Vietnamesischer Buddhismus

Mondfinger:

Eine Dharma-Lehrerin aus Florenz sagte mir einmal, kennzeichend für den vietnamesischen Buddhismus sei die Verbindung von Zen-Elementen mit denen des Theravada.

Man weiß eigentlich überhaupt nicht, was die "Zen-Elemente" im Thien sein sollen - jedenfalls was den im Westen bekannten Thien betrifft.
Historisch gesehen, sind die vietnamesischen "Zenlinien" sehr jung - so 200-300 Jahre. Und sie sind, wie auch schon in China starken Amidhabuddistischen Einflüssen ausgesetzt gewesen.

Mondfinger:

Auffällig bei Thich Nhat Hanh etwa ist die starke Betonung der Achtsamkeit, ein zentraler Aspekt der Theravada-Schulung, der im Zen nicht immer so im Mittelpunkt steht.

Ja, also mir erscheint das so als volkstümlicher Amidha-Buddhismus mit Versatzstücken, was sich TNH unter Achtsamkeit vorstellt, von Zen kann ich da nichts erblicken.

bel:

von Zen kann ich da nichts erblicken

Sitzen?

mirco:

bel:

von Zen kann ich da nichts erblicken

Sitzen?

Spielt bei TNH ne ganz untergeordnete Rolle, da sitzen die Theravadis wohl deutlich mehr.
Außerdem wäre das auch noch lange kein Zazen.
Und überhaupt - Thien soll ja nach eigenr Verlautbarung ne Rinzai-Linie sein.

Mondfinger:

Mit Amidha-Buddhismus hat TNH aber auch wirklich gar nichts am Hut. Bitte keine Gerüchte in die Welt setzen.

Du solltest Dir mal n Geschichtsbuch über Buddhismus in China und Vietnam kaufen. Was TNH von sich oder die Leser seiner Bücher oder Hörer seiner Reden über ihn sagen, sind eben nur Eigenbestimmungen.

Mondfinger:

Was die Achtsamkeitsschulung bei TNH anbelangt, so ist diese stark vom Theravada inspiriert. Bei TNH wird in der Tat nicht so viel Zazen praktiziert. Dafür liegt großes Gewicht auf Gehmeditation und Achtsamkeit im Alltag. Lektüre: TNH: "Das Wunder der Achtsamkeit".

"Inspiriert" lassen ich wohl gelten - aber eben nur "inspiriert", sonst würde er nicht Miteigentümer einer millionenschweren Immobilie (Waldbröl) sein, als Vinaya-Mönch, ein "Wunder" ist, daß ich nicht lache.

Wohlwollen:

Ich habe drei Bücher von ihm gelesen, darin ist Achtsamkeit tatsächlich die zentrale Eigenschaft, die man entwickeln sollte. Aber ist Achtsamkeit (im Alltag) nicht auch im Zen bedeutsam?

Ich sagte ja schon, daß mir das von jemanden, der sich als Vinaya-Mönch verkleidet, wie ne Verhöhnung des Dharmas vorkommt. Der hat von Achtsamkeit nun wirklich keine Ahnung, geschweige denn von Zen.

Wohlwollen:

Mir ist es relativ egal welches Etikett man ihm gibt - in seinem Buch "Buddha und Christus Heute" wird Thich Nhat Hanh vom Herausgeber als "vietnamesischer Mönch" und "Zen-Meister" beschrieben.

Es ist ja nur verständlich, daß ein Herausgeber gern seine Bücher verkauft wissen will.

Lieber Bel, lieber Mondfinger,
wenn ihr über TNH diskutieren wollt, macht das bitte im Bereich Kummerkasten. Der ist dafür eingerichtet.

Ji'un Ken:

Lieber Bel, lieber Mondfinger,
wenn ihr über TNH diskutieren wollt, macht das bitte im Bereich Kummerkasten. Der ist dafür eingerichtet.

Ich habe keinen Kummer.
Die Frage was nach "vietnamesischen Ausprägungen Zen".
Ich bezweifle nur - nachdem TNH hier eingeführt wurde nur - daß TNH irgendwas mit "Zen" zu tun hat. Das darf ich doch hier wohl sagen. Andere mögen anderer Meinung sein, die Argumente dafür waren allerdings bisher ziemlich schwach.

Mondfinger:

Vielleicht hilft dir das weiter:
http://www.phathue.de/

Das wird ja immer schlimmer.

Bevor das hier eskaliert sperre ich den Thread.

Zitat

ich interessiere mich sehr für Vietnam und weiß auch, dass es eine speziell vietnamesische Ausprägung des Zen gibt. Daher wollte ich zunächst einmal fragen, ob es hier Praktizierende gibt, die die Besonderheiten des Vietnamesischen Buddhismus bzw. des Thien kennen und mir diese vielleicht einmal erklären könnten.

Falss sich jemand für diese Frage zuständig fühlt kann er oder sie sich per PN an Koelnerbuddhist wenden

Ansonsten verweise ich erneut, bei evtl. Diskussionsbedarf über Lehrer und Einrichtungen, an unsere Rubrik "Kummerkasten.