Als ich mich noch mit Jesu Leben beschäftigte, aber auch schon über den "Tellerrand schaute", erlebte ich ebenfalls ein Satori. Mir wurden die Worte "Dein Wille geschehe" plötzlich ganz klar, mir wurde klar, dass meine Ent-Wicklung ganz davon abhängt, dass ich mich unter den Willen Gottes stelle in seinem ganzen Ausmaß. Ich gab meinen Willen auf, ich gab ihn ab. Das war ein weiterer Schritt in die Freiheit. Immer, wenn es schwierig wurde in meinem Leben, sagte ich innerlich "Dein Wille geschehe", auch dann noch, als ich schon mit Buddhas Lehre vertraut war.
Mir wurde klar, dass ich mein Leben justieren muss gemäß dem, was ich bereits erkannt hatte, umsetzen, was ich bis dahin wusste. Das ist mehr als 20 Jahre her. Seither ist mein "Gehorsam" gewachsen. Man könnte auch sagen, ich gehorche endlich meiner eigenen erworbenen Erkenntnis, ich gehorche dem höheren Wissen in mir immer mehr und streife die unheilsamen Handlungen immer mehr ab, es wird immer leichter.
Gestern habe ich einen fürchterlichen Streit mit meiner Schwester gehabt, sie redet ununterbrochen und unreflektiert. Ich habe sie sehr böse beschimpft. Als ich zuhause war, habe ich darüber meditiert. Im Gegensatz zu früher habe ich keinerlei Rechtfertigung für mich gesucht, sondern nach einem Moment der inneren Ablehnung Stille in mich einkehren lassen und mich daran erinnert, dass ich das bin, was mich stört, dass ich die Ablehnung bin ... . Ich habe dann gesehen, dass eigentlich nichts los war - und plötzlich tauchte nur auf, sie sofort anzurufen und um Entschuldigung zu bitten. Es wurde innerlich für mich überhaupt nicht weiter geklärt, wer oder was Schuld hatte, es war einfach nur klar, dass es beseitigt werden kann, und zwar sofort. Meine Schwester entschuldigte sich ebenfalls ganz doll.
Das ist für mich Gehorsam, nämlich einfach abzustehen von unheilsamer Handlung und eine heilsame Handlung sofort herbeizuführen.
Monika