Habe den folgenden Text auf der RBB Seite gefunden. Fand ich sehr intressant:
http://www.rbb-online.de/ozon/…editation_und_gehirn.html
Meditation und Gehirn
Manche Meditationsschulen beschreiben unseren Geist wie einen quirligen Affen, immer in Bewegung, äußeren und inneren Reizen folgend. Selbst wenn wir nichts tun, gehen uns ständig Gedanken durch den Kopf. Beim Meditieren aber schauen wir den Gedanken gleichmütig zu.
Wie solche Innenschau unser Gehirn verändert, erforschen Neurobiologen. Ziel ist letztlich auch, durch Entspannungstechniken Kranken zu helfen.
Manuskript:
Ein Ort der Stille nahe der japanischen Stadt Kyoto. Tägliches mehrstündiges Meditieren gehört für buddhistische Mönche zu ihrem Leben. Kraft und Ruhe durch innere Versenkung. Das Gehirn ist dabei keineswegs "abgeschaltet". Wie das Gehirn sich bei der Meditation verhält, untersuchen Forscher am Bender-Institut für Neuroimaging in Giessen.
Mit dem Kernspintomographen schauen sie ihm quasi bei der Arbeit zu. Aktivere Nervenzellen brauchen mehr Sauerstoff und Energie - was sich in einer besseren Hirndurchblutung zeigt.
Die Psychologin Britta Hölzel hat durch mehrjährige Studien, unter anderem in den USA, herausgefunden: Meditieren verändert nicht nur die Aktivität des Gehirns, sondern auch seine Struktur. Dazu messen die Hirnforscher die Dichte der grauen Substanz.
O-Ton Britta Hölzel:
Psychologin
„Die graue Substanz ist jetzt hier erkennbar als diese dunkleren Bereiche. Die liegt so an der äußeren Schicht des Gehirns. Und das ist die Schicht, in der sich die Nervenzellkörper befinden, auch die Synapsen zwischen den Nervenzellen liegen in dieser grauen Schicht. Und wir haben gefunden, das bestimmte Bereiche im Gehirn zunehmen an Dichte in dieser grauen Substanz mit der Meditation.“
In der grauen Substanz werden alle Signale verarbeitet: wenn wir sehen, hören, schmecken, fühlen. Und auch denken.
Mit einem quirligen Affen beschreiben manche Meditationsschulen unseren Geist. Wie der herumspringt, von Ast zu Ast, so folgt unser Geist ständig äußeren und inneren Reizen. Selbst wenn wir scheinbar nichts tun, kreisen Gedanken durch den Kopf. Beim Meditieren aber folgen wir dem Affen, also unseren Gedanken, nicht, sondern schauen gleichmütig von außen zu.
Das Gehirn ist plastisch. Die Neurowissenschaftler haben entdeckt, dass Hirnstrukturen wachsen, wenn sie häufig aktiviert werden. So verändert Meditieren den Hippocampus, der fürs Lernen und die Verarbeitung von Gefühlen zuständig ist.
O-Ton Britta Hölzel:
Psychologin
„Wir wissen vom Hippocampus, dass die Neuronen sehr stressempfindlich sind. Und das Gewebe durch hohe Stresslevels geschädigt wird. Wir nehmen jetzt an, dadurch dass Leute ihr Stress erleben abgebaut haben, das dort wieder Neuronen nach entstehen können oder auch Verbindungen zwischen den Synapsen neu entstehen, also das Gewebe sich wieder erholt von diesem hohen Stresslevel, wenn Leute meditieren.“
Meditieren erhöht die Aufmerksamkeit. Für die ist die sogenannte weiße Substanz zuständig.
O-Ton Britta Hölzel:
Psychologin
„Die weiße Substanz ist die Struktur des Gehirns, wo die Verbindungen zwischen Hirnarealen liegen, also die sogenannten Axonbündel. Und erste Studien haben gezeigt, dass durch Meditation schon nach einem relativ kurzen relativ kurzer Zeit die die Verbindungsstellen stärker werden.“
Aufmerksamkeit üben. Auf Distanz gehen zu den eigenen Gedanken. Sich selbst aus anderer Perspektive betrachten. Das Gehirn kann man umtrainieren. Stress abbauen durch Achtsamkeit.
Dieser Text gibt den Sachstand vom 02.05.2011 wieder. Neuere Entwicklungen sind in diesem Beitrag nicht berücksichtigt.