Referat

  • Hallo:)
    Ich weiß nicht ganz ob das Hier reinpasst aber ich Versuchs mal:)
    Ich bin Schülerin und halte nächste Woche ein Referat im Englischunterricht übers Thema Buddhismus.
    Ich finde das Thema Sehr faszinierend und habe eine Frage wo ich gerne verschiedene Meinungen zu hätte:)
    Vielleicht könnt ihr mir helfen:)
    Schon mal danke im Voraus:)


    Was bedeutet der Buddhismus für euch in eurem Leben.


    grüße Mel19

  • Buddhismus bedeutet für mich Freiheit.
    Keine Gebote, die eh keiner einhalten kann, kein rachsüchtiger Gott usw.

    »Es gibt nur eine falsche Sicht:
    Der Glaube, meine Sicht ist die einzige richtige.« (Nagarjuna)

  • Hallo Mel19,


    ich bin Atheist und auch als solcher erzogen worden. Dennoch habe ich in meinem Leben ein starkes Bedürfnis nach Religiosität entwickelt.
    Wenn Freunde sterben, man persönliche Probleme hat oder irgendwann in eine Sinnkrise gerät benötigt man eine Orientierungshilfe, die
    über "normale" atheistische, humanistische oder auch philosophische Lebensweisheiten hinausgeht.


    Für mich war der Buddhismus als ursprünglich Gott-freie Religion bzw. Lebensphilosophie die beste Wahl, wobei ich neuerdings auch viel
    hilfreiches in der Bhagavad-Gita (Hinduismus) finde. Letztendlich gibt es zwischen Buddhismus und Hinduismus einige Übereinstimmungen,
    da ja Buddha seine Lehre aus dem Hinduismus heruas entwickelt hat.


    Im Alltag hilft mir der Buddhismus (wenn ich bewusst daran denke), nicht zu sehr an den Dingen anzuhaften: geht etwas kaputt, kann ich mir
    was nicht leisten, habe ich eine Chance verpasst - ohne Anhaftung ärgert man sich nicht und leidet dann auch nicht.
    Auch Gleichmut ist im Umgang mit Menschen (die einen oft gewaltig nerven können) wichtig. Egal wie idiotisch sich jemand verhält, wenn
    ich mich darüber ärgere, leide ich selbst und nicht der andere. Mit Gleichmut stehe ich (hoffentlich) weit genug über den Dingen.


    Ich bin kein "offizieller" Buddhist, aber versuche mich an die Regeln des Buddhismus zu halten, so oft ich daran denke. Wie wichtig das
    für mich ist (bzw. wie sehr ich es gebraucht hätte) sieh man im Thread "Anhaftung versuch Engagement". Daher will ich zukünftig versuchen,
    mich wieder mehr auf die Lehre zu fokussieren.


    Das Thema Wiedergeburt ist nicht gerade meines, obwohl ich dennoch versuche möglichst wenig schlechtes Karma anzuhäufen - kann ja nicht
    schaden.


    Ich hoffe das hilft dir etwas, LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Japanfan:

    Buddhismus...
    Keine Gebote, die eh keiner einhalten kann...


    Öhm...Schon mal was von den 10 Silas sprich Geboten gehört, die sich ziemlich mit den von Dir zitierten decken? :oops:


    @Mel19 Es bedeutet für mich, täglich in Zazen zu sitzen, egal was los ist... :P _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • off topic


    crazy-dragon:
    Japanfan:

    Buddhismus...Keine Gebote, die eh keiner einhalten kann...

    Öhm...Schon mal was von den 10 Silas sprich Geboten gehört, die sich ziemlich mit den von Dir zitierten decken?


    Hallo c.d.,


    es sind keine Gebote, sondern vorgeschlagene Empfehlungen. Vielleicht macht es Sinn, sie eine Zeit lang wie Gebote zu befolgen, selbst wenn man ihren Sinn nicht versteht.


    Aber die Silas haben 'nur' den Zweck, die Hindernisse in er Meditation zu veringern. Wenn man die Unwahrheit spricht oder nimmt, was nicht gegeben ist oder sich sexuell vergeht oder Berauschendes konsumiert oder Lebewesen bewußt tötet oder ihnen bewußt Schaden zufügt, usw., hat das jeweils ganz konkrete Auswirkungen und läßt verstärkt jeweilige Hindernisse entstehen. Allein aus diesem Zusammenhang wurden sie formuliert und mit dem Wissen um diese Zusammenhänge sind es keine Gebote sondern Empfehlungen.




    Alles Gute, Mirco, :)

  • mirco:


    Aber die Silas haben 'nur' den Zweck, die Hindernisse in er Meditation zu veringern. Wenn man die Unwahrheit spricht oder nimmt, was nicht gegeben ist oder sich sexuell vergeht...


    Genau, was tut man nicht alles um besser meditieren zu können. Bravo. Ich habe heute auch Ausgang. :badgrin:

  • Mel19:


    Was bedeutet der Buddhismus für euch in eurem Leben.
    grüße Mel19


    Für mich ist das wichtigste die Praxis. Zazen hat mich zum Buddhismus gebracht, und nicht dass, was Buddhisten mir über den Buddhismus erzählt haben. Ich bin ein Büchernarr. Wenn mir ein Buch aus der Hand fäll, und es ist ein Knick drin, ärgere ich mich nicht. Warum auch? Ich bin mir darüber klar, dass alle Dinge vergänglich sind. Trotzdem liebe ich selbstverständlich mein Leben, auch wenn es mal vorübergeht. Lebensfreude ist die Freude, die im gegenwärtigen Moment aus dem Inneren fließt. Ich lebe jetzt. Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht. Die Beschäftigung mit den Silas halte ich auch für sehr wichtig.

  • mombour:

    Die Beschäftigung mit den Silas halte ich auch für sehr wichtig.



    wie geht's? Ich hoffe gut. Ich möchte den Thread nicht weiter vom Hauptthema wegführen, deshalb schreibe ich diese persönliche Nachricht. Das Einhalten der Silas ist, zusammen mit Dana, die Grundlage für eine erfolgreiche Meditation. Das war's schon, was mir spontan durch den Kopf ging.


    Ich hörte z.B. von einer Frau, die buddhistisch Aufgewachsen, jahrzehnte lang ohne zu meditieren, achtsam nach den Laiensilas lebte und immer schön Dana gab, wie es halt in ihrem buddhistischen Lande üblich war. Diese Frau kam nun irgentwann auf die Idee, das Meditation vielleicht doch 'ne gute Sache sei und ging zu einem Lehrer um sich die Basisanleitung geben zu lassen. Ihre Achtsamkeit war durch ihren Bewußten Umgang mit den Silas so geschult und ihr Herz (citta) war so geöffnet und durch die Silas und dem Dana an's Loslassen gewöhnt, dass sie in kürzester Zeit Stufen der Meditation erreichte, welche im Durchschnitt den Meisten erst nach einigen Jahren der Übung möglich sind. Fazit: Achtsames Leben nach den Silas im Alltag und Dana (Großzügigkeit) ist eine Achtsamkeitsübung für jederzeit und eine Übung des Loslassens, Wohlwollens und Vertrauens, welche die gleiche Achtsamkeit und das innere Gleichgewicht trainiert, welches ür die Meditation in Stille vonnöten ist. Leben ist Meditation, Meditation ist leben



    Alles Gute, Mirco :)

  • Werter Mirco, ich danke sehr für Deine Präzisierung; wußte ich allerdings schon im Prinzip...Ich habe allerdings gelernt, daß es sich durchaus um Richtlinien handelt, die man befolgen muß/soll, will man den Buddhaweg verwirklichen. Man fährt zwar nicht zur Hölle wie im Christentum, aber wie Du schreibst ( " vielleicht macht es Sinn, sie eine Zeitlang befolgen...") ist das auch nicht gedacht. Verstößt man gegen ein Gebot, muß man es zumindest bereuen und sich vornehmen, es künftig zu unterlassen.


    Und es ist eben nicht " nur " für die Meditation bzw. Zazen gedacht, sondern der Weg ist unser tägliches gesamtes Leben. Also auch die Gebote...Wenn ich sie nur wegen der Meditation befolge, trenne ich ja eklatant, quasi bester Dualismus... :oops:


    Aber wenn ich mit einem Einsteiger rede, dann eben ein bißchen einfacher. Der hat ja bereits das Bild, hier ist alles erlaubt, was gefällt. Und so tief einsteigen und alles haarklein ausdiskutieren, das machen Japaner nicht. Deshalb ist deren Unterweisung aber nicht schlechter als die deutsche Gründlichkeit, weil der Anfänger nicht gleich den Kopf randvoll hat und das Haus vom Fundament aufbaut. :P Er tut erst mal was, ohne groß zu fragen und lernt dadurch selber durch Erfahrung.


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag