Buddhismus am Arbeitsplatz

  • In einer ähnlichen Situation habe ich ständig ein Mantra (natürllich innerlich) gesprochen, um mich in der Spur zu halten. Von "Gefühle loswerden" halte ich gar nichts mehr. Ich schaue sie an nach einer Methode, die ich vor 25 Jahren kennengelernt habe, und spreche mit dem Gefühl, es gehört zu mir, es ist jetzt Teil von mir, deshalb sage ich "JA" dazu. Dazu lege ich mich auf den Rücken und lege meine Hand auf den Solarplexus. Ich spalte das Gefühl nicht ab, sondern nehme es an. Das ist eine Möglichkeit, schwierigen Situationen und Gefühlen zunächst mal ruhig zu begegnen. Die Achtsamkeitsmethode kann m. E. erst richtig aufgenommen werden, wenn genug Kraft und Vertrauen vorhanden ist.

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    Hallo Monika !
    Danke für Deine Worte. Ich glaube Du hast vollkommen Recht. Es ist ein Teil von mir und ich, diese Wut.
    Diese Übung werde ich auch versuchen und ich glaube es ist ein Anker in der Not.

  • Hallo Sven !


    Ich würde mich deshalb, wenn ich die Situation richtig einschätze, am Montag bei deinem Chef entschuldigen, deine Situation schildern und versuchen das wieder ins Lot zu bringen, wenn das überhaupt noch möglich ist.

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    Für was muss ich mich entschuldigen ? Dafür das mein Chef mich hat sitzen lassen ?
    In der Firma ist es ein offenes Geheimnis das mein Chef faul ist. Er ist allerdings schon 27 Jahre in der Firma und ihn zu kündigen wäre zu teuer. Ich habe schon mehrmals mit der Geschäftsführung darüber gesprochen und es wird mir sogar zugestimmt, doch unternommen wurde bisher nichts.
    Lieber würde ich meine Arbeit verlieren als das ich selber nicht mehr in den Spiegel schauen könnte.
    Da ich merke das die Firma ihn gewähren lässt muss ich nach Wegen finden mein Verhalten zu ändern aber nicht indem ich einen Schritt zurückgehe statt vorwärts.
    Ich bin Schwerbehindert und auch schon etliche Zeit in der Firma . Ich bin beim Großteil der Firma sehr beliebt weil ich immer helfe. Leider weiss es mein unittelbares Umfeld nicht zu schätzen. Mich zu kündigen ist fast unmöglich.
    Trotzdem Danke für Deine ehrlichen Worte und dafür das Du mir helfen wolltest aber ich werde mich niemals bei meinem Chef für irgend etwas entschuldigen.
    Was ich nicht mehr machen werde ist mich zu beschweren, denn das bringt mich von dem Weg ab den ich in Zukunft gehen will. Ich möchte ganz bewußt über diesen Dingen stehen können und es bringt nichts mich immer wieder aufzureiben. Da gebe ich Dir Recht das dies für mein inneres Wohl nicht der richtige Weg war, aber das muss ich erst lernen.
    Ich bin im nachhinein danbar für diese Erfahrung denn sie gibt mir die Möglichkeit darüber nachzudenken und es beim nächsten mal anders zu handhaben.

  • Da frag ich mich: Warum hilfst du anderen in der Firma? Weil du ihnen Gutes tun willst oder weil du Anerkennung willst? Ich glaube die Anerkennung ist es bei dir, wie du ja selber sagst. So läuft das aber leider nicht. Menschen sind so aufgebaut, dass sie das, was sie besitzen lieber behalten als hergeben wollen und wenn sie was geschenkt bekommen ist ihnen das lieber, als auch etwas zu geben. Das ist nunmal so.


    Ich glaube diese Probleme entstehen alle aus einer Wurzel: Die Anhaftung ans Ich. Du nimmst dich einfach selbst viel zu wichtig und andere Leute auch. Damit meine ich keinesfalls, dass du alles über dich ergehen lassen sollst und dich ausnutzen lassen sollst, aber diese Welt ist eben höchst unzufriedenstellend. Das hat der Buddha erkannt und darum dreht sich der Buddhismus, um das Leid. Du kannst deine Probleme nicht einfach lösen, indem du das machst, was du denkst, was andere gerne hätten und indem du dich nach anderen richtest. So läuft das einfach nicht. Eine gesunde Arbeit wäre etwas, das du aus mindestens einen von diesen zwei Gründen machst:


    1.) Um anderen zu helfen
    2.) Um deine Existenz zu sichern, um den Dharma zu praktizieren


    Glaub ja nicht, dass du irgendwas zurück bekommst, wenn du etwas gibst, dann gib lieber überhaupt nichts. Die Schwachen werden immer ausgenutzt von allen und das fängt schon in der Schule an. Die unbeliebten "Streber" sind immer (meist) die Nettesten, die sich für andere hingeben, werden aber nie zu Geburtstagen eingeladen oder sonst was. Die geben aber auch wie du, aus den falschen Motiven heraus. Etwas zu geben, weil man etwas haben will ist Schwäche. Es bedeutet, dass dir etwas fehlt und du etwas brauchst. Etwas zu geben, um anderen etwas zu geben, was sie brauchen, das ist Stärke und solche Leute sind immer oben, in allen Lebenslagen und nie enttäuscht.


    Dazu:


    http://www.lama-ole-nydahl.de/fragen/?p=339
    http://www.lama-ole-nydahl.de/fragen/?p=340
    http://www.lama-ole-nydahl.de/fragen/?p=341


    Bin kein Schüler von Ole, aber diese Belehrungen da find ich echt gut.