Ich bin auf einen Vorlesung von Thomas Metzinger zu dem Thema "Minimal Phenomenal Experience" (MPE) gestoßen. Er stellt dort ein Forschungsprojekt vor, das darauf abzielt, ein minimales Modell bewusster Erfahrung zu entwickeln. Dazu untersucht er subjektive Erfahrungen in der Meditation, die als Erfahrungen eines "reinen Bewusstseins" charakterisiert werden. Er nimmt in seinem Vortrag Bezug auf verschiedene buddhistische Traditionen und neurowissenschaftlichen Forschungen zu den neuronalen Korrelaten von Bewusstseinszuständen.
Der Vortrag ist sehr akademisch und wurde vor einem philosophischen Fachpublikum an der Universität Lund gehalten.
Ich frage mich, ob man mit einem solchen Fragebogen, wie Metzinger und seine Forschungsgruppe ihn entwickelt haben, wirklich einen guten methodischen Zugang zu der meditativen Erfahrung bekommt. Oder wären andere Zugänge denkbar?
Die eher qualitativen Beschreibungen der Erfahrungen in dem Freitext finde ich sehr spannend. Metzinger räumt aber auch ein, dass die Beschreibungen sehr wahrscheinlich stark durch "theoretisches" Vorwissen, das die Teilnehmer durch Bücher oder Meditationslehrer erworben haben sowie durch Glaubensüberzeugungen geprägt und überformt sind. Gibt es vielleicht eine Möglichkeit diese Verzerrungen oder Kontaminierung der Erfahrungsbeschreibungen zu minimieren?
Hier noch der Link zur Seite des Forschungsprojekts mit weiteren Ressourcen (Texte, Vorträge): https://www.philosophie.fb05.u…ereiche/theoretische/mpe/