Welcher Weg?

  • Namaste _()_


    vor einiger Zeit bin ich in ein anderes Land gezogen um dort mein Au Pair zu machen. Dort begegnete ich einer Frau, die wahnsinnig viel wärme und Herzlichkeit ausgestrahlt hat.

    Meiner Chefin. Doch aus meiner Chefin wurde schnell meine Gastmutter. Sie war/ist Buddhistin und hat mir viel darüber erzählt. Seit 8 Jahren beschäftige ich mich immer wieder mit dem Thema. Seit 2011 halte ich mich auch an die 5 Silas, ansonsten habe ich aber eher weniger Erfahrungen - möchte mich nun damit aber genauer beschäftigen.


    Welche Richtung des Buddhismus ist denn wie zu verstehen? (Im Internet bin ich eher verwirrt, als das mir geholfen werden kann)

    Bei mir in der nähe ist ein Zentrum des Diamantenweges. Nur nach den ganzen Schlagzeilen, bin ich mir nicht sicher, ob das, das richtige ist.


    Ist es richtig, dass es 3 Wege gibt (glaube kleiner Wagen, mittlerer Wagen und großer Wagen?) und der Diamanten eher zu den "schwierigeren" gehört?


    Ach Mensch, so viele Fragen. Danke euch schon mal, für das Antworten.


    Liebe Grüße

  • Nyinje ☼

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Julchen, sei gegrüßt und herzlich willkommen geheißen :)


    Vielleicht ist es in deinem Sinne zielführender, wenn du noch ein wenig von deiner „Gastmutter“ und ihrer buddhistischen Richtung/Tradition berichtest?


    Was weißt du darüber? In welcher Weise hat dich ihre Praxis angesprochen? Welche Erfahrungen konntest du mit ihr sammeln?


    Wichtig: was hat sich für dich dabei gut angefühlt?


    Wenn du dahingehend noch ein paar Informationen nachreichen könntest, dürften „wir“ es einfacher haben, weil wir konkreter werden können.

    Das wäre mein Vorschlag - Einverstanden? (:

  • Einverstanden, Fridolin und vielen Dank für deine Antwort.


    Wir haben leider keinen Kontakt mehr, sonst hätte ich sie natürlich auch selber gefragt.


    Sie war Vegetarierin und hat immer geschimpft, dass bei Ihr im Tempel (in Indien) immer alle Fleisch gegessen haben. Sie hatte nichts gegen Leute, die Fleisch essen. Das fand sie nur immer komisch.


    Sie meinte auch zu mir, dass bei Ihr gewisse Sachen nicht so "streng" sind. Hat jeden Tag 2h Meditiert (wirklich jeden. Ohne Ausnahme!) - Was mir persönlich aber aktuell zu viel wäre. Zu Mal ich ja noch gar keinen Bezug dazu habe.


    Ihr Lama ist vor einigen Jahren gestorben. Das weiß ich auch noch. Sie hatte Reste vom Stoff der Kutte (heißt bestimmt auch wieder anders?) in einem Bilderrahmen über dem Sofa hängen. Als andenken. Das fand ich sehr schön.


    Bis auf das viele Meditieren fand ich ihre ganz Sichtweise sehr toll. Ich werde nie vergessen, wie ich draußen eine Kerze stehen hatte, in der viele Motten reingeflogen sind. Ich habe sie gefragt, ob ich die nicht indirekt töte. Ich kann es nicht mehr 100%ig wiedergeben, aber sie meinte, alleine weil ich mir deswegen schon Gedanken mache, ist es nicht negativ.

  • Hallo Julchen und herzlich Willkommen,

    ich kann Dir nur empfehlen, Dich mit entsprechender Literatur zu beschäftigen, z.B. "Ein Buddha auf dem Bücherschrank: Einführung in den Buddhismus" von Ludwig Schafft


    Zwei Stunden am Tag meditieren ist nicht unbedingt üblich. Viele meditieren, morgens oder abends eine halbe Stunde. Vor allem ist es aber m.E. wichtig, sich überhaupt erst einmal zu informieren, was der Buddha gelehrt hat.


    Auch hier im Forum kannst Du natürlich wichtige Informationen erhalten. Es gibt z.B. die verschiedenen Richtungen in den Foren, in denen Du vielleicht fündig wirst.


    Alles Gute für Dich

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ist es richtig, dass es 3 Wege gibt (glaube kleiner Wagen, mittlerer Wagen und großer Wagen?) und der Diamanten eher zu den "schwierigeren" gehört?

    Herzlichen Dank für deinen zweiten Beitrag, Julchen.


    Ich versuche mal einen weiteren Schritt anzustoßen. Die Sache mit den „Wagen“, da hast du schon mal etwas Wissen aufgeschnappt. Da dieses Forum grundsätzlich (und gleichwertig) allen Schulen/Traditionen eine Heimat bieten soll, gibt es im Konkreten auf ein paar persönliche Befindlichkeiten Rücksicht zu nehmen.


    Außerhalb des Forums wirst du auf den Begriff „Hinayana“ („kleines Fahrzeug“) stoßen. Hier im Forum besteht Konsens, diesen Begriff zu meiden, weil er von den entsprechend Praktizierenden als herabsetzend empfunden wird.

    Besser ist es vom Theravada Buddhismus („Schule der Älteren“) zu reden.


    Völlig in Ordnung ist es dagegen von Mahayana (Hinweis: rot unterstrichene Begriffe kannst du anklicken, sie führen zu einem foreneigenen Lexikoneintrag) zu reden.


    Ich möchte zwei Punkte herausgreifen, um dir eine grobe Richtungsentscheidung zu geben.

    Schau dir mal bitte den Lexikoneintrag zum Bodhisattva (Ideal) an. Oder nutze „Bodhisattva“ als Suchbegriff fürs Internet.


    Als zweiten Begriff, schau dir bitte mal den Wiki-Eintrag zu Arhat an. Bitte nur den Abschnitt „Arhatschaft im Theravada“.


    Ich gebe noch kurz ein paar sehr vereinfachte Erläuterungen dazu. Das Bodhisattva Ideal rechnen wir mal den Mahayana Schulen zu, die Sache mit den Arhats dem Theravada Buddhismus.

    Wirklich sehr vereinfacht, kann man sagen, dass es bei der Praxis des Theravada um „Selbstbefreiung“ geht, während der Bodhisattva vorrangig die Befreiung aller Lebewesen verwirklicht sehen möchte.


    Auch wenn der Vergleich hinkt, würde ich behaupten, dass der Theravadin eher der Einzelsportartsportler ist, wohingegen die Mahayani die Mannschaftssportartsportler sind. Was aber nicht bedeutet, dass der Theravadin deswegen alleine und nicht in Gemeinschaft praktiziert. Das ist mit dem Vergleich nicht gemeint.


    Für deine Entscheidungsfindung erachte ich es als hilfreich, wenn du dich mit den genannten zwei Punkten, die für grundsätzliche persönliche Haltungen stehen, beschäftigst.

    Ziel sollte es sein, dass du für dich spüren kannst, dies oder jenes davon entspricht mehr meinem Naturell.