Zen-Meditation Erfahrungen

  • Hallo Leute,


    dem etwas oberflächlichen Tite, sei hier eine etwas speziellere Ausführung gewidmet.


    Vor ca drei Wochen habe ich einen Sesshin-Retreat in einem Tempel gemacht. Davon wurden ca 1.5 Tage in 6 Einheiten á 1h meditiert.
    Da ich mich schon vorher ein wenig zu hause damit beschäftigt hatte und immer mal wieder sporadisch meditierte, wollte ich mit dem Verbringen im Kloster einen Impuls starten es jetzt häufiger zu tun.

    Die Umwelt beschreibt mich als impulsiv, nicht dass es in berserkerähnliche Verhaltensmuster abdriftet, aber ab und an neige ich dazu mich emotional sehr stark gehen zu lassen. Schon als ich zu hause meditierte ist mir aufgefallen, dass ich distanzierter zu Anfeindungen, Beleidigungen anderer wurde bzw. in Disskusionen allg. nicht mehr so schnell aus mir rausplatze "um irgendetwas" zu sagen, sondern mich erst einmal mit den Aussagen beschäftigte um dann ggf etwas zu kommentieren, ab und an erwische ich mich dabei nichts mit meiner Meinung zu quittieren (á la: bringt im moment noch nichts etwas zu sagen)


    Nach dem Wochenende im Tempel spürte ich schon wieder diese "Klarheit" im Kopf, wie als hätte mein Hirn Sauna gemacht.
    Seit fünf Jahren betreibe ich BodyBuilding im Kraftraum, ähnliche körperliche Reaktionen kenn ich nur nach einem guten Traing, dann wenn ich zu Hause sitze, und ich merke wie sich mein Muskeltonus entspannt und ein leichtes (bis starkes) Gefühl der Entspannung eintritt.


    Ich erwische mich auch, wie mein Ego sich im gedanklichen Irrgarten verläuft (hier eine Emotion, da ein Bild und da ein Film, dabei wird immer kräftig kommentiert, so wie mein Ego eben darauf programmiert ist) und das bewusster als ich es zuvor in meinem Leben getan habe.
    Hilfreich an dieser Stelle ist für mich das "Vorbeiziehen" lassen der Gedanken ohne sie aktiv zu bewerten. Wobei mir das allerdings nicht so sehr gelingt, denn ab und an schleichen sich dann doch Bemerkungen ein. ( wie: "das du daran jetzt wieder gedacht hast, du narr, warum? spielt doch keine rolle im moment")


    Insgesamt komme ich zum Resumée:


    Meditieren HILFT


    auch wenn ich den Wert, den das Meditieren mit sich bringt, nicht genau erfassen und somit auch nicht beschreiben kann.


    Es macht ruhiger, gelassener, hilft mit unnötigen Gedanken umzugehen und verleiht einem dieses gefühl im Kopf, ein anderes Wort außer >klar< fällt mir hier nicht ein um es zu beschreiben.


    An dieser Stelle würde ich mich freuen ähnliche oder auch - der diskussion sehr dienlich - ganz andere Erfahrungen von euch zu hören.


    gassho


    derwisch

  • Hallo Derwisch,


    vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrung!


    Ich versuche mich auch in Zen-Meditation. Wenn ich mir vorstelle 20 bis 30 Minuten vor einer Wand nur zu sitzen, kommen mir manchmal Gedanken wie "Ach, was für eine Zeitverschwendung! Lies lieber ein Buch oder schau dir einen tollen Film an!" Wenn ich mich allerdings überwinde (und damit "selbst besiege" ;)), dann merke ich wie sich dieser Widerstand im Laufe des Sitzens immer weiter auflöst. Nach einigen Minuten scheint die Zeit und alles still zu stehen - ein friedlicher und sehr angenehmer Zustand setzt sich dann ein. Dieser Zustand vergeht dann kurz wieder, kommt aber immer wieder.


    Meine Meditation beginne ich manchmal mit einem kurzen Sutra (Herzsutra) - danach zähle ich meinen Atem (Beim Ausatmen) jeweils bis 10. Diesen Schritt wiederhole ich bis ich mich gesammelt habe. Danach fokussiere ich mich auf meinem Atem oder Übe den Mu-Koan. Das führt bei mir dazu, dass ich nicht durch Gedanken o.ä. abgelenkt werde.


    Nach Beenden des Sitzens rufe ich mir die fünf Sílas ins Gedächtnis (Nicht-Schädigung, Nicht-Stehlen, Nicht lügen/keine üble Nachrede, Kein sexueller Missbrauch/Eindringen in die Beziehung anderer, Nicht-Konsum von Alkohol oder bewusstsseinstrübenden Substanzen), an denen ich mich übe. Nach und während der Übung empfinde ich ebenfalls "Klarheit". Viele Reize berühren mich weniger negativ, ich bin geduldiger und gebe mich zufrieden wenn ich nur eine Sache mache (nicht mehrere Dinge gleichzeitig, wie es sonst ist). Gerade dieses "Multitasking" bei dem ich mir oft denke ich könne mir damit so viel Zeit ersparen, raubt mir die bewusste Erfahrung. Dieser Qualitätsverlust lässt sich bei mir durch Zen-Übung vermindern/ausschalten.


    Liebe Grüße,
    Wohlwollen :)

    Mögen alle Wesen frei sein von Gier, Hass und Verblendung.


  • Hi,


    dem kann ich mich nur anschließen. Ich mache zwar keine Zen Meditation sondern einfache Atem Betrachtung, komme aber zu einer ähnlichen Bewertung. Ich denke das dieses Gefühl der Klarheit dadurch kommt das der Geist ruhiger wird, es läuft nicht mehr so viel Gequassel im Hintergrund ab. Meditieren ist mir zur lieben Gewohnheit geworden, ich freue mich immer darauf und ich lasse keine meiner Sitzungen aus.


    lg
    siam

  • derwisch:


    ...
    Nach dem Wochenende im Tempel spürte ich schon wieder diese "Klarheit" im Kopf, wie als hätte mein Hirn Sauna gemacht.
    ...


    Hi derwisch,
    das hast Du gut ausgedrückt. Es ist wie ein durchgepusteter, leerer, frischer, heller Raum. Und schon kommt wieder der erste "Besucher" und will diesen Raum beleben und genießen. :lol:
    _()_ Monika

  • Eure Aussagen empfinde ich nahezu gleich. Ich muß während des Sitzens ( Shikantaza, also Zen-Meditation ) nichts bewerten und gedanklich reagieren, obwohl " draußen " das Leben weitergeht, das ich wahrnehme. Und wenn ein plötzliches Geräusch auftaucht wie z.B. ein bellender Hund oder ein zufallendes Fenster, erschrecke ich nicht wie außerhalb des Sitzens. So komme ich nach dem Tag zur Ruhe wie ein Stehaufmännchen, das sich im Lot einpendelt und stillsteht.


    Ich komme dadurch in eine Art Distanz zu mir selbst, wo ich sonst durch Impulse zum Reagieren animiert werde, muß ich jetzt " nur sitzen." Ich muß keinen " Standpunkt " haben...Die Zeit schrumpft quasi, d.h. meine Zeit auf dem Kissen kommt mir kürzer vor als sie ist. Ich lasse die Dinge sich entwickeln, ohne sie zu bewerten.


    Der Gedankenstrom versiegt und die friedliche Klarheit, eine erfrischende Natürlichkeit erfüllt mich. Im Gegensatz zu einem post hier muß ich keinen Schweinehund überwinden, sondern ich freue mich immer darauf. Sitzen gehört zu mir mittlerweile wie Atmen oder Zähneputzen. :P


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

    Einmal editiert, zuletzt von crazy-dragon ()

  • Liebe Forumsmitglieder!


    crazy-dragon:

    Eure Aussagen empfinde ich nahezu gleich. Ich muß während des Sitzens nichts bewerten und gedanklich reagieren, obwohl
    " draußen " das Leben weitergeht. Und wenn ein plötzliches Geräusch auftaucht wie z.B. ein bellender Hund oder ein zufallendes Fenster, erschrecke ich nicht wie außerhalb des Sitzens.
    Der Gedankenstrom versiegt und die friedliche Klarheit erfüllt mich. Im Gegensatz zu einem post hier muß ich keinen Schweinehund überwinden, sondern ich freue mich immer darauf. Sitzen gehört zu mir mittlerweile wie Atmen oder Zähneputzen. :P


    _()_ c.d.


    Hier sind meine Erfahrungen auch ähnlich - externe Reize wie Geräusche nehme ich völlig gelassen hin. Ich befinde mich auch immer wieder mal beim Meditieren im Zustand nichts mehr darüberhinaus zu brauchen. Der Wunsch etwa einen Film zu sehen oder eine Person zu treffen sind dann für mich völlig irrelevant.
    Mittlerweile habe ich festgestellt, dass ich bei täglicher Meditation (selbst wenn diese vielleicht nur 15 Minuten andauern sollte) mich nicht mehr dazu überwinden muss. Wie crazy-dragon hier meinte, freue ich mich dann auch aufs Meditieren. Habe ich allerdings schon länger nicht mehr meditiert oder nur unregelmäßig, dann kommen in mir zunächst Zweifel auf. Keine Ahnung woran das liegen mag.


    Liebe Grüße,
    Wohlwollen :)

    Mögen alle Wesen frei sein von Gier, Hass und Verblendung.

  • Ich übe mitlerweile auch täglich das Zazen bzw. die Zen-Meditation. Mittlerweile sind es sogar 15 bis 30 minuten in denen ich sitze. Meist beginne ich mit einem Gefühl das mir der Tag noch in den Gliedern und im Kopf steckt. Ich bin Therapeut und habe von berufeswegen mit sehr vielen (leidgeplagten) Menschen zu tun. Doch wenn ich erst eine Weile sitze, Atemzählen, Atembetrachtung oder eben einfach nur das sitzen praktiziere, dann stellt sich eine wohltuende Ruhe ein die man nur sehr schwer beschreiben kann. Das völlig reglose sitzen im Lotussitz gibt mir dann eine totale Entspannung, ein fallenlassen in eine andere Art des Seins. Sicher kommen auch in mir immer wieder Gedankenfetzen hoch über die ich mich sogar manchmal ärgere. Aber meistens lasse ich sie wieder ziehen und versuche nich ins Grübeln bzw. nachdenken zu verfallen. Und in der Tat bin ich mit der Zeit gelassener geworden. Weniger Impulsiv und weniger grüblerisch. Das zazen gehört zu meinem täglich Brot und kaum eine Übungseinheit lasse ich ausfallen. Und ich freue mich immer sehr darauf. Das einzige was mir noch etwas Schwierigkeiten bereitet sind sehr lange sitzeinheiten bei Zazenkais die einen Tag dauern in meinem ZEndo. Wenn ich dann länger als 6 mal 25 minuten sitzen soll dann schmerzen mir oft die Beine oder schlafen ein sodaß das anschließende Kinhin etwas schmerzhaft ist. Das stört mich etwas aber ich "arbeite" an meiner Sitzhaltung.
    Aber: Meditieren hilft - ohne Frage!

  • Zazen praktiziere ich seit gut 1 1/2 halben Jahren.
    Es ist einfach nur Sitzen :!:
    Es bewirkt auf leisen Sohlen eine innere Gelassenheit,
    eine aufrechte Haltung,
    die eine Gesundheit garantiert.
    Keine Rücken- und Nackenbeschwerden mehr.
    Weder Husten noch Schnupfen oder sonstige
    Wehwechen.
    Meine Einstellung wandelt sich von innen heraus.
    Am Anfang habe ich mich auf 15 Min. oder 30 Min. beschränkt
    und in der Gruppe sind es immer 2 x 25 Min. 2 x die Woche.
    Komischerweise strengt mich das Sitzen in der Gemeinschaft
    unglaublich stark an, bin sehr verkrampft.
    Zuhause bringe ich es locker auf 1 Stunde, und ab da wird es interessant.
    Dann ist Körper und Geist völlig zur Ruhe gekommen.


    Um es mit Zen-Worten auszudrücken: Ich sitze nur und es bewegt sich ALLES


    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • brigittefoe:


    Zuhause bringe ich es locker auf 1 Stunde, und ab da wird es interessant.
    Dann ist Körper und Geist völlig zur Ruhe gekommen.


    Hallo Brigitte, du hörst auf zu sitzen, wenn es am besten ist? ;)


    Sitze seit etwa 6 Jahren täglich zwischen 15 und 60 min. In der Anfangszeit stand der Aspekt des Zur-Ruhe-Kommens mit all den positiven Auswirkungen wie sie Brigitte beschrieben hat, im Mittelpunkt, aber nach einer Weile merkte ich, daß diese Übung für mich eine existentielle Bedeutung bekommen hatte: etwa so wie im Satipatthana-Sutta vom Einzigen Weg die Rede ist. Zazen wurde für mich zu dem, was bis zuletzt übrig bleibt. Ich kann es nicht anders ausdrücken
    Allerdings betrieb ich Zazen noch immer wie ein Werkzeug, wie eine Methode. Durch die Dominanz des japanischen Soto im Westen wird sehr stark der Formalismus betont. Das Problem der Starre und Enge, der Fokussierung auf das Sitzen engte mich ein. Der Grund war nicht die japanische Mentalität, sondern wie ich es entgegennahm.
    Mittlerweile sitze ich länger als früher, und wenn ich aufstehe, achte ich darauf, daß ich lediglich die Körperhaltung ändere. Zazen ist nicht besonderes mehr in meinem Leben (außer in dem Sinn des Einzigen Wegs wie oben beschrieben - aber das denke ich nur, wenn das Denken irgendwie von selbst darauf kommt).
    Zur Meditation selbst: Habe mich auch ein wenig mit ein paar Vipassana-Techniken beschäftigt. Allerdings scheine ich mich leichter sammeln zu können, wenn ich den Fokus der Aufmerksamkeit ausdehne, anstatt ihn auf einen einzelnen Punkt zu richten. Ähnlich wie Maja in ihrem Thread schreibt habe ich früher als Kind manchmal "an Wände gestarrt" und für Kinder in dem Alter ungewöhnliche Sinneseindrücke gehabt. Vor dem Hintergrund meiner Zazenpraxis heute verstehe ich das etwas besser. ;)
    Inzwischen fällt es mir leicht, von einem Moment auf den anderen "zu sitzen", auch wenn ich stehe oder liege. Mein Eindruck ist, daß Zazen nur dem Anschein nach auf dem Zafu stattfindet. Mit diesen Hindernissen (das Hadern mit der Regelstrenge der Soto-Gruppen, die Anhaftung an das Sitzen und das unweigerliche Empfinden zu scheitern etc etc) auf eine Weise umgehen zu müssen, die es ermöglicht, sie zu überwinden und hinter sich zu lassen, das findet im Alltag statt (sogar während man schläft).


    Mir fällt gerade ein Spruch von Ajahn Chah ein, der ermutigend ist und ein wenig dazu paßt:
    Es gibt zwei Arten von Leiden: Das Leiden, das zu noch mehr Leiden führt und das Leiden, das zum Aufhören des Leidens führt. Wenn Ihr nicht bereit seit, auf die zweite Art zu leiden, werdet ihr ganz sicher mehr von der ersten bekommen.

  • qbrick:


    ...
    Mir fällt gerade ein Spruch von Ajahn Chah ein, der ermutigend ist und ein wenig dazu paßt:
    Es gibt zwei Arten von Leiden: Das Leiden, das zu noch mehr Leiden führt und das Leiden, das zum Aufhören des Leidens führt. Wenn Ihr nicht bereit seit, auf die zweite Art zu leiden, werdet ihr ganz sicher mehr von der ersten bekommen.


    Guten Morgen qbrick,
    ja, so ist es. Für mich ist es immer wieder der Dorn, den ich benutze, um einen Dorn aus dem Fuß zu ziehen, um diesen letzten hilfreichen Dorn gemeinsam mit dem zuletzt rausgezogenen Dorn fortzuwerfen (Ramana Maharshi).
    _()_ Monika

  • qbrick:


    Mir fällt gerade ein Spruch von Ajahn Chah ein, der ermutigend ist und ein wenig dazu paßt:
    Es gibt zwei Arten von Leiden: Das Leiden, das zu noch mehr Leiden führt und das Leiden, das zum Aufhören des Leidens führt. Wenn Ihr nicht bereit seit, auf die zweite Art zu leiden, werdet ihr ganz sicher mehr von der ersten bekommen.


    Das kann ich bestätigen.


    _()_

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Ich fing an mit Gymnastik, dann kam Feldenkrais. Dann "Der aufrechte Mensch" und das alles wegen meinem Wirbelgleiten. Ich weiss erst heute das ich das damals schon hatte, 1976. Nebenher lief Autogenese Training, Psychologie, und Möglichkeiten mein So sein zu verstehen. Heute weiss ich das ich schon seit der Zeit eine endogenen Depression hatte. Dann stieß ich auf Meditation und auf Yoga, das mir zu Kopflastig war und machte dann die fünf Tibeter. So dabei blieb ich. 2000 hatte ich das erste Zenbuch in Händen "Ohne Worte ohne Schweigen" und somit hatte ich einen Virus, Buddhismus dessen Heilung Buddha war.
    Das alles, mein ganzes Leben drehte sich darum meine Leiden, die sowohl körperlich als auch geistig sind zu verstehen. Hätte ich damals gewusst das ich die Depression einfach durch eine Pille beseitigen hätte können wäre ich nie so tief in mich eindringen können.
    Meditation: ich bin mit der geführten angefangen dann Zählen dann Atem dann Gedanken dann hatte ich die Nase voll von diesem ganzen "Unsinn" und setzte mich einfach nur hin und achtete nur darauf zu sitzen denn ich setzte mich hin um zu sitzen nicht um zu Atmen, nicht um zu Zählen nicht um Gedanken zu beobachten und auch nicht um Gedanken zu erzeugen . Das wars dann auch! Ich saß nur und Yoga hatte mich gelehrt das alles seine Übungen nur dazu führen sollen so richtig zu sitzen wie es für mich richtig war. So war nur sitzen eine wichtige, die wichtigste Yoga-Zen Übung. Wenn ich mich jetzt hinsetze bin ich fast sofort "weg". Alle Sinne sind offen ich bin nur noch wahrnehmend ohne Reaktionen, ohne Ziel ohne Wollen. Und da fand ich Dogen und Suzuki und wie sie alle heißen und Buddha und da sagte die alle zu mir: Du machst genau das was wir sagen. Wisst ihr wie das ist wenn das plötzlich Wissende sind die sagen: so ist das richtig? Vor allem wenn das viele lebende Wissende in der Nähe sind die sagen: So ist das aber falsch. Ich vertraue Buddha und Konsorten.
    Wenn ich Zazen mache bin ich danach so wach das ich es mir abgewöhnt habe Morgens oder vor dem Schlafen zu sitzen. Dann ich möchte mir nicht das Aufwachen oder das Schlafen gehen verderben.
    Wieder viel zu viel und unausgegoren und unverständlich und abgehoben.
    Is Mir Egal.
    liebe Grüsse
    Helmut

  • Zitat

    Und da fand ich Dogen und Suzuki und wie sie alle heißen und Buddha und da sagte die alle zu mir: Du machst genau das was wir sagen. Wisst ihr wie das ist wenn das plötzlich Wissende sind die sagen: so ist das richtig? Vor allem wenn das viele lebende Wissende in der Nähe sind die sagen: So ist das aber falsch. Ich vertraue Buddha und Konsorten.


    :D Helmut, danke dafür! Das ist herrlich, habe immer noch Tränen vom Lachen in den Augen!
    Ja, und Wirbelgleiten kenne ich seit ich 26 bin auch; das bringt schon auf gravierende Weise ein Gefühl der Verwundbarkeit ins Leben (von den Schmerzen ganz zu schweigen), vor allem, wenn man "im Saft steht" und sich gerne noch ein paar Jahre unsterblich fühlen möchte.

  • qbrick:
    Zitat

    Und da fand ich Dogen und Suzuki und wie sie alle heißen und Buddha und da sagte die alle zu mir: Du machst genau das was wir sagen. Wisst ihr wie das ist wenn das plötzlich Wissende sind die sagen: so ist das richtig? Vor allem wenn das viele lebende Wissende in der Nähe sind die sagen: So ist das aber falsch. Ich vertraue Buddha und Konsorten.


    :D Helmut, danke dafür! Das ist herrlich, habe immer noch Tränen vom Lachen in den Augen!
    Ja, und Wirbelgleiten kenne ich seit ich 26 bin auch; das bringt schon auf gravierende Weise ein Gefühl der Verwundbarkeit ins Leben (von den Schmerzen ganz zu schweigen), vor allem, wenn man "im Saft steht" und sich gerne noch ein paar Jahre unsterblich fühlen möchte.


    Das freut mich das es dich zu Lachen bringt. Dann kennst Du sicher auch Schmerzen über die Du nur noch lachen kennst damit sie erträglich sind. :)
    Hab ich letztens einer Neurologin gesagt als sie meinte das ich ja noch lachen könnte und ich sagte ja das muss ich dadurch wird es erträglicher. Sie meinte dann das ich ja dann wohl kein Notfall sei und schickte mich mit einem neuen Termin nach Hause. Heute bin ich bei 1600 Ibo und 200 Traumal und ich werde wohl noch einen kleine Schlag drauflegen. :) Ab welchen Schmerzen ist man eigentlich ein Notfall? Ich hab ja "Glück" das mir die Depression nicht auch noch mit ihrem Blödsinn dazwischen funken kann. Es lebe das Leben, keine Sekunde möchte ich missen.


    liebe Grüsse
    Helmut

  • Spirituelle Transformation klingt ganz schön hochtrabend, aber genau das ist es, woran wir arbeiten.
    Und es ist keine leichte Arbeit.
    Es gibt Schmerz und Müdigkeit, es gibt viele Zweifel und Fragen.
    Aber dies ist eine Übung in Vereinigung von Körper und Geist.
    Es ist nicht bloß Sitzen und Denken, sondern ein dynamisches Bewußt-Sein,
    ein Wahrnehmen mit unserem gesamten Körper.
    Wir lassen den Atem zu allen schmerzenden Stellen in uns strömen -
    nicht bloß zu den physischen Wunden, sondern zu allen Wunden unseres Lebens.
    Der Atem dringt zärtlich, warm, heilend ein.
    Unsere Zazen-Haltung ist eine Haltung, des Heilens.
    Sie ist offen und wachsam:
    Der heilende Atem strömt ungehindert durch unsere ganze Person.


    Maurine Stuart

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Helmut9:


    ...
    Sie meinte dann das ich ja dann wohl kein Notfall sei und schickte mich mit einem neuen Termin nach Hause. Heute bin ich bei 1600 Ibo und 200 Traumal und ich werde wohl noch einen kleine Schlag drauflegen. :) Ab welchen Schmerzen ist man eigentlich ein Notfall?
    ...


    Hallo Helmut,
    wenn es nicht so tragisch würde, könnte man sich ja darüber ausschütten vor Lachen. Aber da hast Du natürlich auch genau das Konstrukt gefunden, was von klein auf an angewendet wird.
    Ein Baby, das schreit, wird auf den Arm genommen, zusätzlich gefüttert, besonders liebkost, ständig überall mit hingenommen ...
    Ein Baby, das zufrieden in seinem Bettchen schläft oder mit sich spielt, das schmerzunempfindlicher ist oder schneller zu beruhigen ist, wird weniger umsorgt, weniger gekuschelt, weniger beachtet, denn es ist ja offensichtlich ;) all das vorhanden, was es braucht.
    Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und auch Dir qbrick
    Monika

  • Meine Schmerzen sind heute angesichts seiner Medi nicht annähernd so stark wie Helmuts. Aber jetzt fällt mir ein, daß ich auch viel gelächelt(!) habe, als es bei mir so schlimm war. :)
    Das war in der Zeit vor der buddh Praxis und Rückenschmerzen hatten etwas dandyhaftes (Tilmann Spengler: Wenn Männer sich verheben). Rückenschmerzen hatten definitiv sexappeal, das habe ich damals festgestellt. Für körperliche Zuwendung, wie Monika sie beschreibt, war ich in der schlimmen Zeit allerdings nicht aufgeschlossen (zu schmerzhaft).
    Aber ich glaube, unsere Praxis taugt erst was, wenn wir auch bei einer schlechten Krebsdiagnose lachen können, oder? Irgendwann werde ich das wohl auch mal üben müssen. :D

  • qbrick:

    Meine Schmerzen sind heute angesichts seiner Medi nicht annähernd so stark wie Helmuts. Aber jetzt fällt mir ein, daß ich auch viel gelächelt(!) habe, als es bei mir so schlimm war. :)
    Das war in der Zeit vor der buddh Praxis und Rückenschmerzen hatten etwas dandyhaftes (Tilmann Spengler: Wenn Männer sich verheben). Rückenschmerzen hatten definitiv sexappeal, das habe ich damals festgestellt. Für körperliche Zuwendung, wie Monika sie beschreibt, war ich in der schlimmen Zeit allerdings nicht aufgeschlossen (zu schmerzhaft).
    Aber ich glaube, unsere Praxis taugt erst was, wenn wir auch bei einer schlechten Krebsdiagnose lachen können, oder? Irgendwann werde ich das wohl auch mal üben müssen. :D


    Das brauchst Du nicht mehr üben!
    Ob Du das erfahren musst möchte ich Dir nicht zumuten, doch wenn es so sein soll wirst Du ach dann sagen können: Dies ist Körper!


    liebe Grüsse
    Helmut