Lexikon, Achtfache Pfad, rechte Anstrengung

  • Namaste,


    im Lexikon unter Achtfache Pfad 6. Rechte Anstrengung steht: Was aber ihr Mönche, ist rechte Anstrengung? Da erweckt der Mönch in sich den Willen, unaufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen . . . aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden . . . unaufgestiegene heilsame Dinge zu erwecken . . . aufgestiegene heilsame Dinge festzuhalten und nicht schwinden zu lassen, sondern zum Wachsen und Gedeihen und zur vollen Entfaltung zu bringen. Und er müht sich ab, bietet alle Willenskraft auf, treibt seinen Geist an und kämpft (siehe padhāna).

    Können das buddhistische Laien auch lernen oder nur Mönche? Gibt es dafür eine bestimmte Praxis? Könnte das auch gefährlich für Laien wie mich werden in der Gedankenwelteinfluss zu nehmen ohne Lehrer?

    Es wäre aber schön diese Sachen: da erweckt der Mönch in sich den Willen, unaufgestiegene üble, unheilsame Dinge nicht aufsteigen zu lassen . . . aufgestiegene üble, unheilsame Dinge zu überwinden . . . unaufgestiegene heilsame Dinge zu erwecken . . . aufgestiegene heilsame Dinge festzuhalten und nicht schwinden zu lassen, sondern zum Wachsen und Gedeihen und zur vollen Entfaltung zu bringen, zu beherrschen. Im Nichiren Buddhismus hiess es dass man durch Rezitieren des Mantra Nam Myoho Renge Kyo sein Karma reinige und das eben diese Dinge automatisch geschehen. Hab da heut zu Tage so meine Zweifel.

    Naja zurück zum Thema. Ist für mich wie höhere Geisteswissenschaft und würde ich gerne lernen wollen.


    In Metta

    tao88

  • Guten Morgen Tao,

    auch ich kann bestätigen, dass es machbar ist und keinesfalls gefährlich. Ganz im Gegenteil. Dadurch wirst Du Regisseur in Deinem Leben. Dadurch durchschaust Du die Fallstricke des Lebens, denn wenn Du Dich kennst und "viel unnützes Zeug aus dem Kopf geschmissen hast" siehst Du klar, bist immer weniger beeinflussbar. Das macht stark.


    Es ist - wie im Zitat von mkha' - nichts weiter als möglichst ständige Beobachtung Deines Geistes "was ist da, was will ich, warum will ich das, was meine ich damit zu erreichen oder zu erhalten - im Sinne von Festhalten ..." - und das dann nach und nach beseitigst, was unheilsam ist. Und mit zunehmender Praxis ist das einfach wie ein Spiel, jedenfalls für mich. Ich sehe dann z.B. "Aha, was soll das? Tschüß!!!" Ich rede mit mir wie mit einem Kind.


    Im Laufe der Zeit, das dauert sicher Jahre, wird der Geist immer stärker. Es ist mir heute nicht mehr möglich, so einfach oberflächlich "unheilsam" zu denken oder zu handeln. Da hat sich ein starker Wille aufgebaut. Und mir wurde dadurch klar, was das bedeutet "starker Wille". Er ist körperlich spürbar.


    Meine Erfahrung ist auch, dass keine Furcht mehr vor Einsamkeit ist - trotz Alter, ich genüge mir selbst, brauche keine Freunde, die eigentlich schon lange nicht mehr zu mir passen und eher schaden. Das Leben ändert sich - aber zum Guten.


    Natürlich bin ich dankbar über den Austausch hier, wenn mein Geist dadurch in positiver Weise angeregt wird.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Es folgt dem Akteur das schwinden,

    bis zum da sein.


    Mögen wir alle glücklich sein

    In Metta🙏

    Einmal editiert, zuletzt von Xyz ()

  • Zitat

    Und er müht sich ab, bietet alle Willenskraft auf, treibt seinen Geist an und kämpft (siehe padhāna).


    Hallo tao88 ,


    Ich kenne den Text, aber wie meistens habe ich es aus praktischer Sicht ne Nummer kleiner.


    Für mich heißt rechte Anstrengung: Überhaupt zu praktizieren, auch wenn ich überhaupt keine Lust habe, es sich völlig sinnlos erscheint, ich krank bin, was auch immer.


    Und dann auf dem Kissen Entschlossenheit zu üben. Angelehnt an Pema Chöden:


    Mann, hab ich den Herd ausgemacht? - Bleib sitzen. Mein Knie tut schon wieder weh! - Bleib sitzen.

    Ich muss ja noch die Steuern überweisen. - Bleib sitzen.

    Was mache ich hier für einen Schwachsinn? - Bleib sitzen.


    Dadurch baut sich so viel Gewohnheit auf, dass es in schwierigen Situationen dann oft gar nicht mehr so viel Anstrengung bedarf. Routine heißt das Zauberwort, wie bei so vielen Dingen.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Wie könnte die Anstrengung Heilsames zu entwickeln gefährlich werden? Vielleicht wenn man sich das Ziel zu hoch steckt und dann nicht imstande ist die Anforderungen zu erfüllen, so dass sich eine Art Selbsthass entwickelt. Besser man tut nur was man kann und schreitet so allmählich mit Geduld und Ausdauer immer weiter voran. Als Laie hat man meistens nicht so günstige Bedingungen wie in einem Mönchsleben, aber es gibt immer und überall Gelegenheiten sich um Sittlichkeit, Weisheit und Sammlung zu bemühen.