Daseinsmerkmale

  • Anicca: Alles bedingt Entstandene ist zusammengesetzt, Unbeständigkeit und in ununterbrochener Veränderung, vom Erscheinen bis zum Vergangen. Die Ursachen des Woher Erscheinens und des Wohin Verschwindens können nicht erkannt werden. Die Wirkung: kontinuierliche Veränderung ist zwischen Ursache: Erscheinen und Ursache: Verschwinden.

    Nicht-Existierendes oder Nicht-mehr-Existierendes hat keine Ursache/Wirkung. Erscheinen/Existenz heißt denkbar und messbar. Nicht-Erscheinen/-Existenz heißt denkbar, doch nicht messbar, das bedeutet auch, dass ich nicht entscheiden kann, ob Nicht-Existenz-Erscheinen existiert oder nicht existiert.



    Dukkha: Bezeichnet das Fehlen von Perfektion und Determinismus, welches durch die Unbeständigkeit des bedingt Entstandenen verursacht wird. Unbeständigkeit (Annica) und Unvollkommenheit (Dukkha) sind untrennbar miteinander und bilden das Prinzip des bedingten Entstehens.

    Das Bewusst-Werden und Erkennen führt zur Dualität und diese Spaltung erzeugt die Illusion, dass abhängiges Bestehen das Wahre sei. In Wahrheit sollte jedoch das bedingte Entstehen des Zusammengesetzten als Grundlage genommen werden, da es so ist, wie es ist. Dukkha als Leiden resultiert aus dem Hinzufügen des abhängigen Bestehens (Kausalität) zum bedingten Entstehen. Ursache, Handeln, Wirkung usw. stellen verbundene Elemente des abhängigen Bestehens dar, während real nur bedingtes Entstehen durch Naturgesetze existiert. Ursache, Wirkung, Entstehen, Wirkung, Vergehen bedingen einander, sind aber nicht kausal verbunden. Es gibt keinen Handelnden. Annica und Dukkha sind ohne Handelnden, anatta. Dukkha als Leiden erscheint nur durch einen Handelnden, atta.



    Anatta: Nur der dualisierende Geist kann Anicca ßàDukkha so erkennen und fällt durch seine Bewertungen in den Glauben an seinen Geist. Der persönliche Geist bleibt immer atta, auch wenn er erkennt, dass alles Zusammengesetzte ohne Geist oder bestimmenden Geist ist; auch Geist ist in Realität zusammengesetzt, bedingt entstanden und daher Anatta.

    Dualität zu erkennen bedeutet, Vorstellungen, Meinungen, Bewertungen als Konstruktionen ohne tatsächliche Realität zu sehen. Das abhängige Bestehen sehen, atta. Abhängiges Bestehen ist im Weltlichen und Überweltlichen, wird vom persönlichen Geistigen erkannt, doch es sind Verblendungen des bedingten Entstehens. Das nicht Sehen des realen, bedingt entstandenen, dem anatta.


    Alles bedingt zusammengesetzt Entstandene ist anatta.


    Alle durch Karma, Handlung in jeder Form, mit Geist, Gefühl/Herz, Körper erscheinenden Erscheinungen, seien sie existent oder nicht existent sind atta. Atta ist die Illusion des Beständigen, Perfekten. Des festen, immer gleichen Ich/Bewusstsein/Selbst.


    Der dualisierende/benennende/bewertende Geist allein ist fähig, Karma anzuwenden, da er durch Bewertungen Dualität erzeugt. Befreiung bedeutet, sich von Verblendung, der Beständigkeit und Perfekt meines Ich zu befreien, und der Weg dahin sind die vier edlen Wahrheiten.


    Konnte ich endlich abschließen durch einen Begriff, der von Helmut kommt. Statt abhängiges Entstehen habe ich abhängiges Bestehen gefunden. _()_ _()_ _()_

  • Unbeständigkeit.

    Alle Erscheinungen und alle Phänomene sind zusammengesetzt, sie sind annica, unbeständig.


    Alle Dinge (Objekte) und ihre Namen (Subjekte) sind nie ohne Veränderungen, man kann sich nicht auf sie verlassen. Es wird nie ein unbestreitbares Wissen erlangt, weder über die Dinge noch über die Wahrheit, weil Wissen und Dinge zusammengesetzt sind.

    Die Zahl Pi hat inzwischen 105 Billionen Nachkommastellen und ist damit bis jetzt nicht klar definiert. Pi (Phänomen) ist eine Wahrheit und doch kein Wissen (Erscheinung). Alle Berechnungen mit Pi sind letztlich ungenau.


    Der mittlere Weg ist: Ich kann nichts festhalten, denn es wird mir in den Fingern zerrinnen. Alle Anstrengungen, dieses zu verhindern, sind vergebliche Liebesmüh (Leiden). Habe ich dieses Leiden in verschiedenen Situationen erfahren, kann ich üben, das von mir Ergriffene selbstständig bewusst loszulassen, weil es sonst zu Leiden wird. Das Wissen von annica ermöglicht, frei von Dukkha zu werden.

  • Jegliches Dasein ist untrennbar mit Leid verbunden, alles was entsteht muss vergehen, kein Gebilde ist ein Ich oder gehört einem Ich. Gründliche Reflexion über diese einfache Formel ergibt: Ja, es ist wirklich so, verschleiert vom Begehren, das durch Verblendung bedingt ist. Durch das bloße Gewahrsein, ohne Die Gebilde zu ergreifen, offenbart es sich. Diese Übung des reinen Wahrnehmens gelingt, wenn der Geist von den Trübungen und Hindernissen befreit ist, was mittels der Übungen des achtfachen Pfades erfolgt.