Ja, Kaiman, ich denke schon, dass Erfahrungen zu Erkenntnis im Buddhistischen Sinne führen können. Dazu bedarf es jedoch eines ohnehin offenen und beobachtenden Geistes.
Ich z.B. habe mich bereits als Kind immer wieder gefragt, warum ich trotz Überzeugung wider besseres Wissen handelte. Ich versprach z.B. meinen Eltern, in Zukunft "artig zu sein" (davon war ich in dem Moment felsenfest überzeugt), um dann doch wieder dieselben "falschen Handlungen" auszuführen.
Ich verstand nicht, wieso ich zuvor davon überzeugt war, dass das nicht gut ist, um es dann doch wieder anders zu machen.
Über solche und ähnliche Erfahrungen habe ich in der Pubertät mit einer Freundin oft diskutiert. Wir kamen zu dem Schluss "wenn ich weiß, dass ich dumm bin, bin ich nicht mehr ganz so dumm wie jemand, der das nicht weiß".
Mit 14 lernte ich im Urlaub in Tirol einen jungen Mann kennen, mit dem ich noch heute befreundet bin.
Er erklärte mir den Unterschied zwischen Seele und Geist.
Ich fing an, mich ernsthaft mit Religion zu beschäftigen - mit entsprechenden Folgen. Er lehnt bis heute Religion und dergleichen ab - mit entsprechenden Folgen.
Die Lehre Buddhas war mir Mitte der 70er sofort zugänglich, so als ob ich sie schon kannte und erst jetzt Worte dafür fand. Und da begann die wirkliche Suche.
Monika