Nightrainmonk:
Gut, aber was ist dann die genaue Aussage dieses Satzes? Vieles kann mit, aber auch ohne Mitgefühl getan werden - sollen wir auf diese Dinge dann auch besser verzichten, oder ist die Sexualität 'irgendwie' (durch was?) ein Sonderfall?
Die Sexualität ist kein Sonderfall. Jegliches sinnliche Vergnügen, welches in erster Linie zum Zweck dieses sinnlichen Vergnügens praktiziert wird, sollte aufgegeben werden.
Ein gesundes, einfaches Essen ist beispielsweise auch ein sinnliches Vergnügen. Aber es dient in erster Linie dazu, unseren Körper zu erhalten, deshalb sollte man es nicht aufgeben.
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Denken kann zwar auch ohne Anhaftung praktiziert werden; aber es ist eben wesentlich schwieriger, Denken ohne Anhaftung zu praktizieren, als ganz auf das Denken zu verzichten.
Wir wissen alle, dass es nicht möglich ist, sich vom Denken dauerhaft zu enthalten. Zumindest weiß es jeder, der schonmal meditiert hat.
Sich von sexuellen Handlungen zu enthalten, ist zwar nicht unbedingt sehr einfach, aber es ist möglich im Gegensatz zu Ersterem.
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Sowohl Sexualität als auch Denken gehören zur evolutionären Grundausstattung des Menschen
Einen Menschen zu ermorden, ist auch evolutionäre Grundausstattung. Deshalb ist es trotzdem nicht empfehlenswert, sich dem hinzugeben.
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- ohne sie fehlt dem Menschsein eine Tiefendimension, was man im Falle der Sexualität schon daran ersehen mag, dass sie - quer durch alle Zeiten und Kulturen - als Metapher für das Tiefste gebraucht wurde, was der Mensch zu erfahren vermag.
Auch der Dalai Lama hat seine Sexualität noch. Aber er nutzt die Energie eben anders, als die meisten Menschen. Damit geht an Tiefendimension nichts verloren.
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Was die Meinung Herrn Gyatshos dazu angeht: eine amerikanische Freundin meinte über die Sexuallehre des Papstes 'You don't play the game, you don't make the rules...'
Regeln gibt es sowieso keine. Nur Naturgesetze, und die kann keiner ändern.