher Entwicklung verbunden ist. Und wie immer bei Entwicklung passiert auch Unvorhergesehenes. Das kann angenehm überraschen sein. Aber auch ein Blick in Abgründe.


    Ich war beispielsweise immer überzeugt (wie die meisten Menschen ), dass ich grundsätzlich ein netter Mensch bin. Durch die Praxis ist mir klar geworden, dass das so allgemein gar nicht stimmt. Am schockierensten: Vor allem nicht mir selbst gegenüber! Ich war einfach die meiste Zeit nicht nett zu mir, sondern fordernd, überkritisch, abwertend.


    Und so lösen sich viele vermeintliche Gewissheiten auf. Und damit auch die relative, eingebildete Sicherheit. Das kann ganz schön anstrengend sein, seine Schutzschilde abzustellen und hin zu gucken.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Hallo Hope und herzlich Willkommen,

    so wie Aravind habe ich das auch erlebt. Und das kann Jahre dauern, ehe man bereit ist, sich richtig anzuschauen.

    Vor allem aber ist das sicher bei jedem anders. Und es muss bei Dir keineswegs anstrengend sein.

    Auf jeden Fall ist es nicht sinnvoll, sich in der Theorie darüber Gedanken zu machen.


    Was Dir auf dem Weg begegnet, kann keiner im voraus wissen. Allein die Konfrontation mit Sangha-Mitgliedern kann schon eine Herausforderung sein, muss es aber nicht. Wenn Du ernsthaft meditierst, wird sich vielleicht ein Widerstand melden.

    Du fängst an, nach innen zu schauen. Sei einfach offen und gespannt, was Dir begegnet. Und fürchte Dich nicht. :)

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Lieben Dank schonmal an euch!

    Ich scheue keine Anstrengungen.. damit habe ich kein Problem 😉

    Mich interessiert einfach, wie so eine Praxis aussieht - also die Lernende, zb mit einem Lehrer. Besteht das nur aus Meditation? Mir ist klar, dass es eben auch um Haltung im ganzen geht, im Alltag etc.

    Aber eben die praktische Lehrerfahrung ...

    Vlt drücke ich mich aufgrund meiner Unwissenheit auch einfach nicht klar genug aus 😂😂

  • Ich hab Dich schon richtig verstanden, Hope, aber ich kenne keine durch den Lehrer aufgegebene Lehrerfahrung. Ich kenne Vorträge, Meditationen, auch z.B. Mitarbeit in der Sangha, aber keine "Hausaufgaben" im Sinne von Lernaufgaben.


    Wenn Du Dich mit dem achtfachen Pfad und den vier edlen Wahrheiten beschäftigst, wird das Fragen aufwerfen, die je nach Lehrer beantwortet werden, aber auch von Fortgeschrittenen oder wie hier im Forum von denen, die dazu Einsichten und Ansichten haben. Das fördert etwas zutage. Was das ist, wird sich zeigen.


    Aber sicher können Dir die "Tibeter" etwas dazu sagen oder die Zennies.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Liebe Monika, genau das ist, was ich wissen wollte ;)

    So oder so ähnlich stelle ich es mir vor... wusste aber nicht, ob es eben darüber hinaus eine „Lernpraxis“ gibt!

    Danke dir ...,

  • ich merke übrigens schon jetzt, nach grade mal 2 Monaten, dass sich ständig die Sicht auf die Dinge bei mir ändert... und mein Kopf immer gut beschäftigt ist 😂

  • Hallo Hope

    die Elefantenspur, so nennt der Buddha seinen Weg oft in den Lehrreden, ist ein fertiger Pfad zu dem uns der Buddha einlädt.:rose:


    Wie auf jedem Weg gibt es Steine, Kreuzungen, Hindernissen, tiefe Fugen und jede Menge Verkäufer am Rand.


    So probieren manche die erste Schritte einfach alleine aus, manche erst mit der Einen dann mit der anderen Gemeinschaft, manche

    versuchen auf dem Elefantenpfad zu galoppieren, manche versuchen den Elefanten zu finden, Andere wollen Elefantenführer werden, dann gibt es welche die nur das geschäftige Interesse verfolgen und wieder Andere die dann auf einmal merken das der Mond über dem Elefantenpfad hell leuchtet und scheint.

    Viel Freude auf Deinem Weg. Geh einfach los....:hug::heart:_()_

  • Habe einen Dhammalehrer der solche Vorstellungen praktiziert auch über das Internet kennengelernt.

    Mit Auszeichnungen und Medaillen.

    Gibt es tatsächlich:heart:_()_