Buddhistisches Bekenntnis

  • Ziele der DBU
    Die Deutsche Buddhistische Union e.V. (DBU) ist der Dachverband der Buddhisten und buddhistischen Gemeinschaften in Deutschland. Die wichtigsten Ziele und Aktivitäten der DBU lassen sich in fünf Punkten zusammenfassen. Wir wollen:


    die Entwicklung eines authentischen Buddhismus im Westen unterstützen und in zeitgemäßer Weise vermitteln,
    einen Rahmen schaffen für Begegnung und Austausch zwischen den buddhistischen Traditionen in Deutschland,
    Partner für den interdisziplinären und interreligiösen Dialog in unserer Gesellschaft sein,
    durch Öffentlichkeitsarbeit, Schriften, Veranstaltungen, Seminare, Kurse und Informa­tionsmaterial den Buddhismus in Deutschland darstellen
    und darüber hinaus neutrale Auskunftsstelle zum Buddhismus sein.
    Erstmals in der historischen Entwicklung des Buddhismus sind alle (Haupt-)Schulen in einem Land vertreten; erstmals können ihre verschiedenen »Fahrzeuge« verglichen werden, die mit unterschiedlichen Kulturmustern entwickelt wurden. Trotz dieser Vielheit oder gerade des­wegen wurde 1984 in Deutschland etwas geleistet, was für die Ausbreitung des Dharma im Westen bislang einzigartig ist – ein Bekenntnis wurde verabschiedet, das von allen Schulen anerkannt wird und Grundlage der Arbeit der DBU ist. In der DBU-Mitgliederversammlung von 2004 wurde dieses gemeinsame buddhistische Bekenntnis dann nochmals sprachlich überarbeitet, und die zeitlos gültigen Botschaften des Buddha über Vergänglichkeit (anicca), Leidhaftigkeit (dukkha), Nicht-Ich (anatta) und Befreiung (nirvana) wurden als wichtige Bestandteile der Kernlehre benannt. Der Wortlauf des Bekenntnisses ist:




    Buddhistisches Bekenntnis


    Ich bekenne mich zum Buddha, meinem unübertroffenen Lehrer. Er hat die Vollkommenheiten verwirklicht und ist aus eigener Kraft den Weg zur Befreiung und Erleuchtung gegangen. Aus dieser Erfahrung hat er die Lehre dargelegt, damit auch wir endgültig frei von Leid werden.


    Ich bekenne mich zum Dharma, der Lehre des Buddha. Sie ist klar, zeitlos und lädt alle ein, sie zu prüfen, sie anzuwenden und zu verwirklichen.


    Ich bekenne mich zum Sangha, der Gemeinschaft derer, die den Weg des Buddha gehen und die verschiedenen Stufen der inneren Erfahrung und des Erwachens verwirklichen.


    Ich habe festes Vertrauen zu den Vier Edlen Wahrheiten:


    Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
    Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
    Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
    Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.
    Ich habe festes Vertrauen in die Lehre des Buddha:


    Alles Bedingte ist unbeständig.
    Alles Bedingte ist leidvoll.
    Alles ist ohne eigenständiges Selbst.
    Nirvana ist Frieden.
    Ich bekenne mich zur Einheit aller Buddhisten und begegne allen Mitgliedern dieser Gemein­schaft mit Achtung und Offenheit. Wir folgen dem Buddha, unserem gemeinsamen Lehrer und sind bestrebt, seine Lehre zu verwirklichen. Ethisches Verhalten, Sammlung und Weisheit führen zur Befreiung und Erleuchtung.


    Ich übe mich darin, keine Lebewesen zu töten oder zu verletzen, Nichtgegebenes nicht zu nehmen, keine unheilsamen sexuellen Handlungen zu begehen, nicht unwahr oder unheilsam zu reden, mir nicht durch berauschende Mittel das Bewusstsein zu trüben.


    Zu allen Lebewesen will ich unbegrenzte Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut entfalten, im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück.


    Frankfurt am Main, 24. April 2004
    http://www.dharma.de

  • Das hat vielleicht mehr die Absicht zu einem Klubbekenntnis gehabt, als mit der Zuflucht zu Buddha Dharma Sangha, dennoch nett formuliert. *schmunzel* Generell sollte man Zuflucht nicht als ein Bekenntnis sehen. Aber das war vielleicht juristisch notwendig um eine agierende Gruppe zu begründen.


    Zitat

    Zu allen Lebewesen will ich unbegrenzte Liebe, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut entfalten, im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück.


    Auch das ist nicht in der beschriebenen Gänze nicht notwendig, wenn es den auch hilfreich sein kann, solange man metta und nicht Liebe entwickelt.


    Der Nebensatz: "Sie ist klar, zeitlos und lädt alle ein, sie zu prüfen, sie anzuwenden und zu verwirklichen." klingt wie eine zweifelhafte Rechtfertigung.


    Und der Satz "der Gemeinschaft derer, die den Weg des Buddha gehen" suggeriert vielleicht den Weg den Buddha gegangen ist zu gehen und weniger den Weg, den er gelehrt hat.


    Auch dieser Satz wird in der Praxis etwas zu Problemen führen: "Ich bekenne mich zur Einheit aller Buddhisten und begegne allen Mitgliedern dieser Gemein­schaft mit Achtung und Offenheit." Man kann da schnell zu einer Verwirrung zwischen Sangha und Buddhisten kommen.

  • Hanzze.:


    Der Nebensatz: "Sie ist klar, zeitlos und lädt alle ein, sie zu prüfen, sie anzuwenden und zu verwirklichen." klingt wie eine zweifelhafte Rechtfertigung.


    So hat aber Buddha die Aufhebung aller Leiden dargestellt.
    Das mußt du nicht als Rechtfertigung ansehen, sondern als Einladung, es zu verwirklichen.
    siehe in 38. Die längere Lehrrede über die Vernichtung des Begehrens - [Mahātaṇhāsaṅkhaya Sutta]

    Es gibt manche, die ziehen sich eine Idee, einen Führer oder einen Gott an wie eine Jacke.Dann glauben sie andere Wesen verstümmeln und auch töten zu dürfen.


    Die Buddhalehre ist die, um die Macht der Mara zu zerbrechen.

  • Sehr gut, wenn da kein Zweifel ist. *schmunzel*

  • Hanzze.:

    Sehr gut, wenn da kein Zweifel ist. *schmunzel*


    Man kann es nicht jedem recht machen.In diesem Fall vor allem nicht sich "Selbst"
    Aber morgen schon kann man es besser machen.

    Es gibt manche, die ziehen sich eine Idee, einen Führer oder einen Gott an wie eine Jacke.Dann glauben sie andere Wesen verstümmeln und auch töten zu dürfen.


    Die Buddhalehre ist die, um die Macht der Mara zu zerbrechen.

  • Hallo ekkhi,


    Zitat

    Erstmals in der historischen Entwicklung des Buddhismus sind alle (Haupt-)Schulen in einem Land vertreten; erstmals können ihre verschiedenen »Fahrzeuge« verglichen werden, die mit unterschiedlichen Kulturmustern entwickelt wurden.


    Wirklich?


    Gruß, Beth

    Nichts ist gewisser als der Tod, nichts ungewisser als seine Stunde (Anselm von Canterbury, 1033-1109)

  • ekkhi:

    Ich bekenne mich zum Buddha, meinem unübertroffenen Lehrer.


    ich finde diese formulierung nicht besonders glücklich.....ist der "Buddha" als lehrer nicht vor 2.500 jahren verstorben?


    _()_
    .


  • Hi Beth,
    der Text ist von der DBU. Meinst Du es sind nicht alle Richtungen hier in Deutschland oder es ist nicht möglich sie zu vergleichen?
    Also meiner Meinung nach sind jedenfalls extrem viele Richtungen in Deutschland, was meinst Du?
    _()_ ekkhi

  • Was meint sterben als werden zum alsdann Tod sein bzw. Sein?


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • Zorița Câmpeanu:
    ekkhi:

    Ich bekenne mich zum Buddha, meinem unübertroffenen Lehrer.


    ich finde diese formulierung nicht besonders glücklich.....ist der "Buddha" als lehrer nicht vor 2.500 jahren verstorben?


    _()_
    .


    Hallo Zorița
    Sicher ist er das. Was macht das schon ?
    Man nimmt doch auch Zuflucht zu Buddha (!!) , Dharma, Sangha,..
    LG
    Matthias

  • Wenn du in einer Person Zuflucht suchst (die überdies keine mehr ist), dann beginnst du schon mit falscher Sichtweise. Wenn man in Buddha Zuflucht sucht, dann sucht man Zuflucht in eine Eigenschaft, in etwas Unbedingtes, in die Befreiung von Leiden (Erleuchtung). Die historische Person ist nur ein Symbol für diese Eigenschaft, was nicht heißt dass man den größten Lehrer damit nicht ehrt. *schmunzel*


  • wenn du "zum Buddha, meinem unübertroffenen Lehrer" zuflucht nimmst, dann nimmst du zuflucht zu einem toten und für mich wäre das ein beispiel von totenkult.

    Hanzze.:

    Wenn du in einer Person Zuflucht suchst (die überdies keine mehr ist), dann beginnst du schon mit falscher Sichtweise.


    genau

    Hanzze.:

    Wenn man in Buddha Zuflucht sucht, dann sucht man Zuflucht in eine Eigenschaft, in etwas Unbedingtes


    verstehe nicht... eine "Eigenschaft" gibt es doch nur in der vergänglichen welt und ist somit an bedingtheit gebunden, oder täusche ich mich?


    Hanzze.:

    Die historische Person ist nur ein Symbol für diese Eigenschaft, was nicht heißt dass man den größten Lehrer damit nicht ehrt. *schmunzel*


    Gott ist auch nur ein symbol... wo ist dann der unterschied?


    _()_
    .

  • Zorița Câmpeanu:
    Hanzze.:

    Wenn man in Buddha Zuflucht sucht, dann sucht man Zuflucht in eine Eigenschaft, in etwas Unbedingtes


    verstehe nicht... eine "Eigenschaft" gibt es doch nur in der vergänglichen welt und ist somit an bedingtheit gebunden, oder täusche ich mich?


    Wo bist du den? Dann kann ich dir eine genauere Antwort geben *schmunzel* Gleich vor weg, hat der historische Buddha auch immer auf seine Vor- und Nachfahren in gleicher weise wie auf ihn hingewiesen. Ab einem gewissen Zeitpunkt hast du die Zuflucht natürlich weglassen, doch das Ehren wird dir dennoch bleiben, wie auch dazu zu empfehlen.


    Zorița Câmpeanu:
    Hanzze.:

    Die historische Person ist nur ein Symbol für diese Eigenschaft, was nicht heißt dass man den größten Lehrer damit nicht ehrt. *schmunzel*


    Gott ist auch nur ein symbol... wo ist dann der unterschied?


    Wozu braucht du einen Unterschied, trachtest du nach Opposition? Ein Unterschied ist vielleicht, das Gott keinen Weg aus Samsara gelehrt hat und auch kein Lehrer ist. *schmunzel*

  • Vieles ist im Buddhismus lediglich symbolisch gemeint:


    Buddha, Dharma, Sangha sympolisiert Geist, Sprache, Körper.


    Dabei hängt alles mit allem zusammen. Das hat nichts mit "Totenkult" u.s.w. zu tun.


    LG
    Matthias

  • Na das ist jetzt eher eine esoterische Variante, aber auch das gibt's *schmunzel*

  • Hanzze.:

    Wozu braucht du einen Unterschied, trachtest du nach Opposition?


    fällt dir nichts anderes ein als opposition? alleine das wort "trachten" .......da fällt mir nichts mehr ein....


    _()_
    .

  • Hanzze.:

    Na das ist jetzt eher eine esoterische Variante, aber auch das gibt's *schmunzel*


    Wie Du es verstehst, lieber Hannzze, ist mir -ehrlich gesagt- nicht so wichtig.


    Euch noch einen schönen Abend :)

  • Das ist gut so *schmunzel* wichtig ist, dass man es richtig versteht.

  • Hanzze.:

    Das ist gut so *schmunzel* wichtig ist, dass man es richtig versteht.


    Welcher "man" ? Der Intelligenz-Bolzen ? Nur zu.

  • Wenn du's verstehst, bist du mit "man" natürlich nicht angesprochen. *schmunzel* Wenn du's nicht verstehst, wirst du dich mit "man" auch nicht angesprochen fühlen. Verzwickt. Irgendwie fühlt man sich dennoch immer angesprochen.